Der Rote Planet - Der Nachrichtenticker

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Kurz vor Ende des Jahres kommt es in der Red Jungle Kuppel der Amazon Prime Mars Base zu einem Zwischenfall. Unter noch ungeklärten Umständen entsteht ein Schaden an der Kuppel, was einen Druckverlust und Frostschäden in einem Abschnitt der Anlage zur Folge hat. Dadurch dass man die sich entwickelnde Ökologie der Kuppel in einzelne Abschnitte abgetrennt hat, wird der Schaden an der Anlage zwar begrenzt, dennoch verliert man grob ein Fünftel der Pflanzen und Tiere im Red Jungle.

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Einem Bericht des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums ist die landwirtschaftliche Produktion in den Vereinigten Staaten auch in diesem Jahr leicht rückläufig, wodurch sich ein seit 2050 anhaltender Trend erneut fortgesetzt hat. Zwar bliebt die Rekorddürre von 2050 bislang ein isoliertes Ereignis, doch hat der Mittlere Westen der USA fortwährend mit Trockenheiten, lokalen Dürren und Wasserrationierungen wegen tiefer Flusspegel zu kämpfen. Die Projektionen der GEA sind in dem Zusammenhang noch düsterer, die Organisation befürchtet langfristig eine Desertifikation der gesamten Region.

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In Tripolis nimmt die erste Produktionsanlage zur technischen Methanisierung der GEA den Betrieb auf. Mit der Versuchsanlage soll erstmals das Power-to-Gas Konzept in grossindustriellem Massstab angewendet werden, um Kohlendioxid aus der Atmosphäre in Methan umzuwandeln. Die Energie für die Anlage liefert das erste Feld der Sahara-Solarkollektoren, wenn diese gerade eine Überproduktion aufweisen. Kritiker des Projekts wenden allerdings ein, dass das so hergestellte Methan entweder weiterhin beim Preis gegenüber fossilem Gas nicht konkurrenzfähig sein wird oder die gesamte Unternehmung von der GEA massiv subventioniert werden muss.

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In Europolis beginnt man mit dem von der GEA ausgeschriebenen Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung der Materialtechnik. Die Projektdetails der GEA werden von ihrem Vertreter in Treverien nach und nach übermittelt und geben dem Projekt recht eng definierte Anforderungen vor, um verbesserte Baustoffe für die geplanten Grossprojekte der GEA zu entwickeln. Ein erstes digitales Treffen der Projektleitung in Europolis zusammen mit den anderen teilnehmenden SRC-Forschern soll gegen Ende des Monats erfolgen, um die Arbeiten zwischen den Laboren aufzuteilen.

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Im Januar verfassen mehrere bekannte Fürsprecher der roten Bewegung einen offenen Brief, der an die Kolonieleitung von Treverien gerichtet ist, von ihnen aber in den meisten Kolonien offensiv verbreitet wird. In dem Schreiben protestieren die Roten gegen das von der IMM angekündigte Solarspiegel-Experiment, mit dem die Mission von der Kasumir-Raumstation aus die CO2-Eisdecke am Südpol an einer Stelle schmelzen will, um das Kohlendioxid freizusetzen.

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Nach dem Abbruch der ägyptischen Operation von der Sinai-Halbinsel aus haben die Flottenbewegungen im Roten Meer deutlich zugenommen. Die Royal Saudi Naval Forces, die trotz des stark zurück gefahrenen Wehretats von Saudi-Arabien noch immer als eine der schlagkräftigsten Seestreitkräfte des Nahen Ostens gelten, haben die Bab al-Mandab Meerenge gesperrt und blockieren offenbar die ägyptischen Häfen an der Küste, um das Übersetzen von Truppen zu verhindern. Die Sperrung des Seewegs hat nun auch vermehrt internationale Aufmerksamkeit auf den Konflikt gelenkt, für den sich zuvor in den europäischen und ostasiatischen Hauptstädten nur wenige Aussenpolitiker interessiert hatten.

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In Ahmar Dubai beginnen die letzten Vorbereitungen für den angekündigten "Grossen Treck", der Reise der UAESA-Karawane nach Osten nach Hellas Planitia. In der Koloniebasis hat sich nebst den arabischen Kolonisten eine zweistellige Zahl an Gästen aus den nahen Kolonien eingefunden, die den Aufbruch der mobilen Basis miterleben wollen. Auch einige Touristen von Blue Origin sind anwesend, die aber wohl vorzeitig werden abreisen müssen, um rechtzeitig für ihren Flug zurück zur Erde in Bat Canyon zu sein.

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... und das war der Klassiker Baker Street von Gerry Rafferty. Es folgt die Mittagsausgabe der Weltnachrichten hier auf Welle Noctis, mit den heutigen Top-Themen:

Die Unión Cívica Radical gewinnt in Argentinien überraschend klar die Präsidentschaftswahlen. Mit dem klaren Sieg ihres Spitzenkandidaten Rafael Tumini rückt die argentinische Politik deutlich nach links.

Die Wirtschaft Deutschlands fällt nach zwei Quartalen mit einem bescheidenen Wachstum erneut in eine Rezession, womit sich die beinahe vier Jahre anhaltende Serie des Abschwungs fortsetzt und Deutschland weit unter dem Schnitt der Eurozone bleibt. Droht der einstige Wirtschaftsmotor zum kranken Mann Europas zu werden?

Und der Ölpreis erreicht an den irdischen Rohstoffbörsen ein neues Rekordhoch. Eine Folge des Endes der Kohleförderung oder das unausweichliche Resultat des Peak Oils? Später in unserer Diskussionsrunde mit der Wirtschaftswissenschaftlerin T. Jang-yop und Direktor Takafumi, dem Subashii-CPO auf Phobos...

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Auf dem Gelände von Cape Canaveral machen sich unter grossem öffentlichen Interesse die vier Teams der geplanten Marsrallye auf den Weg zum roten Planeten, an Bord der letzten Rakete von SpaceX, die in diesem Marsjahr startet. Bis zuletzt hatten die Teams noch Pressetermine in Florida wahrgenommen, um Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit insbesondere in den USA für die Unternehmung bestmöglich zu nutzen. Sich rasch verschlechterndes Wetter über dem Golf von Mexiko zwang sie dann aber dennoch den Starttermin um einige Tage vorzuverlegen, um nicht in Gefahr zu laufen das Startfenster ganz zu verpassen.

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Die CNSA verkündet fast 8 Jahre nach dem Ende der Persephone-Mission zum Jupiter, dass ein Labor der chinesischen Raumfahrtbehörde in einer der mitgebrachten Eisproben vom Mond Europa eine sensationelle Entdeckung gemacht hat. In der Probe konnte man die Existenz einiger Moleküle nachweisen, bei denen es sich um Strukturen aus Aminosäuren handelt. Die als mögliche "Proto-Proteine" bezeichneten Moleküle sind mikroskopisch klein und auch nicht in grosser Zahl in der Probe vertreten, so dass sie bei bisherigen Untersuchungen unentdeckt geblieben waren. Die NASA und ESA, welche seinerzeit gemeinsam mit der CNSA die Persephone-Mission organisiert hatten, haben aufgrund dieser Entdeckung angekündigt, ihre jeweiligen Proben von Europa auch noch mal gezielt nach den Proteinen zu durchsuchen.

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Weitere Angriffe der Volksbefreiungsarmee gegen die sogenannte Junta von Samarkand haben den letzten organisierten militärischen Widerstand in Usbekistan weitgehend gebrochen. Jedoch sind weiterhin bewaffnete Gruppen vom Hissargebirge und der Kysylkum-Wüste aus aktiv, die sich längst nicht mehr auf die chinesischen Truppen konzentrieren, sondern die gesamte Region weiter zu destabilisieren drohen. Bereits jetzt vermeldet der Iran, dass eine Fluchtbewegung nach Südwesten eingesetzt hat, hauptsächlich also in Richtung des Irans und seiner Verbündeten im Mittleren Osten.

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Östlich der Blue Origin-Koloniebasis haben die ersten der neu gebauten Grabungs-Rover die Arbeiten am Mohole begonnen. Auf Anregung der für Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Touristiker der Mission hat man vor Ort eine Kamera aufgebaut, die einen durchgehenden Livestream der Arbeiten überträgt und an die Erde übertragen wird. Noch gibt es vor Ort nicht viel zu sehen, sobald die Arbeiten aber etwas fortgeschritten sind, hofft man auf ein Video im Zeitraffer, das man auf der Erde als Werbung für Marsreisen über Blue Origin vermarkten kann.

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Der neuste Weltklimabericht des IPCC stellt der GEA ein nur mittelmässiges Zeugnis hinsichtlich ihrer bisherigen Bemühungen aus. Trotz aller von der GEA angestossenen Projekte habe der Temperaturanstieg gegenüber dem vorindustriellen Niveau im Vorjahr 3°C merklich überschritten. Und der letztendlich einzige Grund, weshalb der Wert im zurückliegenden 2065 nicht stärker anstieg, sei vermutlich das Geoengineering-Projekt in Norwegen gewesen. In der Phobos Runde auf dem Ersten Marsianischen Fernsehen wird die These aufgestellt, dass mit Kohle zwar ein Brennstoff nicht mehr genutzt werde, die Konzentration der GEA auf Atomkraftwerke aber vermutlich zu wenig berücksichtigt habe, durch welche Technologien Kohle in industriellen Prozessen ersetzt wurde. Eine Kombination aus weltweitem Wirtschaftswachstum und der Ablösung von Kohle in der Industrie durch Erdgas und Elektrizität aus anderen fossilen Kraftwerken habe die Aktivitäten der GEA womöglich weitgehend negiert.

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Wie das Erste Marsianische Fernsehen verkündet, wird die Red Hour auf dem Sender im April zu einer neuen Staffel starten. Mit Kim Pak Cho, dem Kolonieleiter von Daehan Jeguk, und zwei prominenten Terraforming-Befürwortern wurden für die nächsten Diskussionsrunden gleich eine Reihe von Gästen angekündigt, von denen man eine intensive Debatte erwartet. Von vielen regelmässigen Zuschauern der Sendung wird in Zuschriften vermutet, dass der Sender so wohl auch die Diskussionen in der Red Hour ausgewogener gestalten wolle, da dieser ja oftmals eine klar "rote" Agenda unterstellt wurde.

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Die Entdeckung einer Vorstufe von Leben hat das Interesse am Jupiter auf der Erde wieder merklich zugenommen. Insbesondere nachdem ein Labor in Seoul in seiner Eisprobe der Persephone-Mission ebenfalls die Moleküle von Europa nachweisen konnte. Nach fast einem Jahrzehnt ist erstmals wieder eine bemannte Mission zum Gasriesen im Gespräch, um auf Europa erneut Proben aus dem Eisschild des Mondes zu nehmen und vielleicht sogar in den unterirdischen Ozean zu bohren. Auch über eine Landung auf Kallisto, der seinerzeit nicht von einer Landefähre besucht wurde, wird von den grossen Weltraumagenturen nachgedacht.

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Eine Explosion erschüttert am Morgen des 34. März (nach marsianischem Kalender) den Hafen von Dschidda in Saudi-Arabien. Hierbei werden zwei Fregatten der saudischen Marine schwer beschädigt, weshalb man allgemein von einem ägyptischen Angriff ausgeht, auch wenn die Militärregierung in Kairo das bisher nicht bestätigt hat. Bei der Explosion wurde auch eine der Entsalzungsanlagen der Stadt in Mitleidenschaft gezogen, was die bereits sehr angespannte Wassersituation in Saudi-Arabien weiter verschärfen dürfte.

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Im April treffen die meisten Raketen von der Erde am Mars ein. Beim Anflug der AEB-Raketen kommt es zu einem beinahe folgenschweren Zwischenfall, da gleich bei zwei von ihnen die Triebwerke infolge von Fehlfunktionen nicht richtig zünden. Während die Kolonisten an Bord der einen Rakete die Flugbahn noch korrigieren können und sicher im Schiaparelli -Krater landen, gelingt das bei einer Frachtrakete nicht mehr. Die tritt unkontrolliert in die Atmosphäre des Mars ein und bremst zu schnell ab. Deshalb verfehlt sie ihr Ziel und stürzt über Argyre Planitia ab.

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In der Red Hour plädiert KARI-Kolonieleiter Kim Pak Cho für einen dritten Weg, der von ihm "Areoforming" genannte Ansatz, bei dem eine Anpassung der Marsoberfläche und der Kolonisten in einem sehr viel längeren Zeitraum (genannt werden um die 10'000 Jahre) erfolgen soll, anstatt eine schnelle Umwandlung in einen erdähnlichen Zustand. Die Idee wird in der Diskussionsrunde durchaus mit einigem Interesse diskutiert, auch wenn rasch klar wird, dass der dritte Weg den Roten noch immer viel zu weitreichend ist.

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Nahe Europolis wird auch der Bau des zweiten Moholes auf dem Mars begonnen. Die von der ESA konstruierten Rover beginnen das stickstoffreiche Gestein im Zielgebiet abzutragen und den Abraum in der Nähe aufzuschichten, damit er später genutzt werden kann. Da die Pläne des Moholes zusammen mit Blue Origin entwickelt wurden, ähnelt dieser Bau im Durchmesser demjenigen nahe der Amazon Prime Mars Base, dürfte aber nicht ganz so tief werden.

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In Algerien und Tunesien häufen sich Überfälle von diversen bewaffneten Gruppen und Milizen auf GEA-Anlagen. Dadurch entstehen erhebliche Schäden am grossen Solarprojekt der GEA in Nordafrika, welche dieses wohl um Monate, wenn nicht Jahre zurückwerfen könnten. Am schwersten wiegt die Zerstörung und Plünerung einer der Methansierungs-Anlagen südlich von Algier, in welcher mit der überschüssigen Elektrizität der Solaranlagen aus der Luft gewonnenes Kohlenstoffdioxid in Methan umgewandelt werden sollte. Der weitere Bau der Anlagen wurde vorerst gestoppt, um gemäss GEA-Direktorin Diamandis das Sicherheitskonzept in Nordafrika grundlegend zu überdenken.

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Die Meteorologen der ESA-Mission vermelden eine ungewöhnliche Wetterlage in den nördlichen Tiefebenen. Anders als sonst typisch für diese Jahreszeit haben sich bislang kaum Wolkenbänder über dem Planum Boreum gebildet, was auf eine geringere Verdunstung als üblich hindeutet. Da die Luftbrunnen der ESA auf den Wasserdampf in der dünnen Marsatmosphäre angewiesen sind um zu funktionieren, befürchten die Ingenieure deshalb, dass die Wasserausbeute in diesem Jahr wesentlich tiefer ausfallen könnte.

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Auf Phobos werden die beiden Frachter der Roskosmos-Mission für zwei Missionen zu den Asteroiden Hergé-B und Bradman vorbereitet. Da allerdings noch nicht genügend Treibstoff vorhanden ist um beide Missionen starten zu können, setzen sich die Logistik-Spezialisten der russischen Mission zu einer Krisensitzung zusammen, um über die Prioritäten zu beraten. Hergé-B befindet sich viel näher am Mars, weshalb eine Mehrheit der Missionsleitung dafür plädiert zuerst den Frachter zu ihm zu starten. Die Projektleiter der Bradman-Mission weisen allerdings darauf hin, dass eine Verschiebung ihrer Operation langfristig einen erheblich höheren Treibstoffverbrauch zur Folge hätte.

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Oklahoma City wird nach einem fehlgeschlagenen Einsatz des FBI und des ATF gegen eine bewaffnete Miliz in der Region von einer in der jüngeren Vergangenheit der USA beispiellosen Gewaltwelle erschüttert. Die Bundesbeamten hatten versucht ein vermutetes Waffenlager der Miliz am Stadtrand auszuheben, waren jedoch von der Miliz unter massivem Einsatz von Feuerkraft zum Rückzug gezwungen worden. Nachdem sich Gouverneur McIntosh auch nach über 24 Stunden nicht dazu bereit erklärt hatte die Nationalgarde zur Unterstützung anzufordern, hat Präsidentin Ocasio-Cortez selber den Notstand für den gesamten Bundestaat ausgerufen. Der Konflikt in Oklahoma der Verantwortung wurde der militärischen Reserve entzogen und stattdessen zu einer Angelegenheit der Streitkräfte der Vereinigten Staaten gemacht.

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...sie hörten This Land is Your Land in der Interpretation von Bruce Springsteen, werte Zuhörer. Nächste Stunde erwarten Sie ab 16:10 auf Rust 505 die Spielberichte des zurückliegenden Spielwochenendes in der NFL. Vorher aber die Kurznachrichten aus dem Studio von Daniel Webber. Daniel, was sind heute eure Themen?

Wir berichten über die Serie von rätselhaften Stromausfällen, die in jüngster Zeit die SpaceX-Basis Green Pheasant plagen und dort mittlerweile zu einem richtigen Ärgernis geworden sind. Von Phobos haben wir Neuigkeiten zu den bevorstehenden Geburtstagsfeierlichkeiten von Kolonieleiter Alexander Kolesnikow. Und wir konnten NASA-Vizedirektor in einem exklusiven Interview zu den Gerüchten befragen, demnach der US-amerikanischen Mondbasis möglicherweise eine Budgetkürzung bevorsteht...

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Die KARI- und die IMM-Kolonien unterzeichnen eine Vereinbarung über eine Kooperation im Bezug auf den Magnetkatapult, der nahe von Daehan Jeguk im Bau ist. In ihr verständigen sich die beiden Kolonien darauf, dass die Anlage zum weiteren Ausbau der Kasumir-Raumstation genutzt werden kann, während die IMM den Betrieb des Magnetbeschleunigers mit ihren Solarspiegeln unterstützen wird. Wenn das Experiment bei den Polkappen erfolgreich verläuft, wird die IMM die Spiegel während des ersten Betriebs des Katapults versuchsweise auf die Solaranlagen bei Daehan Jeguk richten. Damit wolle man die erzeugte elektrische Energie der Anlagen erhöhen, um so den immensen Stromverbrauch des Beschleunigers besser abdecken zu können.

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Nachdem man sich kurzfristig noch mehr Treibstoff bei der SpaceX-Mission besorgen konnte, starten die beiden Frachter von Roskosmos gerade noch rechtzeitig zu ihren Missionen zu den beiden Asteroiden, die sich derzeit dem Mars nähern und diesen 2068 und 2071 erreichen würden. Die CNSA kann die marsianischen Kolonien aber insofern beruhigen, dass beide Asteroiden den roten Planeten vermutlich verfehlen werden und die chinesische Asteroidenüberwachung derzeit keine aktive Gefahr ausmacht. Das Einfangen der Asteroiden werde vielmehr unter anderem die Basis für weitere Orbitinstallationen liefern.

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Eine jüngst auf Radio Mars ausgestrahlte Diskussionssendung wird unter den Marskolonisten emsig diskutiert. Das Thema der Sendung: Die Gerichtsprozesse gegen BP-Exxon und die Tatsache, dass die GEA bei diesen Verfahren oftmals als Mitklägerin auftritt. Die Runde debattiert dabei über die These, dass die GEA auf diese Weise versuche weltweit die Ölförderung zu drosseln und so die Umstellung auf Alternativen zu begünstigen. Dabei ist bemerkenswertesten, dass sowohl in der Runde auf Radio Mars als auch unter den marsianischen Kolonisten der Ansatz fast einstimmig positiv bewertet wird, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen. Die traditionell politisch eher zu sozialistischen Positionen neigende Mehrheit der Marskolonisten befürwortet einfach, dass BP-Exxon für Katastrophen wie vor Guyana endlich zur Verantwortung gezogen werde. Und die wirtschaftsliberale Fraktion kann dem Vorgehen etwas abgewinnen. Zumindest sei es, so der zur Sendung zugeschaltete Roskosmos-Kolonieleiter Kolesnikow, der viel klügere Ansatz die Umstellung der Privatwirtschaft auf umweltfreundlichere Alternativen zu fördern anstatt weiter teure Planwirtschaftsprojekte aufzuziehen.

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Im Meridiani Planum sind mit der KARI und der AEB gleich zwei Missionen auf der Suche nach weiteren Wasservorkommen im Untergrund, allerdings beide bisher ohne Erfolg. Weder die koreanischen Erkunder noch diejenigen aus der brasilianischen Kolonie finden bei ihren diversen Bohrversuchen Hinweise auf weitere Wasservorkommen in der Region. Immerhin wird bei Scylla Scopulus ein guter Standort für den Bau eines Aussenpostens gefunden, ein etwas erhöhtes und steiniges Plateau, das deutlich stabiler ist als die umgebende Ebene mit ihren sandigen Böden.

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Nach der US-amerikanischen Regierung hat auch das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas jüngst angekündigt, dass man das Budget der chinesischen Mondmission erheblich reduzieren wird. Angesichts der Vielzahl von Projekten, welche die CNSA derzeit betreut, sei es notwendig mit den verfügbaren Mittel stärker Schwerpunkte zu setzen und derzeit sehe man die Marskolonie und die geplante bemannte Jupitermission als wichtiger an. Die Mondmission, wenngleich prestigeträchtig, sei dagegen leider bislang hinter den Erwartungen zurück geblieben.

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Die Erkundungsrover der NSPO erreichen die Chalce Montes Gebirgskette in der Argyre Planitia Tiefebene. Die Rover der taiwanesischen Mission sind damit beauftragt die Überreste der abgestürzten AEB-Transportrakete zu suchen, die im April über der Region abstürzte. Als man am Fuss der Berge einige Transportcontainer findet, können die taiwanesischen Suchmannschaften eine Theorie bestätigen, welche aufgrund der Bildes eines koreanischen Satelliten aufgestellt wurde: Offenbar ist die Rakete bei ihrem unkontrollierten Eintritt in die Atmosphäre auseinander gerissen worden. Das ist insofern eine gute Nachricht, weil eine Explosion der Rakete oder ein Aufschlag in einem Stück wohl die Ladung komplett zerstört hätte. Wenn ein Teil der Fracht aber aus der zerrissenen Rakete raus geschleudert wurde, besteht zumindest Hoffnung etwas davon intakt bergen zu können. Die von den NSPO-Rovern vorgefundenen Container sind zwar infolge des Aufschlags aufgebrochen, die Ladung sieht aber auf den ersten Blick intakt aus.

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Die SpaceX-Kolonie Bat Canyon beginnt mit den vorbereitenden Arbeiten entlang der geplanten Strecke der Marsrallye. Die Planer der Rallye haben sich nach langer Diskussion auf eine abgewandelte Variante der Trans-Marineris Strecke entschieden. Die Rallye wird in Martian Viewing starten, durch Noctis Labyrinthus führen, dann quer über das Hochland von Sinai Planum, über eine Rampe fünf Kilometer in die Tiefe nach Ius Chasma und von dort in den Valles Marineris bis zur Rampe nach Bat Canyon. Um den Fahrern die Orientierung zu erleichtern, werden an einigen exponierten Stellen weithin sichtbare Metallstangen aufgestellt, welche die Versorgungslager markieren. In diesen Lagern sollen nebst einigen Versorgungsgütern auch Kameradrohnen deponiert werden, mit denen man später die Fahrt der Teams mit Aufnahmen aus der Luft verfolgen will.

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Im Kosmodrom Gagarin wird mit einigem Aufwand in der gerade neu eröffneten Freizeitanlage der 60. Geburtstag von Kolonieleiter Kolesnikow gefeiert. Da er einer der ältesten und auch prominentesten Marskolonisten überhaupt ist, wurde das auch von den Radiosendern auf dem Mars in ihren Nachrichten an dem Tag erwähnt und Phobos erhielt den ganzen Tag über Grussbotschaften aus den Kolonien. Radio Mars nahm das Ereignis zum Anlass eine längere Reportagereihe mit der von Kolesnikow befürworteten Gesellschaftsform des Anarchokapitalismus zu beginnen, wie sie im heutigen Russland existiert. Im Rahmen der Reportage wird man sich auf Radio Mars in den nächsten Folgen mit anderen Modellen beschäftigen, etwa der auf dem Mars sehr populären MMT und sozialrevolutionären Thesen.

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Die SpaceX-Ingenieure in Green Pheasant geben bekannt, dass man die Ursache der seit längerer Zeit andauernden Stromausfälle identifizieren konnte. Sie sind mit Details eher zurückhaltend, aber offenbar waren einige neu gebaute Transformatoren der Kern des Problems, die man nun wird auswechseln oder umbauen müssen.

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Zwei bekannte Ökonomen der Virgin-Marsmission veröffentlichen eine Studie, in der für sie das rasche Terraforming des Mars eintreten und dafür einen streng monetären Ansatz verfolgen. Sie argumentieren, dass allein der Wert eines vollkommen bewohnbaren Mars ein hinreichendes, wenn nicht sogar zwingendes Argument für das Terraforming sei. Sie beziffern etwa das theoretische Bruttonationaleinkommen (pro Erdenjahr) einer lebenden Umwelt auf dem Mars auf nicht weniger als 40 Billiarden US-Dollar. Die Studie wird allerdings von vielen Terraforming-Befürwortern nicht besonders begeistert aufgenommen. Auch wenn die Argumente darin ihre Position unterstützen, lehnen sie es in der Mehrheit ab einer Biosphäre überhaupt ein Preisschild aufzudrücken.

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Früher als geplant ist der grosse Treck der UAESA-Karawanen in der Region von Hellespontus angekommen, der Gegend westlich der grossen Bergkette um Hellas Planitia. Mehr als ein Drittel der arabischen Kolonisten war an der Reise beteiligt, welche die Funktionstüchtigkeit eines Verbands aus den mobilen Anlagen der UAESA beweisen soll. Bei Hellespontus wurden sie bereits von einigen Rovern aus der norwegischen Kolonie erwartet, markiert die Ankunft der arabischen Besucher doch auch die baldige Fertigstellung einer Route für Lastrover von Ahmar Dubai nach Hellas Planitia. Beim Bau der Ladestationen liegt man allerdings noch etwas im Zeitplan zurück und erst zwei von ihnen wurden in Betrieb genommen.

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Der Frachter Nowosibirsk meldet an das Kontrollzentrum auf Phobos, dass man erfolgreich den kleinen Asteroiden Hergé-B auf die Route abgelenkt habe, die ihn in die Schwerkraft des Mars lenken wird. Nach dem geglückten Manöver wird die Besatzung, da der Asteroid vorerst keine weitere Beaufsichtigung mehr benötigen sollte, zur Archangelsk weiter fliegen, die noch mit den Arbeiten auf dem wesentlich grösseren Asteroiden Bradman beschäftigt ist und um Unterstützung gebeten hat, um den Zeitplan einhalten zu können.

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Noch unbestätigte Berichte von bekannten israelischen Militärbloggern vermelden die Präsenz von Truppen der Ägyptischen Föderation in der Stadt Neom im Nordwesten von Saudi-Arabien. Demnach hätten zunächst ägyptische Kommandoeinheiten Brückenköpfe gesichert und danach seit die 111te Marineinfanterie-Brigade gelandet und habe die saudischen Einheiten in der Stadt nach kurzer Zeit überwältigt. Sollten sich die Berichte bewahrheiten, wäre den ägyptischen Truppen erstmals ein Durchbruch am Roten Meer gelungen.

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Bei den Bohrversuchen der WAA im Capri Chasma ereignet sich am Mittag des 30. Juni ein folgenschweres Unglück. Die Erkunder der westafrikanischen Mission finden dort, auf einen Hinweis der IMM hin, tatsächlich das lange gesuchte Wasser am östlichen Ende der Valles Marineris. Allerdings erweist sich das Gestein am Grund des Grabens als äusserst brüchig und das vorgefundene Wasser steht unter hohem artesischen Druck. So kommt es 100 Meter unterhalb der Oberfläche zu einer Wasserdampfexplosion, als in einer brüchigen Gesteinsschicht das Wasser urplötzlich dem Mars-Standarddruck ausgesetzt wird. Besagte Explosion legt den Grundwasserleiter noch weiter frei, so dass wenig später tausende Tonnen Wasser an die Oberfläche drücken und dort sofort in Eis und Wasserdampf übergehen. Am Ende des Tages hat sich ein "Fluss" aus Eisbrocken gebildet, der langsam nach Osten fliesst.

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Im Martian Viewing wird der Rohbau des "Mediterranean Mars"-Komplex fertig gestellt und unter Druck gesetzt. Die Anlage soll zukünftig einen Weinberg und einen Olivenhain beinhalten, wofür innerhalb des halbzylinderförmigen Komplexes ein lang gezogener Hügel angelegt wurde, der an eine Felswand an der einen langen Seite anschliesst. Entgegen der ursprünglichen Planung wurde allerdings beschlossen die Anlage am Nordhang der Kolonie zu errichten, was auf eine Empfehlung der Biologen der Mission zurück geht. Da man sich südlich des Äquators befindet und das Syria Planum südlich der Kolonie zudem für seine schwachen, aber häufigen Staubstürme bekannt ist, versprechen sie sich von der nördlichen Ausrichtung vor allem beim Wein eine bessere Ernte, auch wenn man trotzdem nicht um eine Unterstützung mithilfe künstlicher Beleuchtung herum kommen wird.

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US-Präsidentin Ocasio-Cortez erlässt nach dem wochenlangen Unruhen in Oklahoma eine Executive Order, mit welcher der Waffenbesitz im gesamten Bundesstaat erheblich eingeschränkt wird. Mit Verweis auf die Dutzenden Toten unter den Sicherheitskräften ist das Tragen von Waffen nur noch der Polizei und Nationalgarde gestattet und auch die Vorschriften für den Waffenbesitz werden so verschärft, dass die Anordnung faktisch auf ein Verbot innerhalb eines halben Jahres hinaus läuft. Im sonst so zerstrittenen Kongress beginnen die Abgeordneten der republikanischen Parteien umgehend mit dem Versuch die Executive Order wieder aufzuheben, was aber durch diverse Verzögerungen des Verfahrens durch die Demokraten bislang vereitelt wurde.

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