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Thema: Der Parlamentsspiegel

  1. #1
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Foren-Bibliothek Der Parlamentsspiegel

    Zitat Zitat von zerialienguru Beitrag anzeigen
    Wie läuft das mit den Parlamenten und deren Wahlen, hat die Zusammensetzung der Parlamente irgendwelche Bedeutung für das Spiel? Ich frage deswegen, weil da regelmäßig gewählt wird, bei mir alle fünf Jahre. Ich müsste inzwischen also schon ein neu zusammengesetztes Parlament haben.
    Lässt sich selbstverständlich machen. Folgende politischen Strömungen werden gegenwärtig abgebildet:

    Monarchisten
    Verteidigen die Monarchie und sind erbitterte Gegner der liberalen Strömungen. Sie vertreten den Standpunkt, dass die deutschen Fürsten gemäss dem Gottesgnadentum ihre Legitimation von Gott selbst erhalten und dementsprechend nicht absetzbar sind, womit sie auch in Gegnerschaft zum Deutschnationalismus stehen.

    Konservative
    Anhänger der gottgebenen Ordnung, sie fordern einen starken Staat, welcher die gegenwärtigen politischen Verhältnisse erhält, und sie stehen Parlamenten mit allzu großen Kompetenzen kritisch gegenüber.

    Patrioten
    Verlangen die Verteidigung der bestehenden Grenzen des jeweiligen Staates und dessen Unabhängigkeit, insbesondere von den Großmächten.

    Deutschnationalisten
    Arbeiten auf die engere Zusammenarbeit der Staaten des Deutschen Bundes und in letzter Konsequenz auf die Vereinigung zu einem Kaiserreich hin. Stehen insbesondere dem 'Erbfeind' Frankreich ablehnend gegenüber.

    Sezessionisten
    Betreiben die Abspaltung einzelner Landesteile oder verlangen zumindest weitgehende Autonomie. Besonders verbreitet in den erst 1815 einem bestimmten Staat zugeschlagenen Gebieten und Vielvölkerstaaten.

    Katholisches Zentrum
    Das Zentrum vertritt die christliche Vorstellung von Eigenverantwortung und gesellschaftlicher Solidarität, womit es in klarem Gegensatz sowohl zum konservativen Obrigkeitsstaat als auch der liberalen Bevormundung steht. Die Abgeordneten des Zentrums sind in der Mehrheit auch treue Gefolgsleute des Papstes.

    Liberale
    Verfechten die politische Ideologie des Liberalismus und fordern dementsprechend die Einschränkung der Allmacht des Staates durch Parlamente und Gewaltentrennung, ohne aber die monarchistische Ordnung an sich in Frage zu stellen.

    Demokraten
    Tendenziell republikanisch eingestellt, vertreten das Prinzip der Volkssouveränität und stehen in der Mehrzahl dem Deutschnationalismus recht nahe, sie bestreiten aber auf den Sturz der Monarchie an sich hinzuarbeiten. Kritiker werfen ihnen freilich vor, dass ein 'König ohne Eigenschaften' letztlich kaum besser als eine Republik sei.

    Republikaner
    Sind, wie der Name schon sagt, Anhänger der republikanischen Staatsform. Sie stehen als politisches Lager tendenziell links, im Gegensatz aber etwa zu Liberalen und Demokraten sehen sie einen starken Staat, das heisst eine starke Republik als notwendig und erstrebenswert an. Um dies zu gewährleisten, befürworten sie einen hohen Wehretat und eine eher dirigierende Wirtschaft mit staatlichen Betrieben. Darüber hinaus vertreten sie ein strikt säkulares Programm, das eine strikte Trennung von Staat und Religion verlangt.

    Frühsozialisten
    Die Frühsozialisten richten ihre Kritik gegen die übermächtige Stellung der Besitzer der grossen Manufakturen, welche in der Lage sind aufgrund der Massenarbeitslosigkeit in den Städten Arbeitsbedingungen und Löhne fast beliebig zu diktieren und dies auch ausgiebig nutzen. Kurzfristig arbeiten sie vor allem auf die Stärkung der Arbeiterrechte und einer Verbesserung der Situation der Arbeiter hin, langfristig sollen nach ihrer Vorstellung dann aber die Ursachen der Ungleichheit beseitigt werden, was nur durch eine weitgehende Planwirtschaft und der Aufhebung des Privateigentums an den Produktionsmitteln erreicht werden könne.



    Flandern
    Parlamentarische Monarchie, Verfassung entspricht im Wesentlichen derjenigen des historischen Belgiens
    http://www.senate.be/deutsch/const_de.html
    1. Kammer - Senat (Vertreter der Provinzen und der Landeskirche), 50 Sitze
    2. Kammer - Volksvertretung mit Zensus, 100 Sitze
    Beide Kammern sind gleichberechtigt
    Wahlen alle 4 Jahre, zuletzt 1847

    Führende politische Bewegungen:
    Liberale Fraktion (38%)
    Konservativ-katholische (32%)
    Unabhängige Linke (30%)

    Flandern (Senat)
    Alte Fassung des Senats
    http://www.verfassungen.eu/b/belgien31.htm#iii12
    Wahlen alle 4 Jahre, zuletzt 1847

    Führende politische Bewegungen:
    Liberale Fraktion (39%)
    Konservativ-katholische (33%)
    Unabhängige Linke (28%)



    Thüringen
    A-Verfassung, im Wesentlichen vom Fürstentum Reuß übernommen
    http://www.civforum.de/showthread.ph...87#post4523887
    1. Kammer - Adel (inkl. "Militäradel") und Klerus, 60 Sitze
    2. Kammer - Volksvertretung mit Zensus, 60 Sitze
    Beide Kammern sind gleichberechtigt.
    Wahlen alle 3 Jahre, zuletzt 1847

    Führende politische Bewegungen:
    Nationalliberale (41%)
    Wettinische
    Union (24%)
    Freie Bürgerpartei (23%)



    Mecklenburg (Landesteil Strelitz)
    A-Verfassung, Zweikammerparlament für den kleinen Landesteil
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post5015033
    1. Kammer - Vertretung der Landstände von Mecklenburg, 40 Sitze (davon 10 für Ratzeburg reserviert)
    2. Kammer - Volksvertretung mit Zensus, 50 Sitze
    Beide Kammern sind gleichberechtigt und haben weitgehende Budget-Befugnisse
    Wahlen alle 5 Jahre, zuletzt 1845

    Führende politische Bewegungen:
    Nationalliberale (30%)
    Mecklenburgische Volkspartei (26%)
    Freie Demokratische Partei (24%)




    Baden
    A-Verfassung, historische badische Ständeversammlung
    http://de.wikipedia.org/wiki/Badisch...ndeversammlung
    1. Kammer - Adel, Klerus und vom Großherzog ernannte Personen, genaue Sitzzahl nicht festgelegt
    2. Kammer - Volksvertretung mit Allgemeinem Wahlrecht, 63 Sitze
    Die 1. Kammer kann vom Großherzog quasi frei zusammengestellt werden, um seine Politik durchzusetzen, weshalb sie politisch weitgehend machtlos ist
    Wahlen alle 6 Jahre, zuletzt 1845

    Führende politische Bewegungen:
    Liberale
    Bürgerpartei (44%)
    Nationalliberale (21%)
    Zentrumspartei (20%)

    Baden (Regionalparlamente)
    Regionalvertretungen in den vier Regionen
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post6923851
    Eine Kammer - Volksvertretung mit Allgemeinem Wahlrecht, 50 Sitze
    Wahlen alle 6 Jahre, zuletzt 1847

    Führende politische Bewegungen:
    Liberale Bürgerpartei (35%)
    Nationalliberale (28%)
    Zentrumspartei (18%)



    Württemberg
    A-Verfassung, Zweikammerparlament
    http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BC...ssung_von_1819
    1. Kammer – Herzöge, Hochadel und vom König ernannte Personen, genaue Sitzzahl nicht festgelegt
    2. Kammer – 23 Privilegierte aus Ritterschaft und Klerus, Rest Volksvertretung mit Zensus, 93 Sitze
    Die 1. Kammer ist aufgrund zu weniger Anwesenden meist beschlussunfähig, faktisch regiert die 2. Kammer alleine.
    Wahlen alle 6 Jahre, zuletzt 1843

    Führende politische Bewegungen:
    Vereinigte Liberale (52%)
    Demokratische Vereinigung (35%)
    Bauernbund (12%)



    Oldenburg
    A-Verfassung, Zweikammerparlament
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post4497917
    1. Kammer - Adel und Klerus, 100 Sitze
    2. Kammer - Volksvertretung mit Zensus, 100 Sitze
    Beide Kammern sind gleichberechtigt.
    Wahlen alle 5 Jahre, zuletzt 1845

    Führende politische Bewegungen:
    Demokratische Partei (29%)
    Nationalliberale (25%)
    Liberale Volksunion (20%)

    Oldenburg (Regionalparlamente)
    Regionalvertretungen in allen Provinzen
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post5023801
    Eine Kammer - Volksvertretung mit Zensus, je 40 Sitze
    Wahlen alle 5 Jahre, zuletzt 1845

    Führende politische Bewegungen:
    Demokratische Partei (26%)
    Nationalliberale (24%)
    Bauernbund (20%)



    Kurhessen
    A-Verfassung, historische kurhessische Ständeversammlung mit einigen Vorrechten für den Kurfürsten, Parteienzwang
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post5162107
    Eine Kammer - Volksvertretung mit Allgemeinem Wahlrecht, 51 Sitze, davon 17 Vertreter vom Kurfürsten ernannt
    Wahlen alle 3 Jahre, zuletzt 1848

    Führende politische Bewegungen:
    Kurfürstliche Partei Hessen-Kassels (35%)

    Demokratische Freiheit (28%)
    Liberale Volkspartei (23%)




    Hessen-Darmstadt
    A-Verfassung, Zweikammerparlament
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post4476644
    1. Kammer - Adel, 100 Sitze
    2. Kammer - Volksvertretung mit hohem Zensus, 100 Sitze
    Beide Kammern sind gleichberechtigt.
    Wahlen alle 6 Jahre, zuletzt 1843

    Führende politische Bewegungen:
    Liberale Volkspartei (40%)
    Nationalliberale (39%)
    Konservative Union (21%)



    Liechtenstein
    B-Verfassung, Einkammerparlament
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post6472453
    Eine Kammer – Volksvertretung mit Allgemeinem Wahlrecht, 25 Sitze
    Wahlen alle 2 Jahre, zuletzt 1848

    Führende politische Bewegungen:
    Zentrum (38%)
    Demokraten (28%)
    Liberale (20%)




    Sachsen
    B-Verfassung, Zweikammerparlament
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post5338446
    1. Kammer - Senat (sehr hoher Zensus), 50 Sitze
    2. Kammer - Abgeordnetenkammer (de facto ohne Zensus), 100 Sitze
    Beide Kammern sind gleichberechtigt.
    Wahlen alle 5 Jahre, zuletzt 1845

    Führende politische Bewegungen:
    Konstitutionspartei (27%)
    Sächsische Bauernpartei (20%)
    Demokratische Bürgerpartei (18%)

    Sachsen (Senat)

    Führende politische Bewegungen:
    Nationalliberale (29%)
    Wettinische Union (25%)
    Konstitutionspartei (20%)



    Vereinigtes Lippe
    B-Verfassung, Einkammerparlament
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post5414753
    Eine Kammer - Volksvertretung, 63 Sitze, davon 20 Vertreter des Adels, 2 Prälaten sowie der Fürst selbst
    Wahlen alle 4 Jahre, zuletzt 1848

    Führende politische Bewegungen:
    Nationalliberale (44%)
    Fortschrittspartei (20%)
    Liberale Volkspartei (19%)




    Hessen-Homburg
    B-Verfassung, Einkammerparlament
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post5257035
    Eine Kammer - Volksvertretung mit Allgemeinem Wahlrecht, 30 Sitze
    Wahlen alle 3 Jahre, zuletzt 1846

    Führende politische Bewegungen:
    Demokraten (30%)
    Konservative (29%)
    Deutschnationale (24%)



    Hannover
    B-Verfassung, Zweikammerparlament
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post5060099
    1. Kammer - Adel, 50 Sitze
    2. Kammer - Volksvertretung mit Zensus, 50 Sitze
    Beide Kammern sind gleichberechtigt.
    Wahlen alle 4 Jahre, zuletzt 1847

    Führende politische Bewegungen:
    Nationalliberale (29%)
    Fortschrittspartei (27%)
    Freie Volkspartei (23%)



    Preußen
    B-Verfassung, Vereinigter Landtag und Provinziallandtage
    http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigter_Landtag
    Eine Kammer – Adel, Großbauern und Grundbesitzer, ca. 540 Sitze
    Wahlen alle 6 Jahre, zuletzt 1844

    Führende politische Bewegungen:
    Föderalistische Union (27%)
    Nationalliberale (24%)

    Zentrumspartei (14%)



    Österreich
    B-Verfassung, Zweikammerparlament
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post5635952
    1. Kammer - Prinzen des Hauses Habsburg und vom Kaiser ernannte Personen, genaue Sitzzahl nicht festgelegt
    2. Kammer - Volksvertretung mit Zensus, 383 Sitze
    Wahlen alle 6 Jahre, zuletzt 1846

    Führende politische Bewegungen:
    Konservative Union (29%)
    Nationalliberale (18%)
    Liberaldemokraten (16%)

    Österreich (Regionalparlamente)
    Regionalvertretungen in allen Provinzen
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post4737886
    Eine Kammer – 1/3 Adel und Prälaten, 2/3 Volksvertretung, genaue Sitzzahl nicht festgelegt
    Wahlen alle 6 Jahre, zuletzt 1847

    Führende politische Bewegungen:
    Nationalliberale (22%)
    Konservative Union (21%)
    Liberaldemokraten (18%)



    Waldeck und Pyrmont
    B-Verfassung, getrennte Einkammerparlamente für die beiden Landesteile
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post5334060
    Je eine Kammer – Volksvertretung mit Zensus, 44 Sitze
    Wahlen alle 4 Jahre, zuletzt 1848

    Führende politische Bewegungen:
    Nationalliberale (41%)
    Freie Volkspartei (23%)
    Bauernbund (22%)



    Bayern
    C, aber Regionalparlament in der Pfalz
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post4736945
    Eine Kammer – 80 Sitze für die Volksvertretung, 20 Sitze Vertreter der Städte (vom König ernannt)
    Wahlen alle 6 Jahre, zuletzt 1843

    Führende politische Bewegungen:
    Die Pfälzer! (27%)
    Freie Bürgerpartei (22%)
    Zentrumspartei (20%)




    Dänemark
    C, aber Regionalparlamente
    http://www.civforum.de/showthread.ph...39#post5067439
    Eine Kammer – Volksvertretung mit Zensus, 40 Sitze (davon in Schleswig und Holstein 5 Sitze für sprachliche Minderheiten reserviert)
    Wahlen alle 5 Jahre, zuletzt 1846

    Führende politische Bewegungen:
    Bondevennernes Selskab (19%)
    Schleswig-Holsteinische Partei (19%)

    Eiderdänen/De Nationalliberale (17%)
    Geändert von Azrael (02. August 2016 um 22:42 Uhr) Grund: Wahlen 1848
    Shaka als die Mauern fielen.

  2. #2
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Republiken

    Hamburg
    Republik, basis-demokratische Verfassung
    angelehnt an die basisdemokratischen Verfassungen der historischen 48er (Beispiel)
    Eine Kammer - Volksvertretung mit Allgemeinem Wahlrecht, 80 Sitze
    Wahlen alle 4 Jahre, zuletzt 1847

    Führende politische Bewegungen:
    Freisinnig-demokratische Partei (36%)
    Liberale Union (26%)
    Nationalkonservative (23%)



    Frankfurt
    Republik, demokratische Verfassung nach Vorbild der Hamburger
    http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post7261795
    Eine Kammer - Volksvertretung mit Allgemeinem Wahlrecht, 80 Sitze
    Wahlen alle 5 Jahre, zuletzt 1848

    Führende politische Bewegungen:
    Fortschrittspartei (33%)
    Patriotische Liga (29%)
    Nationalliberale (27%)



    Bremen
    Republik, Bremische Bürgerschaft nach der historischen Verfassung von 1848
    http://de.wikipedia.org/wiki/Geschic...9._Jahrhundert
    Bremische Bürgerschaft mit Zensus, 83 Sitze
    Wahlen alle 4 Jahre, zuletzt 1847

    Führende politische Bewegungen:
    Liberale Union (58%)
    Freie Bürgerpartei (33%)
    Konservative Volkspartei (9%)



    Lübeck
    Republik, Lübecker Bürgerschaft nach der historischen Verfassung von 1847
    (Platzhalter, Link folgt noch)
    Lübecker Bürgerschaft mit Zensus, 50 Sitze
    Wahlen alle 4 Jahre, zuletzt 1847

    Führende politische Bewegungen:
    Nationalliberale (43%)
    Liberale Volkspartei (28%)
    Freie Demokratische Partei (24%)
    Geändert von Azrael (02. August 2016 um 22:48 Uhr) Grund: Wahlen 1848
    Shaka als die Mauern fielen.

  3. #3
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Update zum Jahr 1828:

    Wegen des Reputationsschadens der deutschen Fürsten gibt es gewisse Verschiebungen in den Parlamenten, da manche der Parlamentarier ihre politischen Ansichten etwas korrigieren. Wer hat behauptet, dass Politiker nicht lernfähig seien? Die Fraktion der Ultraroyalisten hört faktisch auf zu existieren, deren Anhänger wechseln über zu den Konservativen. Ausserdem ändert ein gewisser Prozentsatz der liberalen Abgeordneten die politische Haltung auf Radikal-Liberal.
    Shaka als die Mauern fielen.

  4. #4
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Update zum Jahr 1829:

    Wahlen in Thüringen sowie den Regionalparlamenten Österreichs und der bayrischen Pfalz.

    In Thüringen legen die Patrioten hauptsächlich auf Kosten der Deutschnationalisten zu. An der traditionell starken Position der Liberalen ändert sich aber nichts und da der Ruf der Fürstenhäuser nach wie vor angeschlagen ist, halten die auch als 'Demokratische Bewegung' bekannten Radikal-Liberalen ebenfalls die Zahl ihrer Sitze.

    Die Regionalvertretungen Österreichs haben einen gewissen Schwund bei den Patrioten zu verzeichnen, die Konservativen legen aber im fast gleichen Maße zu. Die Sezessionisten finden vor allem in den Ländern der ungarischen Krone ein paar zusätzliche Wähler, der Zuwachs hält sich aber in Grenzen, da 1828 der Konflikt um die Finanzierung der Landwehr zur Zufriedenheit aller Beteiligten beigelegt werden konnte.

    Die Wahlen in der Pfalz wurden auf Anweisung des Königs um ein Jahr aufgeschoben.

    Noch ein Hinweis, ich gebe euch hier in der Regel nur die drei führenden politischen Bewegungen an. Wenn eine nicht mehr abgebildet ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass sie verschwunden ist. Es bedeutet nur, dass sie neben den größeren Blöcken im Moment nicht wirklich ins Gewicht fällt.
    Geändert von Azrael (18. Oktober 2012 um 16:51 Uhr)
    Shaka als die Mauern fielen.

  5. #5
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Von mehreren Fürsten wurde in letzter Zeit gefragt, ob es möglich wäre etwas über die politischen Verhältnisse in den unbesetzten Staaten zu erfahren. Zumindest bei zwei der aktuell von Oxford kontrollierten Länder, Hessen-Darmstadt und Schaumburg-Lippe, lässt sich das machen. Die haben Parlamente, deren Zusammensetzungen auch jedem bekannt ist, und die ich simuliere. Ich hatte sie lediglich bislang nicht veröffentlicht, was ich jetzt nachgeholt habe.
    Shaka als die Mauern fielen.

  6. #6
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Update zum Jahr 1830

    Wahlen in Oldenburg und Schaumburg-Lippe, ausserdem wird die um ein Jahr verschobene Wahl in der bayrischen Pfalz nachgeholt.

    In Oldenburg sind 1830 die Patrioten und vor allem die Liberalen die grossen Wahlgewinner, auf Kosten der Deutschnationalen und Konservativen. Letztere stellen aber nach wie vor die stärkste Fraktion im gewählten Parlament.

    In der Pfalz haben die Konservativen, deren Gewinne auf Kosten der Liberalen gingen, mächtig zugelegt und stellen neu die absolute Mehrheit. Allgemein müssen die Liberalen in der Pfalz gegenwärtig etwas unten durch, da sie von den Radikal-Liberalen ebenfalls überholt wurden. Sich die eben erst erhaltene grosse Autonomie gegenüber dem bayrischen Zentralstaat zu erhalten, ist das überwiegende Anliegen aller Abgeordneten, sie betreiben aber ausdrücklich keine sezessionistische Politik und sind mit dem König gegenwärtig recht zufrieden.

    In Schaumburg-Lippe wurden die Radikal-Liberalen auf Kosten der Deutschnationalen gestärkt. Die gemässigten Liberalen verteidigen jedoch weiterhin ihre Position als stärkste politische Kraft im Fürstentum.
    Geändert von Azrael (18. November 2012 um 11:13 Uhr) Grund: Schaumburg-Lippe ergänzt
    Shaka als die Mauern fielen.

  7. #7
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Wahlen in Mecklenburg-Strelitz und den Regionen Oldenburgs

    Sodele, mal was friedliches zwischendurch, ihr Streithähne. Da zeri und Laeno beide darum gebeten haben, veröffentliche ich die Wahlergebnisse bereits jetzt. Bleibt aber eine Ausnahme, weil 1830 ein etwas spezielles Jahr ist.
    Shaka als die Mauern fielen.

  8. #8
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Wichtig für allenfalls anstehende Wahlen. Der Modifikator 'Legitimationskrise' ist ab jetzt für folgende Länder mit Parlamenten deaktiviert:

    Flandern
    Baden
    Württemberg
    Waldeck und Pyrmont
    Oldenburg
    Schaumburg-Lippe
    Anhalt
    Hannover
    Shaka als die Mauern fielen.

  9. #9
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    In folgenden Staaten stehen 1831 übrigens Wahlen an:

    • Flandern
    • Hannover
    • Anhalt
    • Württemberg
    • Hessen-Darmstadt
    • Kurhessen
    • Hessen-Homburg
    Geändert von Azrael (28. Februar 2013 um 15:12 Uhr) Grund: Hoppla, zwei mal Hessen vergessen :)
    Shaka als die Mauern fielen.

  10. #10
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Verschiebung in der politischen Landschaft

    Die Julirevolution und ihre Nachwirkungen haben auch Konsequenzen für die politischen Strömungen im Deutschen Bund, weshalb es hier zu einigen Änderungen kommt:


    Ultraroyalisten -> Monarchisten

    Die Ultras sind seit Jahren in keinem Parlament mehr vertreten und infolge der Julirevolution ist ihnen mit dem französischen Königreich auch ihr traditionelles Zentrum weggebrochen. Aus diesen Gründen zerfällt diese politische Bewegung rapide und hat mittlerweile keine Bedeutung mehr im öffentlichen Diskurs.
    Gemässigte Royalisten sammeln sich indessen entweder in den Reihen der Konservativen und der Monarchisten. Letztere vertreten zwar nach wie vor das Prinzip des Gottesgnadentums als Gegenentwurf gegen die Anarchie einer Revolution, sie unterscheiden sich aber insofern von ihren Vorgängern, dass sie zu gewissen Errungenschaften aus der Franzosenzeit stehen und auch nicht mehr versuchen die Macht der parlamentarischen Vertretungen wieder zu verringern.


    Neu: Katholisches Zentrum


    In den 30ern beginnt sich auch der Politische Katholizismus langsam auszubreiten, das Zentrum vertritt die christliche Vorstellung von Eigenverantwortung und gesellschaftlicher Solidarität, womit es in klarem Gegensatz sowohl zum konservativen Obrigkeitsstaat als auch der liberalen Bevormundung steht. Die Abgeordneten des Zentrums sind in der Mehrheit auch treue Gefolgsleute des Papstes, wenngleich der Apostolische Nuntius ihnen nicht direkt Befehle erteilen kann. Ich weise aber darauf hin, dass der Politische Katholizismus hier früher und mit mehr Nachdruck auf Volksrechte pocht, als er es historisch getan hat, denn schliesslich erbringt der Heilige Vater in seinem Herrschaftsgebiet gegenwärtig selbst den Beweis, dass man dies tun und trotzdem ein guter Katholik sein kann.


    Radikal-Liberale -> Demokraten

    Die Reaktion der Fürsten gegen den Republikanismus zeigt insofern bereits eine gewisse Wirkung, als dass sich die gewählten linken Volksvertreter grosse Mühe geben sich öffentlich vom radikalen Republikanismus zu distanzieren. Sie sind zwar tendenziell republikanisch eingestellt, vertreten das Prinzip der Volkssouveränität und stehen in der Mehrzahl dem Deutschnationalismus recht nahe, sie bestreiten aber auf den Sturz der Monarchie an sich hinzuarbeiten. Kritiker werfen ihnen freilich vor, dass ein 'König ohne Eigenschaften' letztlich kaum besser als eine Republik sei. Und nichtsdestotrotz dürfte der raue Wind, der ihnen entgegen weht, bei manch einem etwas radikaleren Demokraten dazu führen, den Weg über den Parlamentarismus für gescheitert zu erklären und sich stattdessen wieder auf Volksagitation zu verlegen.
    Geändert von Azrael (21. März 2013 um 17:21 Uhr)
    Shaka als die Mauern fielen.

  11. #11
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    1. Runde Wahlen 1831

    Sodele, ich muss noch für eine Weile weg, aber die Parlamente habe ich euch schon mal geliefert (gibt auch am wenigsten zu tun )

    Flandern liefert bei den Wahlen keine Überraschungen, die Liberalen werden stärkste Kraft in beiden Kammern, auch das Katholische Zentrum erreicht recht gute Ergebnisse.

    In Württemberg hat der Deutschnationalismus nach seinem überragenden Wahlsieg vor 6 Jahren nun eine fast ebenso grosse Niederlage erlitten und bricht beinahe um die Hälfte ein. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass sich die Liberalen und Demokraten bei dieser Wahl deutlich besser organisiert hatten als bei derjenigen von vor 6 Jahren. Trotzdem bleiben die Deutschnationalisten im Königreich eine bedeutende politische Kraft.

    Die ersten freien Wahlen in Kurhessen liefern den Liberalen eine knappe absolute Mehrheit, sie stehen allerdings in der Ständeversammlung einer nicht unerheblichen monarchistischen und patriotischen Opposition gegenüber.

    Der Grossherzog von Hessen-Darmstadt hatte Gerüchten zufolge trotz des hohen geltenden Zensus bereits mit einer klaren Wahlniederlage seiner konservativen Unterstützer gerechnet, diese bleiben zwar stärkste Kraft, verpassen jedoch die Mehrheit klar. Gewinner der Wahlen sind die Liberalen und Deutschnationalisten, erstere profitieren vor allem auch auf Kosten der Demokraten.

    In Anhalt werden die Liberalen stärkste Kraft, relativ dicht gefolgt von den Monarchisten und Patrioten, die gleichauf liegen.

    Last but not least, Hannover. Auch dort erzielen die Liberalen in diesem Jahr den Wahlsieg, gefolgt von einer starken monarchistischen Opposition und den Demokraten. Bemerkenswert an Hannover ist vor allem die recht grosse Zahl von politisch nicht eindeutig zuzuordnenden Abgeordneten, diese machen ganze 20% aus.
    Shaka als die Mauern fielen.

  12. #12
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Ein Gespenst geht um...

    Es wurde ja von manchen zurecht schon seit einer Weile befürchtet und der Aufstand der Kohlearbeiter in South Wales ist ein so schöner Anlass...

    Neu: Frühsozialisten

    Der Deutsche Bund erlebt im Zuge der Frühindustrialisierung das Aufkommen von Ideen, die man in dieser Form bisher nur aus Frankreich, Grossbritannien und den USA kannte. Es wird von durchaus bekannten Denkern (die logischerweise zumeist aus der liberalen oder demokratischen Bewegung stammen) die Frage gestellt, ob die Verelendung der Masse der Arbeiterschaft infolge des Pauperismus nicht eine zutiefst ungerechte Entwicklung darstelle. Die Frühsozialisten richten ihre Kritik gegen die übermächtige Stellung der Besitzer der grossen Manufakturen, welche in der Lage sind aufgrund der Massenarbeitslosigkeit in den Städten Arbeitsbedingungen und Löhne fast beliebig zu diktieren und dies auch ausgiebig nutzen.
    Nachfolgend die im Parlamentsspiegel dargestellten Staaten, in denen die Frühsozialisten erstmals aktiv werden. Das ist für die betreffenden Fürsten Adelsschlag und Bürde zugleich. Einerseits zeigt es euch, dass das Ausmass der Industrialisierung bei euch einen Punkt erreicht hat, bei dem es für die Arbeiter überhaupt erst möglich wurde sich auch überbetrieblich zu organisieren. Andererseits werden diese Leute jetzt damit beginnen ihre Theorien zu verfassen und zu verbreiten, sowie ein Mitspracherecht für die Masse der Industriearbeiter zu fordern.

    • Sachsen
    • Thüringen
    • Braunschweig
    • Oldenburg
    • Flandern


    Theoretisch ebenfalls die Bedingungen ortsweise erfüllt hat Preussen, da die dortige Staatsgewalt aber gegenwärtig massiv gegen die Arbeiterbewegung vorgeht, bleiben die Frühsozialisten dort (vorläufig) noch deaktiviert.
    Shaka als die Mauern fielen.

  13. #13
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Da bei mir deswegen schon nachgefragt wurde: Ich sitze gerade am falschen PC, wo ich die Daten für die Wahlen nicht drauf habe, deshalb wurden die Ergebnisse noch nicht veröffentlicht. Die folgen morgen. Zur Erinnerung, welche Wahlen noch anstehen.

    • Dänemark (Regionalparlamente)
    • Hessen-Homburg
    • Sachsen
    Shaka als die Mauern fielen.

  14. #14
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    2. Runde Wahlen 1831

    Es ist Wahlabend im Deutschen Bund und in den deutschen Hauptstädten flattern so langsam die Ergebnisse der Wahlen herein.

    In Sachsen haben die sehr unterschiedlichen Regelungen betreffend des Zensus erwartungsgemäss extrem von einander abweichende Resultate ergeben. Während im Senat Liberale und Demokrate gemeinsam eine Mehrheit erreichen, werden die Konservativen in der Abgeordnetenkammer faktisch nur von den Frühsozialisten an einer absoluten Mehrheit gehindert und die liberale Bewegung stürzt dort vollkommen ab.

    In Hessen-Homburg haben die Konservativen ein glänzendes Wahlresultat erzielt und dürften die nächsten 3 Jahre gestützt auf die Monarchisten relativ gemütlich durchregieren können. Die Liberalen bleiben aber mit knapp einem Viertel der Sitze trotz allem präsent.

    Wahlsieger in den Regionalparlamenten von Dänemark sind die Liberalen, welche sich deutlich von den Konservativen auf dem zweiten Platz absetzen. Es wird gemunkelt, dass dänische Adlige nicht unwesentliche Summen in den Wahlkampf gesteckt haben, ohne die die Resultate für die Konservativen noch sehr viel schlecher ausgesehen hätten. In die Volksvertretungen von Holstein, Schleswig und Island wird auch eine nicht unerhebliche Zahl an Sezessionisten gewählt, deren Anteil gesamthaft (ich erinnere daran, dass ich die Regionalvertretungen nicht einzeln aufschlüssle sondern nur alles zusammenzähle; ist schon klar, dass es keine Kopenhagener Sezessionisten gibt) immerhin 15% ausmacht.
    Shaka als die Mauern fielen.

  15. #15
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Wahlen 1832

    Und wieder ist es an der Zeit, in insgesamt vier Staaten des Deutschen Bunds wurde gewählt.

    In Thüringen büssen Liberale und vor allem die Demokraten Sitze ein. Mit den Monarchisten ist eine neue politische Bewegung im Land entstanden, die es auf Anhieb auf Platz 3 im Parlament schafft.

    Im Vereinigten Lippe wurde erstmals eine Wahl für das gemeinsame Parlament der Landesteile Detmold-Lippe und Schaumburg-Lippe durchgeführt. Die Liberalen werden, was wenig erstaunt, die stärkste politische Kraft im Land. Recht weit abgeschlagen aber mit immer noch grossen Stimmanteilen folgen die Deutschnationalisten und Sezessionisten aus beiden Fürstentümern, Gegner des Acts of Union.

    Die Sezessionisten verlieren im Vereinigten Landtag von Preußen einen Drittel ihrer Sitze. An ihre Stelle treten grösstenteils Vertreter des Zentrums aus den katholischen Provinzen des Königreichs. Deutschnational gesinnte Abgeordnete legen auf Kosten der Patrioten deutlich zu.

    In Waldeck und Pyrmont wurden zwei separate Parlamente für die beiden Landesteile gewählt, die sich in ihrer Zusammensetzung aber kaum unterscheiden. Stärkste Kraft werden die Liberalen, dicht gefolgt von den Deutschnationalisten. Weit dahinter folgen die Konservativen.
    Shaka als die Mauern fielen.

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