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Thema: Der Rote Planet - Der Nachrichtenticker

  1. #91
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    39. Februar, Marsjahr 6 (2060)

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    In Daehan Jeguk wird nach dem Tod des koreanischen Präsidenten Moon Jae-in eine zweitägige Trauerzeit verfügt. Die nicht absolut notwendigen Arbeiten werden eingestellt und selbst Radio Mars sendet vorübergehend nur eine Musik-Dauerschleife. Da der verstobene Präsident praktizierender Katholik war, tritt die Leitung der CONAE-Mission mit dem Angebot an die koreanische Kolonie heran, dass man in Daehan Jeguk für die katholischen Bewohner der Kolonie eine kleine Kapelle errichten könnte.

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    Nach längerem Aufenthalt in Europolis tritt die Reisegruppe rund um Elon Musk den Weg nach Green Pheasant an. Die Gruppe ist zwar nach den Feierlichkeiten wieder etwas geschrumpft, nachdem viele der Teilnehmer sich wieder auf den Rückweg zu den Valles Marineris gemacht haben, umfasst aber immer noch 15 Leute. Offenbar wurde der Vorschlag gemacht aus der Reise ein Langstrecken-Wettrennen nach Green Pheasant zu machen, so dass die drei SpaceX-Rover am Morgen des 39. Februar in aller Eile losrasen.

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    Der von Daedalia Planum ausgehende Staubsturm hat sich weiter nach Osten verlagert und nach Martian Viewing nun auch Bat Canyon erreicht. In beiden Koloniebasen wurden alle Aussenarbeiten eingestellt und die SpaceX-Sockelbasis und das Virgin-Bergwerk evakuiert. Anders als in früheren Jahren hat sich aber ein Standard-Protokoll für diese Räumungen etabliert und die Warnungen vor den Stürmen erfolgen früher, so dass die Aussenbasen geordnet geräumt werden und es nicht mehr zu chaotischen Szenen bei der Evakuierung kommt.

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    Bei einem Bohrversuch in der australischen Davis-Station zu einer folgenschweren Explosion, als man bei der Bohrung nach einem Erdölkvorkommen eine Erdgasblase erwischt. In der Kälte der Antarktis können die Sicherungsmassnahmen wegen vereister Ventile nicht schnell genug eingeleitet werden, so dass mehrere hundert Tonnen Erdöl austreten und an der Ingrid-Christensen-Küste ins Meer fliessen. Die australische Regierung, die nach der Meldung eine Wiederholung des gewaltätigen Protestwinters von 2057 befürchtet, hat für Canberra vorsorglich den Ausnahmezustand ausgerufen.

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  2. #92
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    12. März, Marsjahr 6 (2060)

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    SpaceX-CEO Dawson bestätigt in einem Investorencall, dass die Firma nebst den bereits laufenden Kooperationen mit Hochschulen in Nordamerika und Mexiko im Dialog mit weiteren Universitäten auf der Erde sei, um zusätzliche Ausbildungsprogramme für die Marsmission der Firma zu starten. Dies auf die Empfehlung der Kolonieleiter auf dem Mars hin, dass man für die erfolgreiche Besiedlung des roten Planeten noch mehr qualifiziertes Personal benötige. Im Fokus steht derzeit Ozeanien, dort seien die Gespräche schon am weitesten fortgeschritten, die Université de la Polynésie française und die University of the South Pacific seien an einer Kooperation interessiert. Aus informierten Kreisen ist aber zu hören, dass die Pläne in Frankreich und Australien mittlerweile auf gewissen Widerstand träfen, da die Regierungen der beiden Länder die besagten Hochschulen wenn überhaupt enger an die IMM respektive die ESA binden möchten.

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    Die Pressestelle von Roskosmos bestätigt auf eine Anfrage mehrerer Online-Medien, dass die privatisierte russische Weltraumagentur mit Subashii und der VW Group über eine Kooperation bezüglich des angekündigten Tethers im Orbit der Erde verhandelt. Direktorin Wissotzkaya bejahte allerdings nur, dass die Gespräche stattfinden, Roskosmos liess keine weiteren Details über den Inhalt der Gespräche verlauten. Und auch Subashii und die VW Group hielten sich mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen mit öffentlichen Stellungnahmen zurück.

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    "Sie hören Radio Mars und es folgt die Sendung Olympus, das Hintergrundjournal über das Leben in den Kolonien.

    Das Kosmodrom Gagarin auf Phobos galt bis zum Bau des Tethers jahrelang als die Kolonie, die oftmals etwas vergessen wurde. Eine verschworene Gemeinschaft, die auf dem noch lebensfeindlicheren Mond des Mars überlebte und unter sich blieb, denn die Besuche aus anderen Koloniebasen blieben dort aus naheliegenden Gründen aus. Mit der Ankunft der von Subashii und Iros angeworbenen Kolonisten und Zeitarbeiter und der Fertigstellung des Tethers begann sich das Gesicht von Phobos zu wandeln. Gagarin wurde grösser, internationaler und immer häufiger treffen nun Besucher in der Mondkolonie ein. Und manche beklagen den Verlust des Gemeinschaftsgefühls der frühen Tage der Kolonie.

    Valentin Tichonrawow ist einer der Kolonisten der ersten Stunde und heute der Skipper des Frachters Nowosibirsk, der in wenigen Wochen die Reise zur Erde antreten wird. Wir haben mit ihm über die frühen Tage der Kolonie gesprochen, was sich aus seiner Sicht seit damals verändert hat und weswegen das einer der Gründe für ihn war, sich für einen Platz auf der Nowosibirsk zu bewerben..."

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    Geändert von Azrael (21. November 2022 um 23:32 Uhr)
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  3. #93
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    40. März, Marsjahr 6 (2060)

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    Der Roskosmos-Frachter Nowosibirsk hat planmässig die Reise zur Erde angetreten, voll beladen mit den in Europolis geförderten seltenen Erden. Die Erde bewegt sich auf ihrer Umlaufbahn bereits wieder vom Mars weg und die Nowosibirsk wird bei ihrer Ankunft mehrere Monate im Orbit des blauen Planeten warten müssen, bis sich gegen Ende des Marsjahres das nächste Zeitfenster für die Rückkehr zum Mars ergibt.

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    Die Kolonien an den Valles Marineris liegen weiterin unter einer dichten Staubglocke, der entlang des Grabensystems tobende Staubsturm zeigt auch nach Wochen noch keine Anzeichen einer Abschwächung. Im Gegenteil weitet er sich sogar noch immer weiter aus, wenngleich sich die Geschwindigkeit zuletzt verlangsamt hat. Daher gehen die Meteorologen davon aus, dass seine Ausläufer auch noch die Nectaris Fossae überqueren und damit Neu-Neu-Delhi und Benachin erreichen könnten.

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    Als ihre letzte Aufgabe hat die Persephone-Mission damit begonnen die von den Jupitermonden zurück gebrachten Gesteins- und Eisproben an die Partner-Raumfahrtagenturen und mehrere nahmhafte Universitäten abzugeben. Die Proben waren zunächst im Europäische Weltraumastronomiezentrum in Villafranca del Castillo unter strengster Quarantäne untersucht worden, um eine Kontamination der Proben auszuschliessen.

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    In Rom verstirbt Papst Leo XIV. nach einem 17 Jahre währenden Pontifikat. Der aus Bolivien stammende Pontifex war nicht nur die bedeutende Stimme des derzeit dominierenden lateinamerikanischen Flügels in der katholischen Kirche, sondern galt auch als wichtiger Fürsprecher der CONAE-Marsmission. So verteidigte die Mission stets, wenn Kritik daran aufkam, dass die CONAE ihre Kolonisten vornehmlich aus Südamerika rekrutierte und andere katholische Regionen der Welt San Brandan untervertreten blieben. Daher könnte die Wahl des nächsten Papstes auch durchaus Auswirkungen auf die katholische Marsmission haben, sollte das nächste Oberhaupt der Kirche hier andere Prioritäten setzen.

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  4. #94
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    23. April, Marsjahr 6 (2060)

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    Im April treffen die letzten Raketen von der Erde in der Umlaufbahn des Mars ein und ihre Passagiere und Ladungen steuern in Landekapseln ihre jeweiligen Kolonien an. Insgesamt 25 Kolonisten der indischen ISRO-Mission landen allerdings zunächst auf Phobos. Sie wurden anhand ihrer Ergebnisse aus den körperlichen Tests ausgewählt, weil man bei ihnen auf eine geringfügig schlechtere Anpassungsfähigkeit auf niedrigere Schwerkraft des Mars geschlossen hatte. Daher werden sie in den Rotations-Komplexen des Kosmodroms Gagarin ein Schwerkrafttraining absolvieren, um sich über einen längeren Zeitraum auf den Mars-Standard anzupassen.

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    Mit den Raketen von der Erde ist auch der WAA-Kolonieleiter Shafik Mahama von seiner Reise zum blauen Planeten zurückgekehrt, die ihn dort durch die Mitgliedsstaaten der ECOWAS geführt hatte. Seine Reise war in der Kolonie durchaus umstritten, da die Abwesenheit des Kolonieleiters anfangs einige Probleme verursachte. Zuhause hatte Mahama indessen mit einigem Erfolg in weiteren Staaten Afrikas für eine Beteiligung an der WAA-Marsmission geworben und zudem massgeblich zum Beitritt der ECOWAS-Staaten zur GEA beigetragen.

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    Das zur Papstwahl zusammengetretene Konklave hat den aus Spanien stammenden Kardinal Emanuel Márquez zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Der Spanier, der Gregor XVII. als seinen Namen gewählt hat, wurde dem Vernehmen nach von einer Allianz der europäischen und afrikanischen Kardinäle gewählt, aus deren Reihen es immer wieder Kritik am Einfluss der lateinamerikanischen Kirche gegeben hatte, stammten doch alle Päpste seit 2013 von dem Kontinent.

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    Die Neuwahlen in der Europäischen Union kosten der konservativen Volkspartei, aus deren Reihen der gestürzte Präsident Van Epps stammte, erwartungsgemäss viele Sitze im Parlament und sie wird von der Fraktion der Grünen überflügelt. Allerdings schwächeln auch die Sozialdemokraten und die Liberalen, noch mehr als die Grünen legen die Parteibündnisse an den radikalen Rändern des politischen Spektrums zu. Politische Beobachter des europäischen Politikbetriebs rechnen deshalb mit einer möglicherweise noch lange anhaltenden Blockade in Straßburg, bis eine neue Kommission besetzt werden kann.

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  5. #95
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    30. April, Marsjahr 6 (2060)

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    In Neu-Anfang nimmt der neue Radiosender "Sound of Hope" den Betrieb auf. Da es sich um einen Sender handelt, der aufgrund der weiten Distanz zu den übrigen Koloniebasen nur im Grossraum Hellas Planitia empfangen werden kann und das Publikum daher überwiegend aus den chinesischen Kolonisten besteht, sendet Sound of Hope ausschliesslich in Mandarin und ist damit der erste Radiosender, dessen Übertragungen nicht überwiegend auf Englisch erfolgen. Nebst Nachrichten und Musik aus der Volksrepublik legt der Radiosender grossen Wert auf Bildungsthemen und Kolonieleiter Bailong Cheng hat auf Anfrage seiner Radiospezialisten selbst eine Reihe von Wissenschaftssendungen eingesprochen.

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    Von Treverien aus machen sich zwei Konvois aus jeweils drei Erkundungsrovern auf den Weg, die gemäss den Plänen der IMM in die Tharsis-Region zum Pavonis Mons reisen werden, um dort einen Forschungsaussenposten auf dem Gipfel des Schildvulkans zu errichten. Bis zu den östlichen Ausläufern der Valles Marineris werden die beiden Konvois gemeinsam fahren, um sich dann in eine nördliche und südliche Gruppe zu trennen. Einer der Konvois soll der weitestgehend bekannten Route durch das Thaumasia Planum folgen und bei Noctis Labyrinthus nach Norden schwenken, während der zweite Konvoi sich durch noch weitgehend unbekanntes Terrain in Xanthe Terra nördlich der Valles Marineris bewegen wird, in der Hoffnung dort einen direkteren und schnelleren Weg zum Pavonis Mons zu finden.

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    Australiens politische Krise aufgrund des Antarktis-Unfalls geht weiter. Nachdem Demonstrationen in Canberra durch ein massives Polizeiaufgebot verhindert wurden, kam es stattdessen in mehreren anderen australischen Städten zu teilweise nicht weniger gewaltsamen Protestzügen. Zeitgleich ist die australische Regierung aussenpolitisch zunehmend isoliert, nachdem eine von der Volksrepublik China angeführte Allianz von asiatischen und ozeanischen Staaten Sanktionen gegen das Land verhängt hat. Der australische UN-Botschafter unterstellte daraufhin der GEA in einer Rede vor der Generalversammlung, die Regierung in Peking zu diesem Schritt ermuntert und Ressourcen der Organisation darauf verwendet zu haben eine politische Verschwörung gegen sein Land zu schmieden.

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  6. #96
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    15. Mai, Marsjahr 6 (2060)

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    Anfang Mai beginnt der Sturm über den Valles Marineris abzuklingen. In Bat Canyon und Martian Viewing ist die Sonne wieder klar zu sehen und die Operationen ausserhalb der Habitate werden vorsichtig wieder aufgenommen. Priorität hat dabei die Reinigung aller Solaranlagen und die Prüfung von allen Luftschleusen und Dichtungen. Gerade in der SpaceX-Kolonie, wo es schon mal zu einem tödlichen Unfall infolge einer Fehlfunktion in einer Luftschleuse gekommen war, will man in der Hinsicht nichts dem Zufall überlassen. Doch trotz der Vorsichtsmassnahmen finden sich sofort viele Freiwillige für die Arbeiten, denn nachdem die Kolonisten (und die Touristen) über zwei marsianische Monate in den Habitaten eingeschlossen waren, sind sie dankbar über jede Gelegenheit nach draussen zu gelangen.

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    In einigen Kolonien kursiert seit einiger Zeit das sogenannte "Manifest der roten Bewegung", ein Text, den die Terraforming-Gegner letztes Jahr bei ihrem Treffen in San Brandan verfassten. In dem Manifest legen die Roten die Gründe für ihre Ablehnung des Terraformings dar, weshalb eine so umfassende Veränderung des Mars sowohl aus wissenschaftlicher als auch philosophischer Betrachtungsweise abzulehnen sei, und skizzieren wie sie sich die Besiedlung des roten Planeten stattdessen vorstellen. Nach ihrer Auffassung sollten die Marskolonien in abgeschotteten Habitaten bleiben (die durchaus auch sehr gross sein könnten) und die Oberfläche des roten Planeten überhaupt nicht verändert werden. Zwar gilt die Meinung der Roten als eine Minderheitsposition, dennoch wird das Manifest in den Kolonien, in denen es kursiert, mit grossem Interesse diskutiert.

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    Radio Mars widmet im Mai der Koloniebasis Pulmão Verde gleich mehrere Reportagen. Die Radiomacher berichten über die "ersten Schritte einer marsianischen Demokratie", wie sie es nennen. Denn in der AEB-Kolonie lässt Kolonieleiter Daniel Lopes Garcia unter den Bewohnern von Pulmão Verde eine Abstimmung durchführen, ob als nächstes Projekt der Bau einer Kantine, eines Lebensmittelverarbeitungsbetriebs oder von Freizeiträumen angegangen werden soll. Viele Bewohner weit grösserer Kolonien verfolgen die Durchführung dieser Abstimmung auch deshalb mit grossem Interesse, weil sich dort auch zunehmend mehr Leute zu Wort melden, die sich nach der anfänglichen Phase der Etablierung der Koloniebasen nun ein grösseres Mitgestaltungsrecht wünschen.

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    Die von den Vereinten Nationen organisierte Friedenskonferenz in Dakar muss ergebnislos abgebrochen werden, da die äthiopische Delegation die Ansicht vertritt, dass sie kein Verhandlungsmandat mehr habe. Wenige Tage zuvor war ein grosser Teil der Regierung in Addis Abeba getötet worden, als eine aufgebrachte Menge das Gebäude stürmte, in welchem der Ministerrat gerade eine Notfallsitzung abhielt. Das Land versinkt infolge der ausbleibenden Wasserlieferunge aus den ägyptisch besetzten Gebieten zunehmend in Anarchie und während vereinzelte Elemente der Armee auf eigene Faust den Kampf gegen die Truppen der Ägyptischen Föderation wieder aufgenommen haben, hat eine massive Fluchtbewegung nach Süden und Westen eingesetzt. Nach einer Schätzung des UNHCR befinden sich seit dem Ende des Krieges fast 10 Millionen Äthiopier auf der Flucht, weil sie den Hungersnöten und den in vielen Regionen um sich greifenden Gewalt zu entkommen versuchen.

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    Geändert von Azrael (29. November 2022 um 20:54 Uhr)
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  7. #97
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    6. Juni, Marsjahr 6 (2060)

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    In San Brandan erfüllt der neu eingetroffene Bischof Sandro Fiore als Leiter der Gemeinden des Mars einen Wunsch, den die Katholiken auf dem roten Planeten schon eine Weile hatten: Er weiht die ersten marsianischen Priester. Vier Kolonisten, die in den vergangenen Jahren über das entsprechende Angebot der CONAE ihre Ausbildung absolviert hatten, empfangen nun in San Brandan das Weihesakrament. Nebst zwei aus Lateinamerika stammenden Priestern sind die beiden anderen interessanterweise Bewohner anderer Kolonien, sie stammen aus Daehan Jeguk und Pulmão Verde. Das neue Bistum Mars ist aufgrund seiner geringen Grösse - und natürlich der weiten Distanz zu Rom - noch sehr provisorisch organisiert und die Diözese untersteht dem Apostolischen Stuhl direkt ohne einer Kirchenprovinz anzugehören.

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    Begleitet von einer Live-Berichterstattung von Rust 505 beginnt in Ahmar Dubai das 4. marsianische Cricket Turnier. Der Sport-Radiosender hatte den vier traditionellen Mannschaften des Turniers in den Tagen zuvor schon umfangreiche Reportagen gewidmet, so dass wohl auf dem Mars selten zuvor so viel über die Teams, ihre Stärken und Schwächen, die favorisierten Taktiken und besten Spieler bekannt war. Während das Interesse an dem Turnier auf der Erde in diesem Jahr ersten Auswertungen zufolge eher zu stagnieren scheint, ist es auf dem roten Planeten ein umso grösseres Gesprächsthema. In der Favoritenrolle sieht die Redaktion von Rust 505 in diesem Jahr die Blauen von Treverien, während man die Grünen von Neu-Neu-Delhi nach dem Rücktritt ihres langjährigen Mannschaftskapitäns Posani Teja als die klaren Underdogs des Turniers sieht.

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    Die Hungerkrise in Ostafrika verschärft sich zusehends. Ausgelöst vom Zusammenbruch des äthiopischen Staates und der anhaltenden Dürre suchen noch mehr Bewohner des Horns von Afrika ihr Heil in der Flucht in die Randgebiete Äthiopiens und der Nachbarstaaten. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen und die UNHCR bekunden grösste Mühe der Krise auch nur halbwegs adäquat beizukommen, da die schiere Zahl der Flüchtenden in so kurzer Zeit die Strukturen der Organisationen überfordert. Von mehreren UN-Diplomaten wird ausserdem recht unverblümt Kritik an der GEA geübt, da die Organisation von Direktorin Diamandis so viele Mittel an sich gerissen habe, dass die Geberstaaten unter anderem auch die Zuwendungen an diverse UN-Programme zusammengestrichen hätten. So sei es kein Wunder, dass das Welternährungsprogramm jetzt in dieser kritischen Phase nicht ausreichend helfen könne.

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  8. #98
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    22. Juni, Marsjahr 6 (2060)

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    Das von der SRC unterstützte Forschungsprojekt von Blue Origin erzielt erste vielversprechende Ergebnisse. Den Wissenschaftlern in der Amazon Prime Mars Base gelingt es Gene des extremophilen Bakteriums Deinococcus radiodurans in sauerstoffproduzierende Cyanobakterien einzufügen. Die Resultate werden von anderern Forschergruppen der SRC als recht vielversprechend beurteilt. Sollte es gelingen auf dieser Basis eine stabile Bakterienkultur aufzubauen, wäre es vielleicht möglich neue Bauformen einer Photosynthese-Anlage zu konstruieren, die mit geringerem Wartungsaufwand Sauerstoff produzieren könnte.

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    Die Auszählung der Präsidentschaftswahl in Korea verzögert sich um mehrere Tage, da das Wahlresultat so knapp wurde, dass man in mehreren Wahlkreisen das Ergebnis überprüfen und nachzählen musste. Am Ende gewinnt der Kandidat der liberalen Deobureo-minju-dang äusserst knapp mit 44,1 % und einem Vorsprung von gerade mal 20'000 Stimmen landesweit gegen seinen Kontrahenten von der linken Tonghap-jinbo-dang. In wenigen Tagen soll Choi Yeong-min in Seoul als der zweite Präsident des Vereinigten Koreas vereidigt werden.

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    In Zentralasien trocknen im Herbst erneut viele Flüsse aus, weshalb befürchtet wird, dass in der Region erneut Konflikte um die raren Ressourcen ausbrechen könnten. Die kasachische Regierung in Almaty, die in der Praxis weniger als die Hälfte des Landes tatsächlich kontrolliert, bezeichnet die Lage aber als unter Kontrolle. Die Volksrepublik China, die bei der letzten grossen Dürre noch mit massiven Truppenbewegungen reagierte, hat bislang keinen erneuten Einmarsch in die Region angekündigt. Das könnte nach Einschätzung von Militärexperten auch damit zusammenhängen, dass nur ein Teil der Infrastruktur zwischen den chinesischen Küstenregionen und den westlichen Landesteilen nach dem Taifun Damian wiederhergestellt wurde und damit schnelle Truppenverlegungen nach Xinjiang gar nicht möglich wären.

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    Geändert von Azrael (03. Dezember 2022 um 08:01 Uhr)
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  9. #99
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    40. Juni, Marsjahr 6 (2060)

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    Auf Phobos beginnen die letzten Vorbereitungen für den bevorstehenden Einsatz des Frachters Sapporo. Das Schiff soll in einigen Wochen starten, um den Eisasteroiden "Tiantan" abzufangen und seine Flugbahn zu verändern. Zwar stellt der Asteroid keine Gefahr für den Mars dar, den von der CNSA publizierten Berechnungen zufolge wird er die Marsbahn kreuzen, würde aber den Planeten um zehntausende Kilometer verfehlen. Die Roskosmos-Mission will den Brocken aber ablenken und näher an den Mars heran bringen, um ihn in der Umlaufbahn des roten Planeten zu stabilisieren.

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    Die drei IMM-Erkundungsrover der südlichen Gruppe erreichen die Caldera des Pavonis Mons. Die Rovergruppe war südlich der Valles Marineris gut voran gekommen und hatte davon profitieren können, dass die Routen von Sinbei über Bat Canyon bis Martian Viewing bereits gut erkundet waren. Die nördliche Gruppe ist hingegen noch immer unterwegs, da sie im Ophir und Lunae Planum immer wieder durch Höhenzüge ausgebremst wurde. Die Route erwies sich also trotz ihrer kürzeren Distanz als wesentlich beschwerlicher.

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    In Pulmão Verde werden die Wahlzettel der Abstimmung ausgezählt, in der die AEB-Kolonisten über das nächste Bauprojekt der Koloniebasis hatten abstimmen können. Wie von der Kolonieleitung erhofft, war das Demokratie-Experiment weit über die kleine brasilianische Kolonie hinaus beobachtet und diskutiert worden, sowohl Radio Mars als auch Welle Noctis hatten mehrmals über die Abstimmung berichtet, da die Zuhörer immer wieder danach fragten. Die Abstimmung war in Pulmão Verde selbst zwar auch wochenlang das häufigste Gesprächsthema, erwies sich aber am Ende als recht eindeutig. Eine grosse Mehrheit von 60% der Stimmen entfiel auf das Kantinen-Projekt.

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  10. #100
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    55. Juni, Marsjahr 6 (2060)

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    In Adélie beginnen die Testfahrten des "Model Blue", wie der neue autonome Transportrover genannt wird, den die Marsmissionen von SpaceX und Blue Origin gemeinsam entwickeln. Die Entwicklungsabteilungen der Kolonien haben zwei Prototypen gebaut, die verschiedene Ansätze verfolgen: Ein längeres Rovermodell mit einer Gelenkvorrichtung, der mehr Last transportieren kann und eine Variante mit einem stärkeren Motor, der höhere Geschwindigkeiten erreichen könnte. Die beiden Prototypen sollen mit einer Fahrt nach Green Pheasant nun auf ihre Einsatztauglichkeit getestet werden.

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    Obwohl die Ankunft der drei übrigen IMM-Rover noch aussteht, hat die auf dem Pavonis Mons angekommene Gruppe bereits mit ihrer Hälfte des Materials den Aufbau des geplanten Forschungsaussenpostens begonnen. Besondere Beachtung durch die Terraforming-Befürworter auf dem Mars erfährt ein Forschungstagebuch, das über Welle Noctis weiter verbreitet wird. Die von der Erde angeforderte Lieferung umfasste unter anderem eine Kultur strahlungsresistenter Methanobacterien, mit deren Hilfe versuchsweise Treibhausgase produziert und in die Atmosphäre entlassen werden sollen, aus dem Trockeneis welches man auf dem Gipfel des Vulkans vorgefunden hat.

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    Auf der Erde wird von der GEA ein Projekt wieder aufgenommen, das einst zu Beginn des Jahrhunderts eine Zeit lang erwogen aber wieder verworfen worden war. Direktorin Diamandis will das Sahara-Solarprojekt wieder ins Leben rufen, das den Bau von technisch einfachen Photovoltaikanlagen in der grössten Wüste der Welt vorsieht. Die Anlagen werden zur Stromversorgung der umliegenden Länder und insbesondere der energiehungrigen Wirtschaft der aufstrebenden ECOWAS dienen. Ausserdem wolle man langfristig auch Anlagen zur technischen Methanisierung errichten, mit deren Hilfe die gewonnene Energie auch weiter exportiert werden könnte.

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  11. #101
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    13. Juli, Marsjahr 6 (2061)

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    Die Ingenieure der NASA-Gasförderstätte in den Acidalia Colles stellen im Juli einen Druckabfall in der Förderleitung fest. Gewisse Schwankungen im Druck hatte man schon früher hin und wieder registriert, diesmal ist der Druckabfall aber aussergewöhnlich hoch und zeigt seit zwei Wochen konstant nach unten. Wenn sich die derzeitige Tendenz fortsetzen sollte, würde die Förderung gegen Ende des Monats zum Erliegen kommen. Die Geologen und Techniker der NASA versuchen derzeit fieberhaft die Ursache für den sinkenden Druck festzustellen und insbesondere zu ermitteln, ob das Vorkommen möglicherweise erschöpft ist.

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    Der Roskosmos-Frachter Sapporo ist von Phobos aus zum Eisasteroiden Tiantan gestartet. Da der kleine Asteroid nur einen Durchmesser von 30 Meter aufweist, sind die Ingenieure von Roskosmos zuversichtlich, dass man in der Lage sein dürfte die Bahn von Tiantan stark zu beeinflussen. Insbesondere da man auf Basis der Daten der CNSA-Asteroidenüberwachung die notwendigen Manöver lange im Voraus sehr genau berechnen konnte. Die Sapporo wird im August Tiantan erreichen und ihn in den folgenden Wochen mit einer Reihe von kurzen Schubmanövern auf einen neuen Kurs bringen, bei dem die Schwerkraft des Mars den Asteroiden einfangen wird. Danach werden weitere Korrekturen erforderlich sein, um den Asteroiden auf einer Umlaufbahn über dem Mars zu stabilisieren.


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    Die Internationale Atomenergie-Organisation bestätigt in einem Bericht zuhanden der UN-Generalversammlung, dass die weltweite Uranförderung 2060 erstmals stagnierte und gegen Ende des Jahres sogar rückläufig war. Entsprechende Schätzungen waren während des Jahres auch schon von der Neft-Konsortiengruppe und einigen nationalen Atomagenturen gemacht worden, deren Schätzungen wegen unzureichender Datenlage aber mit gewissen Unsicherheiten behaftet waren. Der Peak in der Uranförderung hat zu einem Preisschock geführt, infolge dessen der Uranpreis zeitweise auf über 50% anstieg. Der indische Premierminister Kartikeya Chauhan kritisierte in dem Zusammenhang den Ausstieg aus der Kohleenergie, den die GEA seinem Land oktroyiere. Vor dem Hintergrund schwindender Uranreserven müsse der von der GEA angestrebte Ersatz der indischen Kohlekraftwerke durch Atommeiler dringend überdacht werden.

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  12. #102
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    30. August, Marsjahr 6 (2061)

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    Pünktlich zum Ende der Play-offs in der NBA, bei der sich die Boston Celtics in einem spannenden letzten Spiel den Meisterschaftstitel gesichert hatten, beginnt die marsianische Basketball-Liga ihre Regular Season. Das Auftaktspiel zwischen den New Horizon Astronauts und den Sinbei Wolves wird von den Astronauts mit Heimvorteil in New Horizon ausgetragen. Wie erhofft hat man sich durch den Wahl dieses Termins auch auf der Erde einige Aufmerksamkeit verschafft, so dass zwei Video-Netzwerke die Spiele weltweit vertreiben werden. Nebst dem ist natürlich auch ein einheimisches Videoteam vor Ort und Vertreter der drei grossen marsianischen Radiosender.

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    Das San Brandan-Trainingscamp wird von Kolonieleiter Emiliano Pederna offiziell in Betrieb genommen. Zwar erfolgte die Kolonistenauswahl der CONAE in diesem Jahr noch nach den üblichen Kriterien, dennoch soll die Anlage für die neuen Kolonisten bereits genutzt werden, um sich besser auf dem Mars zu akklimatisieren. Ein erster prominenter Besucher in der Anlage war Bischof Sandro Fiore, der (wie man in San Brandan bereits vermutete) aufgrund seines Alters einige Mühe mit der Akklimatisierung auf dem roten Planeten bekundete.

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    ...die Abendausgabe von Welle Noctis und das sind heute unter anderem unsere Themen:

    Das plötzliche Versiegen der Erdgas-Quelle in den Acidalia Colles stellt die NASA-Geologen vor ein Rätsel. Technische Fehlfunktion oder abruptes Ende der Methanförderung auf dem Mars?

    Erneuter Ausfall des Ski-Weltcups 2060/2061 wegen einer winterlicher Hitzewelle in Europa. Wie die veränderte Wetterlage über dem Kontinent dort möglicherweise das Ende des Skisports in seiner derzeitigen Form einläuten könnte.

    Während die provisorische kasachische Regierung in Almaty mit dem Rücktritt mehrerer Minister zu kämpfen hat, weiten Einheiten von Starkov International ihre Kontrolle im Westen von Kasachstan aus.

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    Kasachstan kommt in der derzeitigen Dürreperiode nicht zur Ruhe. Die Gespräche zwischen Roskosmos und der provisorischen kasachischen Regierung waren letzte Woche unterbrochen worden, nachdem sich beide Seiten nicht über die Sicherheitszusagen hatten einigen können, welche Roskosmos für eine Ende des Starkov-Einsatzes im Land gefordert hatte. Auch der Austritt dreier führender Minister aus der Regierung hatte einen Unterbruch der Verhandlungen notwendig gemacht. Wie Direktorin Helena Wissotzkaya nun bestätigte, habe man aus diesem Grund keine andere Möglichkeit gesehen als den Vertrag mit Starkov International zu verlängern und das Unternehmen mit der Sicherung von Baikonur zu beauftragen. Heute morgen übernahmen Einheiten von Starkov in Aqtöbe und weiteren Orten die Kontrolle über die Trans-Aral-Eisenbahn und weiteten ihre sogenannte Kontrollzone im Westen des Landes aus...

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  13. #103
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    42. August, Marsjahr 6 (2061)

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    Ein Transportrover der AEB erleidet bei einer Transportfahrt einen Unfall. Der Rover war mit einer Ladung Nahrung auf dem Weg nach Ahmar Dubai, als der Fahrer am Rande des Schiaparelli-Kraters ein paar Meter vom üblichen Kurs abkam und unter frisch herbei gewehtem Sand einen Riss übersah. Der Rover kippte daraufhin vorüber und krachte mehrere Meter in die Tiefe. Der Fahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt, sein Mitfahrer konnte jedoch die nahe gelegene Basis São Petro benachrichtigen, die einen Rover zur Rettung der Verunglückten aussandte. Der Unfallfahrer wurde zurück zur Krankenstation nach Pulmão Verde transportiert, der Motor des Gasrovers hat jedoch gemäss der Einschätzung der Rettungskräfte einen Totalschaden erlitten.

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    Ungeachtet der Kritik aus Indien hat GEA-Direktorin Diamandis in einer Pressekonferenz die Pläne der Organisation hinsichtlich der Kohleförderung noch mal bekräftigt. Der Ausbau der Atomkraft in Asien werde wie geplant voran gehen und in den meisten Mitgliedstaaten seien die von der GEA angestossenen Gesetzesinitiativen so weit fortgeschritten, dass man sich in ca. 2 Jahren definitiv von der Kohle als Energiequelle verabschieden werde. Gerüchten zufolge führt die GEA hinter den Kulissen intensive Gespräche mit den Regierungen in Washington und Moskau, mit dem Ziel die Aufbereitung von Brennstoffen aus alten Atomwaffen auszuweiten.

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  14. #104
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    1. September, Marsjahr 6 (2061)

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    Die Ingenieure in der norwegischen Kolonie berichten, dass man hinsichtlich der Reduktion der Elektronikkosten einen Teilerfolg erzielt hat und die Standard-Baupläne der Elektrolyse-Anlagen so weit optimieren konnte, dass man bei diesen einige Bauteile weglassen oder durch simple mechanische Schalter ersetzen konnte. Ob ihnen das auch bei anderen Gebäuden gelingt, ist derzeit aber noch unklar und die Projektleiter sind sichtlich vorsichtig da Prognosen abzugeben. Dazu kommt, dass die Neuentwicklung der Photosynthese-Anlagen durch die SRC dafür sorgen könnte, dass schon bald ein alternativer Entwurf für die Sauerstoffaufbereitung vorliegt, welcher die bisherigen Anlagen ganz obsolet machen könnte.

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    Wie UAESA-Generaldirektor Jamal Taryam auf eine Anfrage des Föderativen Nationalrats der Vereinigten Arabischen Emirate bestätigt, hat die Behörde erste Gespräche mit interessierten Parteien über eine privatwirtschaftliche Beteiligung an der arabischen Marsmission begonnen. Weit fortgeschritten seien vor allem die Verhandlungen mit der ADNOC und Aratech, jedoch halte man sich derzeit auch noch andere Optionen offen.

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    Die Bohrtechniker von New Horizon konnten den Ausfall der Methanförderung aufklären, nachdem ihnen eine Gruppe Ingenieure im NASA-Hauptquartier den entscheidenden Hinweis gegeben hatte. Wie bei einer zweiten Probebohrung und nach dem Einsatz eines Roboters in der Leitung bestätigt werden konnte, hat sich Methanhydrat in den Förderleitungen gebildet und letztendlich zur Verstopfung der Leitung und des umliegenden Gesteins geführt. Bisher war bei der Förderung auf dem Mars auf die Trocknung oder das Molchen des Methans verzichtet worden, weil das Erdgas sehr trocken war. Nach der Förderung der ersten Schicht des Vorkommens strömt nun aber Gas mit einer etwas anderen Zusammensetzung nach, das deutlich höhere Anteile an Wasser, Stickstoff und Helium aufweist.

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  15. #105
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    40. September, Marsjahr 6 (2061)

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    Die chinesische Asteroidenüberwachung präsentiert den anderen Marsmissionen die Aufnahmen einer spektakulären Kollision zwischen zwei grossen Brocken im Asteroidengürtel, dem Asteroid (453) Tea und einem unbenannten Asteroiden der Amor IV-Klasse. Da eine grössere Zahl von Objekten mit stark exzentrischen Umlaufbahnen derzeit den Asteroidengürtel kreuzt, hat die CNSA viele ihrer Satelliten während der Zeit auf diesen Bereich ausgerichtet, so dass ihnen diese detaillierten Aufnahmen gelangen. Der 21 km grosse Tea ist infolge der Kollision entzwei gebrochen und bei den umliegenden Asteroiden der Flora Gruppe dürfte der Zusammenstoss ebenfalls zu Bahnstörungen führen. Wegen der chaotischen Art der Kollision kann aber noch keine Aussage dazu gemacht werden, ob das in näherer Zukunft dazu führen wird, dass weitere Asteroiden ins innere Sonnensystem geschleudert werden.

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    Auf Phobos testet die Roskosmos-Mission bei der Bergbauanlage am Skyresh-Krater den Prototypen eines Lasers, der auf Basis der Geräte entwickelt wurde, mit denen die ESA bereits im vorherigen Jahr begonnen hat Edelgase aus Gesteinsformationen auf dem Mars zu lösen. Die Versuche der russischen Ingenieure sind soweit erfolgreich, mit einer Kombination aus gebündeltem Sonnenlicht und unterstützend dazu eines Lasers gelingt es ihnen das Gestein grossflächig zu schmelzen und zu verdampfen. Das Einfangen der gelösten Stoffe stellt hingegen noch eine etwas grössere Herausforderung dar, für die man im Vakuum bisher noch keine praktikable Methode gefunden hat.

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    Die seit der Umweltkatastrophe bei der Davis-Station in der Antarktis andauernde politische Krise hat in Australien ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Die Regierung war angesichts immer weiter eskalierender Proteste überall im Land gezwungen zurück zu treten und Neuwahlen auszurufen. Dies nachdem die Polizei von Canberra zuletzt den Regierungssitz hatte evakuieren lassen, um Zusammenstösse mit einer aufgebrachten Menschenmenge in der Hauptstadt zu vermeiden. Dass das Land infolge der von der Volksrepublik China initiierten Sanktionen in eine schwere wirtschaftliche Krise geraten war, dürfte ihr übriges beigetragen haben. Vorläufige Umfragen sagen den Australian Greens einen klaren Wahlsieg voraus und Parteichef Keating hat bereits angekündigt im Falle einer Regierungsbildung alle Lizenzen für die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Antarktis aufzuheben und einen raschen Beitritt Australiens zur GEA anzustreben.

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