Hier soll es um die Konferenz des Großkhans im Juni gehen. Eine Tagesordnung folgt noch.
Hier soll es um die Konferenz des Großkhans im Juni gehen. Eine Tagesordnung folgt noch.
1) Das Verhältnis von Khanaten und Tributstaaten untereinander und zum Großreich
2) Mögliche außenpolitische und religiöse Restriktionen für diese beiden Gruppen von Ländern
3) Schweden
4) Finnland
5) Indien
Beginnen wir vielleicht gleich mit 1), weil die Debatten sich ohnehin in die Länge ziehen könnten.
Es gibt bereits verschiedene Khane, die sich zu dem Thema grundsätzliche Gedanken gemacht haben, welche über reine Restriktionen hinausgehen.
Böhmen ist anwesend, der Khan muss nur noch etwas anderes erledigen. Morgen schaff ich sicherlich etwas grundsätzliches.
Man möchte an dieser Stelle die mächtige ungarische Khanin, die großartige Sosha , hervorheben! Seit Jahren sind die Ungarn ein toller Beweis für erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Mongolen und den Verbündeten.
Neben dieser Erfolgsgeschichte, gibt es mit dem römischen Reich am Schwarzen Meer einen weiteren Stabilitätsanker der mongolischen Herrschaft, die eine weitere Möglichkeit aufzeigen, wie das Verhältnis zwischen Vasallen und Verbündeten dem glorreichen Yunus Khan zur Stärke verhelfen kann!
Lang lebe Yunus Khan!
Man wird auf jeden Fall noch die böhmische Stellungnahme abwarten. Falls noch andere Reiche etwas ausarbeiten, bittet man um einen kurzen Hinweis.
Alle Vorschläge, über die diskutiert und gegebenenfalls abgestimmt werden kann, müssen natürlich auch eingebracht werden. Es sind keine geheimen Absprachen geplant, sonst hätte man sich die Konferenz ja auch sparen können.
Böhmen dankt Hellas für die eröffnenden Worte und möchte nun ebenfalls, wie zuletzt leider häufig notwendig, das Wort ergreifen, um auf mögliche Missstände aufmerksam zu machen.
Was zeichnet einen Mongolen aus? Der Lebensstil? Das Pferd? Die Herkunft?
In Sarai wurden Residenzen errichtet und die meisten von uns Leben nicht mehr in Zelten auf den weiten Ebenen. Man kann einen französischen Bauern auf ein mongolisches Pferd setzen und er wird trotz seiner Unfähigkeit an seinem Ziel ankommen. Man kann adeligen Blutes sein und trotzdem zum Brüdermörder werden. Was heißt es dann also, ein Mongole zu sein?
Der mongolische Geist geht viel tiefer, er durchdringt alles und sollte zu allen Zeiten unser Handeln bestimmen. Das mongolische Reich ist das größte Reich der Welt, das mächtigste und das einzige, was der Welt dauerhaft Wohlstand und eine Zukunft bringen kann. Dafür einten die großen Khane der Vergangenheit die Welt unter ihren Hufen, eroberten Burgen mit ihren Männern und erschlugen Widersacher mit ihren Schwertern. Dafür lebten, bluteten und starben unsere Vorfahren und durch ihre Opfer und die unermüdliche Weisheit und Führungskraft der Großkhane konnten wir uns lange im Glanze der Welt sonnen.
Ein jeder Mongole sollte dem Erhalt dieses Glanzes seine ganze Existenz widmen, das ist es, was einen Mongolen ausmacht.
Nur ist dem auch so? Wir Khanate haben unseren Eid auf den Großkhan geleistet, ihn zu verteidigen und dem Reich beizustehen, in den dunkelsten Stunden, an den schwärzesten Abgründen. Wir haben geschworen allen Schaden vom Großreich fernzuhalten und so die grenzenlose Macht zu erhalten, die dem Reich von unseren Vorfahren geschenkt wurden. Wir verteidigen das Großreich an seinen Außengrenzen und sorgen dafür, dass sich die gierigen Hände der Anderen nicht nach unserem geliebten mongolischen Reich ausstrecken.
Welche anderen eigentlich? Es gibt angebliche Verbündete des Reiches, welche jedoch keinen Eid geleistet haben, welche nicht am Erhalt des mongolischen Reiches interessiert sind, welche nur widerwillig ihren Teil zum Glanz und zur Pracht des Großkhanes beitragen.
All dies wäre jedoch verzeihlich, wenn sie nicht auch noch versuchen würden, dem Großreich aktiv zu schaden! Wer verzögerte Tributzahlungen in den dunkelsten Kapiteln unseres Reiches während des Bruderkrieges? Wer richtete unschuldige Khanatsbürger auf offener Straße hin? Wer lechzt an unseren Grenzen im Norden, Osten, Süden und Westen beständig nach den Reichtümern des Großreiches?
Die Tributstaaten sind keine Mongolen, ihnen liegt nichts am Fortbestand der Herrlichkeit des Großreiches und gegenwärtig scheinen sie keinerlei Strafe fürchten zu müssen, egal wie offen ihre Abscheu dem Großreich gegenüber zur Schau getragen wird.
Wir Vasallenkhanate hingegen haben unser Leben dem Großkhan verschrieben und sind Mongolen, im Geiste wie im Blute. Wir sind das Bollwerk gegen die Bedrohungen von außen und wir sagen euch, Böhmen ist bereit dazu! Unsere Brüder sind bereit dazu! Nur lasst uns auch unseren Eid erfüllen und das Großreich vor Gefahren bewahren! Lasst uns den Tributstaaten nicht mehr jeden Affront, jede offene Aggression, jedes unverhohlene Ablehnen des mongolisches Reiches durchgehen!
Ein jeder böhmische Bürger würde sein Leben für den Großkhan geben, nur zeigt uns, dass diese Aufopferung und Liebe in Sarai auch erwidert wird! Lasst uns endlich wieder unseren Eid, unsere Lebensaufgabe erfüllen!
Darum fordert Böhmen auf dieser Konferenz 2 grundlegende Entscheidungen:
1. müssen Khanate in allen Belangen über Tributstaaten gestellt werden.
2. müssen die Khanate endlich wieder ihrem Eid nachkommen dürfen, Schaden vom Großreich abwenden zu dürfen, auch und insbesondere wenn sich dies gegen Aggressionen aus Tributstaaten richtet.
Man dankt den Gesandten aus Hellas und Böhmen für ihre sehr durchdachten Beiträge als Anstoß der Diskussion.
Wir lesen daraus folgendes: Die Vasallenkhanate wünschen sich eine engere Bindung zu ihrem Lehnsherrn. Einen speziellen Status, der das besondere Band, das sie mit dem größten Herrscher der Welt verbindet, angemessen daratellt, um dann gemeinsam das Großreich zu neuer Blüte zu führen. Der Reichsgedanke ist in den Khanaten offensichtlich außerordentlich lebendig und populär. Man wünscht, die Feinde der pax mongolica gemeinsam ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Durch die nicht mehr regelmäßig stattfindenden Kuriltai hat mittlerweile vielleicht auch die persönliche Komponente der Verbindung zwischen der Person des Großkhan und den Herrschern der Vasallenkhanate gelitten. Der Gesandtenkongress steht ja Vasallen wie Tributstaaten gleichermaßen offen und man könnte den Eindruck bekommen, auf einer Stufe mit den "gewöhnlichen" nicht mongolischen Verbündeten des Reichs zu stehen.
In den letzten Jahren standen die Vasallenkhanate mehr und mehr auf eigenen Beinen. Sie übernahmen relativ autonom den Schutz der Außengrenzen des mongolischen Machtbereichs und erhielten dafür relativ freie Hand in ihrer Außenpolitik. Dass dies nicht immer funktioniert, hat ja leider das tragische Beispiel Ägypten gezeigt. Wir können also den Wunsch nachvollziehen, dass die Vasallenkhanate wieder direktere Bande nach Sarai herstellen wollen. Dies kann dem mongolischen Frieden nur förderlich sein, wenn Herr und Vasall mit einer Stimme Seite an Seite für die Gerechtigkeit eintreten.
Natürlich steht es jedem Herrn frei, seine Beziehungen zu seinen Vasallen mit diesen einvernehmlich selbst zu regeln. Wie viel mehr also dann dem Herrscher der Welt. Mit großer Macht einher geht jedoch auch große Verantwortung und jede Veränderung im Großreich, das ja ein Weltreich nie gekonnter Größe und Macht ist, beeinflusst somit auch die gesamte Welt. Eine solche Austarierung der Macht muss also ausbalanciert, mit Augenmaß und vor allem weise und gerecht durchgeführt werden, um Schaden für die Welt abzuwenden. Viele Tributstaaten sind schließlich treue Verbündete des Großkhans, die ihm stets mit Rat und Hülfe zur Seite stehen und die mongolische Friedensordnung schätzen und schützen.
Da das Ziel ist, die goldene Zeit des Großreichs wiederherzustellen, wie sie unter dem großen und gesegneten Großkhan Putraq bestand, würden wir vorschlagen, dass eine Orientierung an der mongolischen Außenpolitik und dem Verhältnis zu den Vasallenkhanaten in seiner Regierungszeit am besten wäre. Denn Putraq war nicht nur der größte und mächtigste Großkhan. Er vereinte gleichzeitig weitere der edelsten Eigenschaften eines Herrschers in sich. Gilt der doch als der gerechteste und weiseste aller Großkhane. Jeder, der diese Zeit noch erlebt hat, schwärmt direkt von seiner Regierungskunst und er gilt als geradezu vorbildhaft für einen guten Herrscher. In der Christenheit wird er gar als Heiliger verehrt.
Wir fragen also: Wie könnte man sich nicht Putraq zum Vorbild nehmen, um ein weiteres goldenes Zeitalter der Mongolen einzuläuten?
Unter Putraqs Herrschaft mussten sich die Vasallenkhanate nicht, wie von den Khanaten vorgetragen, jede Provokation oder gar Angriffe auf ihre Untertanen gefallen lassen. Auch hatte die Welt nicht so unter der Geißel des Krieges zu leiden wie heutzutage. Putraqs Herrschaft machte seine Zeit zu einer gesegneten.
Doch wie wurde dies erreicht? Wie bereits erwähnt und gefordert, konnte der mongolische Machtbereich geschlossen, als untrennbare und unüberwindbare Einheit handeln, weil Großreich und Vasallen als aufrechte mongolische Krieger wie ein Mann zusammen standen. Die Vasallenkhanate wurden deutlich effektiv durch Sarai geschützt. Um dies durchzusetzen, mussten diese jedoch auch enger an ihren Herrn gebunden und intensiver kontrolliert werden. Dies sind unzweifelhaft und unausweichlich die zwei Seiten derselben Medaille. Man kann das eine nicht ohne das andere haben. Man erinnere sich nur, wie der große Putraq die immer wieder auftretenden Überfälle der Ungarn auf die umgebenden Tributstaaten unterband und so Gerechtigkeit und den mongolischen Frieden auf vollkommene Weise wiederherstellte. Der Inbegriff von Macht und Herrlichkeit des mongolischen Großkhanats wie sie unter dem Großkhan Yunus wieder erreicht werden soll.
Wie ein prächtiger Steinadler überfliegt Ungarn die Grenzen zum Reich. Natürlich geht auch an uns nicht vorbei, mit unseren Adleraugen, dass die Tributstaaten bisweilen einen höheren Status genießen als wir Khanate. Im Grunde der Sache fragt gerade Ungarn: Warum nicht? Denn die Sesshaftmachung der Mongolen in Sarai will auch finanziert werden. Mit all dem Prunk. All der Glorie. All dem Luxus.
Und dennoch! Diese Privilegisierung wurde sich genommen ohne etwas dafür zu geben. War es nicht dereinst so, dass die Tributstaaten entsprechend besteuert wurden um ein aufbegehren schon wegen finanzieller Knappheit zu erschweren? Diese Zeiten sind vorbei. Der Steinadler sieht reichere Beute. Zu reich. Doch statt diese Beute zu schlagen und die Herde gesund und klein zu halten wird er von seinem Herren, dem er blind folgt zurückgerufen. Die Beute entkommt. Und wächst weiter.
Man vertritt die Meinung, dass nicht die Khanate enger an das Reich gebunden werden sollten. Die Aussage, dass man dies hier nicht mehr so fühle, seitens des Abgesandten aus Anis getätigt, ist ein bloßer Affront. Demnach spricht man sich für eine Tributerhöhung aus, um diesen neuen Status auch zu legitimieren.
Dass Khanate und Tributstaaten zusammenarbeiten können sehen hingegen auch wir als gegeben an. Das deutsche Königreich mit Burgund ... Schweden und Teile Novgorods, Ungarn und Izmir. Die mongolische Friedensordnung funktioniert. Doch wegen dieser Verzahnung stehen die Tributstaaten einfach nicht mehr außerhalb des Reiches sondern sind de facto ein Teil davon. Diese Teilhabe wurde natürlich durch die großartige Friedensordnung seitens der Mongolei entsprechend gewürdigt. Doch was bekam das Großreich als Gegenleistung für diese Geste der Freundschaft und Teilhabe an der Glorie? Mehrere Aufstände in Mitteleuropa, ist die Antwort. In der Vergangenheit initiiert durch ebenjene Tributstaaten die, im Gegensatz zu uns Khanaten, am meisten von diesem System profitieren. Innerhalb dieses Systemes.
Man beantragt entsprechend einen Nachbarschaftstribut. Jeder Tributstaat der an der Grenze zu einem Khanat lebt soll einen zusätzlichen Tribut an diese Khanatsnachbarn liefern. Um die Wehrhaftigkeit des Großreiches auch in Zukunft, trotz der wachsenden Herden, an dessen Grenzen zu gewährleisten.
Geändert von Baldri (05. November 2021 um 12:14 Uhr)
Hallo.