Wenig bekannte, veraltete und selten genutzte Wörter

[Admiral G]

Beim Lesen älterer Bücher oder im Gespräch mit älteren Menschen lernt man gelegentlich neue (alte) Wörter kennen.
Ich finde das interessant und möchte diese hier mal sammeln.

Es gibt wirklich Massen davon, also am besten nicht übertreiben und jeden Tag nur ein paar posten.

Backfisch
Veraltete Bezeichnung für heranwachsende Mädchen im Jugendlichenalter

kokettieren
Aufmerksamkeit erzeugendes Verhalten (erotisch)

Wruke
Steckrübe

bizarr
Auf eine ausgefallene Art ungewöhnlich
(Vielleicht doch noch sehr bekannt, allerdings nicht mehr wirklich im allgemeinen Sprachgebrauch finde ich, oder was meint ihr?)

[Harleen]

Wruke
Steckrübe

Das Wort ist nicht veraltet, sondern nur regional verwendet. Das habe ich feststellen müssen, als hier in Bremen niemand einen Wrukeneintopf kannte, mir aber auch kein anderer Name eingefallen ist. Steckrübe klingt viel weniger appetitlich. Da kann ich verstehen warum die niemand mag. Wruken dagegen... 🤤

[zerialienguru]

Heute erst gelesen: Ingrimm (wütend, zornig)

Und Wruke scheint mir in der Tat ein regionales Wort zu sein.

[Kendogan]

Dass bizarr und kokettieren in dieser kurzen Aufzählung sind, finde ich bizarr. Insbesondere in Sachsen kokettieren die etablierten Parteien gerne mal mit den Braun-Blauen. Zum Beispiel.

[Xenoom]

Backfisch findet man in jedem Supermarkt im Tiefkühler

[Titoo]

Ich sage sehr gerne Fissematenten und Kokolores. Meistens in direktem Zusammenhang.

[Tohuwabohu]

Papperlapapp, das benutze ich häufiger mal.

[Fonte Randa]

Urst

[WeissNix]

https://de.wikipedia.org/wiki/Fisimatenten
Dieses Wort hat eine spannende Herkunft: Während der französischen Besatzung luden französische Soldaten gerne deutsche Mädchen mit den Worten: Visitez ma tente! also: Besuchen Sie mein Zelt! ein. Gestrenge Eltern formulierten daraus eine Ermahnung: Aber keine visitez-ma-tente! Das klang mit deutschem Akzent schnell wie „keine Fisimatenten“. Was so viel heißt wie keinen Blödsinn zu machen. Sprachwissenschaftler zweifeln übrigens an diesem Erklärungsversuch.

Krawehl https://www.youtube.com/watch?v=ghbj6iNPfCU

Hagestolz
Der kauzige Junggeselle setzt sich zusammen aus althochdeutsch Hag „kleines, umfriedetes Gut“ und -stalt „besitzend“. Da immer nur der älteste Sohn das Erbgut bekam, wurden die jüngeren Söhne mit Nebengütern bedacht. Diese waren oft so klein, dass man mit ihnen keine Familie ernähren konnte. Der Besitzer eines solchen Gutes musste also unverheiratet bleiben. Heute sagt man wohl am ehesten überzeugter Single dazu.

Haderlump
Ein Lump ist ein einfach mieser Typ, ein Halunke. Ein Haderlump ist die Steigerung: Hader bedeutet soviel wie Streit. Zusammen ergibt das die Bezeichnung für einen Herumtreiber oder Taugenichts. Zeitgemäßer bezeichnet man solche Exemplare als Vollpfosten. Dieses einschlagende Wort ist offiziell anerkannt und steht mittlerweile sogar im Duden.

honnet
Was sich hier so freundlich anhört, ist es auch. Honett bezeichnet ganz brav die Eigenschaften rechtschaffen, ehrenhaft und anständig. Leider sagt das niemand mehr. Daher ist dieses Wort nicht nur vom Vergessen, sondern ganz akut vom Aussterben bedroht.

piesacken
Hier piekst etwas – das Wort klingt schon wie etwas Fieses, Gemeines und Schmerzhaftes. Heute würde man eher triezen oder ärgern dazu sagen.

kommod
Denkt man bei diesem Wort an das Möbelstück, liegt man gar nicht so falsch. Kommod bezeichnet etwas Heimeliges, Bequemes, schlicht etwas Gemütliches. Kommod beschreibt gerne auch einen Gefühlszustand: Du hast es aber kommod.

Mumpitz
Ursprünglich bezeichnet Mumpitz eine Schrecken verbreitende Gestalt. Der Ursprung des Wortes liegt zu einem Teil in vermummen – also zur Unkenntlichkeit verkleiden. Der andere Teil des Wortes -pitz hat sich aus Butzemann entwickelt. Das ist eine folkloristische Figur zur Einschüchterung von Kindern. Also bezeichnet Mumpitz einen Schrecken, der nicht sofort als solcher zu erkennen ist. Mumpitz wurde eine Zeitlang für Gerüchte verwendet, die Schrecken verbreiten sollten. Heute ist Mumpitz eher ein humorvoller Kommentar zu etwas, was offensichtlich auf Firlefanz beruht. Womit wir gleich beim nächsten fast vergessenen Wort wären: Firlefanz ist albernes Gehabe oder unnötiges Zeugs.

saumselig
Hört sich an, als ob jemand verträumt auf den Saum von Kleidungsstücken starrt. Und doch stammt das -selig in diesem Adjektiv von einem auf -sal endenden Wort. Das hat in den meisten Fällen eine negative Bedeutung. Aus dem Mittelhochdeutschen sümesal (Versäumnis) entwickelte sich das Adjektiv saumselig. Heute kennt man versäumen als Verb. Saumselig sind solche Charaktereigenschaften, die man sich besser abgewöhnen sollte: Ein saumseliger Mensch ist nachlässig und träge. Er hängt Tagträumen nach und kommt seinen Pflichten nicht nach.

Vettel
Eine Vettel ist eine ungepflegte, schlampige ältere Frau mit verdorbenem Charakter.

[goethe]

das Mumpitz veraltet wäre ist doch Mumpitz

[WeissNix]

Dreikäse..

Dreikäsehoch
Kann man wörtlich nehmen, muss man aber nicht: Dieser junge Mensch muss erst noch wachsen, um die Körpergröße und das Verständnis für diesen lustigen Begriff zu bekommen: Früher war ein Dreikäsehoch ein Kind, das sich für ein zartes Alter von drei bis sechs Jahren zu sehr aufspielte.

Welche Bücher waren das, Admiral? Mein Interesse ist geweckt..

[Tohuwabohu]

Vetteln kamen mir zuletzt in Titan Quest recht oft entgegen.

[Mongke Khan]

Muhme und Oheim

[Admiral G]

Das Wort ist nicht veraltet, sondern nur regional verwendet...

Das wusste ich nicht, erklärt das Problem aber.

Dass bizarr und kokettieren in dieser kurzen Aufzählung sind, finde ich bizarr. Insbesondere in Sachsen kokettieren die etablierten Parteien gerne mal mit den Braun-Blauen. Zum Beispiel.

Und das wird so in der Umgangssprache verwendet? Kann ich mir kaum vorstellen.

Urst

Erklärung?

Welche Bücher waren das, Admiral? Mein Interesse ist geweckt..

Viele, das letzte war "Die Welt von Gestern".

Muhme und Oheim

Muhme ist die Tante mütterlicherseits und Oheim der Onkel mütterlicherseits, richtig?.

[Tohuwabohu]

Ich benutze öfters noch 'Base' für Cousine.