Star Trek lebt

[Mr.Windu]

Bei mir ist es, dass wenn ich alles jederzeit schauen kann, dass ich gar nix schaue.

Ebenfalls.

Die meisten Streaming-Seiten haben monatliche Kündigungs-Modelle. Netflix, Amazon, etc.

Wer halt darauf reinfällt, ständig immer alles haben zu wollen und gleichzeitig, der rennt vermutlich auch in den Laden, weil da vorne "Sale!" auf dem Schaufenster steht, und gibt dann Geld für Dinge aus, die er gar nicht braucht.

Ich fand das Fernsehen, das mich zu einer bestimmten Zeit vor den Bildschirm gezwungen hat, und mir gleichzeitig noch vorschrieb, was gefälligst mein Geschmack sein soll, weil das der Massengeschmack ist, tausend Mal schlimmer.

Den Aufwand betreiben monatlich zu kündigen und wieder das Abo zu holen wenn dann Staffel 2 von etwas rauskommt mach ich mir nicht. Das ist es mir nicht wert.
Es geht auch nicht darum alle Abos zu haben wenn man sie nicht braucht.
Tatsächlich gibt es aber eben auf Amazon Prime viele Serien die mich interessieren würden, Netflix ebenfalls ,mit Rick & Morty der Hauptgrund warum ich es mir damals geholt hatte, dann die Marvel Serien, die ja nun ebenfalls auf einem eigenen Streamingdienst angeboten werden.

[Louis XV.]

Den Aufwand betreiben monatlich zu kündigen und wieder das Abo zu holen wenn dann Staffel 2 von etwas rauskommt mach ich mir nicht. Das ist es mir nicht wert.

Das finde ich eine etwas seltsame Aussage. Genauso könnte jemand sagen "Den Aufwand, in die Videothek zu gehen und mir einen neuen Film zu kaufen, mache ich mir nicht, das ist es mir nicht wert." Oder "Den Aufwand, etwas online zubestellen, mache ich mir nicht, das ist es mir nicht wert, da muss ich ja den Artikel erst suchen, dann auf Kaufen klicken, und dann noch den Bezahlvorgang durchführen."

Mir ist schon klar, dass die Streaming-Dienste genau mit dieser "Faulheit" der Menschen ihr Geld verdienen, aber wo ist denn das Problem, sich eine Serie gezielt anzuschauen und dann das Abo wieder zu kündigen?

"Einen" Dienst kann man sich ja dann als Immerda-Dienst regelmäßig leisten, wenn man möchte.

Bei mir ist es, dass wenn ich alles jederzeit schauen kann, dass ich gar nix schaue.

Das war aber zu Fernseh-Zeiten oft nicht anders. Damals nannte man es "zappen", und es war ein Euphemismus dafür, dass man gelangweilt durch alle Programme durch ist, aber nirgendwo was Spannendes kam, und dann hat man mal hier und mal da und mal hier und am Ende waren drei Stunden um, und man hat nur Scheiße gesehen.

Ein ähnliches Problem haben übrigens auch Kaufhäuser, die ein zu großes Sortiment haben, oder Restaurants. Aber auch dagegen kann man sich ja gezielt Strategien überlegen. Ich habe mit Netflix meinen einen Streaming-Dienst, den ich immer nutze, und meine persönliche Liste ist da recht gut gefüllt, und meistens weiß ich gegen Ende einer Serie schon, auf was ich mich als nächstes freue. Da scrolle ich dann auch nicht ewig rum, sondern wähle das gezielt an. Fertig.

Sich einfach nur vor den Fernseher setzen und sich denken "So, was gucke ich denn heute?" führt in der Tat meistens dazu, dass man gar nichts schaut.

Andererseits: Auch gut. Dann hat man offenbar keine Lust auf Film und macht halt was anderes.

Ich finde jedenfalls, ihr verklärt die damalige Fernseh-Zeit. Oder ihr seid halt einfach Menschen mit anderen Vorlieben als ich. Kann ja sein. Aber ich fand Fernsehen damals furchtbar, langweilig, anstrengend und unglaublich nervend. Streaming-Dienste, vor allem, wenn sie ein so kluges Interface haben wie Netflix, sind nichts davon. Sie sind ein direktes, gradliniges Angebot. Ich kann schauen, was ich will, wann ich will - oder ich kann es auch einfach lassen.

[TeeRohr]

Also klassisches TV habe ich seit ca. 9-12 Monaten nicht mehr geschaut. Netflix kommt da schon öfter mal zum Einsatz. Ich vermisse das alte Fernsehen nun echt nicht.

[Mr.Windu]

Ok, ich versuche es anders zu erklären:

Zunächst mal, ich finde Streaminganbieter im generellen auch besser als Fernsehen, was mich eben aufregt ist, dass es davon tausend verschiedene geben muss, die alle wollen, dass man sich da anmeldet und fleißig Geld zahlt.

Zu dem Problem mit dem Kündigen ist es nicht Faulheit sondern vielmehr die Sorge darum, dass so etwas meiner Erfahrung nach eben nie so einfach zu kündigen ist, wie es heisst.
Nachher ist nämlich doch immer irgendwas und leider geht es ja jetzt nicht sich abzumelden blablabla.
Zumal man auch schnell mal eben die Fristen dann vergessen kann, wann man da abzumelden hat.
Nenn mich altmodisch, aber ich sehe das eben noch mit den Befürchtungen von damals, wo man plötzlich schnell in einer Abofalle hockt.

[Louis XV.]

Nenn mich altmodisch, aber ich sehe das eben noch mit den Befürchtungen von damals, wo man plötzlich schnell in einer Abofalle hockt.

Das verstehe ich sehr gut, nach meiner Erfahrung tun sich da aber gerade die modernen Streaming-Dienste eher wohltuend hervor, und Abo-Fallen habe ich stattdessen bei Pay-TV-Sendern wie Sky, die panisch versuchen, das alte Fernsehen gegenüber den innovativen Entwicklungen zu schützen.

Wobei das nicht so bleiben muss. DAZN erhöht ja jetzt auch z.B. die Preise, bietet aber als Alternative ein Jahres-Abo mit alter Preisstruktur an.

Jetzt sind wir aber tatsächlich sehr weit von Star-Trek weggekommen. Vielleicht sollten wir diese Diskussion lieber an anderer Stelle fortsetzen. Oder beenden.

[monkeypunch87]

Zu dem Problem mit dem Kündigen ist es nicht Faulheit sondern vielmehr die Sorge darum, dass so etwas meiner Erfahrung nach eben nie so einfach zu kündigen ist, wie es heisst.

Ist es aber. Es sind tatsächlich keine Abofallen wie früher bei Zeitschriften. Sky Ticket, z.B., nutze ich nur bei Angeboten und kündige direkt wieder nach Abschluss des Angebots. Das sind 5 Klicks mehr oder so.

[Radyserb]

Das finde ich eine etwas seltsame Aussage. Genauso könnte jemand sagen "Den Aufwand, in die Videothek zu gehen und mir einen neuen Film zu kaufen, mache ich mir nicht, das ist es mir nicht wert." Oder "Den Aufwand, etwas online zubestellen, mache ich mir nicht, das ist es mir nicht wert, da muss ich ja den Artikel erst suchen, dann auf Kaufen klicken, und dann noch den Bezahlvorgang durchführen."

In eine Videothek geht man, um sich einen bestimmten Film auszuleihen, der einen interessiert. Beim Streamingdienst kriegt man hingegen zig Filme mit, die einen überhaupt nicht interessieren. Noch dazu ist Amazon ein Scheiss-Verein, der einem quasi aufgezwungen wird.
Außerdem...

Ist es aber. Es sind tatsächlich keine Abofallen wie früher bei Zeitschriften. Sky Ticket, z.B., nutze ich nur bei Angeboten und kündige direkt wieder nach Abschluss des Angebots. Das sind 5 Klicks mehr oder so.

Werden mit der Kündigung eigentlich deine Daten vernichtet? Ich glaube nicht.

[monkeypunch87]

Werden mit der Kündigung eigentlich deine Daten vernichtet? Ich glaube nicht.

Will ich ja auch nicht, sonst bekomme ich ja keine neuen Angebote. Aber nach DSGVO kann man denen ja schreiben, war aber jetzt nicht Thema hier. Abofalle meinte wohl eher die weitere Zahlung als ein Account.

[Louis XV.]

In eine Videothek geht man, um sich einen bestimmten Film auszuleihen, der einen interessiert. Beim Streamingdienst kriegt man hingegen zig Filme mit, die einen überhaupt nicht interessieren. Noch dazu ist Amazon ein Scheiss-Verein, der einem quasi aufgezwungen wird.
Außerdem...

Meines Wissens konnte man in der Videothek auch Filme kaufen, ist aber auch egal, dann ersetze halt durch Elektronik-Großhandel, oder wo immer man früher hin ist oder heute noch hingeht, um Filme zu kaufen. Und meiner Erinnerung nach war es beim Ausleihen oft genau dasselbe: Man ist durch die Regale gewandert und hat sich meist in der Gruppe oder mit Partner/in sehr lange darauf einigen müssen, was man jetzt ausleiht. Dann hat man sich fünf Filme ausgeliehen, aber nur zwei geschaut, und für alle fünf am Ende nochmal Mahngebühren bezahlt, die die Videothek genauso einkalkuliert hat, wie die Streaming-Dienste zu lange laufenden Abonnements. Es sei denn, man hatte einen gut sortierten Video-Laden mit klug ausgewähltem, kuratierten Angebot. Das hatten aber die wenigsten Leute, die meisten hatten irgendwelche beliebigen Großhandelsketten um die Ecke.

Und wenn dir Amazon nicht zusagt (was ich verstehen kann), dann schließ dort kein Abo ab.

Das war früher auch nicht anders, da kamen zahlreiche Filme oder Serien niemals nach Deutschland, oder man musste in eine bestimmte Stadt fahren, wo ein passionierter Liebhaber-Händler sie aus dem Ausland exportiert hatte.

Ich sage ja um Gottes Willen nicht, dass die Streaming-Anbieter alles total liebe Menschen sind, die die Welt retten. Aber ich verstehe nicht, wie man die 80er oder 90er Jahre rückblickend verherrlichen kann.

[Radyserb]

Meines Wissens konnte man in der Videothek auch Filme kaufen, ist aber auch egal, dann ersetze halt durch Elektronik-Großhandel, oder wo immer man früher hin ist oder heute noch hingeht, um Filme zu kaufen. Und meiner Erinnerung nach war es beim Ausleihen oft genau dasselbe: Man ist durch die Regale gewandert und hat sich meist in der Gruppe oder mit Partner/in sehr lange darauf einigen müssen, was man jetzt ausleiht. Dann hat man sich fünf Filme ausgeliehen, aber nur zwei geschaut, und für alle fünf am Ende nochmal Mahngebühren bezahlt, die die Videothek genauso einkalkuliert hat, wie die Streaming-Dienste zu lange laufenden Abonnements. Es sei denn, man hatte einen gut sortierten Video-Laden mit klug ausgewähltem, kuratierten Angebot. Das hatten aber die wenigsten Leute, die meisten hatten irgendwelche beliebigen Großhandelsketten um die Ecke.

Das ist aber nun extrem konstruiert. Bzw. das war etwas, was in der Macht des Nutzers gelegen hat.

Und wenn dir Amazon nicht zusagt (was ich verstehen kann), dann schließ dort kein Abo ab.

Wenn dir der Wasseranbieter nicht zusagt, kündige ihn doch

[monkeypunch87]

Das ist aber nun extrem konstruiert. Bzw. das war etwas, was in der Macht des Nutzers gelegen hat.

Wenn dir der Wasseranbieter nicht zusagt, kündige ihn doch

Auf der einen Seite Louis Konstrukt kritisieren und dann Amazon mit einem Wasseranbieter vergleichen. Schöner Quatsch.

[Fimi]

Das ist aber nun extrem konstruiert. Bzw. das war etwas, was in der Macht des Nutzers gelegen hat.

Das ist weniger konstruiert als die große Pein, die man empfindet, wenn man einmal im Monat kurz überlegt, ob man seinen Streamingdienst diesen Monat nicht braucht und ihn kündigt?

[Radyserb]

Auf der einen Seite Louis Konstrukt kritisieren und dann Amazon mit einem Wasseranbieter vergleichen. Schöner Quatsch.

Der Wasser-Vergleich ist in der Tat etwas unglücklich gewählt, weil Wasser überlebensnotwenidig ist, Star Trek aber nicht. Aber er soll verdeutlichen, dass quasi ein Monopol besteht, dem man nicht ausweichen kann.

Das ist weniger konstruiert als die große Pein, die man empfindet, wenn man einmal im Monat kurz überlegt, ob man seinen Streamingdienst diesen Monat nicht braucht und ihn kündigt?

Welche Pein?

[monkeypunch87]

Der Wasser-Vergleich ist in der Tat etwas unglücklich gewählt, weil Wasser überlebensnotwenidig ist, Star Trek aber nicht. Aber er soll verdeutlichen, dass quasi ein Monopol besteht, dem man nicht ausweichen kann.

Gegenüber der Serie "Picard", ja. Eben ein Exklusivangebot, so wie alle anderen dies auch haben. Aber ja nicht im Streaming allgemein.

[Radyserb]

Wenn eine Videothek wie ein Streamingdienst funktionieren würde, dann würde das eher so gehen:
"Die Ausleihe dieses Films kostet etwas. Selbst wenn sie nur diesen Film wollen, müssen Sie so viel bezahlen, als wenn Sie alle wöllten. Sie bekommen aber das Geld zurück, wenn sie ihre Filme rechtzeitig zurückbringen. Wehe sie vergessen das. ...

Nicht vergessen, diesen Film gibt es nur hier. Für andere Filme müssen sie in andere Videotheken gehen, wo die selben Regularien bestehen.

Vielleicht ändern wir auch die Regeln bald, dann erhalten Sie nicht mehr Ihr Geld zurück...

Achja, und Sie bekommen als Kunde natürlich immer Werbung in Ihren Briefkasten von uns. Und all den anderen Videotheken."