59 - Bambus im Wind

[Penguin]

Irgendwie komme ich einfach nicht zum schreiben

Ist doch nett, wenn 2017 noch eine Story zum pb59 läuft.

[Eleana]

Aufgebracht ging Hanzoo zu Fuusas Haus.
„Fuusa-san, ich muss sofort mit dir sprechen!“
Der Botschafter sah von seiner Arbeit auf und blickte in das Gesicht des zornigen Kriegers.
„Hanzoo-san, wie kann ich dir helfen?“
„Wieso wurde der Sold für meine Krieger gekürzt? Solche Änderungen sind ohne mein Einverständnis nicht durchzuführen.“
„Es wird nur eine kurzfristige Reduktion, spätestens in vier bis fünf Monden wird der Sold wieder auf den alten Stand zurück gestellt.“
„Das ist zu lange! Meine Männer beschweren sich, dass sie mit den wenigen Sold den sie jetzt erhalten ihre Familien nicht ernähren können.“
„Ich kann leider nicht anders, meine finanziellen Mittel sind beschränkt und ein Großteil der Staatskasse gehen für das Militär auf.
Es ist nur logisch hier Kürzungen durchzuführen. Alternativ können wir einige Männer von den Grenzen zurückziehen.“
„Aber du hast doch selbst gesagt, dass es von unseren Nachbarländern Anfeindungen und sogar Kriegsdrohungen gegeben hat.
Wir können nicht auf den Schutz unserer Grenzen verzichten und somit auch keinen Mann entbehren.“
„Genau den selben Gedanken hatte ich auch, daher kam für mich nur die Kürzung des Soldes in frage.“
In Gedanken sagte sich Hanzoo, dass es unter der Führung von Koe Taishi niemals zu solch einer Situation gekommen wäre.
„Wofür wird das Geld überhaupt benötigt?“
„Unser Shogun plant einen weiteren Tempel, der später als seine Grabstätte dienen soll.
Aber in erster Linie benötige ich kurzfristig Geld für das Fest zu Ehren Tokugawas Nachkömmling.“
„Für das Fest?!“ Hanzoo konnte es nicht fassen.
„Meine Krieger und ihre Familien sollen hungern, damit der Palast ein rauschendes Fest feiern kann?
Das kann ich nicht akzeptieren! Ich werde sofort mit dem Shogun darüber reden.“
Der Gensui war schon fast aus dem Raum gegangen, als ihm Fuusa noch nachrief.
„Der Shogun hat befohlen, die Feier genau nach seinen Wünschen abzuhalten. Ich habe nur nach diesem Befehl gehandelt.“

Aufgewühlt betrat Hanzoo den Palast. Er konnte nur schwer seine Gefühle im Zaum halten.
Beim Arbeitszimmer des Shogunes angekommen, war nur Oosa anwesend.
„Oosa-san, ich muss unverzüglich mit den Shogun sprechen.“
„Der Shogun hat sich zurückgezogen, die Geburt seines Sohnes steht kurz bevor.“
„Ich muss SOFORT mit ihm sprechen.“
Der harsche Ton lies Oosa etwas zusammen zucken.
„Ich werde mein Bestes versuchen.“
Mit einer Verbeugung verließ der Diener den Raum.
Kurz darauf betrat Fuusa das Arbeitszimmer und setzte sich auf seinen angestammten Platz.
Hanzoo ließ sich ebenfalls auf sein Kissen nieder und ordnete seine Gedanken.
Ein Wutausbruch würde in keiner Weise hilfreich sein.
Sie würden das Thema in Ruhe diskutieren und er war sich sicher, dass Tokugawa ihm zustimmen würde.

Es dauerte eine Weile bis der Shogun den Raum betrat.
„Was ist denn so wichtig, dass es unbedingt jetzt meiner Anwesenheit bedarf?“
Hanzoo hatte sich tief verbeugt und richtete sich wieder auf.
„Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Doch ich habe gerade erfahren, dass der Sold meiner Krieger gekürzt wurde.“
Tokugawas Blick richtete sich auf Fuusa.
„Wieso wurde das Budget für das Militär gekürzt?“
Verlegen antwortete Fuusa „Das Fest zu Ehren eures Nachkommen hat unsere Reserven bereits ausgereizt.
Um alle Punkte wie gewünscht zu erfüllen, musste ich kurzfristig Geld beschaffen.“
„Mein Shogun. Es ist wichtig das wir unsere Grenzen schützen, wir brauchen jeden Mann. Die Krieger kämpfen mit Laib und Seele für ihr Vaterland,
doch nur wenn sie wissen, dass es ihren Familien gut geht. Mit der Kürzung des Soldes müssen Familien hungern.“
Das rüttelte den Shogun auf.
„Unter meiner Führung soll es keine Menschen geben, die hungern müssen. Fuusa, wir werden gemeinsam die Punkte des Festes durchgehen und
gegebenenfalls Sachen streichen. Hanzoo, es kann sein, dass trotz all dem Kürzungen vorgenommen werden, jedoch in geringerem Umfang.“
Noch einmal verbeugte sich Hanzoo tief.
„Ich danke euch, mein Shogun.“

Genau in diesem Moment betrat Oosa mit strahlenden Gesicht den Raum.
„Mein Shogun. Entschuldigt die Unterbrechung.“
„Was gibt es denn?“
„Sakura-sama hat einen gesunden Jungen zur Welt gebracht.“
Sofort hellte sich die Miene des Shogunes auf.
„Meine Herren, wir werden das Thema auf später verschieben. Ich muss meinen Sohn Hidetada sehen."

[Builder]

Es ist ein Junge!

Ich hatte ja auf ein Mädchen gehofft.

[Eleana]

Ganz Japan feierte ein Fest zur Geburt des Thronfolgers.
Auch wenn man einige Abschläge zu Gunsten des Militärs gemacht hatte, fiel die Feier speziell in Edo sehr prunkvoll aus.
Jeder der es sich leisten konnte, kam in die Hauptstadt um mit dem Shogun zu feiern.

Im nahegelegenen Tempel wurde das Kind von den Priestern gesegnet und viele sprachen dem Jungen eine große Zukunft zu.
Nach dem Ritual ging es dann zur eigentlichen Feier.
Im Palast wurden exquisite Speisen aufgetragen und der Sake floss in Strömen.
Musiker und Tänzer gaben ihr Talent zum Besten.
Auch für das gemeine Volk wurde Speis und Trank ausgerichtet.
So feierte jeder in der Hauptstadt bis in die frühen Morgenstunden.

Als der Morgen dämmerte wurde es ruhiger in den Straßen.
Hier und da konnte man noch einzelne Gruppen finden, die in Schlangenlinien herum schlenderten.
Der Eine oder Andere war bereits bei den Feststätten eingeschlafen oder hatte bereits den Weg nach Hause gefunden.
So viel es auch niemandem auf, dass ein Schatten durch die Gassen huschte.


Sosuke war es gewohnt in der Dämmerung zu agieren, er hatte es von klein auf gelernt.
Es wurde ihm auch wirklich leicht gemacht.
Die Wachen an dem Tor in das er sich geschlichen hatte, waren entweder eingeschlafen,
übergaben sich in den Burggraben oder waren gar nicht zum Dienst erschienen.

Er hatte den Tag genau richtig gewählt, alle im Palast hatten mit den Nachwehen der Feier zu kämpfen.
Eine Gruppe mit jungen Männern , die sich berieten wo es noch etwas zu trinken gab, versperrte ihm den Weg.
Geschickt schwang sich Sosuke auf das Dach eines nahegelegenen Hauses und fuhr seinen Weg fort.
Er konnte bereits sein Ziel in der Nähe ausmachen.

Unbemerkt überwand er auch die nächste Mauer und betrat über eine Geheimtür das Gebäude.
Über die Küche führte sein Weg, die Botengänge nutzend.
Kurz darauf war er endlich im Hauptgebäude des Palastes angekommen.

Jetzt musste er sein ganzes Geschick einsetzen um nicht entdeckt zu werden.
Die Wachen des innersten Palastes waren wohl die Einzigen die heute nicht gefeiert hatten.
Doch Sosuke kannte jeden Winkel und konnte ihnen so geschickt entgehen.

Nur noch ein kleiner Vorhof mit Garten trennte ihn von seinem Ziel.
Durch den Garten schlich er ohne Probleme, die Bäume boten ausreichend Schutz.
Einige Zeit beobachtete er von einer sicheren Stelle den Vorhof, auf dem sich nichts rührte.

Der Bereich war von hohen Mauern umgeben und der Eingang wurde von einem Krieger bewacht.
Diesen hatte Sosuke bereits lautlos ausgeschaltet, ebenso die zwei Wachen die hier normalerweise ihre Runden drehten.
Es würde wohl noch ein wenig dauern bis die Leichen gefunden waren, diesen Zeitraum musste er ausnutzen.

Ein letztes Mal blickte er über den Vorhof und betrat ihn.
Nichts rührte sich.


Schnell überquerte er die freie Fläche, er konnte die Schiebetüren zum Gemach es Shogunes bereits sehen.
Plötzlich trat eine Person aus den Schatten des Gebäudes.

Sosuke erstarrte, er hatte jedoch irgendwie vermutet hier auf den Gensui zu treffen.
Hanzoo war in voller Rüstung und hatte sein Katana in der Hand.
„Sosuke. Du warst mein bester Schüler, wieso musste es so enden?“
„Gensui-dono, ich bin euch ewig dankbar für die Ausbildung die Ihr mir zukommen liest.
Doch bereue ich nicht den Weg den ich eingeschlagen habe.“
„Du warst schon immer viel zu sehr von deinen Gefühlen getrieben. Rache wird dein Leid nicht mindern.“
Traurig blickte er in das sture Gesicht des Jüngeren und seufzte.
„Wenn du auch nur einen Schritt weiter gehst, werde ich dich töten. Ziest du dich jedoch zurück,
werde ich dich nicht verfolgen und du kannst die Vergangenheit hinter dir lassen.“
„Für mich gibt es kein zurück mehr. Mir wurde das Wichtigste in meinem Leben genommen,
ich habe nur noch meine Rache an der ich mich festhalten kann um nicht zu verzweifeln.“
Mit diesen Worten zog auch Sosuke sein Katana und ging einen Schritt nach vorne.

Hanzoo reagierte auf die Provokation des Jüngeren und stürmte auf ihn zu.




Sosuke hatte nur leichte Kleidung an, er hatte in einem direkten Kampf gegen den geübten Krieger in voller Rüstung keine Chance.

Er ließ das Katana fallen und holte zwei Wurfmesser aus den Seitentaschen seiner Kleidung.
Geschickt warf er die Messer in Richtung des anstürmenden Kriegers, der nur mehr wenige Meter von ihm entfernt war.
Eines der Messer fanden sein Ziel am Hals des Gensuis.
Sosuke wich gerade noch dem scharfen Katana seines Gegenübers aus und schnappte sich sein am Boden liegendes Schwert.

Hanzoo hatte seine ganze Kraft in den Angriff gelegt, doch mit den Wurfmessern hatte er nicht gerechnet.
In einem fairem Duell setzte man diese Waffen nicht ein.
Er hatte sein Ziel verfehlt und eines der Messer steckte in seinem Hals.
So schnell ließ er sich jedoch nicht beirren.
Er drehte sich um und machte sich für den nächsten Angriff bereit, als seine Hand zu kribbeln begann.
Plötzlich hatte er keine Kraft mehr in den Beinen und fiel auf die Knie.

Sosuke hatte sich wieder aufgerafft und blickte in die Richtung des Gensuis.
Das Gift hatte ihre Wirkung nicht verfehlt.
Bestürzt blickte in der Alte an, fassungslos über die Ehrlose Tat.

Er wartete noch einen kurzen Moment, erst als Hanzoo zusammenbrach lief er zu den Gemächern des Shogunes.
Eile war geboten, in der Ferne konnte er bereits den Alarm der Krieger vernehmen.
Die Leichen waren schneller gefunden worden, als er sich gedacht hatte.

Doch er hatte nur noch sein Ziel vor Augen und riss die Schiebetür auf.
Der Shogun schlief noch friedlich in seinem Futon.


Erst als er ein schweres Gewicht über sich spürte wurde er munter.
Verschlafen konnte er nicht gleich begreifen was gerade geschah.
Er wollte sich wehren und die Hand die seinen Mund bedeckte wegziehen.
Im gleichen Moment spürte er jedoch auch einen Schmerz in der Gegend seines Halses.

Sosuke fixierte den Shogun unter sich und hielt sein Katana an die Kehle Tokugawas.
„Du hast Koe töten lassen, darum wirst auch du sterben.“
Erst jetzt registrierte er, dass es Sosuke war der ihn bedrohte.
Tokugawa wollte noch etwas sagen, doch es war zu spät.
Die scharfe Klinge fuhr durch seine Kehle.

Das Letzte was er erkennen konnte bevor alles Schwarz wurde, war wie seine Krieger in den Raum stürmten.






Schwarz nichts als schwarz.
Nur ein lauter durchdringender Ton der immer und immer wieder durch seinen Kopf hallte.

Ein schwacher Windzug streifte seine Wange.


Irgendwie passte das nicht, er war doch tot, wie konnte er dann noch Wind spüren.
Und der lärmende Ton erinnerte in an das zirpen von Zikaden.

Er schlug die Augen auf und die Schwärze verschwand.
Stattdessen erblickte er das hölzerne Dachgebälk seines Gemaches.
Mühselig richtete er sich auf, der Rücken bereitete ihm dabei Schmerzen.
Kinjuu eilte bereits in seine Richtung um ihm behilflich zu sein.

War alles tatsächlich nur ein Traum gewesen?
Ein Blick auf seine Hände zeigten im tiefe Falten und Altersflecken.
Schwerfällig begab er sich an die Balustrade und genoss die Aussicht auf den angrenzenden Teich.



Noch immer hing er mit seinen Gedanken diesem seltsam, reellen Traum nach.
Eine Brise zerrte an seiner Kleidung und in der Ferne bewegte sich der Bambus im Wind.



ENDE

[Eleana]

So, endlich geschafft.
Hat doch noch eine Weile gedauert, bis ich alles Schreiben konnte was ich mir vorgenommen habe.

Danke an Alle die bis zum Schluss durchgehalten haben ... das obwohl das PB ja schon offiziell beendet ist.
Hoffe ihr hattet genau so viel Spaß wie ich

[Papa Bear]

und Danke!

[Pucc]

[Builder]

Und Danke für die interessante Story die trotz Spielabbruch weiter geführt wurde.

[Penguin]

Vielen Dank für diese tolle Geschichte!

[Keine Andeutung]

Ihr habt wirklich it Abstand den RP-Sieg davongetragen.

[Pucc]

Gratulation zur StdM August

[Penguin]

[Eleana]

Danke!