[Die Großen Imperien] Goszuls Weltgeschichte

[Goszul]

Damit hatten die Römer ihr Ziel vorerst erreicht und sowohl den Griechen als auch den Etruskern und den Epirern demonstriert, dass sie sich längst nicht mehr als einflussreicher Stadtstaat, sondern als wachsende Großmacht begriffen.



Einmal mehr hatten die römischen Legionen über die weniger flexiblen Hopliten der Griechen und Etrusker triumphiert.



Tatsächlich hatte der Erfolg Roms bei Tarentum die Rolle der Etruskischen Liga und der Städte von Magna Graecia ernsthaft in Frage gestellt, so dass Rom schon bald Karthago als seinen neuen Rivalen um die Vorherrschaft im zentralen Mittelmeer ausmachte.



Zu der weiteren Geschichte von Taras / Tarentum habe ich bereits in meinem Kapitel über die Peloponnesischen Kriege einiges geschrieben, sodass ich mich an dieser Stelle einfach selbst zitieren möchte:

Man versuchte sich gemeinsam mit den Bruttiern, den Samniten und den Salentinern gegen Rom zu behaupten. Man schloss sich Pyrrhus von Ephirus an und verbündete sich mit Hannibal.

Doch nichts half. Gaius Gracchus gründete eine römische Kolonie auf Land, dass man von Tarars , in Folge der vielen Niederlagen beschlagnahmt hatte und diese Kolonie wurde letztlich mit dem griechischen Taras zusammengelegt. Damit wurde Taras unter dem Namen Tarent vollständig in das römische Reich integriert.

Tatsächlich stellte das Bündnis mit Hannibal den letzten Versuch dar, doch noch die Unabhängigkeit von Rom zu erlangen. Das Resultat dieser Vorgehensweise ist bekannt.



(Die Datei der Gesamtansicht ist so klein, dass ich sie sogar hier in Originalgröße hochladen konnte. Trotzdem habe ich sie separat noch einmal bei Abload hochgeladen. Dieser Link führt direkt dorthin.)

[Goszul]

Natürlich war absolut klar, dass sich die Ambitionen der Römer nicht auf das italienische Festland beschränkten. Schon bald geriet die politische Landschaft in Magna Graecia wieder in Unruhe, denn die Römer erwiesen sich wieder einmal als sehr aktiv.

So gründeten sie im Land der Keltiberer die landwirtschaftliche Kolonie Tarraco.



Doch viel mehr für die Geschichte unserer Familie, aber auch Griechenlands insgesamt, fiel die Eroberung von Syrakus ins Gewicht.



Allerdings möchte ich, bevor ich Näheres über den Fall von Syrakus berichte, noch kurz die Geschichte Capuas erzählen, die zeigt, dass Rom nicht nur militärisch, sondern auch weitgehend friedlich expandieren konnte.

Capua war eine reiche und mächtige Stadt der Etrusker in Kampanien, die jedoch ihren Niedergang erlebte, als sie mehr und mehr von samnitischen Bergstämmen bedrängt und schließlich sogar erobert wurde.

Da auch Rom immer wieder Probleme mit den Samnitern hatte und die anderen etruskischen Städte keine Hilfe leisteten, war Rom der natürliche Verbündete Capuas. Auch wenn Capua dieses Bündnis nicht immer ehrte, gereichte die Nähe der Stadt zu Rom dennoch beiden Seiten zum Vorteil.

Mit dem Bau der Via Appia, die Capua direkt mit Rom verband konnte dann der Wiederaufstieg Capuas zu einer prächtigen Stadt beginnen.

[Goszul]

Puh! Ganz schön staubig hier.

Aber ich versuche mal mich zusammenzureißen und zumindest die Geschichte Capuas heute zu erzählen...

[Goszul]

Capua ist insofern für die Geschichte unserer Familie von Bedeutung, dass die Leitung der Wiederaufbauarbeiten einem jungen Plebejer übertragen wurde, der den Namen Saturnus Livius trug und als frühester Ahnherr des Geschlechts der Livier gelten muss.

Da Capua unbedingt wieder eine bedeutende Rolle als Handelsplatz an der italienischen Westküste erringen sollte, gereichte Saturnus seine plebejische Abstammung zum Vorteil, waren doch gewerbliche und merkantile Unternehmungen unter den alten Patrizierfamilien wenn nicht verboten, so doch ziemlich verpönt.



Daher können wir davon ausgehen, dass Saturnus, angesichts der doch recht bescheidenen Anforderungen, die man an seine Tätigkeit in Capua stellte, guter Dinge war, dass er die grobe Leinenkutte oder Tunika des Plebejers schon bald gegen die Toga des Patriziers oder zumindest eines Angehörigen der Equites austauschen konnte.



Bei seiner Ankunft in Capua fand Saturnus die Stadt in akzeptablem Zustand vor, auch wenn natürlich viel zu tun blieb um den Anforderungen des Senats in Rom Genüge zu tun.

Capua verfügte über kleine Tempel für alle wichtigen Gottheiten, eine Therme, ein kleines Theater sowie eine Schule und eine Bibliothek.



Die Wasserversorgung speiste sich aus einem kleinen sauberen Süßwassersee und die Weizenfelder und Obstgärten versorgten die Bewohner mit hinreichender Nahrung.



Nicht zu verhungern war gut, aber das eigentliche Ziel war Wachstum, Wohlstand und Einfluss in der Region.

Ein Grundpfeiler des wirtschaftlichen Erfolges sollte die Herstellung von Olivenöl werden, weshalb Saturnus eigens aus Griechenland erworbene Setzlinge anpflanzen ließ, die die Basis für eigene Olivenhaine bilden sollten.



Außerdem wurde ein neues Aquädukt errichtet, das zur Versorgung eines zweiten Wohngebietes dienen sollte.



Doch um die Lebensqualität in Capua über den Stand, den die Stadt unter etruskischer Herrschaft erreicht hatte, hinaus zu verbessern, musste noch mehr getan werden.

Denn einfache irdene und hölzerne Gefäße waren sowohl bei den Etruskern als auch den Kelten bekannt und weit verbreitet. Doch feines Geschirr, wie es in Ägypten, Griechenland und den Ländern des fernen Ostens beliebt war, war in Capua nicht erhältlich. Dies war natürlich sträflich, da der Ort in der Nähe der Gewässer reiche Tonvorkommen aufwies.



Saturnus war gerade dabei, sich mit den Oberhäuptern der wichtigsten Familien Capuas über die Verteilung der Tonförderrechte zu beraten, als ein Bote aus Rom in der Stadt eintraf.

Der Senat wollte einen Beweis für die Fortschritte in Capua und forderte daher eine erste Lieferung frischen Olivenöls aus der Stadt an.



Saturnus ließ sich hiervon nicht aus der Ruhe bringen und genehmigte zunächst den Bau eines Lagerhauses und einiger Tongruben in der Nähe des Neptun-Tempels von Capua.



Bereits ein halbes Jahr später, also sechs Monate vor Ablauf der Frist die die römischen Senatoren gesetzt hatten, hatte sich in der Lagerhäusern Capuas bereits eine Menge Olivenöl angesammelt.



Genug Öl jedenfalls, um den Senat in Rom zufrieden zu stellen.



Die weiteren Überschüsse an produziertem Olivenöl sollten nach Syrakus exportiert werden, der wichtigsten Stadt von Magna Graecia im westlichen Mittelmeer, jedenfalls nach dem die spartanische Kolonie Tarentum in Abhängigkeit von Rom geraten war.



Ein Anfang war also gemacht, allerdings waren dafür auch die vom Senat in Rom bewilligten Mittel zum Wiederaufbau von Capua fast erschöpft. Der Senat war Saturnus zwar gewogen, weil die Forderung nach Ölivenöl erfüllt worden war, doch Saturnus wusste nur zu gut, dass Bankrotteure die Gunst der Senatoren auch sehr schnell wieder verlieren konnten.

[PCGamer]

Es geht weiter.

[Goszul]

Doch mit Beginn des Handels mit Syrakus entspannte sich die finanzielle Lage in Capua zunächst.



Der wachsende Wohlstand lockte viele Einwanderer nach Capua, was natürlich die Ausweitung der Geschirrproduktion ermöglichte.



Gleichzeitig siedelten sich im Süden Capuas weitere Ölproduzenten an.



Nachdem viele Neuankömmlinge Schwierigkeiten hatten, Arbeit in Capua zu finden, beschloss Saturnus einige der älteren Häuser in der Innenstadt abzureißen. Sein Plan war es, der Stadt neue kulturelle Angebote zu verschaffen. Daher ließ er zugleich am Rande der Siedlung eine Gladiatorenschule eröffnen.



Gemeinsam mit den örtlichen Schauspielern, sollten die Gladiatoren in dem, von Saturnus gestifteten großen Amphitheater auftreten und den Zuschauern Zerstreuung bieten.

Die etruskische Bevölkerung der Stadt sah in Gladiatorenkämpfen eine Verballhornung ihrer heiligen Traditionen, aber die römischen Bewohner und die Jugend beider Bevölkerungsteile war richtiggehend verrückt nach den, mitunter blutigen, Schaukämpfen.

[Goszul]

Kurz darauf wurden in der Altstadt weitere alte Häuser abgerissen um Platz für die typisch römischen Insulae zu machen.

Die Mieter, die in die engen Wohnungen dieser Häuser einzogen, stellten gewisse Ansprüche an die Möblierung, so dass Capua nun mit einem neuen Gewerbezweig ausgestattet werden musste.



Da Capuas Umland von dichten Wäldern geprägt war, hatte Saturnus die Möglichkeit, direkt neben der Gladiatorenschule Schreinereien und Sägewerke einrichten zu lassen, die neben weiteren Arbeitsplätzen, auch neue Produkte für die Märkte der Stadt boten.



Der römische Senat forderte in dieser Zeit eine weitere, sehr umfangreiche Lieferung Olivenöl aus Capua an.



Die Forderung war zwar umfangreich, sollte für Capua jedoch dennoch erfüllbar sein.



Allerdings sah Saturnus sich gezwungen, das hergestellte Öl zeitweilig hamstern zu lassen, was die Händler Capuas natürlich nicht so gerne sahen.

[Goszul]

Der fehlende Ölhandel sorgte dafür, dass sich die Schatzkammer von Capua wieder leerte, dem Wachstum der Stadt selbst, tat dies jedoch keinen Abbruch.



Trotzdem fieberten Saturnus und die Händler von Capua der Erfüllung der Forderung und der Wiederaufnahme des Handels mit Syrakus entgegen.



Endlich war es soweit! Rom bekam das geforderte Öl und der Handel mit Syrakus wurde wieder aufgenommen.



Die Möbelproduktion war inzwischen angelaufen und die ersten Insulae konnten nicht nur was die Inneneinrichtung anging, sondern auch bezüglich Größe, Stabilität und äußerer Erscheinung ausgebaut werden.



In Rom nahm man die Fortschritte Capuas ebenfalls wohlwollend zur Kenntnis.

[Goszul]

Weniger wohlwollend stand der Senat der Tatsache gegenüber, dass Saturnus sich finanziell verausgabt hatte, beim Versuch alle Forderungen des Senats schnellstmöglich zu erfüllen. Zum Glück konnten sich die Senatorenfamilien dazu durchringen, Saturnus weiter zu unterstützen.



Saturnus nutze die zusätzlichen Mittel zuerst dazu, die Felder und Obstgärten von Capua zu erweitern, denn durch das schnelle Wachstum der Stadt, drohte der Verbrauch die Erträge zu übersteigen.



Verschärft wurde die Problematik zudem durch eine Missernte in Latium, die Capua kompensieren sollte.



Daher hatte Saturnus keine andere Wahl, als zu befehlen, dass die Einwohner Capuas ihre Gürtel enger zu schnallen hatten und dass bis auf Weiteres alle Erträge der Obstgärten gesammelt werden sollten.



Außerdem ließ Saturnus eine Handelsroute nach Tarentum einrichten. Dort würde man eine Menge für die Töpfereierzeugnisse aus Capua bezahlen.

[Furrax]

Die friedlicheren Missionen fand ich immer doof.
Die Wohlstandswerte zu erreichen finde ich auch irgendwie schwieriger als in Pharao weil die Güterverteilung irgendwie schlechter funktioniert (bzw. ich das nicht so gut geplant bekomme...).

[Goszul]

Naja, ich muss zugeben, dass ich eigentlich die friedlicheren Missionen sogar bevorzuge, weil mir die anderen manchmal etwas zu hektisch vorkamen. Was die Güterverteilung betrifft, muss ich Dir recht geben. Dadurch, dass man viel weniger Steuerungsmöglichkeiten als bei den Nachfolgetiteln, spielt sich Caesar III schon um Einiges anders. Aber bisher komme ich noch ganz gut damit klar.

[Goszul]

Inzwischen hatten die Bauern von Capua genügend Obst gesammelt, um die Forderung aus Rom erfüllen zu können.



Saturnus nahm dies zum Anlass sich selbst eine bescheidene Villa in dem neuesten Wohnviertel bauen zu lassen. Seiner Meinung nach hatte er sich schon seit längerem einen standesgemäßeren Wohnsitz verdient.



Natürlich wurde Saturnus in Rom auch weiterhin eher als unbedeutender Staatsbediensteter angesehen, doch hinter vorgehaltener Hand begannen einige Senatoren bereits damit zu überlegen, wie sie dem „Emporkömmling“ einen Dämpfer verpassen konnten.

Offiziell war der Senat aber natürlich auch weiterhin voll des Lobes für die Arbeit, die Saturnus in Capua leistete.



Zumal Saturnus auch bewiesen hatte, dass er über einen vortrefflichen Geschäftssinn verfügte, hatte er doch gerade rechtzeitig den Handel mit Töpferwaren in Gang gebracht, um eine unerwartete Preissteigerung voll ausnutzen zu können.



Etwa ein Jahr später ergab eine Volkszählung, dass Capua wieder seine alte Bevölkerungszahl erreicht hatte. Damit war die Aufgabe, die man Saturnus gestellt hatte, eigentlich erfüllt.



Doch um die Stadt für Menschen aus der römischen und griechischen Oberschicht attraktiver zu machen, reichten florierender Handel, Bevölkerungswachstum und ein breit gefächertes Unterhaltungsangebot nicht aus.

Daher versuchte Saturnus einige Philosophen aus Magna Graecia dazu zu ermutigen, sich in Capua niederzulassen und dort als Lehrmeister tätig zu werden.

Die erste Akademie Capuas wurde dann auch ganz in der Nähe der Villa des Saturnus eingerichtet.



Um noch mehr Bürgern Capuas eine akademische Bildung zu ermöglichen, wurde kurz darauf eine Zweigstelle dieser Akademie in der Altstadt eingerichtet.



Damit gab es keinen Grund mehr, zu behaupten, dass Saturnus seine Aufgabe nicht zur Zufriedenheit des Senates erfüllt hatte.



Stolz durchmaß Saturnus das jüngste Wohngebiet, in dem seine Villa stand. Auch wenn hier vieles schon an Rom erinnerte, so war es doch vor Allem die Synthese aus etruskischer, griechischer und römischer Architektur, die Capua auszeichnete. Vom Hof seiner Villa konnte er sowohl in die geschäftige Altstadt, als auch in das fruchtbare Hügelland weiter landeinwärts blicken.

Ein letztes mal sog er diesen Anblick in sich auf, dann trat er dem Abgeordneten des Senates entgegen um seine neuen Anweisungen in Empfang zu nehmen.



Vordergründig gab es nur Lob für Saturnus, doch die Worte des Senates schienen mehr als nur eine unterschwellige Drohung zu enthalten.

[Goszul]

Ganz unbegründet waren Saturnus Befürchtungen dann auch tatsächlich nicht. Er erfuhr, dass er nach Rom abberufen werden sollte um dort im Stab eines Senators weiterzuarbeiten. Was genau man von ihm erwarten würde, konnte ihm jedoch auch der Bote nicht sagen.

Daher blieb nun nur noch ein kurzer Rundgang durch die Stadt und die Übergabe der Verwaltung an einen Rat etruskischer Magistrate, die die Stadt künftig eigenverantwortlich regieren durften, so lange sie dies im Sinne Roms taten, versteht sich.



(Ich habe die Gesamtansicht diesmal einfach direkt vom Filehoster in das Forum eingebettet. Mir wäre es lieb, wenn ich ein kurzes Feedback haben könnte, ob das für meine Leser in Ordnung ist oder ob ich wieder verkleinerte Bilder direkt ins Forum hochladen soll.

Zum historischen Capua kann ich nur sagen, dass die Geschichte der Stadt wechselhaft und reichhaltig war. Ich verlinke hier einfach mal den entsprechenden Wikipediaartikel.)

[Oddys]

Ich habe mal wieder Zeus ausgebuddelt und verzweifel grade daran Persien zu erobern Hattusas weigert sich endlich erobert zu werden trotz inzwischen schon 32 gehobenen Anwesen und damit insgesamt 64 Hopliten...

Leider ist aufgrund dessen das man vom Import angewiesen ist nicht wirklich mehr drin,da Olivenöl einfach zu knapp ist, und Athenes Tempel darf man nicht bauen um etwas abhilfe zu schaffen.

[Goszul]

Sorry, hatte leider längers nur wenig Zeit und komme erst jetzt wieder zum Weiterschreiben. Du bist inzwischen sicherlich schon weiter gekommen.

Gibt es in dem Szenario nicht die Möglichkeit eine Gottheit, ein Monster oder einen Helden mit der Armee mitzuschicken? Oft hilft so etwas nämlich, wenn man eine Stadt anders nicht erobert bekommt.