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Thema: E-Book-Lesegeräte - was ist davon zu halten?

  1. #31
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Zitat Zitat von jeru Beitrag anzeigen
    Also ehrlich gesagt, denke ich, das diese Dinger mal die Zukunft sein könnten.
    Die Frage ist nur, wann sie sich durchsetzen. Das liegt meist nur daran, wie gut die technische Umsetzung gelungen ist und inwiefern sich der Mensch vom "Papier" lösen kann.
    [...]
    Also die Möglichkeiten sind da wohl unbeschränkt und es könnten auch eine Menge Ressourcen im Sinne von Papier usw gespart werden.
    Was du schreibst ist das, was wohl auch die meisten denken: die Möglichkeiten sind groß, aber wir warten doch lieber noch solange, bis uns die Entwicklung überrollt und wir eh nicht mehr anders können als uns so ein Teil zu kaufen.
    Geht mir genauso.
    Dabei sind die Geräte ja schon längst da. Wir können sie in Buchhandlungen und im Internet kaufen. Nur tut es keiner.
    Warum nicht? Zu teuer? Zu schlecht? Oder hängen wir noch zu sehr am gedruckten Buch?



    Zitat Zitat von Commander Bello Beitrag anzeigen
    Was unterscheidet E-Book und herkömmliches Buch und wird sie vermutlich immer unterscheiden?

    Die technische Unabhängigkeit des herkömmlichen Buches.

    Das nämlich kaufe ich mir einmal und kann es dann typischerweise mein Leben lang lesen. Und an meine Kinder oder Enkel weitergeben.
    Ich bin deiner Meinung, gebe aber auch zu bedenken:
    - Schreib- oder Formatierungsfehler in Büchern können nicht korrigiert werden.
    - Fehler oder Veralterung des Inhalts kann manches Buch überflüssig und uninteressant machen.
    - Sieh dir mal die Bücher deiner Großeltern an. Viele davon willst du nicht weitergegeben bekommen.

    Ich gebe zu, dass meine Argumente nicht pauschal gebraucht werden können. Denn die Entscheidung zwischen konventionellem und elektronischem Buch fällt von Leser zu Leser und von Buch zu Buch unterschiedlich aus.
    Deshalb halte ich in dieser Sache nichts von Verallgemeinerungen und will die Meinung jedes einzelnen hören.


    Zitat Zitat von Commander Bello Beitrag anzeigen
    Beim E-Book sehe ich aufgrund des fortschreitenden technischen Fortschritts unterschiedliche Dateiformate etc. kommen, mit der damit verbundenen Notwendigket, die bereits vorhandenen Dateien zu konvertieren (falls überhaupt möglich) und zu kopieren.
    Die Erfahrung lehrt, dass das ein Aufwand ist, den die meisten nicht betreiben werden.
    Das hatten wir mit den Digitalkameras auch schon. Jede Festplatte ist vollgestopft mit unzähligen Bildern, die zu ordnen und zu selektieren eine Heidenarbeit ist. Und beim nächsten Festplattenabsturz sind sie alle verloren. Es sei denn, man brennt sie auf CD. Dann sind sie erst in 10 oder 15 Jahren verloren. Vielleicht gibt es bis dahin aber auch gar kein JPG-Format mehr und keinen Computer, der dieses Format liest. Oder der CDs liest.
    Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Dennoch rennt heute jeder mit einer Digitalkamera herum.

    Ich glaube, dass der Durchschnitts-Konsument nicht so langfristig denkt. Primär zählt der unmittelbare Nutzen, und der ist bei Digitalkameras offensichtlich höher als bei analogen.
    Nicht viel anders ist es bei E-Book-Lesegeräten. Der Mehrwert ist, für bestimmte Zielgruppen, enorm. Der Unterschied ist m.M.n. aber: der potentielle Nutzer von E-Book-Geräten ist kein Durchschnitts-Konsument, sondern Vielleser und tendentiell gebildeter und technikaffiner. Er ist also kritischer, so wie wir hier.


    Zitat Zitat von Commander Bello Beitrag anzeigen
    Daher sehe ich das E-Book auf absehbare Zeit als Nischenanwendung. Sicherlich wird es dafür Verwendungen geben, aber den Massenmarkt wird es sich m.E. zunächst nicht erschließen können.

    Aber was ist 'absehbare Zeit'? Warum jetzt noch nicht?
    Ich finde auf diese Frage einfach keine befriedigende Antwort.
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  2. #32
    sehr stylisch Avatar von Polly
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    Ich bin mit meinem Tablet PC ganz zufrieden, den nutze ich gelegentlich auch als "E-Reader". Der Vorteil ist die Flexibilität, der normale TFT Bildschirm und die native Touchscreen-Unterstützung. Die Nachteile liegen in der Größe (12 Zoll), der Akkulaufzeit (rund 3 Stunden) und dem Gewicht (ein paar Kilo sind es schon). Der Preis ist mit rund 1000 Euro natürlich auch eine etwas andere Preislage.

    Mir missfällt an E-Readern die mangelnde Flexibilität. Ich möchte selbst auswählen können, ob ich nun ein E-Book eine HTML-Seite, ein Word-Document oder was auch immer anschaue. Eine reine Beschränkung auf bestimmte Formate, die sich dazu noch von Reader zu Reader widersprechen, ist in meinen Augen langfristig der falsche Weg.

    Insbesondere sehe ich unabhängig davon nicht ein für ein Ebook zu zahlen, wenn ich die gedruckte Version bereits Zuhause stehen habe. Solange es kein Geschäftsmodell gibt, in dem man das Recht auf beides in einem Preis erwirbt, ist es für mich als alleiniger Sinn des Geräts nicht interessant.

  3. #33
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Zitat Zitat von Polly Beitrag anzeigen
    Mir missfällt an E-Readern die mangelnde Flexibilität. Ich möchte selbst auswählen können, ob ich nun ein E-Book eine HTML-Seite, ein Word-Document oder was auch immer anschaue. Eine reine Beschränkung auf bestimmte Formate, die sich dazu noch von Reader zu Reader widersprechen, ist in meinen Augen langfristig der falsche Weg.
    Sonys 'PRS-505' beherrscht folgende Formate: EPUB, BBeB Book (zwei gängige E-Book-Formate), PDF, Microsoft Word, RTF, TXT, JPG, GIF, PNG, BMP, außerdem die Audioformate MP3 und AAC. Leider kein HTML.
    Der 'iLiad' von iRex Technologies (meines Wissens von der Mayerschen Buchhandlung in NRW angeboten) beherrscht: PRC (= Mobipocket, das proprietäre Format von Amazon), PDF, HTML, TXT, JPG, BMP und PNG und PRC.
    Das 'BeBook' von Endless Ideas kann: PDF, DOC, TXT, RTF, HTML, EPUB, LIT, PRC (Mobipocket), MP3, GIF und JPG.

    Das nur mal so als Beispiel. Die meisten Geräte beherrschen viele Formate, aber eben - anders als der PC - nicht alle.
    Problematisch wird's außerdem, wenn eines Tages neue Formate auftauchen. Aber das Problem hat ja die ganze Computerbranche.

    Dann gibt es da noch so Sachen wie den Formatkonvertier-Dienst von Amazon. Du schickst eine Datei ein, sie kommt in einem Format zurück, das dein Gerät lesen kann. Umständlich, aber immerhin.


    Zitat Zitat von Polly Beitrag anzeigen
    Solange es kein Geschäftsmodell gibt, in dem man das Recht auf beides in einem Preis erwirbt, ist es für mich als alleiniger Sinn des Geräts nicht interessant.
    Wie sähe für dich (und für andere) ein solches Geschäftsmodell aus?
    Solange der Preis für einen (manchmal schlecht formatierten) elektronischen Titel 80 bis 100 % des Preises des gedruckten Pendants beträgt, bin ich auch nicht dabei. Zumal es ja wirklich reichlich kostenlose Literatur im Netz gibt, man denke allein an das Project Gutenberg. Die Werke von Goethe, Kafka und Konsorten sind ja inzwischen urheberrechtsfrei, also darf man sie kostenlos verbreiten.

    Edit: Da sind wir dann beim Thema Urheberrecht angelangt. Theoretisch kannst du auch dein ganzes Buch auf den Kopierer legen und einscannen und somit vervielfältigen und verbreiten. Nur darfst du es i.d.R. nicht.
    Logisch, dass die Inhaber von Urheberrechten fürchten, dass die (illegale) Vervielfältigung und Verbreitung von Texten auf elektronischem Wege praktiziert (werden) wird, weil sie eben prinzipiell einfacher ist.
    Geändert von Kampfhamster (18. Juni 2009 um 12:38 Uhr)
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  4. #34
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    Es ist schon merkwürdig, dass das einfachste und älteste Massenmedium, der Text, den digitalen Durchbruch noch nicht geschafft hat.
    Musik und Video haben sogar schon mehrere digitale Evolutionsstufen hinter sich: DVD->DivX, CD->mp3

    Irgendwie gibt es bei digitalen Büchern einen Deadlock im Henne-Ei-Prozess. Ohne hohe Verfügbarkeit digitaler Bücher wird sich keiner so einen Reader anschaffen. Und ohne Reader hat keiner Bock, sich digitale Schriften zu besorgen weil das Lesen am PC doch nur sehr schlecht geht.

    Damit sich das durchsetzt, muss es wohl wie bei der DVD laufen indem die Geräte möglichst billig überall zu haben sind. Und wenn die Leute dann so ein Teil haben, werden sie auch Bücher dafür haben wollen.

    Die Alternative wäre ein üppiges Angebot kostenloser Bücher. Wenn ich schon jetzt absehen kann, dass ich in naher Zukunft alles was ich lesen will als Digitalbuch runterladen kann, dann brauche ich auch so ein Lesegerät.

    Entweder die Hardware-Hersteller oder die "Kontent-Industrie" müssen also einlenken damit das was wird.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  5. #35
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Es ist schon merkwürdig, dass das einfachste und älteste Massenmedium, der Text, den digitalen Durchbruch noch nicht geschafft hat.
    Musik und Video haben sogar schon mehrere digitale Evolutionsstufen hinter sich: DVD->DivX, CD->mp3
    Text ist kein Medium, sondern der Inhalt.
    Im Gegensatz zu Ton und Film kommt Text ohne technisches, stromfressendes Abspielgerät aus, denn der Informationsträger (= Buch, Zeitung etc.) bietet zugleich den direkten Zugriff auf die Information.
    Deshalb wird das Buch genausowenig wie der Notizblock und der Taschenkalender nie verschwinden, denke ich.


    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Irgendwie gibt es bei digitalen Büchern einen Deadlock im Henne-Ei-Prozess. Ohne hohe Verfügbarkeit digitaler Bücher wird sich keiner so einen Reader anschaffen. Und ohne Reader hat keiner Bock, sich digitale Schriften zu besorgen weil das Lesen am PC doch nur sehr schlecht geht.
    Genau. Geräte-Industrie und Verlage schieben sich derzeit gegenseitig die Verantwortung zu, doch endlich was zu machen.



    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Die Alternative wäre ein üppiges Angebot kostenloser Bücher.
    Hinzugefügt werden müsste nur noch: attraktiver Bücher. Kostenlos gibt's schon vieles.
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  6. #36
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    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    Text ist kein Medium, sondern der Inhalt.
    Im Gegensatz zu Ton und Film kommt Text ohne technisches, stromfressendes Abspielgerät aus, denn der Informationsträger (= Buch, Zeitung etc.) bietet zugleich den direkten Zugriff auf die Information.
    Deshalb wird das Buch genausowenig wie der Notizblock und der Taschenkalender nie verschwinden, denke ich.
    Ist richtig.
    Eigentlich ist Text ja auch längst im Jahre 2009 angekommen. Internetseiten sind voll davon.
    Das einzige was es nicht gibt ist die vernünftige digitale Vermarktung von Büchern.
    Wer heute einfach nur was schreiben will damit es andere Lesen, stellt seinen Text ins Netz. Vielleicht als PDF zum ausdrucken.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  7. #37
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    die vernünftige digitale Vermarktung von Büchern
    Ja.
    Aber was tun? Wie sieht die vernünftige Vermarktung aus?
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  8. #38
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    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    Ja.
    Aber was tun? Wie sieht die vernünftige Vermarktung aus?
    Der Kunde würde wohl am liebsten eine Flatrate haben wollen. 5EUR pro Monat vielleicht.
    Aber gerade am Anfang wird sich das für die Verlage nicht rechnen.
    Überhaupt dürfte das Verlagsgestrüpp das größte Problem sein. Bis da ein Händler alle unter einem Hut hat...
    Und so viele Kleinigkeiten. Warum ist das Verschicken von Büchern billiger als Verschicken von CDs usw..
    Verstand op nul, frituur op 180.

  9. #39
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Hadrian, deinen Beitrag habe ich ja jetzt erst gesehen.

    Zitat Zitat von Hadrian Beitrag anzeigen
    Die Displays sind relativ klein, glaube nicht, daß er damit glücklich geworden wäre.
    Auch möglich.

    Zitat Zitat von Hadrian Beitrag anzeigen
    Dieses Sony-Dingsda gibt es schon in Europa?
    Ja, wenn du das hier meinst:
    Bild
    In deutschen Buchhandlungen mit deutschen Titeln zu kaufen.

    In den USA (und ich glaube auch in Japan) gibt's das gleiche Gerät auch in mehreren Farben. Außerdem gibt's da schon den 'PRS-700' - nicht der Nachfolger, sondern ein 'höheres Modell', wie Sony betont.

    Bild

    Sieht recht schick aus, finde ich. Ich erkenne nur leider nicht, wie man dort umblättert.

    Edit: Jetzt hab ich's doch erkannt. Die zweite und dritte Taste unten von links.

    zweiter Edit: Beim 'PRS-700' soll das Display sogar gleichzeitig eine Art Touchpad sein. Wenn ich mit dem Finger von links nach rechts über den Bildschirm fahre, wird weitergeblättert (oder so ähnlich).
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Kampfhamster (18. Juni 2009 um 14:20 Uhr)
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  10. #40
    Registrierter Benutzer Avatar von waveland
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    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    In deutschen Buchhandlungen mit deutschen Titeln zu kaufen.
    Und wo kann man die eBooks (deutsch und international) am besten online kaufen?

  11. #41
    sehr stylisch Avatar von Polly
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    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    Wie sähe für dich (und für andere) ein solches Geschäftsmodell aus?
    Nun, das ist natürlich eine schwierige Frage. Zunächst einmal macht es manchmal ja durchaus Sinn einen reinen Ebook-Inhalt zu kaufen, um die Kosten zu reduzieren. Besonders reizvoll stelle ich mir das bei Papier-Wegwerfprodukten wie zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften vor. Zwar gibt es auch hier zwanghafte Menschen, die alles aufheben und irgendwann vererben möchten , aber der normale Verbraucher dürfte die Zeitungen und Zeitschriften nach dem normalen Lesen wohl wegschmeißen. Hier könnte ich mir durchaus vorstellen, auch im Sinne der Umwelt, auf eine reines elektronisches Produkt zum geringeren Preis umzusteigen. Insbesondere bei Zeitungen würde sich ein Abo-Service anbieten, der sich selbst aktualisiert und nicht täglich runtergeladen werden muss, eventuell mit einem Cache für die letzten x Ausgaben. Das wäre wirklich ein vorbildlicher Service.

    Grundsätzlich liegt der Haken hier wohl aber im veralteten Zeitungsmodell. Solch ein elektronisches Abo könnte nach meiner Vorstellung ein paar Jahre überbrücken, bis sich die Reader soweit weiterentwickelt haben, dass man mit ihnen auch Webseiten ordentlich darstellen kann. Journalistische Inhalte sind ja heutzutage wesentlich flexibler als Zeitungen. Es gibt keine Ausgaben, keine festen Seiten sondern nur aktualitätsbezogene Verknüpfungen von Artikeln. Die Verdrängung der Zeitungen durch Webangebote zeigt auch, dass dieser Ansatz von einem großen Teil der Leserschaft zumindest nicht abgelehnt wird. Die Frage ist, ob dafür wirklich jemand Geld zahlen würde, wenn es gleiche Informationen im Web doch kostenlos gibt.

    Bei Büchern wird es schon schwieriger. Bücher sind letztlich ein Kulturprodukt mit langer Geschichte. Erst letzte Woche war ich in einem Antiquariat und habe mir ein paar Fachbücher gekauft, die rund 50-100 Jahre alt sind (in Mathematik und Philosophie macht das Alter ja nicht soviel ) und dementsprechend abgenutzt aussehen. Diese Bücher haben für mich jenseits des Inhalts auch einen historischen Wert, der im Medium Buch und nicht im Text liegt. Das ist ein Aspekt, den ein ebook natürlich nie ersetzen können wird (ok, vielleicht in 100 Jahren ).

    Anders sieht es für mich im Bereich Wegwerf-Belletristik oder anders genannt "Bestseller" aus. Es gibt eine Menge Bücher, die ich nur einmal lese, weil sie einfach so extrem schlecht oder nichtssagend sind ( ). Hier würde ich es durchaus bevorzugen, wenn ich für weniger Geld mal in die ebook-Version reinschnuppern könnte. Wenn es mir dann zusagt, dann würde ich mir für etwas mehr Geld auch eine schönere Buchversion zulegen. Ähnliches macht man ja heutzutage auch, wenn einem das Taschenbuch so gut gefällt, dass man sich eine gebundene Version zulegt.

    Welches Geschäftsmodell könnte ich mir jenseits von Flatrates vorstellen?

    Stehe ich im Buchladen und erwerbe ein Buch, so erhalte ich kostenlos als Service einen Buchcode, mit dem ich über mein persönliches Benutzerkonto auf einer entsprechenden Webseite die ebook Version runterladen kann.

    Kaufe ich im Online-Store die wesentlich preiswertere ebook Version, so kann ich mir gegen einen gewissen Aufpreis eine Buchversion zuschicken lassen. Hier darf der Aufpreis meinetwegen mit Originalpreis die Kosten der reinen Buchversion übersteigen.

    Das ganze ist von mir nun spontan hingeschrieben und sicherlich nicht gut durchdacht, allerdings bin ich der Meinung, dass sich der ganze ebook Kram nur dann durchsetzen kann, wenn man keine harte Trennlinie zwischen Buch und Ebook zieht und diese beiden Produkte irgendwie verbindet, denn anders als bei Musik und Film ist das Medium Buch ein Wert ansich, sei es als Einrichtungsgegenstand, historisches Zeugnis oder einfach nur als Briefbeschwerer.

  12. #42
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Der Kunde würde wohl am liebsten eine Flatrate haben wollen. 5EUR pro Monat vielleicht.
    Also die Verfügung über eine elektronische Bibliothek für einen monatlichen Festpreis?
    Mmh... ich glaube nicht, dass Verleger, Buchhändler und Autoren da mitmachen wollen.

    Ich denke, ein niedriger Festpreis pro Titel ist schon realistisch. Kunden sind bereit, den Autor für seine Mühen zu entlohen; außerdem noch denjenigen, der den Text für die Lesegeräte aufbereitet. Da aber bei elektronischen Texten weniger Herstellungs- und keine Materialkosten anfallen und - nicht zu vernachlässigen - kein Lagerraum bezahlt werden muss, ist m.M.n. ein Preis von über 50% des gedruckten Buches Wucher.
    Verlegern und Sortimentsbuchhändlern würde das natürlich nicht gefallen.

    Die Autoren sitzen natürlich nun am längeren Hebel. Stephen King hat das bereits erkannt und 2000 'Riding the Bulett' ins Internet gestellt. Kostenlos. Er appellierte allerdings an eine zahlungswillige Kundenschaft, die für jedes Kapitel 1 $ berappen sollte (wenn ich mich recht erinnere). Im Schnitt haben drei von vier Lesern bezahlt.
    Kurz danach hat King einen weiteren Titel im Internet veröffentlicht. Anfang 2009 brachte er 'Ur' heraus. Nur als E-Book und nur bei Amazon.
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  13. #43
    Affe der Affen! Avatar von Osymandias
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    Über kurz oder lang werden die jetzt noch einzelnen Geräte in ein paar wenige verschmelzen und dazü zähle ich auch das eBuch. Ich kann mir gut vorstellen, daß alle Daten zu Hause auf einem Zentralserver liegen, welche von den verschiedenen Geräten abgerufen werden kann, wie ein Mediacenter. Die Zentralfernbedienung, ausgeführt als Tablet-PC, PDA oder MDA, wird dann auch über die neue Bildschirmtechnik verfügen, bei der das Lesen ähnlich dieser eBücher ist. Ich schätze, die nächsten 20 - 30 Jahre wirds so werden.
    Optimal wäre auch, flexible Bildschirme, die man zusammenfallten oder -rollen kann und wegstecken, die mit dem Zentralserver kommunizieren. Vorreiter dafür ist das ePapier, welches nur ähnlich dem eBuch mit nur 2 Pigmenten arbeitet jedoch nicht wesentlich dicker als ein normales Blatt Papier ist. Dabei wäre das auch als tragbarer Bildschirm für die Steuerun denkbar, den man vielleicht im Armband trägt und einfach auszieht.

    eBücher werden kommen, davon bin ich eigentlich überzeugt. Wenn die kleinen Krankheiten ausgemerzt, die Technologie gefestigt und einheitliche Standards geschaffen sind, werden wir kaum mehr etwas anderes kennen.
    Zitat Zitat von T. Krieger/H. T. Kautz
    Für jedes scheinbare Zeichen, jedes vergebliche Wunder gibt es eine einfache, rationale Erklärung, die ohne das Übernatürliche auskommt. Vielleicht keine so schöne, poetische, wie sie der Wunderglauben bietet. Vielleicht eine, die anzunehmen weniger befriedigend ist. Aber nicht der Glaube an das Übernatürliche hat die Menschheit zu den Sternen gebracht. Sondern das unerschütterliche Vertrauen in die Prinzipien der Ratio.

  14. #44
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Zitat Zitat von waveland Beitrag anzeigen
    Und wo kann man die eBooks (deutsch und international) am besten online kaufen?
    Keine Ahnung. Amazon?

    Edit: meinst du mit 'eBooks' die Geräte oder die elektronischen Inhalte?


    Zitat Zitat von Polly Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich liegt der Haken hier wohl aber im veralteten Zeitungsmodell. Solch ein elektronisches Abo könnte nach meiner Vorstellung ein paar Jahre überbrücken, bis sich die Reader soweit weiterentwickelt haben, dass man mit ihnen auch Webseiten ordentlich darstellen kann. Journalistische Inhalte sind ja heutzutage wesentlich flexibler als Zeitungen. Es gibt keine Ausgaben, keine festen Seiten sondern nur aktualitätsbezogene Verknüpfungen von Artikeln. Die Verdrängung der Zeitungen durch Webangebote zeigt auch, dass dieser Ansatz von einem großen Teil der Leserschaft zumindest nicht abgelehnt wird. Die Frage ist, ob dafür wirklich jemand Geld zahlen würde, wenn es gleiche Informationen im Web doch kostenlos gibt.
    Was Nachrichten betrifft, stimme ich dir zu. Da interessieren mich nur die Fakten, da kann ich bei der Qualität auch mal ein Auge zudrücken.
    Aber die Menschen haben auch das Bedürfnis nach sauber recherchierten Reportagen, wie sie z.B. viele Wochenzeitungen bieten, und nach Berichten von Experten, z.B. in Fachmagazinen und -zeitschriften (Handelsblatt, Hobbymagazine etc.). Für solche Informationen - egal ob gedruckt oder elektronisch - findet sich sicherlich eine zahlungswillige Kundschaft.


    Zitat Zitat von Polly Beitrag anzeigen
    Hier würde ich es durchaus bevorzugen, wenn ich für weniger Geld mal in die ebook-Version reinschnuppern könnte.
    Wichtiger Punkt! Leseproben sind möglich!
    Leseproben mancher aktueller Titel sind übrigens auf dem 'PRS-505' von Sony vorinstalliert.


    Zitat Zitat von Polly Beitrag anzeigen
    Welches Geschäftsmodell könnte ich mir jenseits von Flatrates vorstellen?

    Stehe ich im Buchladen und erwerbe ein Buch, so erhalte ich kostenlos als Service einen Buchcode, mit dem ich über mein persönliches Benutzerkonto auf einer entsprechenden Webseite die ebook Version runterladen kann.

    Kaufe ich im Online-Store die wesentlich preiswertere ebook Version, so kann ich mir gegen einen gewissen Aufpreis eine Buchversion zuschicken lassen. Hier darf der Aufpreis meinetwegen mit Originalpreis die Kosten der reinen Buchversion übersteigen.
    Ich denke, das wäre ein praktikables Modell, das den Zuspruch des Kunden finden könnte.

    Es wäre auch folgendes denkbar: Wenn man nur die elektronische Version haben will, zahlt man z.B. 50% des Preises der gedruckten Version. Wenn man aber die gedruckte Version kauft, kann man die elektronische für 20% Aufpreis dazu bekommen.
    Geändert von Kampfhamster (19. Juni 2009 um 18:38 Uhr) Grund: Versehentlich etwas gelöscht und dann wiederhergestellt
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    letzte Aktualisierung: 31.1.2013, 20:19 Uhr

  15. #45
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Zitat Zitat von 0d1n3oo3Broad Beitrag anzeigen
    Über kurz oder lang werden die jetzt noch einzelnen Geräte in ein paar wenige verschmelzen und dazü zähle ich auch das eBuch.
    Naja, ein Lesegerät braucht eine gewisse Bildschirmgröße und darf nicht allzu schwer sein und muss auch stundenlang gut lesbar sein. Mit welchen anderen Elektrogeräten könnte man das sinnvoll kombinieren? Mit Mobiltelefonen, PDAs, MP3-Playern und Digitalkameras nicht. Mit Notebooks auch nicht.
    Ich gebe dir recht, dass es wünschenswert wäre, ein Gerät mit mehreren Funktionen zu haben, so wie Handy-Kamera-MP3-Player. Aber ich fürchte, das Lesen fällt da etwas aus der Rolle.
    Immerhin kann man mit dem Kindle 2 im Netz surfen und mit einigen Lesegeräten auch Musik hören. Ein Lesegerät mit integriertem MP3-Player ist also möglich. Ein MP3-Player mit anständiger Lesefunktion aber nicht.


    Zitat Zitat von 0d1n3oo3Broad Beitrag anzeigen
    Optimal wäre auch, flexible Bildschirme, die man zusammenfallten oder -rollen kann und wegstecken, die mit dem Zentralserver kommunizieren. Vorreiter dafür ist das ePapier, welches nur ähnlich dem eBuch mit nur 2 Pigmenten arbeitet jedoch nicht wesentlich dicker als ein normales Blatt Papier ist. Dabei wäre das auch als tragbarer Bildschirm für die Steuerun denkbar, den man vielleicht im Armband trägt und einfach auszieht.
    Die Idee mit dem ausziehbaren oder faltbaren Bildschirm sollte wirklich ernsthaft verfolgt werden.

    Bild

    Edit: E-Papier!

    Bild
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Kampfhamster (18. Juni 2009 um 17:45 Uhr) Grund: Text verändert und Bild hinzugefügt
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