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Thema: Das neue Traumland der USA Regierung.

  1. #1
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    Das neue Traumland der USA Regierung.

    Es geht um Äquatorialguinea, an der Westküste Afrikas. Bevölkerung 427.000. Hauptstadt Malabo: 33.000 Einwohner. Mit 142 Mio. US Dollar Bruttosozialprodukt ein Land mit einem der höchsten in Afrika. Wirtschaftswachstum momentan 30 Prozent pro Jahr.





    Nominell ist Äquatorialguinea eine parlamentarische Demokratie, tatsächlich dominiert jedoch der Präsident das Land auf allen Entscheidungsebenen. Die Bevölkerungsgruppe der Fang dominiert die Politik des Landes. Staatspräsident Teodoro Obiang Nguema Mbasogo trat sein Amt nach einem Staatsstreich am 3. August 1979 an. 1996 wurde er durch vermutlich manipulierte Wahlen mit einem Ergebnis von 99 Prozent im Amt bestätigt. In einigen Bezirken sogar mit 103 Prozent.

    Bis 2001 war für Amerika dieses Land völlig uninteressant, bzw. wurde politisch geächtet, wegen zahlreicher Menschenrechtsverletzungen, und noch Clinton ließ die US Botschaft dort schließen.


    Doch dann kam das Jahr 2001.

    In dem Zeitraum ab 1991 wurden gewaltige Ölmengen im Meer vor deren Küste gefunden.

    Wiki:

    "Seit 1991 vor der Küste Biokos und vor dem Festland große Erdöl-Lagerstätten entdeckt und von internationalen Ölfirmen ausgebeutet wurden, ist die Wirtschaft rasant gewachsen. Von 1998 bis 2002 wuchs das Bruttoinlandsprodukt jährlich im Durchschnitt um 24 Prozent. Heute (2004) macht die Ölwirtschaft rund 90% des Bruttoinlandsprodukts aus. Möglich wurde diese Entwicklung erst durch den Abschluss neuer Förderverträge, nachdem die Verträge der ersten Generation die äquatorialguineische Seite stark benachteiligt hatten. Ende 2001 betrug die Tagesförderung rund 250.000 Barrel, bis 2005 soll sie auf 500.000 Barrel steigen. Das Land wäre dann nach Nigeria und Angola der drittgrößte Ölproduzent südlich der Sahara. Ebenfalls 2001 begann die Ausbeutung der Erdgasvorkommen des Landes. "


    Und plötzlich wurde das Land für die USA interessant. Die Botschaft wieder eröffnet, in kürze gibt es in der Nähe einen US Stützpunkt. Ziel ist es langfristig, das die USA 15 Prozent ihres Öls aus Afrika holen werden.

    Das Land ist ideal. Weit weg von jeglichen Unruhen oder Krisenherden, und viel dichter dran an den USA, als die Saudis... usw.. Dieses Land soll das neue Kuwait für die Amerikaner werden. Was stört es schon, das der Präsident ein Schlächter und Verbrecher übelster Art ist. Kürzlich wurde Präsi Teodoro Obiang Nguema Mbasogo als treuer Freund der USA geadelt von der Außenministerin der USA.

    Aber der Präsi ist nicht dumm. Auch die Chinesen sind nun mit einer großen Botschaft präsent. Man hält sich mehrere Optionen offen. Überhaupt sind in diesem kleinen Land, sämtliche Ölkonzerne vor Ort. 95 Prozent der Wirtschaft macht der Ölexport nun aus.Im Jahr 2002 führte das Land Waren im Wert von rund 2,2 Milliarden US-Dollar aus, davon 95 Prozent Erdöl. Hauptabnehmer waren die USA (28%), Spanien (25%) und China (17%).

    Eigentlich müssten die Einwohner dieses Landes eigentlich die reichsten Aftikas sein. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Bevölkerung gehört zu den ärmsten auf dem Kontinent.

    Na jedenfalls voll sich die Amis nun dort einsteigen, und sich die Posi sichern.

  2. #2
    Double Dutch Darkies Avatar von Ines
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    Der Artikel im Spiegel war sehr gut. Journalist Alexander Smoltcyk mußte sich als christlicher Pilger o. ä. ausgeben, um ins Land einzureisen. Er beschrieb dann auch die Anekdote, als eine amerikanische Touristin nichtsahnend Fotos von der Präsidentenkolonne schoß, die durch die Hauptstadt fuhr...prompt hielt der letzte Wagen an und bewaffnete Leibwächter stiegen aus, die die Frau ins Auto zerrten, sie massiv einschüchterten, bis sie zu heulen anfing und ihr schlussendlich die Kamera demolierten. Dann ließen sie sie gehen. Congrats, America.. Öl regiert die Welt.

  3. #3
    sehr stylisch Avatar von Polly
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    Wobei man bei einer Bevölkerung von 33.000 mit einem Ausdruck wie "Wirtschaftswachstum von 30%" ja vorsichtig sein muss. Wie sagte mein Soziologielehrer früher noch so schön: Was für den einen 50% sind, hat bei einem anderen vier Stellen hier dem Komma und eine Null davor.

  4. #4
    fozzie_bear
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    Ich glaube, der Weltspiegel har auch schonmal über diese beiden Inseln da berichtet. War recht interessant, aber ich denke typisch für Afrika, typisch für rohstoffreiche Entwicklungsländer.

  5. #5
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    Zitat Zitat von JeWnS
    Der Artikel im Spiegel war sehr gut. Journalist Alexander Smoltcyk mußte sich als christlicher Pilger o. ä. ausgeben, um ins Land einzureisen. Er beschrieb dann auch die Anekdote, als eine amerikanische Touristin nichtsahnend Fotos von der Präsidentenkolonne schoß, die durch die Hauptstadt fuhr...prompt hielt der letzte Wagen an und bewaffnete Leibwächter stiegen aus, die die Frau ins Auto zerrten, sie massiv einschüchterten, bis sie zu heulen anfing und ihr schlussendlich die Kamera demolierten. Dann ließen sie sie gehen. Congrats, America.. Öl regiert die Welt.
    Ja ich bin durch den interessanten Spiegelartikel zu dem Thema gekommen.

    @Polly
    Naja. In dem Artikel stand auch. Wenn man an die Küste fährt, dann reiht sich ein Ölkonzernstützpunkt an den anderen. Alle großen und kleinen Ölmultis sind da vertreten mittlerweile. 30 Prozent könnte ja hinkommen, wenn alle Multis dort kräftig inverstieren, um dann noch kräftiger abzusahnen.

    Fakt ist, aus einen kleinem völlig uninteressanten Land, könnte eine wichtige Drehscheibe der weltweiten Ölpolitik werden. Und die USA wird demnächst ihr Militär dort aufziehen lassen.

  6. #6
    freier Beerensalat Avatar von Nephisto
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    das Land hat ABC-Waffen
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  7. #7
    fozzie_bear
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    Ist doch ganz normal, dass das Land umworben wird. Wo ist jetzt da Haken?

  8. #8
    Registered User Avatar von A.D.D.
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    "Eigentlich müssten die Einwohner dieses Landes eigentlich die reichsten Aftikas sein. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Bevölkerung gehört zu den ärmsten auf dem Kontinent."
    Nichts besonderes wenn Länder mit Despoten zusammenarbeiten, die Land und Leute ausbeuten.

    Und dass die USAnur nach eigenen Interessen handelt.... ist etwa neu?

  9. #9
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    Zitat Zitat von Nephisto
    das Land hat ABC-Waffen
    Und wenn man jetzt vergleichsweise an den Kongo denkt.

    Wir Deutschen sorgen in dem Land, auf unsere eigenen Kosten, für eine Scheindemokratie, während ein Stück weiter nördlich wahre realpoltische Fakten geschaffen werden. ****** auf Menschenrechte und Demokratie, aber dafür haben die Amis ihren Stützpunkt bald dort. Und das Öl. Und wir wurschteln im Kongo für lau herum.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Smaug
    "Eigentlich müssten die Einwohner dieses Landes eigentlich die reichsten Aftikas sein. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Bevölkerung gehört zu den ärmsten auf dem Kontinent."
    Nichts besonderes wenn Länder mit Despoten zusammenarbeiten, die Land und Leute ausbeuten.

    Und dass die USAnur nach eigenen Interessen handelt.... ist etwa neu?
    Nein generell nicht. Es geht aber speziell um diese kleine Land, das vor 1991 nur die Sklavenhändler kannten.

  11. #11
    fozzie_bear
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    Und vorallem: Ist es falsch?

    Wenn die USA das Öl aus moralischen Bedenken nicht nehmen, dann sind es die Chinesen oder Inder.

  12. #12
    Altes Mann Avatar von goethe
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    Zitat Zitat von Stonewall Jackson
    Nein generell nicht. Es geht aber speziell um diese kleine Land, das vor 1991 nur die Sklavenhändler kannten.


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  13. #13
    Registered User Avatar von A.D.D.
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    Trotz allem ist es _moralisch_ falsch, aber ökonomisch OK.
    Das ist der us-amerikanische Ansatzpunkt.

    Stone, nach '91 darf man nun die Usa zu dem Kreis der Sklavenhändler zählen... so in etwa

  14. #14
    elbow deep Avatar von JIG
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    Zitat Zitat von goethe
    Schaem dich goethe. Du hast gar nicht selbst nach dem Kabel gesucht.

    Die Kinder sind im Bett, der Sack Flöhe gehütet, Opa endlich eingeschlafen?



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    In der zweiten lebe ich
    In der dritten bin ich frei

  15. #15
    Altes Mann Avatar von goethe
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    Zitat Zitat von JIG
    Schaem dich goethe. Du hast gar nicht selbst nach dem Kabel gesucht.
    na klar habe ich

    Aber wie kann man behaupten, dass es seit dem 15. Jahrhundert jemals irgendwo einen Staat gab, den nur ein paar Eingefleischte kannten.


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