Die viel diskutierte Hypothese geht demgegenüber davon aus, dass große Pflanzenfresser in natürlichen Bestandsdichten die Vegetation und das Landschaftsbild – vor anderen Faktoren und auf klimatisch günstigen Waldstandorten – entscheidend beeinflussen. Durch ihren Einfluss auf die Vegetation hätten beispielsweise Auerochsen, Wisente, Wildpferde und Hirsche verhindert, dass sich im milderen Klima des Holozäns nach der letzten Kaltzeit aus den baumfreien Landschaften Mitteleuropas wieder geschlossene Hochwälder entwickelt hätten. Stattdessen seien halboffene, parkartige Wald-Graslandschaften entstanden. Später sei dieser Einfluss bis über das Mittelalter hinaus von Nutztieren ausgeübt worden, die zur Waldweide in die Wälder getrieben wurden.
Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass der Mensch die größten Megaherbivoren (Elefanten, Nashörner) im nördlichen Eurasien zum Ende der letzten Eiszeit ausgerottet und die überlebenden Tierbestände durch Jagd niedrig gehalten habe (Ausrottungshypothese). Ähnliches gelte für vergleichbare Vegetationsgebiete Nord- und Südamerikas sowie Australiens. Dies habe zu der Ausbreitung von relativ einheitlichen Pflanzengesellschaften geführt, die sich von denen des Pleistozän unterschieden hätten. In Afrika sei die ursprüngliche Großtierfauna dagegen erhalten geblieben (living Pleistocene) und habe großflächig ein vielfältiges Mosaik aus Grasland und Baumbeständen geformt.
Die Hypothese ist umstritten und wird in Details uneinheitlich dargestellt. Die meisten Forscher sehen die Hypothese zumindest als einen fruchtbaren Forschungsansatz an. So wird das daraus gewonnene Wissen durchaus praktisch eingesetzt, vor allem beim Einsatz von großen Weidetieren im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen, dem so genannten Rewilding.