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Thema: Der Rote Planet - Der Nachrichtenticker

  1. #61
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    12. Juni, Marsjahr 4 (2056)

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    Pünktlich zum alljährlichen Cricket-Turnier trifft Elon Musk in Neu-Neu-Delhi ein. Auch wenn der Besitzer von SpaceX angekündigt hat dem Anlass beizuwohnen, ist Cricket offenkundig nicht der einzige Anlass für den Besuch. Am Abend des 12. Juni lässt er sich publikumswirksam mit Alia Danayya, der "ersten Marsianerin" und ihrer Mutter Ila ablichten. Im Verlaufe des nächsten Tages folgen nicht weniger als fünf Videos für die sozialen Medien auf der Erde, mit der Elon Musk und Ila Danayya Werbung für die Marsmissionen auf der Erde machen.

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    In einem Investorencall gibt der Subashii-Konzern gegenüber den interessierten Anlegern erstmals genauer Auskunft über die Pläne des Konsortiums von Subashii und Iros Transnational zum Transport der in Europolis geförderten seltenen Erden zurück zum blauen Planeten. Der geplante Transportweg besteht aus drei Komponenten:
    1. Transportflugzeuge, die von der Marsoberfläche aus starten und ihre Ladung zum unteren Ende des Space Tethers von Phobos transportieren werden. Namentlich genannt wird das sich in der Entwicklung befindliche Mars-Flugzeug von ESA/VW, die Geschäftsleitung will aber im Prinzip auch andere Entwicklungen etwa von Virgin Galactic nicht ausschliessen.
    2. Das 6'000 km lange Kabel des Space Tethers selber, dessen vorläufige Kapazität mit 700 t im Jahr angegeben wird (wobei man von einer späteren Erweiterung der Nutzlast ausgeht) und mit dem den Flugzeugen angelieferten Waren energieeffizient zum Marsmond Phobos hoch befördert werden.
    3. Der von Roskomos entwickelte Frachter, von dessen Entwicklung in informierten Kreisen schon länger berichtet wurde und den man nun erstmals offiziell bestätigt. Mehrere dieser Frachter sollen von Phobos Waren in die Umlaufbahn der Erde transportieren. Zunächst werden diese noch mit konventionellen Triebwerken zur Erde fliegen, später könnten sie mit Hilfe der zweiten Kabelhälfte vom Mars her geschleudert werden, um Treibstoff zu sparen.

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    In der Umlaufbahn der Erde beginnen die letzten Vorbereitungen für die Persephone-Mission zu den Galileischen Monden des Jupiter. Die Raumfahrer der Mission werden erst wenige Tage vor dem geplanten Abflug mit zwei Raketen von Jiuquan und Cape Canaveral starten, Treibstoff, Wasser und andere Versorgungsgüter werden jedoch bereits von der Erde und den Mondbasen zur Mazu, dem Raumschiff der Mission gebracht.

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    Shaka als die Mauern fielen.

  2. #62
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    14. Juni, Marsjahr 4 (2056)

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    Mit dem Bau der letzten Funkstationen in den Kolonien kann die Forschungskooperation über die Space Science Collaboration Mitte des Marsjahres in allen teilnehmenden Marsmissionen beginnen. Die Forscher der verschiedenen Kolonien haben in der ersten Jahreshälfte in sehr unterschiedliche Richtungen an möglichem Leben für den Mars entwickelt und tauschen nun zunächst die Konzepte unter einander aus, um die vielversprechendsten von ihnen zu identifizieren und dann gemeinsam weiter zu entwickeln.

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    Von Martian Viewing aus starten die beiden Flugzeuge von Virgin Galactic zu ihren Flügen, die der Versorgung des marsianischen Unterstützungsprojekts für die Persephone-Mission dienen werden. Die "Las Cruces" ist unterwegs nach Europolis, die "Newquay" wird sich auf den Weg ins weiter entfernte Norwegian Blue machen.

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    Unabhängige Beobachter des Krieges zwischen der Ägyptischen Föderation und Äthiopien vermelden erste militärische Erfolge der ägyptischen Truppen. Nachdem der Konflikt anfangs nur in Form von Grenzscharmützeln ausgetragen wurde und die äthiopischen Streitkräfte eilends gefährdete Grenzabschnitte befestigten, ist nun nach Wochen der Kämpfe Bewegung in die Frontlinien gekommen. Offenbar haben ägyptische Truppen die Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre, wo die kampfstärksten äthiopischen Verbände in Erwartung eines Angriffs konzentriert waren, weiträumig umgangen und drohen die Äthiopier im Norden und Süden zu überflügeln.

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  3. #63
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    18. Juni, Marsjahr 4 (2056)

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    Bei der ESA-Station in Acheron Fossae ereignet sich ein Unfall während des Erweiterungsbaus für die Luftbrunnen. Die Bauarbeiter werden von mehreren Staubteufeln überrascht, welche an der sich im Bau befindlichen Batterieanlage vorbei ziehen. Zwar erreichen die Luftwirbel eine beachtliche Grösse, beschädigen die Baustelle aber zunächst nicht direkt. Doch laden sie binnen weniger Minuten eine grössere Menge Marsstaub über der Baustelle ab, der an einer Stelle durch eine aufgerissene provisorische Abdeckung dringt und einen fatalen Kurzschluss in den Batterien verursacht. Zwei Bauarbeiter, die sich im Inneren der Anlage aufgehalten hatten, müssen mit schwersten Verbrennungen in aller Eile nach Europolis transportiert werden.

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    Die Beobachter im Kosmodrom Gagarin auf Phobos machen Mitte Juni eine Entdeckung, vor der sie über das EuroCom-System die Kolonien auf dem Mars warnen. Offenbar hat die Schwerkraft des Mars vor einigen Wochen einen noch nicht erfassten Asteroiden von etwa 40 m Grösse bei dessen Vorbeiflug "eingefangen", welcher den roten Planeten nun auf einer stark elliptischen Umlaufbahn umkreist. Die Astronomen mehrerer Mission kommen nach eilends angestellten Berechnungen aber übereinstimmend zum Schluss, dass die Bahn des Asteroiden instabil ist und er in spätestens zwei Monaten entweder auf den Mars stürzen oder wieder aus der Gravitation des Planeten heraus geschleudert werden dürfte.

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  4. #64
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    23. Juli, Marsjahr 4 (2057)

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    Auf Phobos wird der Prototyp des Roskomos-Frachters für die Mission zum eingefangenen Asteroiden bereit gemacht. Die Umlaufbahn des Brockens, der von den russischen Entdeckern die provisorische Bezeichnung "Dabog" erhielt, hat sich in den letzten Wochen weiter verschoben und die Astronomen auf dem Mars sind sich mittlerweile darin einig, dass der Asteroid spätestens Mitte August auf den Mars stürzen wird, falls er nicht stabilisiert wird.

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    Die Mazu, das Raumschiff der Persephone-Mission, hat nach der Ankunft der Raumfahrer den Orbit der Erde verlassen und ist auf ihren Flug zum Jupiter aufgebrochen. Am 1. Oktober wird sie den Mars passieren und dabei mit einem Oberth-Manöver in der Umlaufbahn des roten Planeten noch mal beschleunigen. Die Vorbereitungen für die Unterstützungsmission auf dem Mars liegen währenddessen im Zeitplan, die beiden Flugzeuge von Virgin Galactic haben in Europolis und Norwegian Blue die geplanten Ressourcen abgeholt und werden derzeit auf der gerade noch rechtzeitig fertig gestellten Landebahn in Treverien entladen. Sobald die Treibstofflieferungen erfolgt sind, sollen sie zur chinesischen Kolonie Neu-Anfang weiterfliegen.

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    Nachdem die ägyptischen Truppen monatelang auf dem Vormarsch waren und zuletzt viele Verbände der äthiopischen Armee zerschlagen hatten, nimmt der Krieg zwischen der Ägyptischen Föderation und Äthiopien erneut eine überraschende Wendung. Einen Tag nach der Eroberung der Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre durch die Truppen der Föderation durchbrechen offenbar zwei äthiopische Marschlugkörper die eigentlich als exzellent geltende Flugabwehr der Ägypter. Doch das Ziel der Raketen sind nicht ägyptische Logistikbasen im sudanesischen Hinterland, stattdessen fliegen sie weit nach Norden und treffen am Morgen des 23. Juli (marsianisches Datum) die Kraftwerksanlage des Assuan-Staudamms. Zwar wird nur die Krone des Damms beim Kraftwerk durchbrochen und der Wasserstand des Nassersees ist infolge der Dürre nicht besonders hoch, dennoch fliessen in der Folge gewaltige Wassermassen den Nil herab und haben Überschwemmungen bis nach Asyut in Mittelägypten zur Folge. Während die ägyptische Regierung den Angriff als einen Terrorakt gegen die Zivilbevölkerung bezeichnet, weigert man sich in Addis Abeba derzeit die Vorkommnisse zu kommentieren.

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    Geändert von Azrael (27. August 2022 um 13:11 Uhr)
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  5. #65
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    9. August, Marsjahr 4 (2057)

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    Der Roskomos-Frachter ist am um den Mars kreisenden Asteroiden Dabog angekommen, nachdem er zuvor noch eine Runde über die Tharsis-Region gedreht und - gemäss einer kurzen Warnmeldung der Logistiker von Europolis an die umliegenden Kolonien - eine Reihe von Metalllieferungen östlich des Olympus Mons abgeworfen hatte. Gemäss den Berechnungen der beteiligten Roskomos-Astronomen wird es wohl nicht möglich sein Dabog auf seiner derzeitigen Umlaufbahn zu stabilisieren. Daher versucht man den Asteroiden in einen Orbit zu bewegen, der ihn zwar im Idealfall stabilisiert, bei einem Misserfolg aber zumindest sicher in der Marsatmosphäre verglühen lässt.

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    Die ESA verkündet die Entdeckung eines Metallerzvorkommens am Vulkan Jovis Tholus, östlich der Kolonie Europolis. Die ESA war in einer Anfrage des Europäischen Parlaments um eine Bestätigung entsprechender Gerüchte gebeten worden, nachdem diese Information informell an zwei französische Medienhäuser durchgedrungen war. Die ESA-Zentrale dementiert allerdings auch einen Teil der Meldung, in der auch von Silbervorkommen die Rede war, die mit den Funden in Sinbei vergleichbar seien. Das gefundene Silber sei nur ein in sehr geringer Menge vorliegendes Begleitmineral und die Menge daher kaum nennenswert.

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    Die Arbeiten am Versorgungsflug der Persephone-Mission auf dem Mars sind weiterhin auf Kurs. Das provisorische Flugkontrollzentrum von Martian Viewing hat nach einer Rückmeldung aus Neu-Anfang die sichere Landung der beiden Virgin-Flugzeuge in der chinesischen Kolonie bestätigt, wo diese derzeit beladen werden. Und in Treverien sind mittlerweile auch die Missionsspezialisten der NASA angekommen, zusammen mit den notwendigen Methan-Lieferungen für die Treibstoffmischung, welche das Raumflugkontrollzentrum der Mission vorgegeben hat.

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    Während man entlang des Nils noch immer mit der Bekämpfung der Nachwirkungen der Flutkatastrophe beschäftigt ist, setzt die ägyptische Armee in Äthiopien ihren Angriff fort und ist bis die Region des Tanasees vorgedrungen. Damit kontrollieren die Streitkräfte der Föderation nun den wasserreicheren Nebenarm des Blauen Nils entlang seines Oberlaufs, nur die Region nördlich von Addis Abeba wird noch von den äthiopischen Truppen verteidigt. Diese werden aber vermutlich auch bald gezwungen sein sich nach Süden zurück zu ziehen, wenn sie nicht riskieren wollen von den aus zwei Richtungen vorstossenden ägyptischen Einheiten abgeschnitten zu werden.

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    Zu Beginn des Jahres 2057 wird erneut eine Tsunamiwarnung für den südwestlichen Pazifik ausgesprochen, wenige Stunden später werden die Philippinen und Taiwan von meterhohen Wellen getroffen. Durch die früher erfolgte Warnung können die Küstenregionen allerdings rechtzeitig evakuiert werden, so dass der Tsunami weit weniger Todesopfer fordert als die Welle, welche vor nicht allzu langer Zeit Neuguinea getroffen hat. Aufgrund der Tsunamis und weiter ansteigenden Wassertemperaturen im Zentralpazifik, die in ihrer derzeitigen Geschwindigkeit nicht allein durch den Klimawandel verursacht sein können, gilt es mittlerweile als sicher, dass in der Region mindestens ein grosser unterseeischer Vulkan ausgebrochen ist.

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  6. #66
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    38. August, Marsjahr 4 (2057)

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    Eher zufällig wird von einem Ausflugsrover von Blue Origin live dokumentiert, wie eine Bohrmannschaft aus New Horizon am nördlichen Rand von Xanthe Dorsa, gut 400 km südlich der Kolonie, einen Grundwasserleiter entdeckt. Die Touristen an Bord des Rovers wollten eigentlich nur kurz beim Vorbeifahren die Gerätschaften der NASA-Erkunder auf Video bannen. Da das unterirdische Reservoir aber unter Druck steht, wird daraus eine Aufnahme einer eindrucksvollen Fontäne, die nach dem Austritt sofort in Wasserdampf und Eis übergeht.

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    Der Asteroid Dabog verglüht in der zweiten Augusthälfte in der Atmosphäre des Mars, nachdem ihn der Frachter von Roskosmos von seiner Umlaufbahn abgelenkt hat. Der Asteroid zieht vom Daedalia Planum bis über Terra Cimmeria und ist von Europolis bis Neu-Anfang gut zu erkennen. Wie geplant verglüht er dabei vollständig und schlägt daher nicht auf der Oberfläche des Mars auf.

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    Virgin Galactic ist auf der Erde in einen Skandal verwickelt, nachdem zwei Partnern der Rechtsanwaltskanzlei, welche bisher die Interessen der Unternehmensdivision in New Mexico vertreten hatte, von der dortigen Anwaltskammer die Zulassung entzogen wurde. Dies im Zusammenhang mit einem Prozess gegen die beiden Anwälte, in welchem sie unter anderem wegen Geldwäsche und Beihilfe zu diversen anderen Straftaten angeklagt wurden. Soweit es bekannt ist, scheint jedoch keiner der Fälle Virgin Galactic direkt zu betreffen.

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    Trotz der Hilfsmission des Welternährungsprogramms für Zentralasien ist die Lage in Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan nach wie vor unübersichtlich, da bewaffnete Gruppen die Kontrolle über einzelne Regionen übernommen haben und nur die nach Almaty geflüchtete kasachische Regierung ihrer Aufgabe noch für einen Teil des Landes nachkommen kann. Die chinesische Volksbefreiungsarmee hat unterdessen den Rückzug ihrer Truppen aus der Region des Yssykkul-Sees bestätigt, nachdem Kirgistan in der derzeitigen Krise entgegen anderslautender Prognosen stabil blieb.

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  7. #67
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    47. September, Marsjahr 4 (2057)

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    Der Testflug eines Prototypen des Tether-Flugzeugs der ESA muss kurz nach dem Start wegen instabiler Fluglage abgebrochen werden. Nachdem das Flugzeug eine Geschwindigkeit von 1'000 km/h überschritten hatte, war der Flug zunehmend unruhiger geworden und die Ingenieure fürchteten eine Beschädigung der Tragflächen, wenn man ihn fortsetzen würde. Daher unternimmt das Flugzeug eine Notlandung auf der provisorischen Landebahn von Bat Canyon, wo es soweit unbeschadet aufsetzt. Zwei Rover mit einem Team der Projektingenieure an Bord machen sich daraufhin auf dem Weg zu den Valles Marineris, um den Prototypen dort in Augenschein zu nehmen.

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    Sogar einige Tage vor dem geplanten Termin verkünden die Konstrukteure in Treverien die Fertigstellung der Versorgungsrakete für das Raumschiff der Persephone-Mission. Man wird die Tage bis zum Start Ende des Monats nun noch für ausgiebigere Tests nutzen, damit es zu keinen Zwischenfällen im Zusammenhang mit der Rakete kommt.

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    Während sich die Ägyptische Föderation und Äthiopien auf diplomatischer Ebene weiterhin gegenseitig wegen der Eskalation im Konflikt zwischen den beiden Ländern beschuldigen, haben die ägyptischen Truppen offenbar eine Reihe von Wasserleitungen in dem von ihnen kontrollierten Territorium versperrt oder zerstört. Diese versorgen mit Gonder und Addis Abeba zwei äthiopische Grossstädte und das landwirtschaftlich genutzte Gebiet im nördlichen Hochland von Abessinien, wo die Wasserversorgung nun ernsthaft gefährdet ist.

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    Das US-amerikanische Joint Typhoon Warning Center und die Japan Meteorological Agency warnen beide vor einem entstehenden Taifun, der sich um ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet im Nordpazifik zu bilden begonnen hat. Äusserst ungewöhnlich ist dabei, dass die beiden Agenturen schon sehr früh eine allgemeine Warnung an alle Anrainer des Pazifiks gerichtet haben, was an der schieren Grösse des Wirbelsturms liegt. Das von der JMA "Damian" genannte Sturmtief hat, obwohl es noch in der Entstehung begriffen ist, bereits eine Grösse von 3'000 km Durchmesser und Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 km/h überschritten und es wird befürchtet, dass der Taifun über dem derzeit aussergewöhnlich warmen Wasser des Pazifischen Ozeans noch stärker werden könnte.

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  8. #68
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    1. Oktober, Marsjahr 4 (2057)

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    Am 1. Oktober kommen vielerorts auf dem Mars die nicht absolut notwendigen Arbeiten zum erliegen, als sich überall auf dem roten Planeten die Kolonisten in ihren Habitaten versammeln. Sie lauschen der Live-Übertragung des Funkverkehrs der Persephone-Mission, welche Radio Mars ausstrahlt, und den regelmässig eintreffenden Bildern und kurzen Videos aus einem Feed der Roskosmos-Mission. Gespannt verfolgt man in den Kolonien, wie sich der Frachter der russischen Mission, welcher am Vortag die Ladung der Versorgungsrakete übernommen hatte, der Mazu nähert, um Treibstoff und Versorgungsgüter zu übergeben. Und trotz eines kurzen Schreckmoments, als der russische Kosmonaut Grigori Antonow wegen eines Navigationsfehlers eine Weile lang den Anflug manuell steuern muss, gelingt die Übergabe und damit der erste Schritt des geplanten Manövers der Persephone-Mission. Die Zeiträume sind für eine Weltraummission recht knapp bemessen und so werden die Kolonien im Meridiani Planum keine zwei Stunden später Zeuge der zweiten Phase, als die Mazu in gerade mal 400 km Höhe knapp ausserhalb der Marsatmosphäre ihre Triebwerke zündet. Findige Beobachter können in diesem Moment die Mazu (respektive ihre Triebwerke) sehen, als sie mit diesem Oberth-Manöver zusätzliche Geschwindigkeit für die Reise zum Jupiter gewinnt.

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    Überschattet wird der Erfolg der Persephone-Mission von den in den Tagen davor und danach eintreffenden Nachrichten von der Erde, die ein zunehmend düsteres Bild vom Supertaifun Damian zeichnen. Der gigantische Sturm ist wie befürchtet über dem Pazifik immer stärker geworden und als er letztendlich nach Westen zieht und das Festland erreicht, hat er ein so gewaltiges Ausmass angenommen, dass er sich von Hongkong bis Tokio erstreckt. Messungen von Wettersatelliten zeichnen Windgeschwindigkeiten von bis zu 600 km/h auf, ein beispielloser Rekord für einen Taifun. Vielerorts in den betroffenen Regionen brechen zum Zeitpunkt des Eintreffens des Sturms die Kommunikationsverbindungen zusammen, so dass das Ausmass der Schäden zunächst unklar bleibt. Die Tiefdrucksysteme im Pazifik sind, da die Sturmsaison gerade erst begonnen hat, auch weiterhin aktiv und während Damian noch über Ostasien tobt, werden bereits zwei weitere beobachtet, welche sich ostwärts verlagern.

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  9. #69
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    15. Oktober, Marsjahr 4 (2057)

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    Unter dem Motto "Skifahren auf anderen Planeten" nimmt die norwegische Kolonie die Skihalle in Betrieb, welche nahe der Koloniebasis errichtet wurde. Die Piste ist zwar eher kurz und um Sauerstoff und Stickstoff zu sparen, musste man das Dach der Halle recht tief ansetzen, um das Volumen der Halle trotz allem klein zu halten. Das sorgt bei der Eröffnung beinahe für einen kleinen Unfall, als einer der Skifahrer die Schanze in der Mitte der Piste mit etwas viel Geschwindigkeit nimmt und wegen der geringeren Schwerkraft fast mit der niedrigen Decke kollidiert. Er verfehlt sie wohl nur um einen halben Meter und kommt am Ende mit einem gebrochenen Knöchel davon.

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    Nachdem er eine Woche lang über Ostasien gewütet hat, beginnt sich der Supertaifun Damian langsam aufzulösen. Überall sind nicht nur die Küstenregionen von dem Sturm verwüstet worden, sondern die selbst weit in das Landesinnere von China kam es zu Überschwemmungen und weiteren Zerstörungen allein durch die schiere Windstärke. Noch immer sind viele der betroffenen Gegenden nicht erreichbar, den Berichten zufolge muss man aber von über 100'000 Todesopfern und weiträumig zerstörter Infrastruktur im westlichen Pazifikraum, Japan, Korea, Taiwan und China ausgehen. Die Tiefdruckgebiete, aus denen Damian entstand, sind weiter aktiv und wie befürchtet hat sich ein zweiter Sturm gebildet, der ostwärts über Hawaii zieht, aber noch nicht die gleiche Stärke wie Damian erreicht hat.

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    Angesichts der sich rasch verschlechternden Wassersituation hat die äthiopische Armee mit Gegenangriffen auf die Stellungen der Truppen der Ägyptischen Föderation begonnen. Der Angriff auf die gut vorbereitete Verteidigungsanlagen entlang des Blauen Nils werden von einigen Beobachtern als eine schiere Verzweiflungstat eingeschätzt, da das äthiopische Oberkommando nur noch die Wahl zwischen einem Sieg unter hohen Verlusten oder einer Hungersnot infolge des Wassermangels sieht.

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  10. #70
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    10. November, Marsjahr 4 (2057)

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    In Bat Canyon ereignet sich ein tödlicher Unfall an der Wassertankanlage. Ein von der Sockelbasis eintreffender Rover wird infolge einer Fehlfunktion der Luftschleuse eingeklemmt und die mit voller Wucht schliessenden Schleusentore zerbrechen äusserst unglücklich die Scheibe des Fahrerstands. Die beiden Fahrer des Transporters, die im Rover keine Druckanzüge trugen, werden der Atmosphäre des Mars ausgesetzt und können wenige Minuten darauf nur noch tot geborgen werden.

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    25 Kilometer über der Oberfläche des Mars wird das untere Kabelende des Space Tethers von Phobos fertig entrollt und hat damit seine endgültige Länge erreicht. Das Kabel der Anlage umkreist den roten Planeten mit einer Geschwindigkeit von ca. 2'200 km/h und wäre nun in der Lage Transporte bis hoch zur Mondbasis von Roskosmos durchzuführen. Der von der ESA entwickelte Prototyp des dafür gedachten Transportflugzeugs befindet sich noch immer in Bat Canyon und wird dort von den Ingenieuren überprüft, um ihn zeitnah wieder zurück nach Europolis schaffen zu können und einen weiteren Testflug zu beginnen.

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    Nachdem sich Taifun Damian über Ostasien aufgelöst hat, nicht ohne noch einmal für extreme Niederschläge in Südostasien zu sorgen, beginnen die Aufräumarbeiten nach der verheerenden Katastrophe. Überall in der Region ist man damit beschäftigt die dringendsten Schäden an der Infrastruktur notdürftig zu beheben, um die teilweise noch immer abgeschnittenen Landstriche zu erreichen. Die vorläufigen Schätzungen der Todesopfer wurde wiederholt noch oben korrigiert und man geht nun von bis zu 200'000 Toten aus. Währenddessen hat der zweite Sturm eine Spur der Verwüstung durch Kalifornien und Mexiko gezogen und war stark genug, dass er sogar Mittelamerika überquert und die Karibik erreicht hat.

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  11. #71
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    14. Dezember, Marsjahr 4 (2057)

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    Auf dem Mars sorgen die Nachrichten von den verheerenden Katastrophen in Ostasien und Kalifornien für grosse Bestürzung, in mehreren Kolonien muss psychologische Betreuung für Kolonisten organisiert werden, die durch den Supertaifun Damian Familie, Freunde und Arbeitskollegen auf der Erde verloren haben. Darüber hinaus sorgen sich viele auch um die Versorgungslage auf dem Mars. Die erst vor wenigen Jahren etablierten Kolonien sind bei weitem nicht autark und ein zeitweiser oder dauerhafter Unterbruch der Versorgung könnte für einige Siedlungen dramatische Folgen haben. Gleichzeitig gibt es insbesondere in den Forschungskollektiven auch Forderungen nach Solidarität mit der Erde, man müsse die Heimat auf jede denkbare Weise unterstützen, etwa mit Forschungsprojekten an Technologien, welche man auf der Erde für die Bekämpfung der Naturkatastrophen einsetzen könne. In all das mischt sich auch viel Kritik an den vermeintlichen Verursachern der Katastrophe und Radio Mars erhält zahlreiche Beiträge besorgter Zuhörer, die oftmals den Kapitalismus im Allgemeinen und die Fortune 20 im Speziellen für den Zustand der Erde verantwortlich machen.

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    Über der Tharsis-Region und Amazonis Planitia gehen ungewöhnliche Schneefälle nieder, die man in dieser Stärke seit der Ankunft der Kolonisten so noch nie registriert hatte. Das Wasser stammt aus einem lang gezogenen Wolkenband, das sich in den letzten Wochen vom Nordpol des Planeten her nach Süden verlagerte und dann am Olympus Mons staute. Auch wenn nur wenige Millimeter Schnee an den Westhängen des grossen Vulkans liegen bleiben, zeigen die Bilder eines Erkundungsrovers der ESA eine schneebedeckte Ebene, die sich vom Olympus Mons bis an den Horizont erstreckt.

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    Das Raumflugkontrollzentrum der Persephone-Mission bestätigt die erfolgreiche Ankunft in der Umlaufbahn des Jupiters und verbreitet die ersten Bilder, welche die Mazu von dem Gasriesen gemacht hat. Das Raumschiff der Mission umkreist den Jupiter derzeit knapp jenseits des Strahlungsgürtels des Europa-Orbits, hat den sonnenabgewandten Teil der Magnetosphäre des Gasriesen jedoch bereits mehrmals gekreuzt und die auf dem Mars entwickelte Abschirmung hält den Belastungen bislang problemlos stand. Es wird über einen Monat dauern, bis sich das ideale Zeitfenster für die Rückreise zur Erde ergibt, daher bleibt viel Zeit für die geplanten Landungen auf Io, Europa und Ganymed.

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    In Australien und Indonesien kommt es zu einer tagelangen Massenpanik, als man dort aufgrund falsch verstandener Warnungen die Ankunft eines dritten Supertaifuns in der Region befürchtet. Zahllose Geschäfte werden geplündert und ganze Küstenregionen von den Bewohnern eilends verlassen und über eine Woche lang herrschen fast anarchische Zustände, ohne dass letztendlich mehr als nur eine etwas stärkere Regenfront über die Region zieht. Als sich die australische Regierung in Canberra wenige Tage darauf im Parlament einer Debatte über die Rohstoffförderung in der Antarktis stellt, wird das Parliament House von einer aufgebrachten Menschenmenge erstürmt. Die Ausschreitungen in der indonesischen Hauptstadt Nusantara sind sogar noch heftiger und enden im Tod mehrerer Regierungsmitglieder. Auch an zahlreichen anderen Orten überall auf der Erde nehmen die Proteste kein Ende und gerade die Firmensitze der Fortune 20 sind immer wieder Ziel von Gewaltakten. US-Präsidentin Ocasio-Cortez und der chinesische Generalsekretär Sun Yuying haben einen dringlichen Umweltgipfel angekündigt, der im Januar stattfinden soll.

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    3. Januar, Marsjahr 5 (2058)

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    Der starke Wintereinbruch, der sich mit den Schneefällen über Amazonis Planitia bereits angekündigt hatte, erfasst nun auch die Kolonien im Acidalia Planitia. Über die gesamte Region legt sich eine dünne Decke aus Kohlendioxid-Schnee, welche die Landschaft unter sich begräbt. Anders als vor einigen Jahren ist man in den SpaceX-Kolonien allerdings zuversichtlich, dass der Winter die Aktivitäten ihrer Marsmission nicht beeinträchtigen wird, da man die Versorgung der Aussenposten mit den Hovercrafts sicherstellen könne. Die NASA-Mission hingegen hat die Gasförderstation, wie in so einem Fall vorgesehen, geräumt und die dort arbeitenden Kolonisten nach New Horizon zurück gebracht.

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    Als die Nachricht von den ungewöhnlichen Wetterlagen im Norden des Planeten die übrigen Kolonien erreichen, treten die Touristiker von Virgin Galactic an ihren Kolonieleiter Nathan Rutan heran und schlagen vor eines der Flugzeuge der Mission zurück nach Martian Viewing zu holen. Man könnte den Touristen und den Managern von NorsCorp ein einmaliges Erlebnis bieten, wenn man mit dem Flugzeug einen Flug über den vereisten Norden des Mars antreten würde.

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    Die von den USA und der Volksrepublik China nach dem verheerenden Stürmen im Pazifik vorgeschlagene Konferenz, an der man Mittel und Wege diskutieren wollte den voran schreitenden Klimawandel gemeinsam entgegen zu treten, muss trotz der Dringlichkeit des Themas verschoben werden. Zum einen sah sich Generalsekretär Sun Yuying ausserstande das Land wie geplant zu verlassen, weil vielerorts noch immer kritische Infrastruktur in Trümmern liegt und man die führenden Politiker der Volksrepublik schlicht nicht alle rechtzeitig im provisorischen Regierungssitz Chongqing versammeln und ausfliegen sollte. Und zum anderen machte das Wetter den Organisatoren der Konferenz ein Strich durch die Rechnung, da extreme Schneefälle sowohl den geplanten Tagungsort New York als auch den Ausweich-Tagungsort Berlin lahmgelegt haben. Beide Städte liegen nach wochenlangen Schneefällen unter meterhohen Schneedecken und der Flugverkehr an der gesamten US-Ostküste und Mitteleuropa ist eingestellt.

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    Während der hohe Norden des Mars derzeit unter einer dünnen Kohlendioxid-Schnee liegt, die sich weit über die sonst übliche Ausdehnung der Nordpolarkappe erstreckt, erlebt die Südhalbkugel des Planeten einen für den Mars vergleichsweise warmen Sommer. Die Messstationen von Ahmar Dubai haben eine Höchsttemperatur von 20°C gemessen, allerdings hielten diese nur wenige Tage an. Über dem Agyre Planitia beginnt sich Ende Januar ein Staubsturm zu bilden, der die Temperaturen rasch wieder absinken lässt. Der Sturm breitet sich derzeit langsam aber stetig aus und zieht in Richtung Norden. Beim derzeitigen Tempo dürfte er in einer Woche die taiwanesische Kolonie Sinbei und kurz darauf die WAA-Siedlung Benachin erreichen. Die Wetterexperten der chinesischen und norwegischen Marsmission kommen in ihrem alljährlichen Bericht zur südlichen Sturmsaison aber zu dem Schluss, dass der Staubsturm über Agyre Planitia ein isolierter Sturm bleiben wird. Sie prognostizieren, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr keine grösseren Stürme zu erwarten sind.

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    Am alternativen Tagungsort Dublin treten mit einem Monat Verspätung Ende Januar 2058 (50. Januar nach marsianischem Kalender) Politiker aus aller Welt, Klimawissenschaftler und Verteter mehrerer internationaler Organisationen zum Klimagipfel zusammen. In der Eröffnungserklärung der Konferenz verkündet der chinesische Generalsekretär, dass der verheerende Supertaifun Damian für jeden ein Weckruf sei und man nur gemeinsam gegen den fortschreitenden Klimawandel ankommen könne. Und selbst hartnäckigsten Kritikern von Klimaschutzmassnahmen müsse spätestens jetzt klar sein, dass die Kosten von Katastrophen wie Damian weitaus höher seien. Unterstützt wird diese düstere Prognose vom kurz davor erschienen Bericht der Münchener Rück, in welchem man die theoretische Schadenssumme von Damian auf 20 Billionen Dollar schätzt. Am Ende der Konferenz steht der Beschluss zur Gründung einer multinationalen Organisation, welche die Bekämpfung des Klimawandels und die Abwehr von dessen bereits unabwendbaren Folgen grenzübergreifend verantworten soll: Der Global Environment Agency. Der Anfangs von einigen europäischen Staaten eingebrachte Vorschlag, eine neue Sonderorganisation der Vereinten Nationen damit zu beauftragen, fiel bei einer Mehrheit der Gesandten an der Konferenz durch. Der indische Premierminister Kartikeya Chauhan, dem es gelang sich während der Konferenz zum informellen Sprecher eines grossen Teils der asiatischen Ländergruppe zu machen, stellte sich auf den Standpunkt, dass der UN aus historischer Erfahrung bei so einem monumentalen Projekt nicht die Führung überlassen könne. "Die Situation ist zu ernst, um die neue Organisation unter die Fuchtel des Sicherheitsrates fallen zu lassen." In der Abschlusserklärung haben 70 Signatarstaaten der GEA ihre Unterstützung zugesichert, weitere 33 haben sie zumindest in naher Zukunft in Aussicht gestellt. Prominente Abwesende in der Erklärung sind unter anderem die Ägyptische Föderation, Australien, Argentinien, Spanien und ein Grossteil der ECOWAS.

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    Shaka als die Mauern fielen.

  14. #74
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    29. Februar, Marsjahr 5 (2058)

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    Der Agyre Planitia Staubsturm hat offenbar seine maximale Ausdehnung erreicht und hat nördlich von Sinbei bereits erheblich an Stärke eingebüsst. Damit sind die arabische und die taiwanesische Kolonie derzeit die beiden einzigen Basen, die vom Sturm beeinträchtigt werden. Dennoch wurde aus Sicherheitsgründen der gesamte Roververkehr über Sinbei eingestellt, weshalb das westlich gelegene Thaumasia Planum und das Meridiani Planum im Osten derzeit von einander abgeschnitten sind.

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    Die Biologen in Daehan Jeguk verkünden, dass ihnen durch die SRC-Kooperation ein glücklicher Durchbruch gelungen ist. Man hatte im Beagle-Krater im Rahmen eines Experiments zwei Dichotomanthes-Sträucher einer gentechnisch veränderten Hybridzüchtung gepflanzt, von der man sich ein schnelleres Pflanzenwachstum erhoffte. Das eigentliche Experiment blieb zwar ergebnislos und die veränderten Gene der Pflanzen zeigten keine positiven Effekt beim Wachstum. Eher durch Zufall stellte man aber fest, dass sich die Züchtung gegen einige Bakterien besonders resistent zeigte, unter anderem gegen den Grünen Feuerbrand. Hierbei handelt es sich um eine Pflanzenkrankheit, eine besonders aggressive Variante des ursprünglichen Feuerbrands, die sich im vergangenen Jahrzehnt in Europa extrem schnell ausgebreitet und für riesige Ernteausfälle in den Obstplantagen des Kontinents gesorgt hat. Die koreanischen Forscher sind aufgrund der Ergebnisse zuversichtlich, dass man die veränderten Gene auch bei Obstbäumen einkreuzen und sie so gegen den Grünen Feuerbrand immun machen könnte.

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    Mit der Rückkehr der letzten Landefähre zum Raumschiff Mazu konnte die Persephone-Mission die Rückreise von den Jupitermonden zur Erde beginnen. Die Mazu hat vom Gasriesen weg beschleunigt und wird etwa drei marsianische Monate für die Reise benötigen. Anders als beim Hinflug wird die geplante Transferbahn die Mazu aber diesmal nicht am Mars vorbei führen, da dieser sich zu diesem Zeitpunkt auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne befinden wird.

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    Die Küste von Guyana ist von einem schweren Tsunami getroffen worden. Da vorab keine Erdbeben im Atlantik registiert worden waren und es entsprechend keine Tsunami-Warnungen gab, traf die Welle den südamerikanischen Staat völlig überraschend. Die Zahl der Todesopfer der Katastrophe ist dennoch weitaus tiefer als zu erwarten gewesen wäre, denn in Guyana sind erst in den letzten Jahren eine Reihe von Deichen fertiggestellt worden, die vor allem gefährdete Küstenabschnitte vor dem steigenden Meeresspiegel schützen sollten, nun aber auch beim Tsunami wohl schlimmeres verhindert haben. Die grössten Schäden erlitt der Hafen von Georgetown, wo eine Reihe von Dockanlagen zerstört und nahe Schiffe an Land gespült wurden. In den Gewässern vor Guyana wird aber noch immer eine grosse Zahl an Schiffen vermisst, von denen man vermutet, dass sie sich ebenfalls unglücklich nahe an der Küste befunden haben, als sie der Tsunami traf.

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    In den Vereinigten Staaten sieht sich Präsidentin Ocasio-Cortez grossem politischen Widerstand gegen ihr Engagement zur Gründung der GEA gegenüber, sogar aus den Reihen ihrer eigenen Partei. Im Kongress wird der US-Präsidentin vorgeworfen, dass sie mit ihrem Vorpreschen und der Verpflichtung zur Unterstützung der GEA die Legislative ignoriert habe. Dieser Vorwurf von demokratischen Abgeordneten ist umso bemerkenswerter, als dass die Partei der Präsidentin deren Praxis, den Kongress für ihre Regierungsarbeit sehr häufig zu umgehen, bisher immer unterstützt hatte. Aufgeschreckt haben die Demokraten in diesem Zusammenhang wohl jüngste Umfragen vor der bevorstehenden Zwischenwahl, demnach das Thema den republikanischen Splitterparteien viel Zulauf bescheren könnte. Insbesondere in den Bundestaaten, in denen viel Ölsand gefördert und Fracking betrieben wird, hat der Beschluss zur Gründung der GEA grosse Unsicherheit ausgelöst, da befürchtet wird, dass die Organisation weltweit die Ölförderung einzuschränken versuchen wird. Bereits sicher geglaubte Sitze in Montana, Pennsylvania und Colorado drohen verloren zu gehen, wenngleich deren Verlust die demokratische Mehrheit im Kongress wohl noch nicht wird brechen können.

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    Geändert von Azrael (01. Oktober 2022 um 22:32 Uhr)
    Shaka als die Mauern fielen.

  15. #75
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    31. März, Marsjahr 5 (2058)

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    Der Staubsturm um das Agyre Planitia klingt im März bereits wieder ab, lokal hält er sich nur noch einige Wochen über Sinbei, bis er sich Mitte des Monats wieder komplett aufgelöst hat. Daher können auch die Rover ab diesem Zeitpunkt wieder Güter entlang der Route durch das Nirgal Vallis transportieren. Allerdings kann man die Arbeiten im Tagebau im Luki-Krater zunächst noch nicht wieder aufnehmen, da eines der Förderbänder offensichtlich im Sturm beschädigt wurde und man dieses zunächst noch reparieren muss.

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    Die IMM-Kolonie erhält Besuch durch das Versorgungsflugzeug der ESA, das kurz darauf mit einer Ladung Elektronik zum Phobos-Tether startet. Die Elektronik ist für den Bau der geplanten Orbitfarm an der Kasumir-Raumstation vorgesehen, die demnächst mit Unterstützung von Roskosmos beginnen soll. Fast zeitgleich kommt es nahe Treverien jedoch auch zu einem Unfall bei einer Lieferung von der Erde. Die Fallschirme einer Landekapsel öffnen nicht, weswegen sie ungebremst auf den Mars knallt und ihr Inhalt weit abseits der Landezone im westlich gelegenen Peta-Krater verstreut wird.

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    Das von Daehan Jeguk aus sendende Radio Mars ist Zentrum einer ungewöhnlichen, schon fast anachronistischen Kontroverse. Obwohl Radiosender auf der Erde längst nur noch für eine kleine Nische senden und Konsum von Medien über Streaming und Downloads direkt auf persönliche Geräte üblich ist (die den Kolonisten auch auf dem Mars zur Verfügung stehen würden), erfreut sich Radio Mars einer bemerkenswert grossen Zuhörerschaft. Gerade in den abgelegenen Bergbau-Aussenposten sind die Übertragungen des Senders oftmals eine willkommene Abwechslung gegenüber der eintönigen Arbeit. Allerdings sieht sich Daehan Jeguk dadurch in jüngster Zeit auch fast schon einer Nachrichtenflut gegenüber, von Kolonisten, die in der einen oder anderen Form das Musikprogramm kritisieren. Eine häufig genannte Kritik ist, dass der Sender zu viel Neo-Soul und K-Pop übertrage oder wie es ein Kolonist aus Humboldt Cliff schreibt: "Wenn ich noch einmal Heavy California höre, lenke ich meinen Rover in den nächsten Krater."

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    Ende des zweiten Quartals rutschen viele Volkswirtschaften auf der Erde infolge ausbleibender Lieferungen aus Fernost und des weg gebrochenen Absatzmarktes dort in eine schwere Rezession. Die meisten europäischen Staaten, die USA, Kanada und die aufstrebende ECOWAS-Region haben dabei Einbrüche beim BIP um 15% oder mehr verzeichnet. Währenddessen haben 13 der Staaten, die an der Dublin-Konferenz die Gründungsakte der GEA noch nicht unterzeichnet hatten, dies mittlerweile nachgeholt. Die Wirtschaftskrise scheint es den Diplomaten der Signatarstaaten leichter zu machen weitere Unterstützer für die GEA zu finden, da sie mit einigem Erfolg darauf verweisen, dass es offenkundig kostspieliger nichts gegen die Klimakrise zu unternehmen.

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