Bewerbung schreiben

[v33l3dn3M]

Danke JP noch mal für den ausführlichen Rat! (und ein Anschreiben in der Form werde ich dann vielleicht auch mal dazwischenmischen )


Gerade das mit dem Arbeitnehmermarkt ist mir tatsächlich nicht so bewusst gewesen - ich bin auf dem Papier noch nicht ganz so spezialisiert, wie ich es vielleicht gerne wäre, das ist parallel noch in Arbeit, aber in meinen alten "Bewerbungsschreibezeiten" (hatte da aber auch noch keine nennenswerten Qualifikationen, was dem nicht ganz förderlich war) wehte da ein durchaus anderer Wind. Andererseits, was ich zuletzt so an fragwürdig kompetenten oder durch und durch umständlichen Einstellungen beobachten musste...




Am Führungs- und Hierarchiestil (oder Dingen wie Homeoffice oder insbesondere Gleitzeit) habe ich tatsächlich ein ehrliches Interesse - Weiterbildungen sind noch ein guter Hinweis. Bis auf die Lebenslauflücke (die das letzte Gespräch auch überstanden hat, aber nicht so souverän wie sie vielleicht sollte) oder auf Halbwissen treffende technische Fragen habe ich vor dem Gespräch aber tatsächlich weniger Angst als vor der Bewerbung selbst (zumindest liegt dabei meine "historische" Erfolgsquote deutlich höher - die Schreib- und Wartezeit war viel schlimmer und frustrierender).

Aber auch nur, wenn der Jobsuchende etwas mitbringt, was der Arbeitgeber braucht.


@Mendeleev: Wenn du dich aus einer ungekündigten Stelle heraus bewirbst, dann ist das schon mal ein dicker Pluspunkt

Oder was bedeutet "Offener Wechsel"?

Das gedachte ich, damit auszudrücken

[Jesper Portus]

IT-Branche? Du bewirbst Dich per Mail? Wenn da ne lange Wartezet kommt, taugt der Laden etnweder nix oder die Personalabteilung wird vom zerstreuten Chef mit betreut...

[Rince Wind]

Selbst in anderen Branchen ist es völlig üblich, dass man sich per mail oder über in Bewerberportal bewirbt. Ich hatte vor kurzem nach Ausbildungen geguckt, und von der internationalen (Fracht-)Reederei bis zum Reisebüro nebenan wollte niemand eine Papierbewerbung.


Kann mir hier vielleicht jemand erklären, was das Problem an Lücken im Lebenslauf ist? Wird da gleich ein Gefängnisaufenthalt vermutet? Ich verstehe einfach nicht, was daran das Problem ist.

[Jesper Portus]

Die Fantasie ist das Problem. Lücke klingt nach Verschweigen. Dann lieber "persönliche Auszeit", "Zeit für Familie" "xy gepflegt" etc pp...

[nordstern]

Ich bin eigentlich auf dem Arbeitsmarkt unvermittelbar. Zumindest ist das mein Eindruck. Ich hatte während meinem Studium eine Depression aufgrund familiärer Ursachen, was eine Lücke von 3 Jahren in den Lebenslauf gerissen hat. Sowie weitere 1,5Jahre zur neuen Selbstfindung was ich eigentlich (studieren) will.

Meine Idee damit offen und ehrlich umzugehen (weil ich der Typ einfach bin), weil das ja schon 8 Jahre her ist, ist kläglich gescheitert. Wie soll ich das am Besten präsentieren.. also im Lebenslauf und im Vorstellungsgespräch. Wenn die Personaler Ehrlichkeit nicht zu schätzen wissen und belogen werden wollen... bitte...

Meine Arbeitszeugnisse in der Zwischenzeit (Praxissemester) und davor (Ausbildung und 2 Jahre gearbeitet) sagen klar ich mache einen sehr guten Job (Note 1- und Note 2- wenn ich es in Note ausdrücken müsste). Aber gefühlt interessiert das niemanden. Meine Arbeitszeugnisse stehen im Kontrast zu meinem Lebenslauf und im Zweifel gewinnt immer der Lebenslauf. ich habe 2 Jahre mich beworben gehabt und bin nie über das erste Vorstellungsgespräch rausgekommen. Wobei die Quote für Gespräche bei etwa 15% lag. An der Bewerbung liegt es nicht... lt meiner Eltern (Profs), Schwiegereltern (Selbstständige Unternehmensberatung), befreundete Personaler, Berufsberatung der Hochschule und dem Arbeitsamt. Soviele können doch nicht irren. Es muss also an meinem Lebenslauf liegen.

Ich habe nun im Frühjahr mein Studium fertig und ich will nicht wieder eine Lücke haben, weil mich niemand will. Die Zeit läuft gegen mich. Ich habe 4,5Jahre psychische Lücke, 2 Jahre Arbeitssuche drin und nun wieder ne Arbeitssuche-Lücke wäre tödlich. Da ich effektiv seit 8 Jahren keine Tätigkeit unbefristet mehr ausgeübt habe und mein letzter Abschluss 10 Jahre her ist. Da könnte ich gleich schon in Rente gehen...
Wobei das mit der Rente garkeine schlechte Idee ist.. ich müsste nämlich statistisch bis 67 arbeiten und dabei abgezinst auf heute, mindestens 3.600 EUR Brutto verdienen um mehr als die Grundsicherung zu bekommen. Also rein rententechnisch ist Arbeiten für mich eigentlich nutzlos^^.

Nur wie soll ich das nun machen.. hat jemand ne Idee?

[Jesper Portus]

Zu den Lücken: Begründung familiär lassen, deppresiv nicht schreiben.
Als was willst Du Dich bewerben?

[nordstern]

Controller

[JohnStockton]

Da sehe ich ohne megamäßig Vitamin B keine Chance, so hart es klingt weil du da ja nix für kannst. Aber die Leistungsgesellschaft, gerade auch in so ner Branche, wird da kein Erbarmen zeigen.

Ich würde eher kleinere Brötchen backen, ein paar Schritte rückwärts gehen, neu Anlauf nehmen und irgendeinen zu deinen Hobbies passenden Seiteneinstieg, oder sogar nochmal eine Ausbildung anstreben, mit mindestens Abi ist das meist auf 2 Jahre verkürzt. An den Berufsschulen ist der "gescheiterte" Langzeitstudent kein Einzelfall mehr und da fragt dann keiner mehr nach was du in deiner familiären Pause gemacht hast, überall werden händeringend Leute gesucht.

Aber in den Top-Jobs ist das 99,999%iges Ausschlusskriterium, leider. Ich würde das noch 2-3 Monate intensiv probieren mit den Bewerbungen, auch damit du dich später im Leben nicht ärgerst die Chance nicht genutzt zu haben, aber mich auch jetzt schon hinterfragen was für Alternativen denkbar sind und dann im Januar/Februar nach den ganzen Feiertagen und idealerweise vielen Gesprächen innerhalb der Familie, die dich am besten kennt, entscheiden wohin die Reise geht.

[wisthler]

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[Fozzie Bear]

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