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Thema: Orientierungslosigkeit

  1. #46
    sehr stylisch Avatar von Polly
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    Zitat Zitat von Rob Anybody
    Das erlernen von Oben-Unten und Vorne-Hinten ist dagegen viel einfacher, weil hierfür keine Transformation erforderlich ist. Wie bei einem Spiegel kann man diese Richtungen von anderen Menschen übernehmen. Oben bleibt immer Oben.
    Oben bleibt zumindest solange oben wie du keinen Handstand machst.

    Vorne bleibt allerdings nicht immer vorne, denn sobald dir jemand gegenübersteht ist sein Vorne dein Hinten. Das ist das gleiche Problem wie das "Links-Rechts"-Problem. Tatsächlich sind die "Links-Rechts"- und "Vorne-Hinten"-Relationen immer direkt aneinander gekoppelt, solange du nicht spiegelst sondern (wie im Alltag üblich) nur drehst. Daran kann es deswegen meines Erachtens nicht liegen.

    Ein "Vorne bleibt Vorne", aber "Links und Rechts tauschen" geht nur bei einer Spiegelung, da hier die relative Ausrichtung der Richtungsachsen geändert werden muss. Wenn dir jemand gegenübersteht, wird sein Links dein Rechts und sein Vorne dein Hinten.

  2. #47
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    Zitat Zitat von goethe
    Das würde das Ost/West-Problem aber noch nicht erklären.
    Nee Ost/West hat ja grundsätzlich ein fixes Koordinatensystem zugrundeliegen, das ist nicht relativ vom Betrachter aus (wenn wir jetztmal davon absehen, dass man direkt auf dem Nordpol rumturnt...)...

    Ich denke dass ist in der Tat eine Benennungsproblem, genau wie mein ehemaliger Mitbewohner, der als Beifahrer sagte links abbiegen, und wenn ich mich dann links eingeordnet habe, ganz aufgregt nach rechts aus dem Fenster zeigte und rief, "links, ich habe doch links gesagt!!!" das meintest du ja glaube ich...

    Bei OSt-WEst passiert es wahrscheinlich nur häufiger, als bei rechts-links, weil es nicht so stark durch Schule und Eltern eingeübt wird und auch später nur selten benutzt wird. Also selbst im Wald benutz ich eher richtungsangaben mit geradeaus, dann halb links und nach 100 metern rechts abbiegen. Und wenn ich in der Innenstadt in Köln dem Taxifahrerer sagen würde, der Straße folgen, an der zweiten Kreuzung nach Nord-Nord-Ost abbiegen und nach 200m richtung Süd-Ost fahren, dann würde der mir nen Vogel zeigen... Bis zu meiner Bundeswehrzeit hab ich ja selbst bei Karten eher gesagt "Bielefeld liegt rechts über Köln" als "nordöstlich von Köln".

  3. #48
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    Zitat Zitat von Polly
    Oben bleibt zumindest solange oben wie du keinen Handstand machst.
    Polly, ich wusste nicht, dass du soviel Masse hast, dass du die Erdschwerkraft beim Handstand übertrumpfen kannst

    Also ernsthaft: Für mich ist oben nicht da wo mein Kopf ist, sondern entgegensetzt zur Schwerkraft... also unten ist da wohl alles mit größerer Dichte als Luft hinfällt und oben eben die andere Orientierung.

    Wie man sieht besteht noch nichtmal bei der Oben-Unten Richtung Einigkeit hier

  4. #49
    sehr stylisch Avatar von Polly
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    Zitat Zitat von Slimbo
    Also ernsthaft: Für mich ist oben nicht da wo mein Kopf ist, sondern entgegensetzt zur Schwerkraft... also unten ist da wohl alles mit größerer Dichte als Luft hinfällt und oben eben die andere Orientierung.

    Wie man sieht besteht noch nichtmal bei der Oben-Unten Richtung Einigkeit hier
    Dann wären wir ja wieder beim Definitionsproblem. Wie definierst du denn dann im Weltraum "oben". Gar nicht?

  5. #50
    Nostradamus Avatar von Held in Blau
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    Ich glaube auch, dass es ein Benennungsproblem ist nach dem Motto "links, ich mein doch rechts".

  6. #51
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    Zitat Zitat von Polly
    Dann wären wir ja wieder beim Definitionsproblem. Wie definierst du denn dann im Weltraum "oben". Gar nicht?
    hmm interessante Frage... wie definierst du es denn im Weltraum?
    Also wenn es auf dem Raumschiff, der Raumstation weder künstliche Schwerkraft noch eine eindeutige Benenneung einer Y-Achse der Konstruktion als oben geben würde, dann würde ich den Begriff "oben und unten" wahrscheinlich meiden. Bei einer relativen Ortsangabe wie "über Dir" würde ich mich dann wohl in der Tat am Kopf orientieren...

    Edit2: Im Zweifelfall würde ich mich aber bei oben/unten tatsächlich auch wieder an der Schwerkraft orientieren, also wenn ich ein Objekt konstruieren müsste, welches um ein Schwerkraftzentrum kreist, würde ich die Orientierung die auf dieses Schwerkraftzentrum zeigt unten nennen, und die andere Orientierung oben (und es auch so bauen). Soll heissen bei der ISS wäre für mich "unten" da wo es zur Erde geht. Im übrigen würde ich auch die Einrichtung so bauen, damit die Leutchen nicht mit dem Kopf zur Erde rumhängen müssen (das würde mich glaube ich irritieren, auch wenn man keine Schwerkraft spürt...)

    Edit: Aber damit willst du doch nicht ernstahft behaupten, dass du "Oben" tatsächlich immer nur von der Lage Deines Kopfes abhängig machst, oder? Dann würde ja "Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh" bedeuten, dass man nicht den Hintern hochrecken soll, sondern eher einen Klappmesser machen muss
    Und wenn du Kopf voran auf den Grund des Swimmingpools tauchst, tauchst du dann auch nach oben?
    Geändert von Slimbo (25. August 2006 um 18:42 Uhr)

  7. #52
    fünfundzwanzig Avatar von Doris
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    Zitat Zitat von Polly
    Für das Schiff ist "Backbord" und "Steuerbord" das Analogon für "Links" und "Rechts" des menschlichen Körpers, insofern hatte Doris mit seinem Einwand schon recht.
    Juhu, auch mal recht.
    ...ritze ratze, ritze ratze, fertig ist die Miezekatze

  8. #53
    Nostradamus Avatar von Held in Blau
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    Oben und unten ist ersteinmal auf der Erde genauso absolut wie West und Ost. Nur außerhalb der Erde wird alles ein bisschen schwierig.

  9. #54
    Wee Free Man Avatar von Rob Anybody
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    Zitat Zitat von Polly
    Dann wären wir ja wieder beim Definitionsproblem. Wie definierst du denn dann im Weltraum "oben". Gar nicht?
    Nach meinem Verständnis ist "Oben" immer entgegengesetzt zum lokalem Schwerkraftzentrum. Im Sonnensystem also weg von der Sonne (für die Planeten ist die Sonne "unten" sonst würden sie einfach geradeaus davon fliegen). Für unsere Galaxie also weg vom Zentrum der Milchstraße, usw.

    Im normalem Alltag wird jeder sagen, dass in geschlosssenen Räumen die Zimmerdecke oben ist, egal ob dieser sitzt, liegt oder auf den Kopf steht. Es spielt dabei keine Rolle ob ich mich vor, hinter, über (zB auf einer Leiter) oder unter (er auf der Leiter) ihm befinde bzw selber einen Handstand mache. Ein losgelassener Ball fällt immer nach unten.

    Ich bleibe dabei: Für ein Kind ist es wesentlich einfacher Oben-Unten zu lernen (weil Oben immer Oben ist) während Links-Rechts vom Standpunkt des Betrachter abhängt. Ein Kind muß erst erkennen, dass zB die Mutter Links-Rechts immer auf sich bezieht und dann begreifen, dass es diese Richtungen nun auf sich übertragen muß. Erst dann kann es mit Sicherheit sagen, den Arm den es jetzt hochhebt, dass ist der linke Arm.
    Aber an jenem Morgen war es Magie gewesen. Und es hörte nicht auf, Magie zu sein,
    nur weil man [inzwischen] eine Erklärung dafür hatte ...
    (Terry Pratchett)

    Brandstifter benötigen keine Streichhölzer, sie zündeln mit Worten.
    Wer Brandstifter im Internet duldet und nicht wieder und wieder widerspricht,
    darf sich nicht wundern, wenn auch bald sein wahres Leben brennt.
    (frei nach Max Frisch)

  10. #55
    Wee Free Man Avatar von Rob Anybody
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    Zitat Zitat von Blaukrieger
    Ich glaube auch, dass es ein Benennungsproblem ist nach dem Motto "links, ich mein doch rechts".
    Ich denke nicht, dass es so einfach ist.
    Zitat Zitat von Goethe
    Dürfte er mit dem Finger die Richtujng angeben, würde er immer richtig liegen.
    In dem Fernseh-Beispiel von Slimbo würden beide auf die selbe Stelle zeigen. Aufgrund des unterschiedlichen Bezugsystem (Sofa im Bild, Fernseher) ist es für den einen Links und für den anderen Rechts. Beide verwenden die für sie richtige Benennung.

    Anders ist das in diesem Beispiel:
    Zitat Zitat von Slimbo
    genau wie mein ehemaliger Mitbewohner, der als Beifahrer sagte links abbiegen, und wenn ich mich dann links eingeordnet habe, ganz aufgregt nach rechts aus dem Fenster zeigte und rief, "links, ich habe doch links gesagt!!!"
    Da beide neben einander sitzen, gehe ich davon aus, dass sie das selbe Bezugsystem (Auto) verwenden. Möglicherweise hat der Beifahrer (mein Beispiel mit meinem Bruder) es nicht gelernt die Richtungen Links und Rechts korrekt auf sich zu beziehen. In Betracht kommen auch eine Schädigung des Gehirns durch Schlaganfall oder Unfall sowie eine geistige Behinderung. Vielleicht hat er auch einfach nur einen Scherz machen wollen. Da ich den Mitbewohner nicht kenne und ihn auch nicht befragen kann, kann ich auch keine eindeutige Antwort zu dieser Situation geben.
    Aber an jenem Morgen war es Magie gewesen. Und es hörte nicht auf, Magie zu sein,
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