Lehrplan

[fozzie_bear]

Na bravo.

Was denn? Ich halte das für lehrenswert. Wenn du da anderer Meinung bist - kann ich mir kaum vorstellen, wenn du Lateinunterricht verfichst - dann schreib das, aber lass diesen kurze Lulululu-Sätze.

[Judicator]

Was denn? Ich halte das für lehrenswert. Wenn du da anderer Meinung bist - kann ich mir kaum vorstellen, wenn du Lateinunterricht verfechtest - dann schreib das, aber lass diese kurze Lulululu-Sätze.

Latein- und Deutschunterricht. Verfichst.

[Sarim]

Deswegen kann ich die "Das-und-das-habe-ich später-nie-gebraucht"-Argumente nicht nachvollziehen. Vieleicht hat es ja jemand anderes gebraucht.

Nun legst du mir aber Dinge in den Mund die ich nie gesagt hab
Ich sagte nur es lernt sich leichter, wenn man weis wozu es gut ist und erst recht wenn man weis man wird es mal brauchen können.

Daher hab ich in BWL als es um Unbestellte Ware, AGB, usw. ging auch besonders aufgepasst, da ich das später brauchen kann.
Das Rechnungswesenzeugs dagegen hab ich sogut wie garnicht gemerkt. Ich hab zwar auch aufgepasst und auch auf die Arbeiten gelernt, aber ich weis im Prinzip nur noch 'Soll an Haben'.
Im Abi muss ich das später auch nicht können.

Oder als es in BWL um Kredite oder wie jetzt um Leasing geht, passt man auf, da man weis, man kann bald selbst in einer Lage sein bei der man darüber entscheiden muss.
Und wenn man dann weis, dass wenn man nicht genau aufpasst und vergleicht, schnell über den Tisch gezogen werden kann, dann merkt man sich das auch eher als wenn dir etwas vorgesetzt wird und du dir nicht im Geringsten vorstellen kannst wie es zu gebrauchen ist.

[Doris]

Eine Daseinsberechtigung benötigt Latein gar nicht.

Stimmt, für BWLer, Informatiker, Müllmänner und Straßenkehrer ist Latein natürlich vollkommen unnütz, da geb ich dir recht.
Für was braucht es auch Allgemeinbildung, kann man ja nicht in bare Münze verwandeln. Der Schritt zu Spacemans Prollthread ist dann nicht mehr weit.

[fozzie_bear]

Stimmt, für BWLer, Informatiker, Müllmänner und Straßenkehrer ist Latein natürlich vollkommen unnütz, da geb ich dir recht.
Für was braucht es auch Allgemeinbildung, kann man ja nicht in bare Münze verwandeln. Der Schritt zu Spacemans Prollthread ist dann nicht mehr weit.

Stimmst du mir jetzt aggressiv zu oder wie soll ich das jetzt verstehen?

[Judicator]

Stimmt, für BWLer, Informatiker, Müllmänner und Straßenkehrer ist Latein natürlich vollkommen unnütz, da geb ich dir recht.
Für was braucht es auch Allgemeinbildung, kann man ja nicht in bare Münze verwandeln. Der Schritt zu Spacemans Prollthread ist dann nicht mehr weit.

Der saß.

[fozzie_bear]

Der saß.

Lustig.

Ich erkenne den Sinn nicht, denn das Gleiche habe ich nun wirklich auch schon gesagt.

[Prozento]

Bildung als Selbstzweck?

Na, wenn ihr euch damit besser und als was besseres fühlt ...
Da geh ich doch lieber viel und fettig essen.

[Muschelsucher]

Ich gestehe dass ich im letzten halnbe jahr es zunehmend bedauere latein nie gehabt zu haben und ich alles was ich an lateinischen aufnehme aufsauge sogut ich kann, da es es das sprachvrerständnis welches mir enorm wichtig ist, stark erleichtert. sihe signaturr, die s´tammt aus dem ethik gk.

[Gono]

Jaja, die Lehrpläne...ein Ärgernis an sich. Witzig fand ich vor allen dingen, dass die zwischen den einzelnen fächern kaum abgestimmt waren. So hieß es in Bio 12 klasse: "Das ist alles klar, das habt ihr ja schon in der 11 klasse in Chemie gemacht" - nur, wir hatten es nicht gemacht. Der neue Lehrplan sah vor, dass wir das zeug das in der 12 Bio Voraussetzung war nun in der 13ten lernten. Und wenn die Fachlehrer wechselten, vor allen dingen in Mathe, gab es jedes mal lange Gesichter. Da wurde das nicht gemacht und das andere war nicht vorgesehen..."aber das habt ihr ja alle schon in vorigen Klassenstufe gelernt, das muss ich hier nicht wiederholen"

Irgendwie sorgten diese Lehrpläne nur für ein unheimliches Chaos, vor allen dingen weil sie in jedem Fach alle zwei Jahre komplett umgeworfen wurden - wie gesagt, ohne dass die einzelnen Fächer - oder überhaupt die Fächer - aufeinander abgestimmt wurden. da waren mir dann die Lehrer am liebsten, die einen Blick in den Plan geworfen haben, ihn beiseite gelegt und gelehrt haben wie sie es seit Jahren taten. das hat dann auch meistens funktioniert. Und wenn wir den Lehrern sagten, dass wir einiges bislang nicht gelernt hatten, dann waren die meisten so nett und haben es eben wiederholt - allerdings dann gezwungenermaßen im Schnelldurchgang, was auch nicht unbedingt die besten Resultate brachte, aber immerhin wussten wir anschließend, worum es ging.

Sehr lustig waren auch Fächer wie Religionskunde, bei der ein Lehrer kurz vor seiner Pensionierung seinen Wagen voller Bibeln in die Klasse geschoben hat und dann durfte jeder eine Textstelle vorlesen. In der dreizehnten Klasse! Und dazu gab er auch noch seine Meinungen zu Verhütung, Schwangerschaftsabbrüchen und diversen – eben – Bibelstellen kund. Das ganze gipfelte in der Aufforderung, stets seine eigene Meinung zu vertreten, aber wenn man diese in den Klausuren dargelegt hat, bekam man stets wegen „mangelnder Arumentationsgrundlage“ eine ziemlich schlechte Note. Wie soll man später eine 5 in Reli erklären? Das ganze endete ganz einfach darin, dass wir nur noch SEINE Meinung hingeschrieben haben. Und plötzlich sprangen die Noten alle Richtung 1. Auch wenn er sich jedes Mal darüber aufregte, dass wir offensichtlich nicht genug Mut hatten eine andere Meinung zu vertreten als er.

So, und nun zu Latein. Ich hatte dieses Fach niemals zuvor. Ich hatte Deutsch Leistungskurs und Englisch und bin damit ganz ausgezeichnet zurechtgekommen, auch wenn es ab und an der Aussprache mangelte Aber die kann man mit Latein ja ohnehin nicht verstehen *g*. Ich hatte niemals Probleme mit der Grammatik und auch wenn ich heute nicht mehr genau sagen könnte ob das das ein xyz-Adverbialpronomen oder etwas ähnliches ist, so wusste ich doch immer, dass es dort hin gehört. Latein hat mit dem modernen deutsch und auch dem modernen Englisch überhaupt nichts zu tun - mal abgesehen davon dass beide gerne lateinische Ausdrücke für ihre Grammatik verwenden. Verb klingt ja auch gebildeter als "Tunwort"

Irgendwann einmal wurde die Behauptung hervorgebracht, Englisch und Deutsch stünden auf einem Wortschatz aus Latein. Oder zumindest die Hälfte aller Wörter stammt aus dem lateinischen. ich kann das bis heute nicht nachvollziehen.

Und nun zu dem, was mich wirklich aufregt: Als in meinen letzten drei Schuljahren Französisch dazukam (das ich leder nie ganz so gut zu beherschen lernte wie Englisch ) bekamen wir einen Lehrer der alle fragen mit einem "Nun, das ist ein Ausnahmefall, aber das ist ja klar, das stammt ja aus dem Lateinischen" beantwortete er hat wirklich alles auf diese Art und Weise begründet: Grammatik, Wortschatz, Ausnahmen bei der Verbenbildung...sogar das Vorhandensein von nur zwei Geschlechtern!

Irgendwann ist einigen von uns der Kragen geplatzt und wir haben ihm unmissverständlich zu erkennen gegeben, dass wir allesamt noch niemals Latein hatten! Und plötzlich konnte er es so erklären, dass auch Nichtlateiner es verstanden...Was ich damit sagen will ist, dass ich die Idee man könne eine Sprache durch Rückgriff auf eine andere Sprache erklären als absolut bescheuert empfinde. Und gestärkt wurde ich dadurch, dass ich seit kurzem zwangsweise Latein lernen darf. Die Sprachprüfung für mittelalterliches Latein habe ich abgelegt und bestanden – diejenige fürs Latinum (klassisches Latein) nicht. Mal abgesehen davon, dass ich nicht glaube klassisches Latein jemals wieder zu benötigen…

Latein ist die absolut unlogischste, zusammengeschustertste, komplizierteste Sprache die mir jemals über den Weg gelaufen ist!

Zu Anfang dachte ich noch, dass sich das alles gar nicht so unlogisch anhört. Und – Hurra – zumindest einige der Wörter kannte ich noch aus dem Französischunterricht oder dem MA-Latein. Aber nein! Spätestens bei der Grammatik hörte es auf. Da werden Verben mal in die eine, mal in die andere Gruppe gesperrt, mal wird dekliniert, mal konjugiert, mal hyperventiliert…und erklären, wieso das eine in diese Gruppe gehört und das andere in die zweite kann jeder – aber die Ausnahmen, nun…die sind eben da um die Regeln zu bestärken. Und an diese unendlichen Tabellen voller Endungen die nur für eine bestimmte Zeit gelten. Oder einen AcI oder einen NcI, verteilt über einen Satz von 6 Zeilen Länge…was soll bitte schön daran logisch sein?

Mal ganz abgesehen davon, wie spricht man das Lateinische eigentlich korrekt aus? Schon einmal mit einem Franzosen auf Latein unterhalten?

[Doris]

Bildung als Selbstzweck?

Na, wenn ihr euch damit besser und als was besseres fühlt ...
Da geh ich doch lieber viel und fettig essen.

Hmm, auch nicht schlecht.

[Lemming]

Bildung als Selbstzweck?

Na, wenn ihr euch damit besser und als was besseres fühlt ...
Da geh ich doch lieber viel und fettig essen.

Guten Appetit.

Bildung ist doch stets zu einem guten Teil Selbstzweck. Oder was nutzt es einem Bauarbeiter, dass er Englisch gelernt hat? Oder wozu sollten wir uns mit Geschichte überhaupt befassen? Einen direkten praktischen Nutzen werden wir dabei kaum erlangen. Oder wozu beschäftigen wir uns mit Kunst und Literatur? Diese Fragenliste könnte man beliebig fortsetzen.

[Fenris]

Oder was nutzt es einem Bauarbeiter, dass er Englisch gelernt hat?

Internet? Reisen?
Von Englisch wird sicherlich mehr haben, als von Latein.

[ausgetreten]

Hattest Du Latein?
Latein ist ungeheuer nützlich. Es erleichtert das sprachliche Systemverständnis, legt Grundlagen in viele europäische Sprachen und verhindert nichtzuletzt, dass man Fremdwörter ständig falsch schreibt, das/dass nicht unterscheiden kann und sich damit im offiziellen Schriftverkehr maßlos blamiert.

Ich hatte ab der 5. Latein. Dadurch hat sich für mich erst die deutsche Sprache richtig erschlossen. Latein ist für mich persönlich eines des am meist gebrauchten Schulwissens. Das kann ein Nichtlateiner evt. nicht nachvollziehen, ist aber ein Faktum.

Ich hatte zwar nur 2 Jahre Latein und musste(!) mich dann zwischen Englisch und Latein entscheiden. Damals war mir Englisch wichtiger. Aber diese 2 Jahre waren ungeheuer nützlich. Genau wie du sagst, bekommt man eben dieses Grundverständnis (vor allem für die indoeuropäischen Sprachen), dass einem bei jeder anderen Sprache dieser Gruppe hilft. Fremdwörter habe ich vorher auch meistens schon richtig geschrieben, aber dann wusste ich wenigstens warum
Jedenfalls stimme ich dir hier wieder mal voll zu ... wer legt eigentlich den Heiratstermin fest?

[goethe]

Internet? Reisen?
Von Englisch wird sicherlich mehr haben, als von Latein.

Englisch besteht zu sehr großen Teilen aus lateinischen Wörtern. Von "Computer" bis "super". Wer Latein kann, wird Englisch sehr schnell lernen.

Einzig die Aussprache der Worte muss im Englischen noch gebüffelt werden. Die ist aber ohnehin ein Graus.

Das Rechnungswesenzeugs dagegen hab ich sogut wie garnicht gemerkt. Ich hab zwar auch aufgepasst und auch auf die Arbeiten gelernt, aber ich weis im Prinzip nur noch 'Soll an Haben'.

Ich sage nur: "Spock an Brücke"