Der Rote Planet - Der Nachrichtenticker

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"Der Tag bricht an und Mars regiert die Stunde."

Friedrich Schiller - Wallensteins Tod, 1. Akt, 1. Auftritt / Wallenstein

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In bester DB-Tradition werden an dieser Stelle zwischen den Auswertungen die Nachrichten aus nun bald zwei Welten zusammengetragen. Ab dem Zeitpunkt des offiziellen Missionsbeginns (bei Abgabe von Runde 0) werden die Neuigkeiten zukünftig mit der Zeitrechnung des Mars bezeichnet, zur besseren Orientierung wird aber auch noch weiter das jeweilige irdische Jahr mit angegeben.

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Im Oktober werden die Raketenstarts der beiden Marsmissionen des Irans und des Vereinigten Koreas mit grossem Interesse verfolgt, die ganz zu Beginn des Startfensters für den geplanten Transit stattfinden. Pressevertreter und Influencer aus aller Welt sind zum Semnan Space Center im Iran und dem Naro Space Center im koreanischen Goheung-gun gereist und übertragen die Starts in über 50 Länder. Beide Starts sind erfolgreich, auch wenn es beim koreanischen Start zu einigen Stunden Verzögerung kommt, bis die letzten Wolken über dem Raketenstartplatz verschwunden sind. Am gleichen Tag veröffentlichen die Aussenminister beider Länder eine Absichtserklärung, in welcher das Ziel einer Zusammenarbeit zwischen den Marskolonien der Länder angekündigt wird. Dieser Schritt war von vielen Beobachtern der Marsmissionen bereits erwartet worden, da die zukünftigen Basen im Meridiani Planum recht nahe bei einander liegen.

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In Indien beginnt die letzte Phase des Wahlkampfes um das Unterhaus des indischen Parlaments. Mit der Wahl wird auch die Regierungszeit des derzeitigen Interims-Ministerrats enden, der die Exekutive provisorisch geleitet hatte, nachdem Präsident Nanda nach der verlorenen Misstrauensabstimmung des Premierministers keinen Nachfolger mehr ernannt hatte. Der Wahlausgang ist in vielen Wahlkreisen nach wie vor offen und es wird ein enges Rennen zwischen der sozialliberalen Koalition der Kongresspartei und den nationalkonservativen Parteien erwartet.

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Während die öffentliche Aufmerksamkeit fast vollkommen vom Mars beansprucht wird, beginnt in Lissabon das Treffen der International Union of Geological Sciences. Diese Konferenz ist insofern bemerkenswert, dass es für wissenschaftliche Treffen mittlerweile unüblich geworden ist sich persönlich an einem Ort zu treffen, sondern Symposien meist rein digital abgehalten werden. Aufgrund der vielen Anliegen, die an der Konferenz 2049 diskutiert werden sollen, hat sich IUGS zu diesem unüblichen Schritt entschlossen, da es unerlässlich sei sich dafür persönlich austauschen zu können.

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Das Hauptquartier der IMM-Marsmission in Singapur verkündet, dass man entgegen anderslautender Berichte die Bauten am Kolonieschiff der internationalen Mission noch rechtzeitig abschliessen konnte. Nach einigen letzten Tests an den Navigationssystemen des Schiffes der IMM wird es sich voraussichtlich zusammen mit den Kolonieraketen Koreas und des Irans auf den Weg zum roten Planeten machen.

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Der Südwesten der USA verzeichnet ein unrühmliches Jubiläum. Vor genau 10 Jahren war der Lake Powell erstmals verschwunden, da man aufgrund der anhaltenden Dürre in der Region das Wasser bei seiner Talsperre abliess, um den Hoover Dam in Betrieb zu halten. Auch in diesem Jahr hat nun die typische Trockenzeit des Colorado River begonnen, die bis zur Schneeschmelze im nächsten Frühling anhalten dürfte.

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Aus Nischni Nowgorod wird vermeldet, dass die formale Auftrennung der Mamontow-Kanzlei vollzogen wurde. Die Kanzlei ist heutzutage der bedeutsamsten Privatrechts-Versicherer in Russland, der im anarchokapitalistischen Staat den Verkauf von Gesetzen und die Klagen danach organisiert und so zu einem wichtigen Element der Judikative und Legislative wurde. Die Gründer der Kanzlei, die Geschwister Nastja und und Andrey, hatten sich vor zwei Jahren zerstritten und danach die Aufspaltung der Firma angestrebt.

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Die Missionsleiter der NASA- und der ESA-Marsmissionen und ihre Crews richten sich vor ihrer Abreise in Videobotschaften an ihre Heimat, die innert weniger Stunden millionenfach angeschaut und auf allen Nachrichtenportalen ausgestrahlt werden. Da die Raketen der Kolonisten von der europäischen Sarpedon-Raumstation und der amerikanischen Mondbasis aus starten, war anders als bei den meisten Missionen eine Verabschiedung direkt vor dem Marstransit nicht möglich gewesen. Die NASA-Mission befindet sich nun dicht hinter den gemeinsam fliegenden Raketen Koreas, des Irans und der IMM, während sich die ESA-Mission aufgrund ihres Startorts an die Spitze gesetzt hat und den Mars voraussichtlich als erste erreichen dürfte. Auch aus Baikonur wird der Start der ersten der beiden geplanten russischen Kolonieraketen vermeldet.

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Der Bharatiya Janata Party gelang in Indien kurz vor der Unterhaus-Wahl ein Coup, als sich der populäre Leiter der zukünftigen Marskolonie, Tarun Tulsi Tejas Erigaisi, in zwei Interviews äusserst positiv über das Wahlprogramm der Partei äusserte. Auch wenn Erigaisi es wohlweislich vermied eine offene Wahlempfehlung auszusprechen, kam die Botschaft offenkundig bei vielen Wählern an. Die hindu-nationalistische BJP sicherte sich mit 301 Sitzen eine Mehrheit in der Lok Sabha und erzielte damit ihr bestes Wahlergebnis seit 2024. Damit dürfte der indische Präsident wohl demnächst den BJP-Parteivorsitzenden Kartikeya Chauhan mit der Bildung einer Regierung beauftragen.

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BP-Exxon, der 2033 aus der Fusion der beiden Unternehmen BP und ExxonMobil entstandene Energiegigant, hat bei den amerikanischen und europäischen Patentämtern eine neue Methode zur Förderung von Methanhydrat aus der Tiefsee zur Patentierung angemeldet. Die Erschliessung der bekannten Vorkommen ist seit vielen Jahren blockiert, da bislang kein Unternehmen eine Fördermethode vorlegen konnte, welche die geforderten Sicherheitsstandards zur Vermeidung von unkontrollierter Freisetzung erfüllte.

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Von der Puerto Belgrano Naval Base nahe Bahía Blanca wird erfolgreich die Rakete der argentinischen Marsmission gestartet. Der Start war mehrmals verschoben worden, um den Besuch von Papst Leo XIV. abzuwarten und wenn möglich zu Allerheiligen starten zu können. Nachdem der Heilige Vater für die Besatzung der Kolonierakete einen öffentlichen Gottesdienst abgehalten und ihnen sowie den tausenden angereisten Pilgern den apostolischen Segen erteilt hatte, erfolgte der Start am späteren Nachmittag.

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Erwartungsgemäss wurde der BJP-Parteivorsitzende Kartikeya Chauhan in Indien mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt, der er nach der Ernennung aller Minister nun als Premierminister vorsitzt. Während der Feier zum Wahlsieg der BJP hat der neue Regierungschef u.a. angekündigt, dass man im Verlaufe des nächsten Jahres im indischen Parlament eine Budgeterhöhung für die ISRO-Marsmisson um mindestens weitere hundert Millionen einbringen werde.

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Mit den Starts von Indien, der Vereinigten Arabischen Emirate und dem norwegischen ESA Joint Venture sind drei weitere Marsmissionen erfolgreich gestartet. Während das Medienecho bei den Emiraten und Norwegen aufgrund der abgelegenen Startplätze vergleichsweise moderat blieb, hat die begeisterte Antrittsrede des neuen indischen Premiers zu einem grossen Andrang beim Start der indischen Mission am Satish Dhawan Space Centre geführt. Der aussergewöhnlich lange Monsun dieses Jahres hätte beinahe weitere Verzögerungen beim Start zur Folge gehabt, doch erwischte man Anfang November gerade noch ein günstiges Startfenster.

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Ein chinesisches Forscherteam veröffentlicht vor dem Hintergrund der laufenden Raketenstarts zum Mars die Resultate einer Untersuchung der Gesteinsproben, welche die chinesische und die beiden amerikanischen bemannten Marsmissionen vom roten Planeten zurück gebracht hatten. Die chinesischen Wissenschaftler kommen aufgrund der Auswertung der tieferen Bohrproben zu dem Schluss, dass das CO2-Reservoir unterhalb des Permafrosts des Mars eine weit grössere Mächtigkeit aufweist als bisher angenommen. Gemäss ihrer Auswertung befinde sich allein im marsianischen Regolith gebundenes Kohlendioxid, das bei seiner vollständigen Freisetzung einen marsweiten Atmosphärendruck von um die 200 Millibar herstellen würde.

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Weitere Starts für die Marsmissionen erfolgen in kurzer Abfolge diese Woche, mit der CNSA, Blue Origin und den beiden SpaceX Raketen hat sich mittlerweile das Gros der geplanten Missionen auf den Weg zum roten Planeten gemacht. Von den bereits abgeflogenen Raketen werden bislang keine Probleme vermeldet und die vorläufigen Missionsberichte sind alle positiv. Die ESA-Mission befindet sich nach wie vor an der Spitze und dürfte den Mars fast zwei Wochen vor den anderen Raketen erreichen.

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Aus der saudi-arabischen Hauptstadt Riad wird vermeldet, dass Saudi Aramco offiziell den Betrieb eingestellt hat. Der Mineralölkonzern war fast ein Jahrhundert lang die grösste Gesellschaft der Branche gewesen, bis mit der Stilllegung des Ghawar-Ölfelds der Niedergang der Firma begann. Seit zwei Jahrzehnten sind im Nahen Osten keine neuen Vorkommen mehr erschlossen worden, mit Ausnahme derjenigen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und es wird allgemein angenommen, dass auch deren Ergiebigkeit weit hinter denen früherer Funde zurückbleiben wird. Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur dürften sich die grössten noch unerschlossenen Vorkommen in Zentralasien und der Antarktis befinden.

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Der afrikanischen WAA-Mission gelingt es - in einem an Nachrichten über die Marsmissionen nicht armen Monat - weltweit in die Schlagzeilen zu kommen. Der ECOWAS-Vorsitzende Shafik Mahama verkündet der verblüfften Öffentlichkeit kurz vor dem Start der WAA-Marsrakete, dass er sich selbst an Bord dieser begeben und zum Mars aufbrechen werde. Es hatte als offenes Geheimnis gegolten, dass der Mars Mahamas Ziel war. Jedoch überrascht es viele, dass er mit der allerersten Rakete zum Mars aufbricht. Sein Vorhaben war offenkundig nur mit dem innersten Kreis der ECOWAS-Exekutive abgesprochen gewesen. Die ECOWAS-Kommission gab wenig später bekannt, dass Kommissionspräsident Abdou Abacha vorläufig den Vorsitz übernehmen wird, bis ein Nachfolger für Shafik Mahama gewählt wurde.

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Die vor über einem Monat begonnene Konferenz der International Union of Geological Sciences kommt nur schleppend voran, da sich die versammelten Geologen in vielen Punkten der Tagesordnung offenbar nicht einig werden. Insbesondere der Antrag der Anthropocene Working Group wird kontrovers diskutiert, da die Forschergruppe zum wiederholten male und mit viel Nachdruck die Definition einer neuen geochronologischen Epoche fordert. Der Einfluss des Menschen auf die Erde sei so gewaltig, dass man dies in späteren Epochen zweifellos auch im Fossilbefund wiederfinden werde. Daher sei es nur folgerichtig das 21. Jahrhundert als Anthropozän vom aktuellen Holozän abzugrenzen. Viele Konferenzteilnehmer lehnen es aber ab, sich überhaupt mit dem Antrag zu befassen, da eine solche Definition für die Geologie keinen praktischen Nutzen habe.

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Ende November befinden sich die Marsmissionen alle auf dem Weg zum roten Planeten. Einige der Missionen haben es jedoch nicht geschafft und das Transitfenster 2049/2050 verpasst. Virgin Galactic hatte bereits frühzeitig kommuniziert, dass ihre Mission noch nicht bereit sei. Etwas überraschender ist hingegen, dass auch die Marsmissionen von Brasilien, Israel, Japan und Taiwan das Startzeitfenster verpasst haben. Bei ihnen allen war es im Vorfeld zu technischen Problemen bei den Raketen oder gewissen Modulen an Bord gekommen, weswegen sich ihr Start immer weiter verzögerte, bis sie wegen schlechten Wetters oder des sich schliessenden Zeitfensters nicht mehr rechtzeitig abheben konnten. Es ist noch unbekannt, welche Auswirkungen dies auf die fünf Missionen von Virgin, AEB, ISA, JAXA und NSPO haben wird. Es wäre für sie möglich in zwei Jahren noch zum Mars aufzubrechen, jedoch besteht bei allen Programmen die Möglichkeit, dass ihre Finanzierung nach dem Misserfolg eingestellt und die Projekte gestoppt werden.

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Die Mehrzahl der Marsmissionen ist weiterhin wie geplant auf Kurs, bei zwei der Raketen wurden allerdings Abweichungen zur geplanten Flugbahn festgestellt. Eine der zwei NASA-Raketen, welche das bemannte Raumschiff als Frachtflug begleitet, ist merklich zurückgefallen. Und bei der Rakete der WAA-Mission wurde ein ganz leichter Drift nach rechts festgestellt, dessen Ursache von der Besatzung derzeit noch gesucht wird.

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Als bekannt wird, dass die israelische Marsmission ihr Zeitfenster verpasst hat, muss sich der israelische Regierungschef vor der Knesset verantworten. Premierminister Schimon Aridor hatte zuvor schon nur eine knappe Mehrheit im Parlament besessen und wird sich wohl binnen Wochenfrist einer Vertrauensabstimmung gegenüber sehen.

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Während eine amerikanische Frachtrakete weiter zurückfällt und mittlerweile von allen anderen Raketen überholt wurde, konnte das Problem bei der WAA-Mission offensichtlich behoben und die westafrikanische Rakete wieder auf Kurs gebracht werden. Mittlerweile haben die Marsmissionen ca. einen Drittel der Strecke zum Mars zurückgelegt und sind auf voller Reisegeschwindigkeit. Der Mars-Ausschuss der UN-Generalversammlung hat über die Kommunikationsverbindung des IMM-Raumschiffs den Vorschlag übermitteln lassen, dass die Kolonien des Mars mit dem 1. Januar 2050 die Zeitrechnung für den roten Planeten beginnen sollen, das Jahr 2050 wäre somit das "Missionsjahr" oder "Marsjahr" 1.

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Erwartungsgemäss hat Premierminister Schimon Aridor unter anderem aufgrund des vorläufigen Scheiterns der ISA-Mission die Vertrauensabstimmung im israelischen Parlament nicht überstanden. Damit hat die Regierung Israels keine Mehrheit mehr im Parlament und wenn sich nicht überraschend eine neue Koalition zusammenfinden sollte, wird der Präsident voraussichtlich Neuwahlen für die Knesset ansetzen.

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Zur Weihnachtszeit wird von der CONAE-Rakete eine Botschaft von Papst Leo XIV. übertragen, in welcher sich das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche an die Marsmissionen richtet, ausdrücklich an alle ungeachtet ihrer Herkunft und ihres Glaubens. Die Reise zum Mars sei ein Zeichen der Hoffnung für die gesamte Menschheit und symbolisiere, dass man deren Licht auch an die entferntesten Orte tragen werde. Zu vieles werde dieser Tage getan, weil es einfach und bequem sei, auch wenn es nicht der Allgemeinheit diene. Die künftigen Marskolonien hingegen hätten mit ihrer beschwerlichen Reise entschieden ein historisches Projekt zu unternehmen, trotz aller Widrigkeiten die sie auf dem roten Planeten erwarten werden. Er hoffe, dass die Besiedlung des Mars eine Inspiration für die gesamte Menschheit sein werde, um diese auch auf der Erde hoffnungsvoll in die Zukunft schreiten zu lassen.

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In Australien hat Amazon, das im vergangenen Jahrzehnt mit grossen Investitionen in den Energiesektor eingestiegen ist, seinen bislang grössten Coup gelandet. Der Konzern hat die Übernahme von Wesfarmers verkündet, einem der grössten Kohle- und Erdgasförderer der Branche. Um Wesfarmers hatten sich schon seit längerem Gerüchte gedreht, dass die Firma auf der Suche nach Investoren sei, um die Ausweitung der Prospektion zu finanzieren. Die Geschäftsleitung hoffte so den den Rückgang des Unternehmensumsatzes zu stoppen, da der Tagebau vielerorts in Australien infolge erschöpfter Lagerstätten nicht mehr möglich ist. Möglicherweise hat auch die kürzliche Schliessung von Saudi Aramco dazu beigetragen, dass die Geschäftsführer von Wesfarmers zu einer kompletten Übernahme ihrer Firma bereit waren.

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Nach 4 Monaten Reise haben die Marsmissionen zwei Drittel der Reisedistanz zum roten Planeten zurückgelegt. Die Kommunikation mit der Erde gestaltet sich durch die immer grösser werdende Verzögerung in den Nachrichten auch immer schwerer. Es sind allerdings bei den Raketen bislang keine weiteren Störungen aufgetreten und die Stimmung bei den Kolonisten ist dadurch weiter gut, nun da alle der baldigen Ankunft entgegen fiebern. Die Ankunft am Mars mit der anschliessenden Bremsung der Raketen mit Hilfe der Atmosphäre gilt aber (nach dem Start) als einer der kritischsten Momente der Mission, bei dem es noch zu weiteren Überraschungen kommen könnte. Die Kontrollzentren auf der Erde rechnen bis zuletzt an den idealen Kurskorrekturen und übermitteln diese laufend an ihre Raketen.

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Unbestätigten Berichten zufolge ist es in Khartum zu Protesten gegen die Militärdiktatur gekommen, welche seit vier Jahren das Land beherrscht. Die Demonstrationen seien aber vom Militär nach nur einem Tag blutig niedergeschlagen worden. Da die Ägyptische Föderation, der Zusammenschluss Ägyptens und des Sudans, das Land seit längerem stark von der Aussenwelt abgeschottet hat, lassen sich die Nachrichten aus Khartum nur schwer überprüfen. Daher rätselt man im Ausland über das wahre Ausmass der Protestbewegung.

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Übereinstimmend haben die Weltraumorganisationen mehrerer Länder bestätigt, dass Ende März (nach marsianischem Kalender) ein gut 30 Meter durchmessender Asteroid auf der Nordhalbkugel des Mars einschlagen wird. Das Objekt war seit längerem von den Astronomen beobachtet worden, doch hatte man zunächst noch angenommen, dass es den roten Planeten verfehlen würde. Den revidierten Berechnungen zufolge wird der Asteroid allerdings in Utopia Planitia einschlagen und daher keine der Marskolonien gefährden.

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In mehreren australischen Städten wurden Demonstrationen gegen die Davis-Station in der Antarktis organisiert. Die Proteste richteten sich gegen die faktische Aushöhlung des Antarktis-Vertrags durch die australische Regierung, welche die einst als Forschungsbasis errichtete Station fortwährend ausbaut. Seit der Errichtung eines Flugplatzes und eines Hafens bei der Davis-Station ist diese zu der grössten Ansiedlung auf dem antarktischen Kontinent heran gewachsen, mit über 1'000 ständigen Bewohnern. Obwohl die Aktivitäten in Davis von Australien weiterhin als wissenschaftliche Arbeiten bezeichnet werden, hatte sich das Land vor 9 Jahren aus dem Umweltschutzprotokoll zum Antarktis-Vertrag zurück gezogen und in der Nähe der Station ein erstes Bergwerk errichtet. Allgemein wird angenommen, dass eine Reaktion der Konsultativstaaten des Vertrags nicht mehr lange wird auf sich warten lassen. Noch ist aber unklar, ob sie sich auf der ATCM Tagung im nächsten Jahr beispielsweise auf Strafzölle auf australische Exporte verständigen werden oder ob weitere Länder aus dem Vertrag ausscheren und dem Vorbild Australiens folgen könnten.

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Der Internationale Geologenkongress ist ohne ein Ergebnis zum heiss diskutierten Thema des Anthropozäns zu Ende gegangen. Der Stillstand in dieser Frage hatte das Vorankommen des Kongresses lange verzögert, so dass sich die Teilnehmer erst nach längerer Zeit mit anderen Punkten befassen konnten. Einig waren sich die Kongressteilnehmer insbesondere darin, dass sich weitere Studien mit der in jüngster Zeit wieder angestiegenen vulkanischen Aktivität im Pazifischen Feuerring befassen sollen.

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Nachdem die Marskolonisten alle nach und nach in ihren Basen eingetroffen sind und diese in Betrieb genommen haben, beginnt man überall auf dem roten Planeten mit den geplanten Projekten des ersten Jahres auf dem Mars. Fast überall wird eilends die Funktionstüchtigkeit der Erkundungsrover geprüft, um mit der Erforschung des Umlandes beginnen zu können. Bei vier der Missionen kommt es zu Problemen mit den Rovern, da die kalte Umgebung offenbar den elektrischen Systemen der Fahrzeuge zugesetzt hat. Die Missionen der ESA (Europa), von Blue Origin, der CONAE (Argentinien) und des ISC (Iran) können daher zunächst nur eingeschränkt mit den Fahrten beginnen und konzentrieren sich stattdessen vorerst auf die anstehenden Bauprojekte.

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Gegen Ende des Februars beginnt sich am Rande des Hellas Planitia Beckens, über der westlichen Berggruppe Hellespontus Montes, ein Marssturm zu bilden. Der Sturm dürfte von dort aus binnen weniger Tage die chinesische und die norwegische Kolonien erreichen. Da sich der Sturm aber am Ende des Sommers auf der südlichen Hemisphäre gebildet hat, nehmen die Meteorologen beider Kolonien jedoch an, dass der Sturm binnen weniger Wochen wieder abklingen wird und sich nicht zu einem globalen Staubsturm entwickeln dürfte. Da der Sturm jedoch nur wenig Sonnenlicht durchlässt, sind vorerst auch die Erkundungsrover der beiden Missionen zur Untätigkeit verdammt.

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Die Missionsleitung der AEB-Marsmission hat bekannt gegeben, dass die brasilianische Mission Ende 2051 einen zweiten Anlauf für die Reise zum Mars unternehmen wird. Der Start der Rakete zum ursprünglich geplanten Datum hatte sich aufgrund logistischer Schwierigkeiten und danach schlechten Wetters so lange verzögert, dass man sich bei der AEB letztlich zum Abbruch entschlossen hatte. Anders als in einigen anderen Ländern, deren Start zum Mars ebenfalls ins Wasser gefallen war, hat der Abbruch in Brasilien aber bislang zu keiner politischen Krise geführt und die brasilianische Regierung sowie die beteiligten Mercosur-Staaten stehen weiter hinter dem Projekt. Lediglich Venezuela hatte nach dem Startabbruch seinen Beitrag zum Budget der Mission gestrichen.

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Aus vielen der Kolonien werden munter Videobotschaften, Vlogs und sogar kleine improvisierte Dokumentationen an die Heimat übermittelt. Insbesondere in den USA und in Indien erfreuen sich die Videos vom Mars schnell wachsender Beliebtheit. Eines der Videos aus New Horizon führt dabei zu einer skurrilen Geschichte auf der Erde. Die amerikanischen Kolonisten berichten darin stolz über die Pyrit-Mineralien, die sie nahe der Basis gefunden haben. Ein Übersetzungsfehler in einer spanischen Nachrichtensendung macht aus dem Katzengold (oder fool's gold in Englisch) kurzerhand einen „echten“ Goldfund. Obwohl sich die Angabe mit dem Original-Video eigentlich leicht widerlegen lässt, macht die Nachricht über das Gold auf dem roten Planeten tagelang überall auf der Erde die Runde und viele Medienschaffende und Influencer übernehmen die falsche Nachricht ungeprüft. Auch wenn sich die Falschnachricht am Ende aufklärt, hat das kurzzeitige Goldfieber den Marsmissionen weltweit noch mehr Aufmerksamkeit eingebracht und man geht davon aus, dass sich im kommenden Jahr viele Freiwillige für die Reise zum Mars bewerben werden.

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Der Sturm über Hellas Planitia ist erwartungsgemäss nach Nordosten über die chinesische Kolonie hinweg gezogen. Anfang März hält der Sturm zwar noch an, hat sich aber schon deutlich abgeschwächt. In der norwegischen Kolonie sieht man es als sicher genug an die Erkundungsrover nun endlich auszusenden, im chinesischen Neu-Anfang wartet man noch zu.

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Nahe der Blue Origin Kolonie am Rande von Margaritifer Terra kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Die Vermutung der Geologen der Mission erweist sich als korrekt, die nahen Krater sind in der Tat Bruchzonen einstiger Geysire und Schlammvulkane, von denen einige wohl noch weit bis in die aktuelle Amazonian-Periode vor einigen hundert Millionen Jahren aktiv waren. Bei Bohrversuchen in der provisorisch nur als „Krater 3“ bezeichneten Senke bohrt man ein Grundwasservorkommen unterhalb des Permafrosts an, das noch immer unter hohem Druck stand. Das Wasser aus der Quelle schiesst den Bohrbrunnen hoch und explodiert an der Oberfläche regelrecht. Zwei der beteiligten Geologen werden schwer verletzt, drei weitere Kolonisten tragen leichte Verletzungen davon.

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