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Thema: [Die Großen Imperien] Goszuls Weltgeschichte

  1. #2101
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    In dieser Zeit lebten erstmals mehr als 3.000 Menschen in Tanis.

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    Doch über Allem schwebte das Menetekel einer weiteren persischen Invasion, die schon bald erwartet wurde.

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    Sowohl Spirodion, unser Ahne, als auch Wadjis, der neue Statthalter und Admiral des Pharaos waren zuversichtlich. Die Flotte war, mit den letzten Holzvorräten wieder aufgebaut und sogar noch verstärkt worden.

    Außerdem war ein weiteres Regiment professioneller Bogenschützen angeheuert worden, das sein Lager etwas abseits der Oststadt hatte.

    Tanis war zu einer ansehnlichen und wehrhaften Stadt geworden, auch wenn die, nun mehrstöckigen, Lehmhäuser und die Tempel und Statuen natürlich nicht an die Pracht vergangener Tage heranreichten.

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    Wadjis drillte seine Männer nun täglich und schickte sie unablässig auf Patrouillienfahrten und ließ sie Gefechtsübungen durchführen, wobei er auch das Kommando eines der Schiffe übernahm.

    Unser Ahne hingegen tat sein Möglichstes um die Bogenschützeneinheiten auf Vordermann zu bringen, damit diese seinen Freund nötigenfalls bei der Verteidigung der Stadt zu unterstützen konnten und sollte es zum Äußersten kommen, einem Angriff zu Lande, zumindest eine gewisse Zeit lang widerstehen würden.

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    Wieder und wieder wurde die Koordination der Land und Seestreitkräfte geübt, bis jeder Handgriff saß und bei einem Alarmsignal jeder Mann genau wusste, was er zu tun hatte und welches Schiff beziehungsweise welcher Trupp welche Position einnehmen würde.

    So ging es wochenlang. Die Soldaten und Ruderer waren kurz davor zu meutern und die Bürger von Tanis machen sich über Wadjis und seinen griechischen Freund teilweise sogar schon lustig...

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  2. #2102
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    Für so etwas hatten weder Wadjis noch Spirodion Verständnis. Sie selbst könnten sich kaum Zerstreuung in diesen Tagen und duldeten auch keine Kritik an ihren regelmäßigen Symposien in Wadjis' neu errichteten Familienresidenz.

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    Sicherlich, dort wurde Bier und auch griechischer Wein getrunken und anmutige Ägypterinnen und exotische Nubierinnen spielten auf und führten zauberhafte Tänze vor, doch zumindest Wadjis und Spirodion dürften dies damals nur am Rande wahrgenommen haben.

    Viel zu vertieft waren beide in strategische, taktische und politische Diskussionen. Immerhin waren sie sich Einig, dass Pharao Achoris mit ihrer Arbeit hier zufrieden sein würde, sofern sie den nächsten Angriff zumindest stark abschwächen und Tanis von schweren Schäden bewahren konnten.

    Natürlich unter der Voraussetzung, dass beide überlebten.

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    Als dann, eines Morgens ein Alarmsignal durch die gerade erwachende Stadt gellte, glaubten die meisten Soldaten und Ruderer, an eine weitere, zermürbende Übung.

    Doch Spirodion und Wadjis wussten es besser. Sie hatten für heute keine solche Übung angesetzt, also musste der Ernstfall eingetroffen sein.

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    Nun endlich bewährte sich der gnadenlose Drill der letzten Wochen. Schnell waren die ägyptischen Schiffe und die kretischen Bogenschützen in Position, während die Milizen auf Abruf bereit standen.

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    Wadjis schickte zwei seiner Kriegsschiffe vor, um die persische Flotte beim weiteren Vordringen in das Nildelta zu behindern. Währenddessen nahmen sein Flaggschiff und zwei weitere Schiffe gezielt die persischen Transportschiffe mit Brandpfeilen und Torsionsgeschützen unter Beschuss um einen Landangriff zu verhindern.

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  3. #2103
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    Während die Transporter auf diese Weise schnell versenkt werden konnten, mussten die beiden im Nahkampf befindlichen Schiffe sich rasch zurückziehen. Durch Rammangriffe und Entermanöver waren Rümpfe und Besatzungen zu stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

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    Wadjis versuchte den Rückzug dieser beiden Schiffe mit seinem Flaggschiff und den beiden Eskortschiffen zu decken.

    Dieses Manöver gelang, auch wenn hierbei nur ein persisches Kriegsschiff versenkt werden konnte und Wadjis eines seiner Begleitschiffe verlor. Danach zog sich Wadjis mit seinen beiden verbliebenen Schiffen ebenfalls zum Hafen zurück.

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    Den kretischen Bogenschützen gelang es, ein weiteres feindliches Schiff in Brand zu schießen, als die Perser den Ägyptern nachsetzten.

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    Nun war es an den beiden „Nahkampfschiffen“ den Rückzug des Admirals zu decken. In der Kürze der Zeit hatten lediglich neue Soldaten an Bord genommen und die schlimmsten Schäden repariert werden können, so dass die beiden ägyptischen Schiffe immer noch schwer beschädigt in den Kampf ziehen mussten.

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    Daher war es kaum verwunderlich, dass eines der beiden Schiffe bei einem weiteren Rammmanöver auseinander brach und sank.

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  4. #2104
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    Wütend über diesen Verlust, befahl Wadjis den Abbruch der Reparaturarbeiten an seinem Flaggschiff und ließ seine Männer die Perser unter Beschuss nehmen, bis auch ihr Schiff brennend in den Fluten des Nils versank.

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    Die Perser mussten einsehen, dass auch dieser Angriff gescheitert war und zogen sich zurück. Das Schiff des persischen Kommandanten jedoch war in einem schmalen Flussarm festgesetzt worden und versuchte verzweifelt, sich den Weg zum Hauptarm frei zu kämpfen.

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    Fast hätten die Perser es geschafft, allerdings ging ihr schwer beschädigtes Schiff, gerade als es den Hauptarm des Nils in diesem Teil des Deltas erreicht hatte, aufgrund seiner irreparablen Rumpfschäden unter.

    Der persische Kommandant und seine Offiziere wurden gefangen genommen und nach dem man sie kastriert, geblendet und ihre Bärte abgesengt hatte, nach Men-nefer an den Hof des Pharaos geschickt.

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    Einige Tage nach diesem Sieg erreichte ein Bote Tanis und forderte Wadjis dazu auf nach Theben zurückzukehren. Pharao Achoris selbst wollte ihn für seine treuen Dienste belohnen.

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    Wadjis erfuhr, dass die Perser von weiteren Eroberungsversuchen in Ägypten vorerst absahen, sondern sich auf die Sicherung Zyperns, das den Seehandel an der Levante und in Asien bedrohte und die dortigen Städte der Griechen und Barbaren zum Aufstand gegen die Perser ermutigte, konzentrieren musste.

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  5. #2105
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    Tanis blieb eine wichtige Stadt im östlichen Nildelta, auch wenn der Ort, wie viele andere ägyptische Städte, den Glanz früherer Tage nicht mehr zurück erringen konnte. Spirodion blieb noch einige Zeit dort um sich seinen Forschungen zu widmen und kehrte dann nach Theben in Griechenland zurück um sich ganz der Ausbildung seiner drei Söhne zu widmen, von denen ich schon bald mehr berichten werde.

    Daran tat unser Ahne auch gut, denn bereits wenige Jahre nach der Abwehr der persischen Invasoren, gelang es dem Perserkönig Artarxerxes II Euagoras eine Reihe vernichtender Niederlagen zuzufügen und den wichtigsten Verbündeten der Ägypter schließlich wieder unter seine Knute zu zwingen.

    Kurz darauf verstarb Achoris und sein glückloser Sohn wurde rasch abgesetzt, womit die 29. Dynastie in Ägypten endete. Die nachfolgende 30. Dynastie konnte Ägyptens Unabhängigkeit noch 18. weitere Jahre lang aufrecht erhalten, bis den Persern die endgültige Niederwerfung der Ägypter gelang.

    Doch bevor ich von den Söhnen des Spirodion berichten kann, müssen wir unseren Blick auf zwei Barbarenländer, ja ich wage es sie so zu nennen, richten. Denn dort geschahen Dinge, die letztlich die zivilisierte Welt erschüttern und wohl auf ewig ändern sollten.

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    (Historisch gesehen, hatte Tanis seine Blüte schon Jahrhunderte vor dem Szenario. Während der 21. Dynastie, also gegen 1.070 v. Chr. als die alte Königsnekropole und Tempelstadt Pi-Ramesse, aufgrund der Verlandung des pelusischen Nilarmes, aufgegeben wurde und viele Gräber und wichtige Heiligtümer dorthin verlegt wurden.

    Während des Ägyptischen Aufstandes kam es zu zahlreichen Schlachten auf dem Nil aber auch zu Lande. Ich habe auf die schnelle nichts Historisches zu einer Schlacht bei Tanis finden können. Funfact zu Tanis: In „Jäger des verlorenen Schatzes“ entdeckt Indiana Jones dort die Bundeslade.

    Ach ja und natürlich habe ich für Euch hier wieder die Gesamtansicht der Stadt in Originalgröße hochgeladen. Das Bild enthält übrigens auch ein kleines Gefecht zwischen persischen und ägyptischen Schiffen.)
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  6. #2106
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    Rome+TotalWar Ceasar III - Aus Versehen Supermacht – Der Aufstieg Roms

    Wie schon angekündigt meine lieben Kinder und Enkel, muss ich nun von den Ereignissen der letzten Jahrhunderte berichten, in denen die göttergewollte Ordnung erschüttert, wenn nicht gar auf den Kopf gestellt wurde und zwei völlig neue Mächte den Lauf der Welt und auch den Verlauf unserer Familiengeschichte entscheidend änderten.

    Die erste dieser neuen Mächte wuchs lange Zeit, von den zivilisierten Völkern des Mittelmeerraumes kaum beachtet, heran.

    Im nördlichen Italien, in der Region Latium schlossen sich sieben kleine Hügeldörfer zu einem Verteidigungs- und Handelsbündnis zusammen.

    Durch den gemeinsamen Außenhandel und dadurch, dass sie eine gemeinsame Bürgermiliz aufstellten, die ihre Interessen auch mit Gewalt verteidigen beziehungsweise durchsetzen konnte, wuchsen diese Siedlungen rasch heran und bildeten schließlich die Stadt Rom.

    Mir ist bewusst, dass unsere römischen Herren die Gründung ihrer Stadt gerne etwas mehr auschmücken und sich selbst als die vertriebenen Erben Trojas sehen. Ich persönlich glaube dies nicht und werde an dieser Stelle diesen, ganz offensichtlich schlecht gestohlenen und geradzu zu grotesken Parodien verfremdeten Geschichten sicherlich keinen Raum bieten.

    Wie muss man sich eines dieser Dörfer vorstellen? Nun das werde ich Euch anhand des Beispiels einer kleinen Siedlung unterhalb des heutigen Kapitols erläutern, die damals in der Nähe des Tibers aufgebaut wurde um die wachsende Bevölkerung Roms mit neuem Wohnraum zu versorgen:

    Livinius Inarus a.u.c. 705

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    Geändert von Goszul (15. Juni 2017 um 16:09 Uhr)
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  7. #2107
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    Rome+TotalWar Ceasar III – Szenario I - Ein Dorf entsteht

    In den Frühen Tagen seiner Geschichte war die Baukunst Roms nicht sonderlich bemerkenswert. Windschiefe Holzhütten und bessere Zelte prägten, vor Allem in ländlichen Regionen und ärmeren Stadtteilen das Bild.

    Aufgrund des milden Klimas in ihrer Heimat waren die Römer an und für sich auch nicht auf besonders kunstfertig errichtete Häuser angewiesen, so dass selbst die keltischen Behausungen zumeist solider waren, als das, was die Römer in ihren Siedlungen errichteten.

    Zudem waren die Römer schon damals ein aufsässiges und aggressives Völkchen, das mehr als einmal in schreckliche inneren und äußeren Koflikte verwickelt wurde. Doch ich sollte mich hier nicht in Tiraden gegen unsere neuen Herren ergehen, ansonsten kann es gut sein, dass meine Schriften noch verboten und vernichtet werden.

    Jedenfalls war es so, dass jeder Römer, vom Senator bis hinunter zum Proletarier, sich nur ungern sagen ließ, was er zu tun und zu lassen hatte, so dass es ein Ding der Unmöglichkeit war, den Verkehr in römischen Siedlungen angemessen zu regeln.

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    (Spielerisch bedeuted das, dass die Mechanik grundsätzlich der von Pharao gleicht, man aber keine Sperren für Fußgänger errichten kann, so dass man dies bei der Planung seiner Siedlungen beachten oder mit starken Bevölkerungsschwankungen klarkommen muss.)

    Kleine Siedlungen, wie jene in meinem Beispiel wurden zumeist an wichtigen Handelsstraßen, wie der Via Appia oder der Via Salaria errichtet.

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    In den frühen Tagen der römischen Republik kamen die Bewohner zumeist aus Latium oder aus dem Land der Sabiner. Sie hatten wenige Rechte in Römischen Ansiedlungen aber dafür um so mehr wilde Träume, was ihre Zukunft in der ewigen Stadt betraf.

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    Für solche Siedlungen waren Brände eine stetige Bedrohung. Rom selbst wurde und wird fast regelmäßig von fürchterlichen Feuerkatastrophen verheert und oft sind es die ärmsten der Armen, die hierbei alles verlieren was sie besitzen.

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    Nicht selten schließt dies auch das eigene Leben und das der gesamten Familie ein.

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    Aber unter den ärmlichen Siedlern in solchen Dörfern befanden sich auch immer genügend römische Bürger, die nicht darauf angewiesen waren, sich mit Hilfstätigkeiten oder gar Schuldsklaverei über Wasser zu halten.

    Oft waren es solche Leute, die die weniger wichtigen Ämter im Ort bekleideten. Eines dieser Ämter wurde hochtrabend als "Präfekt" bezeichnet. Allerdings handelte es sich hierbei nicht um die ebenfalls so genannten hohen Ämter auf Reichs- oder Provinzebene, sondern das Amt des Praefectus collegii, der einer örtlichen Zunft vorstand und die Aufsicht und das Kommando über die Stadtwache hatte. Im Falle eines Dorfes, wie in meinem Beispiel, muss man sich den Präfekten als einen Dorfvorsteher vorstellen.

    Um der Wahrheit Genüge zu tun sei hier aber auch erwähnt, das dieses System sich bis heute gut bewährt hat und römische Städte dadurch, trotz aller inneren und äußeren Gefahren, im Großen und Ganzen recht sicher sind.

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    Da auch, wenn nicht sogar ganz besonders, einfache Hütten und Zelte mit der Zeit baufällig und einsturzgefährdet wurden, benötigten auch die Römer Spezialisten, die sich um die Instandhaltung ihrer Häuser kümmerten.

    Diese Ingenieure gehörten, ebenso wie die Praefecti collegii, zu den wichtigsten Männern ihres Stadtteiles und konnten, sofern sie sich auf besonders gefragte Arbeiten spezialisierten, zu großen Ehren gelangen. Doch dies kam nur selten vor und in einem kleinen Dorf wie diesem, war auch für einen Ingenieur mehr als ein bescheidenes Auskommen nicht zu erwarten.

    Anders war es bei jenen Menschen, die eine der begehrten Stellen in der Stadtverwaltung ergattern konnten. In größeren Städten und besonders in Provinzhauptstädten, wurden solche Posten fast ausschließlich an die senatorischen Adeligen, Nachfahren der Gründerfamilien Roms, oder an deren Günstlinge vergeben.

    Für solche Personen war es natürlich völlig undenkbar in einem kleinen Dorf zu leben, weshalb zumeist eine Bürgerversammlung die wichtigsten Entscheidungen traf und ein altgedienter Sklave einer Patrizierfamilie darauf achtete, dass das Dorf wenigstens hin und wieder Abgaben an die Hauptstadt leistete.

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    Solche Siedlungen waren meist uralte Bauerndörfer oder planlos entstandene Vororte, in denen es relativ ruhig und beschaulich zuging. Zumeist hatte für die Einwohner die Zugehörigkeit zur römischen Republik keine besondere Bedeutung und die Dorfgemeinschaft war weitaus entscheidender als die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volksstamm.

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    Dies änderte sich in meinem Beispielfall erst, als es zu diversen Flüchtlingswellen nach dem Ausbruch des zweiten Latinerkrieges kam, als die Vertreter diverser kleinerer latinischer Städte die Römer aufforderten einen gemeinsamen latinischen Staat zu gründen in dem alle Mitglieder gegenüber Rom gleichberechtigt waren.

    Rom lehnte dieses Ansinnen ab und verbündete sich mit dem Bergstamm der Samniten, mit denen sie kurz zuvor noch selbst Krieg geführt hatten. Der Krieg begann mit einer Reihe von römischen Niederlagen, bevor die Römer ihre ehemaligen Verbündeten besiegten, romanisierten und schließlich die Provinz Latium gründeten.

    Um genauer überwachen zu können, wer sich im Umland Roms ansiedelte wurde auch dieses, bisher namenlose Dorf, mit einem pompösen Verwaltungsgebäude versehen und unter dem Namen „Pago Tarpeius“ verzeichnet.

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    Geändert von Goszul (15. Juni 2017 um 16:16 Uhr)
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  8. #2108
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    Außerdem musste das Dorf natürlich auch Steuern bezahlen, wenn es unter dem Schutz Roms stehen wollte. Die Steuereintreiber waren meist Sklaven einer Senatorenfamilie, die als loyal und wenig Anfällig für Korruption galten.

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    Mit den vielen Neuankömmlingen, von denen etliche aus Rom oder verbündeten Siedlungen auf das Land geflohen waren, kam auch der Wunsch nach Verehrung der Götter auf, so dass schon sehr bald einfache Tempel oder Schreine aufgestellt wurden.

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    Beim Landvolk besonders beliebt war Ceres, die Göttin der Fruchtbarkeit, des Ackerbaus und der Ehe. Die heute übliche Gleichsetzung mit Demeter gab es damals noch nicht und auch der Mysterienkult von Eleusis wurde erst später mit dem Kult der Ceres verwoben.

    Der öffentliche Kult der Ceres, der mit dem Bau eines kleinen Tempels in dem Dorf Fuß fasste, bot viele Feierlichkeiten, Rituale und Zeremonien und erfreute sich großer Popularität.

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    Der zweite Tempel, der in ländlichen Regionen üblicherweise errichtet wurde, war der Tempel des Mercurius, der insbesondere als Schutzherr des Kornhandels von essentieller Bedeutung für die Römer war, die ihm schon früh einen größeren Tempel in Rom weihten und eine eigene Handelszunft für die Kornhändler, die sogenannten „mercuriales“ gründeten.

    Merkur war nicht wirklich ein römischer Gott sondern entsprach unserem Hermes. Die Römer waren mit seinem Kult schon früh durch griechische und etruskische Händler in Berührung gekommen und hatten diesen rasch in ihre eigene Glaubenswelt integriert.

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    So blieb ein weiterer Anstieg der Bevölkerungszahl in Pago Tarpeius nicht aus und bald standen sogar die ersten Hütten, deren Wände man aus aufgeschichteten Feldsteinen erbaut hatte, also fast schon stabile steinerne Behausungen.

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    Geändert von Goszul (15. Juni 2017 um 16:16 Uhr)
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  9. #2109
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    Im Allgemeinen existierten solche Siedlungen, Pago Tarpeius nicht allzu lange. Rom wuchs in diesen Tagen recht schnell und „verschluckte“ dieses Dorf und viele weitere Siedlungen in seinem Umland recht schnell. Heute gehört der einstige Standort des Dorfes zum Capitolium und nichts erinnert mehr an die ländliche Vorgeschichte dieses Platzes.

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    So ist es kaum verwunderlich, dass der Name dieses Ortes schnell in Vergessenheit geriet und Pago Tarpeios für nicht mehr als ein Beispiel für ein römisches Dorf aus der Frühzeit der Republik taugt.

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    Tatsächlich hätte eine solche Siedlung in ganz Italien, auch außerhalb von Latium, stehen können und bis vor kurzem lebten noch einige unabhängige Bergstämme in ähnlichen Ansiedlungen, weitab der römischen Städte.

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    Tja und mehr gibt es eigentlich dazu nicht zu sagen. Wir alle wissen, dass dies nur der Anfang von etwas weitaus größerem sein sollte und dass die Römer schon bald damit begannen, ganz Italien unter ihre Kontrolle zu bringen. Wie sie hierbei vorgingen, werde ich Euch in meinem nächsten Kapitel zu schildern versuchen.

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    (Naja, das war also das Tutorial von Caesar III, das ich Euch nicht vorenthalten wollte. Gerne könnt Ihr auch Fragen zum Spiel hier reinposten. Ich muss mich aber selbst erstmal wieder mit dem Spiel vertraut machen, denn es ist ewig her, dass ich das gespielt habe. Ich habe die Zeitlinie im ersten Post aktualisiert und außerdem die Gesamtansicht in Originalgröße wieder hier hochgeladen. Achso und die Geschichte um das Dörfchen habe ich mir selbst ausgedacht, aber so oder so ähnlich dürfte es in den ersten Tagen der Republik einigen Örtchen ergangen sein.)
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    Geändert von Goszul (15. Juni 2017 um 16:25 Uhr)
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  10. #2110
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    So hier erstmal ein erster Eindruck von Ceasar III. Übernächstes Wochenende geht es hier weiter und keine Sorge, schon bald werden hier auch römische Metropolen zu sehen sein. Bis dann!
    Geändert von Goszul (15. Juni 2017 um 16:25 Uhr)
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  11. #2111
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    Wirst du den militärischen oder den wirtschaftlichen Weg wählen?

  12. #2112
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    Caesar III
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  13. #2113
    Sauber Avatar von McCauchy
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    Wegen der nicht vorhandenen Straßensperren ist das Spiel schon anders.
    unbeugsam

    Ci[Wii]lization @ 2294161358176008

  14. #2114
    Offiziell wahnsinnig Avatar von Goszul
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    Zitat Zitat von Furrax Beitrag anzeigen
    Wirst du den militärischen oder den wirtschaftlichen Weg wählen?
    Das werde ich von Fall zu Fall spontan entscheiden. je nachdem, welches Szenario besser in das erzählerische Konzept meiner Story passt. Allerdings werde ich mich hier definitiv nicht, wie bei Pharao, nur auf die friedlichen Missionen konzentrieren.

    Zitat Zitat von Mark Beitrag anzeigen
    Caesar III


    Zitat Zitat von McCauchy Beitrag anzeigen
    Wegen der nicht vorhandenen Straßensperren ist das Spiel schon anders.
    Oh ja. Ich bin hier gezwungen entweder sehr wenige Wege oder sehr viele Versorgungsgebäude aller Art zu bauen. Das ist schon nochmal eine andere Herausforderung.

    Aber genug geplaudert. Ich habe mich dazu aufgerafft, schon heute ein kleines Update hochzuladen.
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  15. #2115
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    Rome+TotalWar Ceasar III – Szenario II - Brundisium

    Brundisium ist in der Tat ein sehr gutes Beispiel für die Expansionspolitik während der frühen römischen Republik.

    Um diesen Ort ranken sich diverse Legenden. So soll die Siedlung ursprünglich von geflohenen Ätolern unter Führung von Diomedes oder auch von Theseus gegründet worden sein.

    Wahrscheinlicher allerdings ist es, dass Brundisium unter seinem alten Namen, Brention, von den Messapiern gegründet wurde. Die Messapier waren die Nachfahren einer gestrandeten kretischen Expeditionsstreitmacht, die auf der Rückkehr von einem erfolglosen Feldzug nach Sizilien an die Küste des nördlichen Japygien gespült wurden.

    Aufgrund der günstigen Lage an einer weit verzweigten, natürlichen Hafenbucht, wurde die Stadt mit der Zeit zu einem einflussreichen Handelszentrum unter der Herrschaft unabhängiger Fürsten. In den frühen Tagen ihrer Geschichte fehlte es den Römern sowohl an den Fähigkeiten als auch an den Ambitionen, ihr Reich durch Eroberung zu erweitern. Daher gründeten sie zunächst südlich der Hauptsiedlung, unter Billigung der herrschenden Fürsten, eine kleine, landwirtschaftliche Niederlassung.

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    Dementsprechend waren die Ambitionen der Römer in Brundisium zunächst relativ Bescheiden. Eine Kleine Siedlung sollte ansässige und durchreisende römische Händler und Diplomaten mit dem Nötigsten versorgen und eventuelle Überschüsse an die Messapier verkaufen. Die messapischen Fürsten wiederum hofften, dass eine römische Präsenz in ihrer Stadt neidische Feinde und die gefürchteten illyrischen Piraten auf Abstand halten würde. Außerdem wollten es sich die Messapier ohnehin nicht mit den Römern verscherzen, nachdem sie die Entwicklung und Eskalation der Spannungen zwischen Rom und unbequemen Bündnispartnern im Vorfeld des Ersten Samnitenkrieges genau mitverfolgt hatten.

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    Die Römer errichteten ihre ersten Häuser in der Nähe des fruchtbaren Ackerlandes und achteten darauf, dass ihre Siedlung von Anfang über einen Ingenieur und einen Schutzmann verfügte, der sich der Bekämpfung von Verbrechen und Feuer annahm.

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    Nachdem die grundlegensten Gebäude standen, folgten die ersten Bauernhöfe, ein Kornspeicher sowie das unvermeidliche Verwaltungsgebäude.

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    Aufgrund des milden Klimas war es möglich fast das ganze Jahr über Ernten einzufahren, so dass die Erschließung des Ackerlandes und der Ausbau der Siedlung schnell voran gingen.

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    Eine der unbestrittenen Stärken der römischen Ingenieurskunst war schon früh die Fähigkeit Bewässerungsanlagen im großen Stil anzulegen.

    Hierbei nutzten sie viele Errungenschaften griechischer Erfinder, passten diese jedoch an ihre eigenen Bedürfnisse an und entwickelten sie weiter.

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    Die Römer erbauten ihr erstes Wasserreservoir in der Nähe des Meeresarmes, an dem ihre Siedlung lag. Das Salzwasser würde Durch mehrere Laken Sand gefiltert und außerdem mit Regenwasser gestreckt, so dass es einigermaßen genießbar war. Später sollte die Siedlung dann über Aquädukte Trinkwasser von ungleich besserer Qualität erhalten.

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    Sobald die Wasserversorgung sicher gestellt war, wurden Badehäuser, später auch Thermen genannt, verfügbar. Außerdem pflegten auch die Römer, schon damals, ihre Siedlungen mit Gärten zu verschönern und wie jedes halbwegs zivilisierte Volk, waren auch sie begeisterte Anhänger der zahlreichen wundervollen griechischen Tragödien, die in den Theatern ihrer Städte aufgeführt wurden.

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    Zunächst galt es jedoch, das minderwertige Trinkwasser, das hier als einziges zur Verfügung stand, in der Siedlung zu verteilen.

    Zu diesem Zweck wurde ein zweites Reservoir nahe dem Zentrum der Siedlung errichtet und das mühsam mit Eimern und primitiven Handpumpen nach oben beförderte Wasser aus dem ersten Reservoir wurde mittels eines kleinen Aquädukts in das zweite Reservoir geleitet.

    In einem gewissen Umkreis um jedes dieser Reservoirs herum, konnte man nun, mittels hölzernen, tönernen und später auch bleiernen Leitungen auf das Wasser zugreifen.

    Da das Wasser in Hochbehältern aufbewahrt wurde, stand es immer unter einem gewissen Druck, so dass es zum Beispiel aus den Springbrunnen, ganz ohne zusätzliche Arbeitskraft, geradezu heraussprudelte.

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    Neben den ersten Springbrunnen, die die Ziehbrunnen obsolet machten, wurde auch ein Badehaus errichtet, in dem die Römer viel Zeit verbrachten und das auch bei den Messapiern und anderen Italikern recht beliebt war.

    Tatsächlich waren die Römer eines der wenigen barbarischen nicht griechischen Völker, das sich durch seine Reinlichkeit wohltuend von Anderen abhob.

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