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Thema: Der Rote Planet - Der Nachrichtenticker

  1. #46
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    5. April, Marsjahr 3 (2054)

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    Der Marssturm tobt nun schon seit Wochen auf dem ganzen Planeten und zeigt bislang, bis auf kurzzeitige Aufhellungen im Bereich des Nord- und Südpols, keine Anzeichen einer Abschwächung. Die neuen Wartungsvorgaben scheinen sich bisher aber zu bewähren und trotz der extremen Belastung haben die technischen Anlagen der Kolonien weit weniger Sturmschäden erlitten als zu befürchten war. Einzig in der Penguin Colony ist man auf ein mögliches Problem aufmerksam geworden, einen stetigen Druckabfall in den Sauerstofftanks, was auf eine Beschädigung bei einem der Tanks hindeutet. Infolge des Sturms war man bisher nicht in der Lage den Schaden genauer zu lokalisieren und zu beheben. Weitere Blitzeinschläge wie in Pulmão Verde sind bislang ausgeblieben. In den SpaceX-Kolonien wurden in aller Eile hohe Metallmasten aufgerichtet, die als Fangeinrichtung funktionieren sollen, wenngleich sich ihre Wirksamkeit erst noch zeigen muss.

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    Der Sturm sorgt trotz der positiven Meldungen über die Widerstandsfähigkeit der Habitate weiterhin zu erheblichem psychischen Stress bei vielen der Kolonisten. In der taiwanesischen Kolonie Sinbei müssen die Mitarbeiter der Krankenstation seit Tagen Überstunden schieben, weil die Station geradezu von Leuten mit angeblichen Krankeitsfällen überlaufen ist, die sich alle wegen schweren Grippesymptomen behandeln lassen wollen. Da aber keiner der Patienten positiv auf irgendwelche Grippevarianten getestet wurde, ist der verantwortliche Arzt mittlerweile sicher, dass man es eher mit einer Massenhysterie zu tun hat, welche einen Teil der vor einem Jahr eingetroffenen Kolonisten erfasst hat.

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    Südostasien, Indien und dort vor allem das im Zentrum des Subkontinents gelegene Hochland von Dekkan leiden aktuell unter einer starken Dürre. Ausgelöst wurde diese durch den faktischen Ausfall der diesjährigen Regenzeit, da der indische Monsun 2054 fast gänzlich ausblieb. Die Ursache dieser für Indien dramatischen Wetterlage ist noch nicht restlos geklärt und eine ganze Reihe von Gründen wird angeführt. Eine vor allem von Klimaforschern häufig vertretene Hypothese ist, dass die schon seit längerer Zeit beobachtete Erwärmung des Indischen Ozeans und des Westpazifiks das jahreszeitliche Temperaturgefälle zwischen dem Meer und dem Festland abgeschwächt hat und sich deshalb die für den Monsun erforderlichen Hoch- und Tiefdruckgebiete nicht stabil gebildet haben. Da Indien stark von der inländischen Landwirtschaft abhängig ist, wird ein massiver Ernteausfall befürchtet, der im Land zwar vermutlich noch nicht zu einer Hungersnot, aber zu stark steigenden Lebensmittelpreisen führen wird.

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    Shaka als die Mauern fielen.

  2. #47
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    20. April, Marsjahr 3 (2054)

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    Nach weiteren zwei Wochen beginnt sich der grosse Staubsturm auf dem Mars endlich an einigen Stellen zu lichten. Inbesondere auf der Nordhalbkugel des roten Planeten wird die Sicht wieder deutlich besser, in New Horizon und der Penguin Colony kommt schon fast wieder die Hälfte des Sonnenlichts durch. Am stärksten scheint sich die Staubglocke über dem Äquator zu halten, weshalb man in den Kolonien im Meridiani Planum und entlang der Valles Marineris die Abschwächung des Sturms noch nicht wirklich bemerkt.

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    In Daehan Jeguk und Allahs Landung haben die Kolonieleiter indessen Massnahmen ergrifen, um die psychische Belastung ihrer Kolonisten etwas zu lindern. Da die Kommunikationsverbindungen zwischen den beiden nahe gelegenen Kolonien trotz des Sturms noch funktionieren, wurden ad-hoc Konzerte und und kleine Challenges veranstaltet, mit denen sich die beiden Kolonien zusammen versuchten zu übertrumpfen. Zeitweise sind dadurch manche Arbeiten etwas liegen geblieben, an einem legendären Abend verfolgte der Grossteil der Kolonisten beider Basen bis spät in die Nacht, wie zwei Teams versuchten mit ferngesteuerten Drohnen nur auf Sicht die andere Basis zu erreichen. Doch haben die beidseitigen Herausforderungen erfolgreich dafür gesorgt, dass sie sichtlich angespannten Kolonisten zeitweise von der Tristesse des Sturms abgelenkt wurden.

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    In Australien haben die Neuwahlen der National Party im Parlament eine absolute Mehrheit verschafft, während die bisher regierende Labor Party eine krachende Niederlage erlitten hat. Die nationalkonservative Partei war mit dem Wahlprogramm angetreten die lange andauernde Wirtschaftskrise in Down Under endlich zu beenden, unter anderem durch die Aufhebung vieler Gesetze und Regularien zur Finanzmarktkontrolle, Arbeitnehmerrechten, dem Umweltschutz, etc. Aus der Sicht der konservativen Parteichefin und neuen Premierministerin Clara Benton seien während der Labor-Ära in diesen Bereichen allesamt Gesetze erlassen worden, welche die wirtschaftliche Entwicklung und Investitionen gebremst hätten, so dass die Krise immer weiter geschwelt habe. Das neue australische Parlament hat auch sogleich damit begonnen die angekündigten Änderungen umzusetzen und hat unter anderem ein Gesetz aufgehoben, das die Rohstoffförderung in der Antarktis bisher als Forschungsarbeit definierte und deshalb Fördergrenzen für die Davis-Station festlegte. Gerüchten zufolge ist die Regierung Australiens bereits in Verhandlungen mit Amazon und Glencore-Trafigura, um die Arbeiten in der Antarktis zu fördern und die Kapazitäten auszubauen.

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  3. #48
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    45. Mai, Marsjahr 3 (2054)

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    Die letzten lokalen Sturmzentren haben sich im Verlaufe des Mais aufgelöst und der Mars ist damit wieder für alle Missionen weitestgehend frei befahrbar. Überall in den Kolonien werden die zeitweise unterbrochenen Bauprojekte wieder aufgenommen und die Schäden begutachtet, die der Sturms direkt oder indirekt verursacht hat. Den Meteorologen der chinesischen Mission zufolge war der diesjährige Staubsturm hinsichtlich seiner Länge absolut durchschnittlich, hat aber relativ lange gebraucht um sich zu entwickeln und über den ganzen Planeten zu verteilen. Deshalb waren manche Kolonien, insbesondere die norwegische und die chinesische, wesentlich länger von ihm betroffen als andere.

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    Die NASA bestätigt bei einer Pressekonferenz auf der Erde, bei der es eigentlich hauptsächlich um die geplante Persephone-Mission geht, dass man auf dem roten Planeten mit der Gasförderung begonnen habe. Die Bauarbeiten seien infolge des Sturms zeitweise unterbrochen worden, aber da schon relativ weit fortgeschritten gewesen. Mittlerweile habe man damit begonnen das Methan zu fördern und beabsichtige mit weiteren Bohrversuchen vor allem auch herauszfinden, durch welche Prozesse es sich im Untergrund überhaupt gebildet habe.

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    Auf Phobos hat man währenddessen den Sturm auf dem Mars zwar gut beobachten können, war aber ansonsten nicht weiter von ihm betroffen. Die mit eingeflogenen Spezialisten von Subashii sind dort nun schon über einen Monat mit dem Bau des Space Tethers beschäftigt und haben mit den Fundamenten des sogenannten "Ankers" begonnen, welche das Lastkabel mit dem Mond verbinden wird. In den sozialen Medien teilt der Konzern stolz die ersten Bilder der Baustelle, welche nebst dem Anker auch die Fundamente der zukünftigen Verladestation und die kleinen Raketendrohnen zeigen, welche später die Spitze des Kabels von der Oberfläche des Monds befördern sollen.

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    Auf der Erde werden nach dem Ende der Marsmissionen der JAXA und der ISA von verschiedenen Parteien Gespräche mit den Regierungen in Tokyo und Jerusalem geführt. Die Infrastrukturen zum Start von Versorgungsraketen wurden zwar von Subashii/Iros und NorsCorp übernommen, doch stehen auf dem Mars noch immer die nicht fertig gestellten Koloniebasen der beiden Missionen und auch die von JAXA und ISA rekrutierten Spezialisten wären teilweise noch verfügbar. Während die Gespräche mit der japanischen Regierung offenbar noch zu keinem Ergebnis gekommen sind, gibt es Gerüchte, dass Israel mit der IMM über eine Kooperation verhandelt, welche wohl die Zusammenarbeit mit allen Koloniebasen des Meridiani Planum Clusters vorsehen würde.

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  4. #49
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    1. Juli, Marsjahr 3 (2055)

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    Während die Erde den Jahreswechsel von 2054 zu 2055 feiert, ist auf dem roten Planeten das halbe Marsjahr herum und Sommer auf der nördlichen Hemisphäre. Noch immer haben viele der grossen Religionen kein abschliessendes Urteil dazu gefasst, wie mit den Feiertagen wie etwa dem christlichen Weihnachten auf dem Mars umzugehen sei und die meisten Gläubigen richten sich unabhängig vom marsianischen Datum nach den Feiertagen der Erde. Der CONAE-Mission ist es gelungen für den Mars eine eigene Grussbotschaft von Papst Leo XIV. einzufädeln, deren Übertragung von San Brandan aus in einer bemerkenswert hohen Zahl der Kolonien bereitwillig ausgestrahlt wurde. In mehreren Koloniebasen wurden Gesuche an die Leiter der Kolonien gestellt, das Angebot der CONAE anzunehmen und in den jeweiligen Basen zumindest kleine katholische Kapellen zu errichten, namentlich in New Horizon, Europolis, Treverien, Benachin und Pulmão Verde.

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    Die iranischen Bauarbeiter können stolz verkünden, dass die Strasse zu der koreanischen Kolonie trotz der Verzögerung durch den Staubsturm schon fast in Rekordzeit fertiggestellt wurde. Eher zufällig wurde dabei bei den abschliessenden Arbeiten zur Befestigung am sogenannten "Cape York", wo die Strasse den Endeavour-Krater verlässt, von den Iranern eine unerwartete Entdeckung gemacht. Am Hang von Cape York stiessen sie nur einen Meter unterhalb der Staubschicht auf eine dichtere weisse Substanz, die sich als Kaliumnitrat herausstellte. Da Stickstoff auf der Oberfläche des Mars eine Seltenheit darstellt, könnte diesem Vorkommen für die Nahrungsmittelproduktion auf dem roten Planeten eine wichtige Bedeutung zukommen.

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  5. #50
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    15. August, Marsjahr 3 (2055)

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    Über eine seit letztem Jahr laufenden Videoreihe, die ein Kolonist aus Paraguay für seine Heimat privat verfasst, wird eine Entdeckung im Schiaparelli-Krater bekannt. Besagter Kolonist war an Bohrarbeiten am Nordwestrand des Kraters beteiligt und hat darüber berichtet, dass die AEB-Marsmission dort auf ein Vorkommen an seltenen Erden gestossen sei. Die Missionsleitung in Brasilien wird Berichten zufolge von den übrigen Mercosur-Staaten geradezu mit Anfragen zu dem Vorkommen bombardiert, die sich alle genauere Angaben dazu erhoffen. Selbst die Regierung von Venezuela, die 2050 nach dem Abbruch des ersten Starts ihren Beitrag zum Budget der AEB-Marsmission sistiert hatte, ist über den Botschafter in Brasilia an die brasilianische Regierung heran getreten und verhandelt wohl über eine Wiederaufnahme.

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    Von der kürzlich fertig gestellten Starlounge aus haben die Manager von NorsCorp die erste erste Videoübertragung aus der Virgin-Kolonie "Martian Viewing" gesendet. Der erste Teil der Besprechung, die vor allem dem Marketing diente, wurde von NorsCorp auf diversen Videoplattformen zur freien Verbreitung bereit gestellt und befasste sich mit den geplanten Tätigkeiten von NorsCorp und Virgin auf dem roten Planeten und den möglichen Geschäftsmodellen, die auf dem Mars möglich sind. Der zweite Teil der Treffens blieb dagegen vertraulich und ist Teil des Austausches mit der Geschäftsleitung in London, den man nun regelmässig abhalten will.

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    Als Reaktion auf die in Australien beschlossene und nun langsam anlaufende Ausweitung der Rohstoffförderung in der Antarktis, haben mehrere Signatarstaaten des Antarktis-Vertrags Strafzölle gegen australische Exporte verhängt. Sie setzen damit einem Beschluss der letzten ATCM-Konferenz um, an welcher man sich auf ein solches Vorgehen verständigt hatte. Für die Regierung in Canberra dürfte besonders schmerzhaft sein, dass sich mit China der wichtigste Aussenhandelspartner den Strafmassnahmen ebenfalls angeschlossen hat, zusammen mit einem nicht unwesentlichen Teil der Commonwealth-Staaten. Die US-amerikanische Regierung scheint hingegen noch abzuwarten und erhebt die Strafzölle derzeit noch nicht.

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  6. #51
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    18. September, Marsjahr 3 (2055)

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    Mit über zwei Monaten Verspätung, da infolge des Staubsturms im Frühling die Auswärtsteams von Treverien und Neu-Neu-Delhi nicht wie geplant trainieren konnten, hat in Ahmar Dubai das grosse Cricket-Turnier begonnen, in dem erstmals Teams aus mehreren Kolonien gegen einander antreten. Insgesamt wurden vier Teams aufgestellt, zwei aus Ahmar Dubai und je eines aus Treverien und Neu-Neu-Delhi. Die Teams sind dabei gut erkennbar an ihren Farben: Die beiden Auswahlen der arbabischen Kolonie treten in rot und gelb an, das indische Team hat sich für grün und das IMM-Team für die Farbe blau entschieden. Zur Bestimmung der Finalisten werde alle Teams einmal gegen einander antreten, am ersten Spieltag werden das Team Grün gegen Team Gelb und Team Rot gegen Team Blau sein.

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    Die ESA-Marsmission gibt bekannt, dass man trotz der Verzögerungen durch den Sturm in Acheron Fossae die erste Luftbrunnen-Versuchsanlage fertiggestellt hat. Durch die Verspätung hat man allerdings das angepeilte Zeitfenster im Sommer bereits verpasst, während der die Atmosphäre der Region wohl am meisten Wasser enthalten würde. Daher gehen die Verantwortlichen des Projekts davon aus, dass man zwar die Funktionalität der Anlage nun gut testen kann, die Ausbeute aber eher gering bleiben wird.

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    Mit der IMM-Mission als Vermittler hat sich die israelische Regierung offiziell mit den Kolonien des Meridiani Planum auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Mehrere der Kolonien haben bereits Bergungsmannschaften zu der aufgegebenen ISA-Basis entsandt, die dort die gelagerten Ressourcen einsammeln und die verbliebenen Gebäude auf Funktionalität testen sollen. Der Entscheid der japanischen Regierung ist dagegen noch nicht gefallen, allerdings hat SpaceX in einer Pressekonferenz auf der Erde bekannt gegeben, dass ein Erkundungsrover der Mission auf dem Weg ins Kasei Valles sei. Diese soll dort die Überreste der nie fertig gestellten Koloniebasis erkunden.

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    Die Internationale Energieagentur hat in ihrer jährlich erscheinenden Publikation bekannt gegeben, dass der Peak der Ölförderung auf der Erde nach ihrer Einschätzung vor zwei Jahren überschritten worden sei. Anhand der Daten aus den Förderländern zu den erschlossenen und noch verfügbaren Vorkommen prognostiziert die IEA davon, dass die Förderung zukünftig weiter abnehmen wird und nur dank vorhandener Reserven davon noch nicht viel auf dem Weltmarkt zu spüren war.

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  7. #52
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    33. September, Marsjahr 3 (2055)

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    Von den Observatorien auf der Erde wird ein kleiner Asteroid des Amor II-Typs entdeckt, der in den nächsten Wochen dem Mars sehr nahe kommen wird. Die Meldung sorgte bei einigen der Kontrollzentren der Marsmissionen kurzzeitig für etwas Nervosität, bis man aufgrund eilends durchgeführter Bahnberechnungen wieder Entwarnung geben konnte. Der Asteroid wird zwar die Marsbahn kreuzen, den roten Planeten aber dennoch um knapp 100'000 km verfehlen. Zwar hat der Brocken nur einen Durchmesser von gut 30 Metern, aufgrund seiner recht hohen Albedo kann er aber vom Mars aus mit entsprechenden Teleskopen auch schon gut beobachtet werden, was in den Tagen darauf zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung vieler Astronomen in den Kolonien wird.

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    Über eine Videobotschaft eines Kolonisten von Virgin wird bekannt, dass die Erkundungsrover der Kolonie am Rande von Noctis Labyrinthus wohl auf chrom- und eisenhaltige Mineralien gestossen sind. Zwar handelt es sich nur um vereinzelte Brocken, aufgrund der Verteilung geht man aber davon aus, dass sich am Talboden des westlichen Ausläufers der Valles Marineris ein oberflächennahes Vorkommen befinden könnte. Die Vertreter von NorsCorp in Martian Viewing haben sich in einer kurzen Botschaft an die Investoren des Konzerns ebenfalls zu der Sache geäussert und sich für die baldige Errichtung eines Tagebau ausgesprochen, wenn sich die Prognosen bewahrheiten sollten.

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    Drei Jahre nach dem "Erdbebenjahr" 2052 ereignet sich im Pazifikraum erneut eine Reihe von unterseeischen Erdbeben. Da die International Union of Geological Sciences den Pazifik vor einiger Zeit zu einem Schwerpunktgebiet der derzeitigen Forschung gemacht hat und dort daher zahlreiche Messgeräte aufgestellt wurden, dürften die Beben zu den besterforschten in der Geschichte der Geologie gehören. Die derzeitige Aktivität steht im Zusammenhang mit einer ebenfalls stark angestiegenen vulkanischen Aktivität in der Region, so hat sich auf Hawaii der grösste Ausbruch des Kīlauea seit Jahrzehnten ereignet, der unter anderem die Einstellung des gesamten Flugverkehrs in weiten Teilen des Ostpazifiks zur Folge hatte.

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  8. #53
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    26. Oktober, Marsjahr 3 (2055)

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    Nach langer Suche wird von den Suchmannschaften der vermisste NASA-Transportrover gefunden, weit südlich von New Horizon. Als der Rover in der Region zwischen der Kolonie und der Gasförderanlage auch nach Monaten nicht aufzufinden war, hatte man begonnen den Suchradius auszudehen und weit abseits der geplanten Route zu suchen. Eine genaue Untersuchung ist noch ausstehend, man geht aber davon aus, dass der Transportrover während der stärksten Phase des Staubsturms die Koloniebasis schlicht verpasst und sie mit nur wenigen Kilometern Abstand passiert hatte. Als den Kolonisten an Bord der Fehler klar wurde, versuchen sie offenbar wieder umzukehren, kamen innerhalb des Sturms aber bloss noch mehr vom Weg ab. Die fünf Kolonisten an Bord konnten nur noch tot geborgen werden und die Suchmannschaften transportieren sie nun zurück nach New Horizon.

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    In der Umlaufbahn der Erde beginnt die Konstruktion des noch namenlosen Raumschiffes der Persephone-Mission zum Jupiter. Das zu erheblichen Teilen im marsianischen New Horizon entwickelte Schiff soll je vier Raumfahrer aus den USA, aus China und aus Europa zum Gasriesen und seinen Monden bringen. Die NASA hat sich für den grössten Jupitermond Ganymed als Ziel ihrer Landefähre entschieden, während die ESA und CNSA derzeit noch darüber beraten, wer auf Io und wer auf Europa landen wird.

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  9. #54
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    1. November, Marsjahr 3 (2055)

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    Mit der Ladestation nördlich des Loire Valles wurde die letzte der drei geplanten Stationen im Meridiani Planum fertiggestellt. Damit ist es für Batterie-Transportrover nun möglich von Neu-Neu-Delhi oder Benachin bis nach Daehan Jeguk oder Treverien durchzufahren. Noch nicht erschlossen sind bislang San Brandan und Pulmão Verde, zum Anschluss der CONAE-Kolonie planen die iranischen Kolonisten aber bereits die aufgegebene ISA-Basis auszuschlachten und und die AEB-Kolonie hat sich mit Biogas-Rovern ein Transportmittel mit höherer Reichweite geschaffen. Ab nächstem Jahr wäre es somit möglich grössere Mengen an Ressourcen zwischen den Koloniebasen des Clusters auszutauschen.

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    In New Horizon wurden die fünf verunglückten Kolonisten beigesetzt, die während des grossen Staubsturms zu Tode gekommen waren. Die von Quint Richmond persönlich mit einer Rede eingeleitete Trauerfeier wurde nicht nur überall in der Kolonie sondern auch zurück zur Erde übertragen. Richmond lobte dabei den Pioniergeist der fünf Kolonisten und kündigte einen Künsterwettbewerb für eine Gedenkstätte an. Künstler der Kolonie können sich am Bau des Mahnmals beteiligen, in welchem man die Namen der fünf eingravieren wird, um ihres Opfers zu gedenken.

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    Mehrere gläubige Katholiken in den Kolonien New Horizon, Europolis, Treverien, Benachin und Pulmão Verde haben bei den Leitern ihrer Koloniebasis darum gebeten mit 1-2 Erkundungsrovern nach San Brandan reisen zu dürfen. Die Priester der CONAE-Kolonie planen eine mehrtägige Messe zur Weihnachtszeit, der bislang grösste Veranstaltung dieser Art und zugleich die erste, denen besagte Kolonisten seit Jahren wieder persönlich beiwohnen könnten.

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    In Zentralasien kommt es in der zweiten Jahreshälfte 2055 wiederholt zu grenzübergreifenden Kämpfen zwischen bewaffneten Gruppen. Eine seit 2053 anhaltende Dürre hat in der Region vielerorts Weideland vernichtet und so die Konflikte zwischen Nomaden und Viehzüchtern angefacht. In Turkmenistan und Usbekistan, die infolge der Krise unter einer Hungersnot leiden, spricht man bereits von einer Auflösung der staatlichen Ordnung in manchen Territorien. Infolge der Krise hat die Volksrepublik China Armeeeinheiten an den Yssykkul-See entsandt, um den Terskej-Alatau Bahntunnel nach Xinjiang und (gemäss Aussage des chinesischen Aussenministers) die Investitionen von ICBC im Land zu sichern. Zeitgleich ist Roskosmos offenbar an die Starkov-Gruppe heran getreten, um ihre Anlagen in Baikonur zu schützen. Sowohl in Kirgistan als auch Kasachstan ist derzeit unklar, ob die dortigen Regierungen der Intervention überhaupt zugestimmt haben, auch wenn China und Roskosmos dies so behaupten. Als Reaktion hat der Iran zudem der autonomen Region Herat in Afghanistan, als deren Schutzmacht Teheran agiert, ebenfalls militärische Unterstützung angeboten.

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  10. #55
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    29. November, Marsjahr 3 (2055)

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    Erneut verbreiten sich Nachrichten über einen Ressourcenfund auf dem Mars, diesmal ausgehend von Neu-Neu-Delhi. Gemäss den Berichten, welche die Kolonieleitung aber noch nicht offiziell bestätigt hat und die deshalb nur aus zweiter Hand stammen, haben die indischen Kolonisten im Thaumasia Planum ein Vorkommen von Thorit und Pechblende entdeckt. Sollten sich die Meldungen bestätigen, wäre mit diesem Ressourcenvorkommen die Grundlage für die Produktion von nuklearem Brennstoff auf dem Mars gegeben, um die Reaktoren der Kolonien unabhängig vom Nachschub von der Erde versorgen zu können.

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    Die seit zwei Jahren anhaltende Rezession in den Ländern Südostasiens, die auf den Zusammenbruch der dortigen Elektronikindustrie folgte, scheint sich dem Ende zu nähern. Mit Ausnahme von Kambodscha haben alle Staaten der Region im zurückliegenden Quartal wieder einen leichten wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnet. Und auch der weltweite Mangel an Elektronik wurde durch Produktionssteigerungen in China, den USA und Taiwan mittlerweile ausgeglichen, so dass sich die Preise wieder stabilisiert haben. Die Elektronikindustrie in Südostasien hat sich jedoch vom Schlag des Jahres 2053 nie wieder erholt und die positive Konjunktur resultierte eher aus dem Wachstum anderer Wirtschaftsbereiche, etwa der Produktion von Biotreibstoffen, welche die Regierungen der Region stark gefördert haben.

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  11. #56
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    39. Januar, Marsjahr 4 (2056)

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    An einer Pressekonferenz hat der VW-Konzern erstmals offiziell bestätigt, dass man in Zusammenarbeit mit der ESA-Kolonie Europolis an einem gemeinsamen Projekt bezüglich des Space Tethers von Phobos arbeitet. Auf Basis einer Projektstudie von BAE hat man das ambitionierte Ziel ausgegeben bis Ende des Marsjahres (also 2057) ein Transportflugzeug zu entwickeln und zu bauen, das in der Lage ist Fracht an das untere Ende des Tethers zu übergeben und sich vollständig mit den auf dem Mars verfügbaren Produktionsmitteln konstruieren lässt. Wenn der Zeitplan so eingehalten werden kann, wäre somit pünktlich zur voraussichtlichen Fertigstellung des Tethers eine Möglichkeit vorhanden mit ihm effizient Fracht bis nach Phobos in die Umlaufbahn des Mars zu transportieren.

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    Eine von der Welthandelsorganisation anlässlich des bevorstehenden WTO-Gipfeltreffens in Auftrag gegebene Studie kommt zum Schluss, dass der Wirtschaftsraum der westafrikanischen ECOWAS 2055 erstmals die Wachstumswerte anderer aufstrebenden Märkte wie Südostasien oder Lateinamerika übertroffen hat. In der Studie werden die politische Stabilität und die liberale Wirtschaftspolitik der Region als die wichtigsten Faktoren für Westafrikas Wirtschaftsaufschwung genannt, allerdings auch zwei Gefahren für zukünftige Entwicklung erwähnt: Westafrika sei zunehmend auf Rohstoffimporte angewiesen, habe aber nicht den politischen Einfluss diese auf dem Weltmarkt zu sichern. Und zudem sorge das westafrikanische Wirtschaftswunder auf den übrigen Kontinent zunehmend dafür, dass sich die Flüchtlingsströme von der gefährlichen Sahara-Route hin zu Westafrika verlagern und die Einwanderung könnte die sich entwickelnden Staaten dort bald überfordern. Umweltverbände kritisieren zudem, dass die gelobte Wirtschaftspolitik mit sehr lascher Umweltgesetzgebung einher gehe, wodurch die Umweltverschmutzung in der Region immer weiter ansteige und vielen Menschen die Lebensgrundlage entziehen könnte.

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    Die Kämpfe in Zentralasien sind über den Januar weiter eskaliert und in Usbekistan und Teilen Kasachstans zu einem ausgewachsenen Bürgerkrieg geworden. Während die Söldner der Starkov Gruppe das Kosmodrom Baikonur und die Bahnlinie nach Nordwesten weitgehend gesichert haben, musste die kasachische Regierung vor den Kämpfen aus der Hauptstadt fliehen. Auch die Volksrepublik China hat ihre Stellungen am Yssykkul gesichert und in Kirgistan scheinen bislang Kämpfe auszubleiben, dennoch ist durch die Kämpfe die Verkehrsverbindung in den Westen unterbrochen. Das iranische Protektorat Herat hat währenddessen vorerst auf Truppen des Irans verzichtet, so dass Teheran nur Nahrungsmittel und Treibstoff in die Region liefert, um sein Interessengebiet zu stabilisieren.

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    Mit Florida, wo sich die Demokratische Partei jüngst die Parlamentsmehrheit und den Gouverneursposten sicherte, hat die notwendige Anzahl von Bundesstaaten die Verfassungsänderung ratifiziert und damit den Weg für eine dritte Amtszeit für Präsidentin Ocasio-Cortez frei gemacht. Diese hatte schon eine ganze Weile vorher mit dem Wahlkampf begonnen und war dafür von republikanischen Politikern als auch Parteifreunden scharf kritisiert worden. Dennoch gilt ihr Sieg in den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen als sehr wahrscheinlich, nachdem sich die drei republikanischen Splitterparteien erneut nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen konnten.

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  12. #57
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    33. Februar, Marsjahr 4 (2056)

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    In der nördlichen SpaceX-Kolonie Adélie wird die erste Expedition zur aufgegebenen JAXA-Basis im Kasei Valles vorbereitet, die man als die "Green Phaesant"-Kolonie zum dritten Standort von SpaceX auf dem Planeten aufbauen will. Auf Empfehlung der Firmenleitung auf der Erde will man das Unternehmen und insbesondere die Reise bis zur nicht fertig gestellten Koloniebasis lückenlos mit Videos und Bildern festhalten, um gerade in Japan für die Kooperation zu werben.

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    Erwartungsgemäss vermelden die Hydrologen der chinesischen Kolonie Neu-Anfang, dass das kleine Grundwasservorkommen in unmittelbarer Nähe der Basis nahezu erschöpft ist. Die Förderleistung der Grundwasserpumpe ist schon seit dem Januar sukzessive zurück gegangen und beträgt nun nur noch wenige Liter in der Stunde. Man ist allerdings zuversichtlich, dass man den Wasserbedarf der Kolonie durch die anderen entdeckten Quellen am unteren Lauf des Dao Vallis problemlos wird decken können. Zudem sind die chinesischen Erkundungsrover auch erstmals bis zum Grund des Hellas Planitia Beckens vorgestossen und haben nördlich der Region Zea Dorsa die ersten der "explodierenden Seen" ausgemacht, welche die norwegischen Kolonisten beschrieben haben. Eine andere Erkundergruppe hat währenddessen die Bergspitze des Hadriacus Mons erreicht und dort eine permanente Kamera eingerichtet, da man vom hoch aufragenden Vulkan nicht nur eine gute Aussicht auf die chinesische Koloniebasis hat, sondern bei staubarmen Wetter auch das Dao Vallis und Hellas Planitia erkennen kann. Scherzhaft bezeichnen manche Kolonisten die Kamera auf dem Hadriacus Mons auch als den ersten Wetterbild Livestream des Planeten.

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    Eher zufällig hat die Kasumir-Raumstation der IMM einen weiteren Asteroiden entdeckt, der vor wenigen Wochen die Marsbahn gekreuzt hat. Damit ist der rote Planet schon das zweite mal binnen weniger Monate vergleichsweise knapp einer Kollision entkommen. Zwar stellen Asteroideneinschläge für den Mars keine nennenswerte Gefahr dar, da sie in der dünnen Atmosphäre des Planeten kaum Schaden ausserhalb der Einschlagzone anrichten können. Dennoch besteht immer die geringfügige Möglichkeit, dass ein solcher Brocken unglücklich in der Nähe einer der Kolonien aufschlagen könnte. Die IMM hat deshalb eine Anfrage an die CNSA-Marsmission gestellt, ob diese dazu bereit wäre die Daten ihrer Asteroidenüberwachung zukünftig den anderen Kolonien zur Verfügung zu stellen.

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    Nicht nur Zentralasien sondern auch Nordafrika leidet unter einer seit letztem Jahr anhaltenden Dürre. Die Ägyptische Föderation ist besonders stark betroffen, da der Nil einen rekordtiefen Pegelstand erreicht hat. Denn in der Region wurden in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten umfangreiche Bewässerungssysteme angelegt, um das anhaltend trockenere Klima zu kompensieren, die jedoch alle auf das Wasser aus dem Nil angewiesen sind. Die Regierung in Kairo fordert aus diesem Grund das benachbarte Äthiopien schon seit längerer Zeit dazu auf mehr Wasser durch die Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre zu lassen, was Äthiopien jedoch ablehnt. Die Beziehung zwischen den beiden Ländern sind daher zurzeit extrem angespannt und die ägyptische Regierung hat Addis Abeba in einer jüngst veröffentlichten Erklärung ein Ultimatum hinsichtlich der Wassermenge des Blauen Nils gesetzt.

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  13. #58
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    22. März, Marsjahr 4 (2056)

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    Im März beginnt der Anflug und die Landung der Versorgungsraketen von der Erde. Die meisten von ihnen erreichen den Mars pünktlich, nur zwei Raketen der AEB hatten beim Start ein Problem mit ihren Triebwerken und konnten nicht genug Schub aufbauen, weshalb sie wohl mit 1-2 Monate Verspätung eintreffen werden. Völlig überraschend steigt aus der Touristenrakete, die bei der SpaceX-Kolonie Bat Canyon aufsetzt, ein nicht angekündigter Passagier aus: Elon Musk, der Mehrheitseigner der Firma, hatte die Rakete unter grosser Geheimhaltung bestiegen und gibt seine Ankunft auf dem Mars erst bekannt, als er das erste mal einen Fuss auf den roten Planeten setzt.

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    Die Sturmsaison auf dem Mars verläuft dieses Jahr ziemlich ruhig, den ganzen südlichen Sommer lang hat man nur kurze lokale Stürme über Hellespontus registriert, die aber rasch wieder abgeklungen sind. Das einzige erwähnenswerte Wetterphänomen waren eine Reihe von eindrucksvollen Staubteufeln, die über den Süden des Meridiani Planum zogen und die ein automatisierter Rover von Blue Origin auf dem Weg nach Sinbei eher zufällig auf Video bannte. Die Meteorologen von Neu-Anfang und Norwegian Blue, die mittlerweile als Experten auf dem Gebiet gelten, sind daher zur Einschätzung gelangt, dass es dieses Jahr keine nennenswerten Staubstürme mehr zu erwarten sind.

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    In der NASA-Kolonie New Horizon kommt es zu einem Unfall im dortigen Lichtbogenofen. Gegen Abend des 22. März fängt einer der Transformatoren in der Anlage Feuer und entzündet weiteren Metallstaub in der Nähe, woraufhin sich der Brand rasch ausbreitet. In aller Eile wird das ganze Habitat evakuiert, da man letztlich erst durch die Öffnung der Luftschleusen das Feuer löschen kann. Vier Kolonisten erleiden zum Teil schwere Verbrennungen, sechs weitere eine Rauchvergiftung. Die Untersuchungen zur Brandursache dauern noch an, bei einer ersten Begutachtung vermuten die Ingenieure aber Staubeintrag von aussen, der sich bei einem der Transformatoren ansammelte und dort zu einem Kurzschluss führte.

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    Wie erwartet wurde in den USA Präsidentin Ocasio-Cortez für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Keiner der drei Gegenkandidaten konnte mehr Wahlmännerstimmen auf sich vereinen, auch wenn viele politische Beobachter davon ausgehen, dass die Wahlchancen der republikanischen Parteien durchaus vorhanden gewesen wären, hätten sie sich auf einen gemeinsamen Kandidaten verständigt. Die Rede zur dritten Amtseinführung der Präsidentin wird von zahlreichen Protesten in Washington überschattet, die noch Tage danach den Verkehr in der Hauptstadt lahmlegen und die Capitol Police beschäftigen.

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    Die UN-Generalversammlung hat sich nach langer Debatte auf die Finanzierung einer gross angelegten Hilfsmission des Welternährungsprogramms für Zentralasien geeinigt. Da viele der Kämpfe dort letztlich auf die Hungerkrise in der Region zurück geführt werden können, hofft die UNO mit der Mission die sich ausbreitenden Bürgerkriege beenden zu können. Die chinesische Volksbefreiungsarmee hat währenddessen alle Übergänge über den Dsungarischen Alatau befestigt und damit die letzten offenen Grenzübergänge nach Kasachstan abgeriegelt.

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    Shaka als die Mauern fielen.

  14. #59
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    49. April, Marsjahr 4 (2056)

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    In der Virgin Galactic Kolonie Martian Viewing ereignet sich ein Zwischenfall beim dortigen Geothermie-Kraftwerk. Aufgrund eines unerwarteten Temperaturanstiegs in den Sonden geraten die Turbinen in einen kritischen Arbeitsbereich und müssen notfallmässig gestoppt werden. Durch den abrupten Betriebsunterbruch wird eine der Turbinen beschädigt und das als Kältemittel verwendete Ammoniak entweicht. In der Folge ist das Kraftwerk nicht mehr in der Lage Dampf zu erzeugen, so dass die Stromerzeugung zum Erliegen kommt. Die Ingenieure von Virgin arbeiten fieberhaft daran das Problem zu beheben und die Turbinen wieder in Betrieb zu nehmen, da die gesamte Basis nur noch mit den Batterien betrieben wird.

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    Für die chinesischen und norwegischen Marswetter-Spezialisten überraschend hat sich doch noch ein weiterer Staubsturm gebildet, an einer unerwarteten Stelle weit im Norden über Utopia Planitia. Das Sturmzentrum bewegt sich nun westwärts den Kolonien von SpaceX und der NASA im Acidalia Planitia entgegen. Den Beobachtungen der Kasumir-Raumstation zufolge scheint der Sturm aber nicht weiter an Kraft zuzunehmen und dürfte sich daher nicht mehr viel weiter ausdehnen.

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    Eine Untersuchung durch Forschungsschiffe der Scripps Institution of Oceanography hat bestätigt, dass die Wassertemperaturen im Pazifischen Ozean ein neues Allzeit-Hoch erreicht haben, mit verbreitet 34°C im zentralen Pazifik und sogar einigen noch höheren Spitzen entlang der jüngst ausgebrochenen unterseeischen Vulkane beim Ontong Java Plateau. Meeresbiologen warnen seit längerem vor den verheerenden Auswirkungen, welche die hohen Wassertemperaturen auf das Leben im grössten Ozean der Erde haben werden, insbesondere falls diese die Vermehrung des Planktons negativ beeinflussen sollten.

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    Shaka als die Mauern fielen.

  15. #60
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    5. Mai, Marsjahr 4 (2056)

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    Anfang Mai gelingt es den Ingenieuren in Martian Viewing das Geothermie-Kraftwerk wieder in Betrieb zu nehmen. Da man das Ammoniak beim Unfall grösstenteils verloren hat und es derzeit nicht ersetzt werden kann, nimmt man eilends Umbauten am Kreislauf zwischen Sonden und Turbinen vor, um das System mit dem Rest-Ammoniak und Wasser betreiben zu können. Die Arbeiten basieren auf einem Not-Entwurf, den die westafrikanischen Kolonisten im ersten Jahr ihrer Kolonie ebenfalls hatten umsetzen müssen. Dadurch ist es aber notwendig den Durchfluss durch die Sonden der Geothermie-Anlage erheblich zu reduzieren, so dass das Kraftwerk bis zum Ersatz des Ammoniaks nur mit knapp halber Kraft wird laufen können.

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    In Daehan Jeguk wird die neue Funkstation in Betrieb genommen, über die sich die koreanische Kolonie am marsweiten SRC-Forschungsnetzwerk beteiligen wird. Einige der KARI-Kolonisten haben sich allerdings noch eine Überraschung überlegt und so wird am Abend vor der offiziellen Eröffnung der Funkstation plötzlich ein Signal auf 600 kHz gesendet. Einige der Funktechniker haben sich kurzerhand entschlossen "Radio Mars" als einen offenen Funksender ins Leben zu rufen.

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    Der von Utopia Planitia ausgehende Staubsturm hat sich auf seinem Weg nach Westen weiter abgeschwächt und über dem Norden von Arabia Terra aufgelöst. Damit ist der Staubsturm etliche hundert Kilometer vor den nördlichen Kolonien zum stehen gekommen ohne diese zu gefährden.

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    Von ihren Basen im Sudan aus haben die Streitkräfte der Ägyptischen Föderation am Morgen des 5. Mai (nach Marskalender) die Grenzen zum benachbarten Äthiopien überschritten. Nachdem die Regierung in Addis Abeba zwar unverbindlich Verhandlungsbereitschaft signalisiert hatte, das ägyptische Ultimatum jedoch verstreichen liess, erklärte die Militärregierung in Kairo den Kriegszustand mit dem Nachbarland. Äthiopien schnüre der Föderation mit der fortwährenden Drosselung des Blauen Nils die Lebensader ab und angesichts dieser immensen Gefahr sehe man keine andere Möglichkeit als sich der Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre zu bemächtigen.

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    Die Ostküste von Australien und Neuguinea wird von einem Tsunami getroffen, der vor allem in Papua-Neuguinea viele Todesopfer fordert. Geologische Messstationen hatten wenige Stunden zuvor vor der möglichen Welle gewarnt, da die Stationen in den vergangenen Monaten mehrmals falschen Alarm geschlagen hatten, wurden die Warnungen jedoch fatalerweise nicht überall ernst genommen.

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