3.26: Skorpion (erster Teil einer Doppelfolge, die sich in die nächste Staffel zieht).
Starkes Intro, gleich zwei Borgkuben senden ihre übliche Grußbotschaft: vom Ende der bisherigen Existenz, von biologischen und technologischen Charakteristika, Assimilation und zwecklosem Widerstand. Man sieht nicht an wen sich dieser Spruch diesmal richtet, aber die Reaktion darauf aus der Ich-Perspektive: zwei grelle Blitze erfassen die Borgwürfel und reißen sie ohne Mühe auseinander. Ich weiß noch, als ich diese Szene das erste Mal sah, da blieb mir glatt die Spucke weg und die Kinnlade klappte nach unten. Wer kann den Borg nur sowas antun? Und warum?
Es war unvermeidlich, die Voyager betritt das Territorium der Borg, das sich kaum umfliegen lässt. Es gibt darin einen Raumabschnitt, der von den Borg gemieden wird, jedenfalls lässt sich dort kein Borgraumschiff finden. Diesen Weg (die Nordwestpassage, als wären sie alle Roald Amundsen, haha) will die Voyager nehmen. Kes aber hat seit einiger Zeit Visionen von zermatschten und aufeinander getürmten Borg und toten Voyagercrewmitglieder. Plötzlich wird die Voyager von 15 (!) Borgwürfeln aufgebracht, die sie allerdings bis auf einen flüchtigen Scan links liegen lassen, offenbar haben sie es supereilig irgendwo hin zu kommen. Die Voyager nimmt daraufhin die Verfolgung der Borg auf, als sie aber den Ort eines Schlachtfelds erreicht, sind alle Borgschiffe zerstört und an einem Wrack befindet sich ein angedocktes Bioschiff, das noch nicht klassifiziert wurde. Als das Außenteam rüberbeamt, macht dieses eine grausige Entdeckung: einen Leichenberg zerbrochener Borg! Und so sieht der aus:
Links die Entstehung dieser Szene: aus kleinen Star Trek Borg Aktionfiguren , die zersägt und zusammengepappt wurden. Im Film selbst erscheinen sie wie ein Alptraum aus H.R. Gigers Fantasie. Etwas weiter versucht sich ein halbwegs intakter Borg wiederholt, jedoch vergebens an der Assimilierung des am Borgwürfel angedockten Bioschiffes, erhält dabei aber augenscheinlich immer wieder von neuem einen Stromschlag. Ein paar Gänge weiter trifft die Crew auf den Piloten des Bioschiffes: ein übler Zeitgenosse und kein Menschenfreund.
Das Außenteam und die Voyager können sich gerade noch in Sicherheit bringen, aber Kim wird von irgendeinem Schleim infiziert und landet auf der Krankenstation. Komische Ranken aus Alien-Biomassen verunstalten sein Gesicht. Der Holo-Doc rettet ihm letztendlich das Leben mit veränderten Borgnanosonden und stößt so auf eine Möglichkeit eine medizinische Waffe gegen die böse Lebensform zu bauen. Die wird auch dringend nötig sein, man findet nämlich heraus, weshalb die Borg mitten in ihrem Territorium Gebiete aufweisen, die von ihren Schiffen leergefegt wirken: Die fremde Spezies strömt mit ihren Bioschiffen zu hunderten und tausenden durch einen Dimensionsriss (sieht aus wie ein helles, weißes Licht) in dieses Universum. Sie sind unheimlich böse, durch und durch, das kann auch Kes mittels telepathischem Kontakt bestätigen.
Janeway entwickelt einen verwegenen Plan, eine Allianz mit den Borg. Die Menschen könnten nämlich etwas, was die Borg nicht auf die Reihe kriegen: forschen. An einen Weg die ursprünglichen Borgnanosonden so zu verändern, dass sie die fremde Spezies befallen können. Chakotay ist davon wenig begeistert und erzählt eine wirre Fabel über einen Skorpion (daher wohl der Titel der Folge), der einen freundlichen Fuchs, der ihn auf die andere Seite eines Flusses bringen will, sticht, wodurch beide ertrinken und umkommen. Es läge in seiner Natur, behauptete der Skorpion auf die Frage des Fuchses nach dem warum. Okay, also die Natur der Borg soll lauten: Man kann ihnen nicht trauen. Chakotays Fabel will nicht richtig zünden, die Analogie zum nützlichen Idioten oder dem Beelzebub und dem Teufel hätte besser gepasst. Aber Janeway ist das alles wurscht, sie will mit den milliardenfachen Mördern und Assimilatoren paktieren, und im Gegenzug fordert sie freies Geleit durch den Borgraum. Gerade als der Deal über die Bühne geht, erscheinen mehrere, ich glaube es waren neuen, Bioschiffe und sprengen einen ganzen Borgplaneten! WOW! Ein Borgkubus nimmt dann schnell die Voyager mittels Traktorstrahl in Schlepptau und bringt sie in Sicherheit. Ende des ersten Teils.
Wertung: Borgfolgen sind immer ein Highlight.