Privatverkauf von Gebrauchtwaren ins Ausland

[fuchs87]

Konkret geht es um einen Laptop. Ich habe einen Interessenten, der für seinen Sohn, der in Schweden wohnt, einen Notebook kaufen möchte.

Er würde mir also das Geld überweisen und ich soll dann das Paket nach Schweden schicken.

Hat jemand Erfahrung mit Privatverkäufen ins Ausland? Welche Rechte/Pflichten habe ich? Soweit ich weiß, muss immer der Käufer für den Versand haften. Wird der Laptop also während des Versands beschädigt, kann man mich nicht mehr haftbar machen? Wie ist das mit dem Zoll?

Versenden würde ich es per DHL.

[Slaan]

Bei nem Laptop würde ich das Paket versichern lassen, egal wohin ich es schicke. Dann hast du damit gar kein Problem mehr, auch wenn was passiert.

Würde dem Käufer das vorschlagen und ihn dann die Zusatzkosten tragen lassen

[Peregrin_Tooc]

Schweden ist EU-Mitglied, es gibt also keinen Zoll. Haftbar für Transportschäden bist Du, falls Du die Ware nicht angemessen verpackt hast (so einen Fall habe ich gerade und streite mich deswegen...), ansonsten nicht. Ich weiß allerdings nicht, nach welchem Recht der Kaufvertrag geschlossen wird, vermutlich aber nach deutschem Recht, da Du den Vertrag ja mit dem Vater in Deutschland schließt. Dann solltest Du Garantie und Gewährleistung vor Vertragsschluss ausdrücklich ausschließen.

[Der Falke]

Verkauf den Laptop doch einfach dem Vater, der kann ihn dann ja nach Schweden schicken .

[Shakka]

Schweden als EU-Land ist echt kein Problem. Das ist genauso wie Versand innerhalb Deutschlands. Nur etwas teurer.

[fuchs87]

Verkauf den Laptop doch einfach dem Vater, der kann ihn dann ja nach Schweden schicken .

Das wäre umständlich für den Käufer, denke ich. Vielleicht wohnt der Käufer ja auch in Schweden, wer weiß, eine Adresse von ihm habe ich nicht.

[Slaan]

Also wie du es beschrieben hast läuft es so ab:

Du hast einen Kaufvertrag zwischen dir und dem "Käufer" (der in dtl oder Ösi, wo auch immer du wohnst, jedenfalls im gleichen Land) besteht.

Als Kondition des Vertrages besteht deine Pflicht, den Gegenstand an den Sohn des Käufers zu tranfserieren, der in Schweden lebt.

Versichere nun also das Paket, verkaufe es dem Käufer direkt und lasse ihn den Transfer übernehmen oder verschicke es unversichert und sicher dich ab, indem du dem Käufer klar machst, dass du keine Haftung gegenüber möglichen Schäden während des Transfers übernimmst.

Generell gilt (soweit ich weiß): Der Käufer trägt volle Haftungspflicht gegenüber versendete Waren bis der Käufer den Gegenstand entgegennimmt. Sollte also unversichert was passieren, bist du haftbar, sofern du es nicht im Kaufvertrag ausgeschlossen hast (und ich glaube, dass dies legal gar nicht möglich ist).

Daher: Versichern und dem Käufer in Rechnung stellen!

[Akropolis]

Normal gilt - auch innerhalb Deutschlands - dass die Gefahr des Transportschadens sofort auf den Käufer übergeht, wenn der Verkäufer es losschickt. Deswegen trägt ja bei Ebay auch der Käufer die Transportkosten.

Beim Kaufvertrag sind Warenschulden = Holschulden und Geldschulden = Bringschulden. Jeweils aus Sicht des Käufers.

Was anderes gilt natürlich, wenn etwas entsprechendes ausgemacht wurde.

[Peregrin_Tooc]

Oder wenn der Transportschaden auf ein Versäumnis des Verkäufers zurückgeht: Ich kann nicht Porzellan auf eine Art und Weise verschicken, dass es Schaden nehmen muss und das dann dem Käufer in die Schuhe schieben

[fuchs87]

Danke für die Antworten. Verschicken werde ich es versichert. Verpackt wird es so, wie es bei mir ankam. Mehr kann ich nicht machen.

[gruenmuckel]

Nur mal so zur Information: Es gibt so einige Betrugsmethoden die auf diese Art und Weise angeleiert werden...

Meistens läuft das so ab, dass der Käufer das Geld auf eine recht obskure Weise transferiert. Das Geld wird dann zurückgebucht und der Käufer hat weder Ware noch Geld.


Schreib doch mal mehr Details.

[fuchs87]

@gruenmuckel: Davon habe ich auch schon etwas gehört. Wie kann ich sichergehen, dass nichts zurückgebucht wird? Ich werde mich morgen mal bei der Bank erkundigen.
Insgesamt ist die ganze Sache schon leicht verdächtig. Der Käufer kann schlecht deutsch. Zumindest hört es sich nach einem automatischen Übersetzer an. Versenden soll ich das Ganze nach Schweden zum Sohn des Käufers. Adresse des Sohns habe ich.
Hier mal ein Auszug aus dem Schriftverkehr:
" Ja bin sehr Interessent und ich werde Ihnen xxx € für diesen Artikel
einschließlich der Versandkosten per DHL, meinen Sohn in Schweden und
ich werde das Geld auf Ihr Bankkonto überweisen .... so freundlich get
back to me mit Ihrer Bankverbindung unten so dass ich das Geld auf Ihr
Bankkonto sofort übertragen."
Noch mehr Details?

[Slaan]

Ich denke, dass du dir hier mehr sorgen machst als nötig. Wenn du es versichert verschickst und bei dir die Funktionalität vorhanden war, ist die Post (DHL) für etwaige Schäden haftbar.

[Polly]

Dass ein Schwede schlecht deutsch kann, finde ich jetzt nicht so verdächtig.

[Der Falke]

Naja, es gibt auch so ne Gruppe, die als Nigeria-Betrüger bekannt ist. Die verschicken gefälschte Emails, dass sie über irgendeine Bank was gezahlt haben (also zB kommt scheinbar von Paypal ne Email, dass 500 Euro überwiesen wurden), man das Geld aber erst von der Bank kriegt, wenn man die Trackingnummer eingegeben hat. Natürlich kriegt man das Geld nie, weil die Email gefälscht ist und die Ware irgendwo in Nigeria liegt. Und das ganze gibt's auch mit anderen Ländern...