Zitat von
Jon Snow
17.-31. Juli 1430: Die aus Südfrankreich stammende Idee der Sühnemessen gegen die Dürre verbreitet sich rasch über große Teile Europas. Im Mittelmeerraum verbinden die Priester sie häufig mit Kritik an den Altheiden, und mancherorts kommt es dabei auch zu Übergriffen auf fremde Kaufleute, die man der Wettermagie verdächtigt. Nördlich der Alpen und auf dem Balkan werden hingegen vor allem Hexen als Schuldige identifiziert, und nach dem Ende der Sühnemessen kommt es nicht selten zu spontanen Lynchmorden. Die päpstliche Inquisition erweist sich dabei für viele der Hexerei verdächtigte Frauen und (seltener) Männer als letzte Zuflucht, da deren Beamte solche Vorwürfe gemäß der römischen Richtlinien genau prüfen. In einigen deutschen Kleinstaaten, in der Eidgenossenschaft und im Bodenseeraum bilden sich sogar bewaffnete Bauernhaufen, die ihre Landesherren zu strengen Strafen auffordern, denn man müsse das Volk vor den Schadzaubern der Heiden und Hexen schützen. Auch in den besser organisierten, größeren Territorien wächst die Unruhe im Volk erkennbar an.
18.-22. Juli 1430: Eine Konferenz mehrerer führender islamischer Rechtsgelehrter aus Indien und Zentralasien in Multan kommt zu dem Ergebnis, dass die Rebellen im Großkönigtum Sindh dem Willen des Allmächtigen gehorchend Altan Khan rechtmäßig abgesetzt hätten. Zwar seien die indischen Heiden auf dem falschen Weg, Gott werde sie in seiner Gnade und Allbarmherzigkeit gewiss retten, wenn sie dem wahren Glauben Raum ließen. Tatsächlich erlässt der Regierungsrat der Rebellen noch während der Konferenz ein Toleranzgesetz, das den Muslimen in 18 ausgewählten Städten die freie Religionsausübung gewährt.
19.-31. Juli 1430: Die Dürrekrise in Europa, Westasien und im Mittelmeerraum hält leider an. Mittlerweile gilt eine schlechte Ernte als unabwendbar, so dass die Bauern, Handwerker und Tagelöhner sich auf steigende Nahrungsmittelpreise einstellen.