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Thema: [RL] Beeing Imker - Das Leben der Biene

  1. #91
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    Zitat Zitat von Gullix Beitrag anzeigen
    ...also, 9 Tonnen Honig, das klingt ja, als könnte man damit einen ganzen Swimming-Pool füllen.
    Von der Menge her ginge das sicher, das wär mal was Und dann kannst du allen Honig von Ihr abschlecken
    PB 89 - Sieger der Herzen https://www.civforum.de/showthread.p...-mit-Per%FCcke
    Real Life Story - Mein Leben als Imker https://www.civforum.de/showthread.p...eben-der-Biene

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  2. #92
    Registrierter Benutzer Avatar von klops
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    Honig ist doch deutlih schwerer als Wasser, da kann man sicher toll drauf "floaten" (ist doch gerade so eine Art Trend-Wellness

  3. #93
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Und es bappt überall.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  4. #94
    This is the Way Avatar von Mr.Windu
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    Schön das Loch zu kleistern
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  5. #95
    Frühstücksbonze Avatar von Gullix
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    ...also, bei mir in der Nähe wohnt ja ein Bienenschwarm, und manchmal entscheidet der sich, heute gehen wir mal zu Gullix. Da summt dann den ganzen Tag die komplette Fassade, ist recht beeindruckend.

    Heute hab ich das ein bisschen beobachtet. War auch eine Hornisse dabei, glaube ich. Weniger haarig und viel größer, Körper fast so lang wie mein kleiner Finger. Ich dachte, Bienen und Hornissen mögen sich nicht? Die haben hier alle ganz einträchtig im Garten gefuttert.
    Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch

    Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.

  6. #96
    Registrierter Benutzer Avatar von klops
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    Vielleicht hat die Hornisse heimlich ne Biene gefuttert und keiner hats gemerkt

  7. #97
    Frühstücksbonze Avatar von Gullix
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    ...also, ich vermute eher, die Bienen gehen so weit entfernt von zuhause einfach nicht aggro.
    Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch

    Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.

  8. #98
    ε•ω=1 Avatar von Ramkhamhaeng
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    Es stimmt beides. Die Bienen reagieren außerhalb des Stocks sicher nicht so stark auf die Hornisse(n). Aber die werden sich schon ab und zu eine Biene schnappen. Sie brauchen Eiweiß für die Brut. In unserem wilden Wein waren heute auch wieder > 200 Bienen und es brummte ordentlich. Wespen gehen zwar auch an die Blüten, Angriffsversuche auf die Bienen gibt es jedoch auch.

  9. #99
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Ich habe neulich wieder mal gesehen wie eine Wespe eine Raupe massakriert hat.
    Die schlitzen die regelrecht auf.

    Vor langer Zeit habe ich mal beobachtet wie eine Wespe mehreren Raupen den Kopf angerissen hat. Brutal...

  10. #100
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    Was passiert eigentlich nach der Ernte?
    Die Bienen sind erstens ohne Winterfutter und zweitens ist der Parasitendruck durch die Varroamilbe jetzt am höchsten.

    Varroa
    Der häufigste Parasit der Bienen ist die Varroamilbe. Dieser Parasit hat ganze Landstriche von Bienen entvölkert. Es hat lange gedauert um eine wirksame Bekämpfung zu entwickeln. Jeder Imker muss gegen diesen Parasiten behandeln, sonst sterben die Völker. Es gibt schon Züchtungen, die Richtung Varroaresistenz gehen, es wird aber noch einige Jahre dauern, bis das kommerzialisiert werden kann. Der Ansatz ist: varroainfizierte Brut wird von den Bienen aus den Waben selbständig ausgeräumt.
    Hier der Link zu Wikipedia, wer Genauers wissen will.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Varroamilbe

    Bis 2019 glaub ich, war die gängige Annahme, dass die Varroamilbe sich vom Blut (bzw. von der Hämolymphe) der Bienen ernährt. Erst Dr. Sameul Ramsey hat herausgefunden, dass dies falsch ist. Die Varroamilbe ernährt sich vom Fettkörper der Biene. Der Fettkörper ist ein Multifunktionsorgan, am ehesten vergleichbar mit der Leber. Warum wurde so lange geglaubt, dass die Varroamilbe sich vom Blut ernährt? Es war ein Schlampigkeitsfehler bei der Zitation einer frühen wissenschaftlichen Arbeit und der wurde einfach immer wieder übernommen. SO werden Fakten geschaffen!

    Die Vorträge in den Links habe ich auf dem Syposium in Weimar live erlebt. Beim Thema Varroa merkt man richtig, dass es sich um Sammys Leibthema handelt und er diesen Vortag schon viele Male gehalten hat. Der Vortrag ist sowohl didaktisch als auch wissenschaftlich herausragend, jede Pointe sitzt. Es ist das Beste, das ich je auf dem Gebiet gesehen habe. Jeder, der sich nur rudimentär für naturwissenschaftliche Forschung interessiert wird Freude an dem Vortrag haben.
    Dr. Samuel Ramsey schaut im Übrigen anders aus als man sich landläufig den führenden Bienenwissenschaftler vorstellt.

    Hier die Links - have fun:

    Dr. Samuel Ramseys Vortrag zur Varroa-Milbe (auf Englisch), aus irgendeinem Grund kann ich das auf YT nicht laden
    https://www.youtube.com/watch?v=VpFvJCc8M44

    Daher das ganze nochmals mit deutscher Liveübersetzung, da geht halt manche Pointe verloren:
    https://www.youtube.com/watch?v=OduZX-vF0RU

    Der "kommende" Schädling ist die Tropi-Mite, dieser Schädling hat seinen Ursprung auch in Indochina und verbreitet sich von dort. Es wird aber noch ein paar Jahre dauern, bis er in Europa ankommt. Hier der Vortrag von Sam Ramsey zu dem Thema. Interessant finde ich, dass es je Stock nur einen Schädling gibt, also kein Stock hat sowohl Varroa als auch Tropi-Mite. Irgendwie ist da auch bei Corona so, kein Mensch kann (bisher) an zwei Varianten erkranken und eine löst schnell die andere ab.

    Dr. Samuel Ramseys Vortrag zur Tropi Mite (auf Englisch)
    https://www.youtube.com/watch?v=piiaCqjnRR8

    Soviel zur Theorie, was macht man in der Praxis dagegen? Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, wir verwenden Oxalsäurestreifen. Das sind braune Papierstreifen, die in Oxalsäure getränkt werden. Diese Streifen werden in die Wabengassen eingehängt und von den Bienen gefressen. Dadurch wird die Oxalsäure verteilt, diese Säure hat den Effekt, dass sich die Varroamilben auf den Bienen nicht festhalten können und sich daher nicht verbreiten können (glaub ich).
    Eine andere Methode ist es Ameisensäure in die Wabengassen zu spritzen, was meines Wissens die gängige Methode in Deutschland ist. Diese Methode hat den Nachteil, dass es die Königin schädigt, weshalb ich das nicht mag.
    Generell ist der Befall in unserer Gegend nicht so stark, daher können wir mit niedriger Dosis fahren. Falls wir erkennen, dass es nicht reicht, müssen wir zu den stärkeren Mitteln greifen. Das wollen wir natürlich nicht um keine Resistenzen aufzubauen.

    Im Winter, nach dem ersten Frost, kommt die zweite Behandlungsrunde dran, da wird Oxalsäure verdampft und in den Stock geblasen. Das wars mit der Varroabehandlung im Jahr.

    Füttern
    Wir haben den Bienen ja ihr Winterfutter weggenommen, daher müssen wir sie jetzt füttern. Wir machen das mit Zuckerwasser. Dafür haben wir uns einen Tank und eine Abwasserpumpe gekauft darin transportieren wir Zuckerwasser (Mixverhältnis 1:1) und fahren von Stand zu Stand. Dort pumpen wir das Zuckerwasser in die Futtertaschen. Diese Runde drehen wir mehrmals, sodass die Bienen sicher genug Futter für den Winter haben.
    Geändert von Ilja (07. August 2022 um 13:53 Uhr)
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  11. #101
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    Zum Thema Schutzanzug noch 2 Bilder. Der Schutzanzug schützt ja nicht zu 100% und am meisten gehen die Bienen klarerweise auf die Hände, weil die nunmal am nähesten beim Stock sind. Ich hab natürlich Schutzhandschuhe an, die schützen aber eben nicht zu 100%.
    Hier mal Bilder meiner Hand nach einem Tag, an dem die Bienen stechfeudig waren. Jeder rote Punkt ein Stich.
    Bild
    Bild

    Das ging alles durch die Handschuhe durch, aber zum Glück alles nur oberflächlich.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
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  12. #102
    ε•ω=1 Avatar von Ramkhamhaeng
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    Wesentlich mehr als gedacht

    Ich erinnere mich noch an das komplette Gegenteil im Grundschulalter: Mit einem Allergiker durchs Gebüsch beim Spielen und auf ein Hummelnest gestoßen. Der hatte danach einen Schock

    Edit: Ja, Video ist gut. Und Dr. Ramsey auch
    Geändert von Ramkhamhaeng (07. August 2022 um 19:47 Uhr)

  13. #103
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    Der Vortrag ist ja großartig

    Da kann man echt was draus ziehen über Forschung und Wissenschaf
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  14. #104
    Ewig unbezähmbar! Avatar von LegatBashir
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    Wenn ich nicht ganz danaben haue und was falsch verstanden habe, dann ist Oxalsäureverdampfen in Deutschland komplett verboten und wird recht hart bestraft. Da hatte "Nordbiene" dieses Jahr erst wieder ein Gerichtverfahren am Hals. Ist ein ziemlimich interessanter YT-Kanal, der selbst Bienen hält und zu verschiedenen Themen übers Jahr informiert.
    ex flammis orior

  15. #105
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    Warum es hier so lange kein Update gegeben hat? Nun, weil sich im Herbst in der Imkerei nicht viel tut...
    ... bzw. es tut sich schon viel, nur sind die Tätigkeiten monoton.

    Durch die Ernte haben wir den Bienenstöcken ja das Winterfutter weggenommen. Deswegen müssen nach der Ernte bis in den Oktober / November hinein die Bienenstöcke gefüttert werden. Dies erfolgt mittels Zuckerwasser welches im Verhlätnis 1:1 und später 1:2 gefüttert wird.
    Wir bereiten das in einem aufgeschnittenen Plastiktank vor. Darin wird eben heißes Wasser und Zucker mit einer Bohrmaschine vermischt. Und so sieht das aus:
    Bild
    Das ist zu 99% ident mit Coca-Cola oder Fanta oder Red Bull, je nachdem was ihr wollt. Anschließend wird es in einen zweiten Tank gepumpt, aufgeladen und in die Futtertaschen der Stöcke gepumpt.

    Nach dem ersten Frost findet noch die zweite Varroabehandung statt, hier wird Oxalsäure mittels eine Hitzegeräts verdampft und in die Stöcke geblasen. Ich will jetzt keine Werbung machen, aber das Ding schaut in etwa so aus:
    https://www.bienenzuchtbedarf-seip.d...Aluminium.html
    , die Kabel werden an eine Batterie oder Aggregat angeschlossen und vorne in die silberne Pfanne wird das Oxalsäurepulver gegeben und in den Stock gehalten, wo es durch die Hitze verdampft.

    Abschließend werden die Stöcke noch "eingeschwert" also mit Steinen belegt, damit der Wind im Winter die Deckel nicht holen kann. Das schaut dann so aus:
    Bild
    Bis Februar ist dann nichts zu tun.


    Tja, und das wars mit meiner Story. Ich hoffe es war interessant und es hat euch unterhalten.

    Bild
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    Geändert von Ilja (06. Dezember 2022 um 20:55 Uhr)
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