Steampunk = Sci-Fi ?

[sirmes]

Ich meine, ihr vergleicht hier Äpfel mit Birnen.

Ich würde nicht so weit gehen, Steampunk als eigenes Genre zu klassifizieren. Vielmehr stellt für mich Steampunk ein stilistisches Mittel dar, mit dem letztlich "nur" optisch eine Atmosphäre geschaffen wird, die die Idee des Werkes unterstreicht. Ob das Werk eher Fantasy, Science Fiction oder Krimi ist, hängt von mehr als der optischen Aufmachung des Werkes ab.

Die Idee des Science Fiction hingegen geht darüber hinaus. Science Fiction ist weitaus mehr als eine reine Darstellung einer fiktiven Zukunft. Allein die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen auf die Umwelt und nicht zuletzt dem Menschen oder dessen interterrestrischem Äquivalent macht den Science Fiction zu einem eigenständigen Genre der Literatur bzw. des Filmes.

Bei den bildenden Künsten mag das anders sein aber darum gehts hier ja nicht.

[Brian1972]

Star Wars spielt übrigens nach eigener Definition in der Vergangenheit ( Es war einmal in einer ... ).
Gäbe es eine fixe Definition, alles was SF ist muss in einer fiktiven Zukunft spielen, dann würde SF irgendwann veralten und zu was werden?

Für mich bleibt z.B. "Only you can save the Mankind" von T. Pratchett Science Fiction, auch wenn es laut eigener Aussage eben in den 90ern spielt.
Und wie stehts dann eigentlich um Battlestar Galactica? Das alte spielt in der damaligen Gegenwart und die neue Serie sogar in der fernen Vergangenheit.
Dennoch hab ich noch nie gelesen, dass eines von beiden nicht bei Science Fiction eingeordnet wird.

Insgesamt finde ich die Diskussion müssig, die Grenzen zwischen SF und Fantasy sind eh fließend.
Aber einfach zu sagen Steam Punkt setz in der Vergangenheit an => es ist kein SF ist es in meinen Augen nicht.
Zumal sich bei Steampunk auch einige mit einer aus der Andersentwicklung ergebenden alternativen Zukunt beschäftigen.

[Agamemnon]

SF, das von der Wirklichkeit überholt wird, wird zu Retro-SF =P

Nunja, man kann sich über den Punkt streiten, aber ich sehe Starwars auch nicht als hohe SF, sondern zähle es zu Fantasy. Nicht zuletzt deswegen, weil die futuristische Technik darin a) als Gegeben hingenommen wird und b) man die Story auch verlustfrei im Mittelalter erzählen könnte, so wenig nimmt das Setting darauf Einfluss. Der "Science"-Anteil ist bei Starwars nichts als Eyecandy.

BSG ist da aus anderem Holz. Da spielt die Technik öfter eine entscheidende Rolle in der Handlung und diese ist daher nicht übertragbar auf andere Szenarien.

[Ausgetreten]

Eigentlich ist es ja auch egal, ob man Sachen mit "Magie" oder mit "futuristischer Technik" erklärt. Und ob nun Zwerge von einem Gott aus Erde erschaffen werden oder ein Großkonzern Roboter erschafft

[Agamemnon]

Wer mal wirklich nettes Retro-SF lesen möchte, dem empfehle ich "Atomgewicht 500" von Hans Dominik.

Obwohl die Technik, die die Rahmenhandlung bestimmt, bereits längst überholt bzw. die Auswirkungen teilweise vom RL sogar übertroffen wurden, ist (zumindest meine) Faszination ungebrochen. Der Autor schreibt nicht nur einen Industriespionagekrimi, sondern er bettet ihn in eine (gut recherchierte) und durchdachte Welt ein, sodass nicht wie so oft die Technik herhalten muss, um Löcher in der Handlung zu stopfen, sondern umgekehrt - die technischen Details sind entscheidender Teil der Handlung und treiben sie voran.

[Rorschach]

Wer mal wirklich nettes Retro-SF lesen möchte, dem empfehle ich "Atomgewicht 500" von Hans Dominik.

Ich habe hier noch Kautschuk von ihm liegen, ist das auch empfehlenswert?

[Agamemnon]

Das kenn ich wiederum nicht.

[Der Kantelberg]

Sci-Fi ist Zukunft? Von uns aus gesehn oder von der Zeit des Autoren aus?
Ist Jules Vernes "Reise zum Mond" Science ficiton oder nicht?

[Osymandias]

Natürlich Sci-Fi. Bis jetzt war ja noch keiner aufm Mond