Die aktuelle Buchempfehlung/Was lese ich gerade?

[Tohuwabohu]

Das ist korrekt, und von einigen wenigen richtig guten Lehrern habe ich definitiv auch nicht nur was gelernt, sondern ist auch mein Enthusiasmus für bestimmte Themen geprägt. Mich ärgert aus der Rückschau einfach, dass es so wenige waren.

Die Englisch-Lehrerin aus der Oberstufe. Der Sozialkunde-Lehrer aus der Oberstufe. Mit Abstrichen eventuell noch der Biologie-Lehrer. Eine Deutschlehrerin aus der Mittelstufe. Ansonsten gähnende Leere, und wenn ich mir die Lehrer heute so mit gewissem Abstand betrachte, fällt mir noch viel krasser auf, wie unzulänglich sie in mancherlei Hinsicht waren. Was ich damals als Schrullen wahrgenommen habe, sind aus heutiger Sicht eigentlich echte charakterliche Schwächen. Den Typ Lehrer, der Schülerinnen nachgestellt hat, den hatten wir wirklich. Und das ist halt echt traurig.

Wir kommen allerdings gerade sehr weit vom Thread-Titel ab. Vielleicht sollte man die ganzen letzten Seiten mal auslagern...

Da hast du wohl recht, z.B an meiner Schule: da bin ich der Macher, ich bin super. Ich gehöre zu den Guten, alle anderen Lehrer sind einfach nur Nullen!

[ttte]

Du hingegen bist eine 8!

[Tohuwabohu]

quasi eine Doppel-Null?

[ttte]

Null mit Gürtel.

[Rince Wind]

Ich habe mit der The Expanse Reihe vom James S.A. Corey (ein Pseudonym für 2 Autoren) angefangen. Leviathan Wakes, den 1. Teil habe ich durch und bin beim 2., Caliban's War.
Bisher kenne ich die Ereignisse aus der Serie, aber nach dem 2. Buch wird sich das ändern, da ich kein Prime habe und nur die ersten zwei Staffeln mal auf Netflix waren. Serie ist etwas her, aber im ersten Buch ist es sehr nah dran, im 2. gibt es ein paar Veränderungen, aber nichts was die Story groß beeinflusst, bisher.

The Expanse spielt (bisher) in unserem Sonnensystem. Die Erde hat 30 Milliarden Einwohner und wird von der UN regiert, der auch das Weltraum Militär untersteht. Größter Konkurrent ist Mars, 4 Milliarden Einwohner und technologisch weiter als die Erde, aber das Militär ist etwas kleiner. Während auf der Erde die Hälfte der Leute von einer Art Sozialhilfe lebt gibt es auf dem Mars praktisch keine Arbeitslosigkeit und die Leute haben alle ein gemeinsames Ziel: Den Planeten zu terraformen. Die Erde wird als dekadent und ultimativ schwach angesehen.
Dazu gibt es Kolonien weiter draußen, 50-100 Millionen leben im "Belt", dem Asteroidengürtel, und einige Monde um die Gasplaneten haben Siedlungen oder Forschungsstationen. Den Belt und alles weiter draußen sehen die beiden Großmächte als ihren Einflussbereich, der Belt sieht die Großmächte als Arschlöcher die Ressourcen extrahieren und ihn klein halten.
Es ist ein fragiles Gleichgewicht, dass mit dem Start der Geschichte nicht mehr lange hält.
Im ersten Buch gibt es 2 Hauptpersonen, Miller, einen Noir-Style Polizisten von Ceres, der nach einer vermissten Person sucht und bei dem diese Person zur Obession wird und good-guy-Idealist Holden, Ex- UN Militär, der auf einem Frachter geflogen ist und nachdem dieser zerstört wurde von der verbliebenen Crew zum Captain ihre Shuttle und später eines anderen Schiffes gemacht wird.
Ohne zu viel zu verraten gibt es ein Alienmolekül, der erste Beweis für Leben außerhalb des Sonnensystems, welches wohl als Waffe vor 2 Mrd Jahren auf die Erde gefeuert wurde aber auf dem Weg von Saturns Schwerkraft eingefangen wurde. Es kam auf einem Felsbrocken, den wir bisher für einen halbwegs normalen Mond namens Phoebus hielten.

Holden und Miller und ihre Weltsichten treffen natürlich aufeinander und reiben sich, es ist gut gelungen beide so darzustellen, dass sie beide irgendwo recht haben und keiner für sich alleine die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Es ist keine Hard SciFi und kommt mit einem Minimum an Technobabble aus, die Story ist gut erzählt und spannend. Im zweiten Buch kommen mehr Protagonisten hinzu, einer fällt weg und nachdem es etwas lahm startet nimmt es nach dem ersten Drittel fahrt auf und mich hat gestern nur die Tatsache, dass ich zu müde wurde dazu gebracht, das Buch weg zu legen und das Licht auszumachen. Die letzten 250 Seiten hätte ich wohl nicht mehr geschafft.

Ich habe noch den 3. Teil, insgesamt gibt es bisher 8, und der 9. und letzte soll dieses Jahr erscheinen. Wenn der 3. weiter so gut bleibt werde ich weiter lesen.

Zur Übersetzung kann ich nichts sagen, da ich die Bücher auf Englisch bekommen habe.

[Rinz]

Klingt....interessant, Rince
Jahreswechsel - auch bei mir Lesezeit

"Abaya" von Kerstin Wenzel

Die wahre Geschichte einer deutschen Frau, deren syrischer Mann sich dem Salafismus zuwendet und der sich von einem vermeintlich herzlichen, liebevollen Ehemann in einen unbarmherzigen Religionsfanatiker verwandelt und der anschließend jahrelang sie und die gemeinsamen 4 Kinder mit einer Art Terrorregime drangsaliert. Nur mit viel Glück und der Hilfe einer privaten Hilfsorganisation gelingt Kerstin Wenzel die Flucht aus den Arabischen Emiraten, wo sie auf Drängen des Familienvaters hingezogen waren.
Im Anschluss an die erfolgreiche Flucht wird das Märtyrium noch einmal lebendig, denn obwohl Kerstin Wenzel die extrem brutale Gewalttättigkeit gegenüber ihr und den Kindern in Fotos und Tagebucheinträgen akribisch dokumentiert hatte, muss sie befürchten, dass ihr Mann straffrei davonkommt, denn der Strafverteidiger zieht alle Register und versucht, sie und die Kinder als unglaubwürdig hinzustellen....

Packend und hautnah erzählt, und der Leser erhält eine dunkle Ahnung, wie es passieren kann, dass eine intelligente, berufliche erfolgreiche und selbstbewusste Frau sich von einem vermeintlich gutmütigen Mann derart blenden lassen kann. Nebenbei erfährt man über einige entscheidende Auslegungen des Korans, die dem des lebensfeindlichen, extrem patriarchalen Salafismus deutlich widersprechen.

Weltmeister ohne Talent von Per Mertesacker

Ein Fußballer kann selbstständig denken, sogar schreiben? Mertesacker hat sein Buch über seine Fußballkarriere nicht selbst ausformuliert, aber seine Geschichte und das was er zu erzählen hat ist außergewöhnlich vielschichtig und hat mich, der ich viel zum Thema gelesen habe und eine stattliche kleine Fußballbibliothek mein eigen nennen kann, sehr positiv überrascht. Für mich eines der besten Sportlerbiografien, die ich je gelesen habe. Wer gerne liest und sich für Fußball/Sport interessiert, kommt hier voll auf seine Kosten.

Der größte Crash aller Zeiten von Marc Friedrich und Matthias Weik (noch nicht gelesen)

Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht ob es überhaupt lesen soll, es liegt quasi noch unterm Tannenbaum. Die beiden erfolgreichen Autoren ("Der größte Raubzug der Geschichte") sind Ex-Investmentbanker und ziehen hier rechtzeitig zum Weihnachtsfest ordentlich vom Leder, ihr wichtigster Anlagetip: Whiskey, ihre Lösung für den Klimawandel: Bäume pflanzen - stark picardverdächtig also...
Für mich fühlt sich das so, als wären die beiden hauptsächlich an einem interessiert, an den Verkaufszahlen ihrer Bücher. Jetzt schreiben sie auch noch für Heise, soso. Ich sehe auf diesem Feld Dirk Müller deutlich glaubwürdiger und bin skeptisch. Schaunmermal.

[Mr. X]

Ich habe jetzt Neujahr von Juli Zeh gelesen. War ein Weihnachtsgeschenk.

Ich bin schon Juli-Zeh-Fan, aber auch das Buch hat mir sehr gefallen. Wie alle ihre Bücher (also die, die ich bisher gelesen hab) keine Gute-Nacht-Lektüre, sondern Futter fürs Gehirn, lässt einen nachdenklich zurück. In diesem Fall über die Themen Familie, Persönlichkeit und Trauma.

Klare Empfehlung

[Kassian]

Ich lese gerade "Vom Winde verweht" - eines der Bücher, wo man oft den Film kennt, nicht aber das Buch.

Das ändert sich jetzt und ich muss sagen es ist ein absolut toll geschriebenes Südstaatenepos.

[old boy]

Ich habe jetzt Neujahr von Juli Zeh gelesen. War ein Weihnachtsgeschenk.

Ich bin schon Juli-Zeh-Fan, aber auch das Buch hat mir sehr gefallen. Wie alle ihre Bücher (also die, die ich bisher gelesen hab) keine Gute-Nacht-Lektüre, sondern Futter fürs Gehirn, lässt einen nachdenklich zurück. In diesem Fall über die Themen Familie, Persönlichkeit und Trauma.

Klare Empfehlung

Ja, ich fand das toll. Die Schwere und das "vom Leben Gehetzte" durch das Mittel der Radfahrt finde ich toll. Außerdem habe ich jetzt Angst vor Brunnen... dabei hatte ich "The Ring" gerade überwunden.

[Flati]

Aktuell die Sturmlichtchroniken von Brandon Sanderson

[Empirate]

Tagt das was? Ich fand die Mistborn-Trilogie ja sehr gut, würde gern mal wieder was von ihm lesen.

[Nahoïmi]

Mir haben die Bücher sehr gut gefallen.

[BruderJakob]

Aktuell die Sturmlichtchroniken von Brandon Sanderson

Gute Wahl bin gerade dabei sie das zweite mal zu lesen nachdem ich die letzten (auf dt. erschienen) Bände von meiner Frau geschenkt bekommen habe.

[Louis XV.]

Tagt das was? Ich fand die Mistborn-Trilogie ja sehr gut, würde gern mal wieder was von ihm lesen.

Elantris ist ein sehr schönes Stand-Alone.

Die "Zweite Generation" Mistborn-Bücher sind ebenfalls gut. Wenn es einen nicht stört, dass die Technologie mittlerweile im Industriezeitalter angekommen ist. Aber ich persönlich mag so etwas ja, wenn Fantasywelten nicht über Jahrtausende in derselben mittelalterlichen Fortschrittsstufe verharren.

Stormlight ist... lang. Also wirklich lang. Das Worldbuilding ist aber in typischer Sanderson-Manier ziemlich beeindruckend. Er packt seine Welt voll mit Ideen, die dort anders laufen und nimmt sich dann auch die Zeit, das jeweils folgerichtig auszuarbeiten.

[BruderJakob]

Mistborn...sind die "besser als die Sturmlichtchroniken?!