Die XXL Gigaliner kommen

[Anno]

Günstigere Transportkosten => mehr Transporte

[Herr Inkognito]

Ja, aber das LKW-Aufkommen wir durch die Dinger sicher nicht steigen...

Du hast doch nur von günstiger oder nicht günstiger gesprochen, und ich habe mich ausschließlich darauf bezogen

[Erpel]

Wir sind mit einem Bus mit 8 Leuten letzten Sommer nach Lloret gefahren. Ein paar Erkenntnisse: deutsche Autobahnen sind klasse und ich möchte sie für nichts eintauschen. Die Maut in Frankreich ist einfach nur dreist für diese Straßen. Weder beleuchtet noch durchgehend markiert, Schlaglöcher gibt es gratis dazu. Obwohl wir beim Verkauf des Busses noch Gewinn gemacht haben, wäre ein Flug günstiger und bei weitem stressfreier gewesen, als französische Autobahnen. Und bei den Mautstationen versuchen die Frösche ständig, sich vor den doofen Deutschen zu drängeln. Als wir dann den Baseballschläger rausgehalten haben, setzten sie immer brav zurück.

Die Erfahrung kann ich nicht bestätigen. Wir hatten kaum Verkehr auf den Straßen, die Markierung war absolut okay und von Schlaglöchern hab ich auf den 4000km, die ich in Frankreich gefahren bin, nichts gemerkt. Wobei wir auch oft auf Nationalstraßen gefahren sind, um mehr von der Landschaften zu haben. Okay, beleuchtet sind sie nicht, aber das sind sie doch in Deutschland auch nicht!? Zumindest soweit ich mich erinnern kann. Jedenfalls ist in F nichtmal ein Viertel des deutschen Verkehrs auf der Straße unterwegs.

[Rince Wind]

In D ist aber auch jeder unterwegs: Der Pole, der seinen Kram nach Frankreich bringt, der Grieche, der in Dänemark Milch kauft...
Es hat viel mehr Durchgangsverkehr als F.

[justanick]

Ja, aber das LKW-Aufkommen wir durch die Dinger sicher nicht steigen...

So sicher ist das auch nicht. Es kann Schiff und Bahn verdrängt werden und durch geringere Kosten werden mehr Transporte lohnend. Energie stärker besteuern um Schienen zu bauen würde hier helfen.

[BaZram]

Es ist eigentlich die Sache der Bahn sich darum zu kümmern das das Schienennetz den Anforderungen gerecht wird. Die Tendenz das immer mehr Güter zu transportieren sind konnte man ja schon ziemlich risikolos vor 30 Jahren prognostizieren.

Da fragt man sich doch was unsere Bahn da treibt, sie kümmert sich um ihren Börsengang, schliesst Strecken (die ja durchaus auch den Güterverkehr nützen könnten), investiert Milliarden in wenige, wirtschaftlich fragwürdige Prestigeprojekte und betreibt eine eigene LKW-Flotte.

Da die Bahn immer noch ein Staatsunternehmen ist erwartet man eigentlich ständig das da politisch mal ne Ansage kommt, das die Bahn ihren Job machen soll. Aber da passiert nichts, es sei denn es ist gerade mal Winter.

Es wäre wirklich mal wünschenswert das sich die Bahn auf ihre Kernaufgaben besinnt, aber vermutlich wird da immer noch von repräsentativen Wolkenkratzer, unterirdischen Bahnhöfen und einem eigenen Handelsplatz an der Börse geträumt, während auf manchen Strecken weniger Güter rollen als nach dem Krieg.

[zerialienguru]

Es ist eigentlich die Sache der Bahn sich darum zu kümmern, das das Schienennetz den Anforderungen gerecht wird. (...)

Soweit ich weiß, gehört das Schienennetz dem Bund.
Dann würde ich mich an Stelle der Bahn auch nicht um einen Ausbau bemühen.

[Worf der Große]

Immerhin könnte doch mehr Umsatz und Gewinn locken.

[justanick]

Soweit ich weiß, gehört das Schienennetz dem Bund.

Da die Bahn dem Bund gehört ist es egal. Aber der Bund besteht auf Dividende, anstatt das Geld für die Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

[zerialienguru]

Da die Bahn dem Bund gehört ist es egal.

Nein, ist es nicht. Die Bahn ist selbst eine juristische Person, die eigenes Eigentum besitzt. Dem Bund gehören lediglich sämtliche Anteile an der Gesellschaft. Daher ist es rein rechtlich gesehen ein großer Unterschied.

Unabhängig davon ist es natürlich Unsinn, Geld von der Bahn zu verlangen. Wie es auch Unsinn wäre, die Bahn an die Börse zu bringen.
Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass ein Ausbau nicht "mal eben so" möglich ist. Hier an meinem Wohnort kann man das gerade erleben. In Wilhelmshaven wird der Jade-Weser-Port gebaut, und die Eisenbahnlinie von Wilhekmshaven nach Oldenburg ist größtenteils nur eingleisig. Die muss auf Grund der zu erwartenden zusätzlichen Gütertransporte ausgebaut werden. Nur wie macht man das innerorts, wenn beidseitig der Schienen Häuser stehen?

[Herr Inkognito]

Wilhelmshaven 21

[Worf der Große]

Drumherumbauen? So groß ist das Kaff ja nun auch nicht.

[zerialienguru]

Also bitte. Wenn, dann Käffer.

[Stonewall Jackson]

Natürlich kann man das vergleichen.
Dein Argument war doch dass die neuen Riesen LKW`s gefährlich zum Überholen sind. Das trifft exakt auch auf die Busse zu und da scheint es ohne Probleme zu funktionieren.

Dito was den Stadtverkehr und deine Panik vor Verstopfungen, Ausfahrten etc. angeht.

Generell wurden damit sogut wie alle deine Gegenargumente ausgehebelt.

Echt. Wo denn.

Das erklär mal im einzelnen.

Busse fahren nunmal nicht so in der Gruppe in Masse. Und genieße mal eine Reise auf der A1. Auch ohne den neuen Riesen, in der Woche, LKW an LKW auf der rechten Spur. Und so wie nunmal in der realen Wirtschaft funktioniert, werden es nicht weniger LKWs sondern die jetzigen LKWs plus Gigaliner. Denn aus Kostengründern wird dann noch mehr Ware von der Schiene auf die Straße verlegt. Selbst unser Verkehrsminister hat es gestern so gesagt. Mit den Gigalinern wird der LWks Verkehr noch zunehmen. Von der Schiene weg.

Und wir kennen ja alle das tägliche Chaos auf deutschen Straßen und Autobahnen und wenn dann die Riesen noch dazukommen. Und dann lass mal Schnee und Eis dazukommen.

Das mit dem überholen ist ein Beispiel. Und auch keine Panik sondern nüchterne Betrachtung wie wieder einmal industrieller Größenwahn durchgesetzt wird. Dann wird noch mehr Ware von Moskau bis Madrid hin und her geschoben.