The Byzantine Empire gleichfalls das Imperium genannt – Eine Annährung seines Aufstiegs, Niedergangs, seiner Kultur, Religion sowie schlussendlichen irreversiblen Kulmination; Auszug aus dem Kapitel „Der Niedergang der Antike und der Aufstieg des Frühmittelalters“
Der Niedergang der Antike erfolgte schleichend wie in Wogen auftretende Miasmen. Eine Woge war das „Optimum des Hellenismus“, welches die Klimatologen und Historiker als einen Fixpunkt definieren. Dessen Ausklang ließ den Globus um mehrere Grade abkühlen, gleichwohl wuchs noch stetig die Anzahl der Bewohner im Mittelmeerraum, logischerweise einhergehend mit einem erhöhten Nahrungsmittelbedarf, obwohl bereits insbesondere im Norden Europas und im vorderasiatischen Raum vollständige Ernten ausfielen.
Entwicklung der Schneegrenze westnorwegischer Gletscher im Holozän
Dies führte zur Massenimmigration. Vor allem Stämme, die der slavischen Kultur angehörig waren, marschierten tausende Kilometer nach Mittel- und Westeuropa, verfolgend von Reitervölkern, welche einst unter den Sammelbegriff der Skythen subsumiert worden waren.
7th-century Slavic cultures (the Prague-Penkov-Kolochin complex)
Als schlussendlich der Frost im Mittelmeerraum Einzug hielt und die ertragreichen Böden der Poebene, der Insel Sizilien und Ägypten selbst die Fruchtbarkeit entriss, durchzog ein fundamentales Beben die antike Welt. Die Großmächte, die teilweise riesige Ländereien und unzählige Kulturen beherbergten, wurden von Aufständen und Hungerrevolten von innen heraus geschwächt. Der Zustrom der Immigranten und die dazugehörigen Schwierigkeiten taten ihr übriges. Auf diese Herausforderungen hatte die auf Familienproporz basierende zentralisierte Bürokratie nur unzureichende Lösungsansätze. Probleme, die durch eine starke Ernte kaschiert werden konnten, brachen durch die schale Staatsform der Oligarchie und der Gesellschaftsordnung der Sklaverei sich vollends Bahn. Der Untergang der einstigen, glorreichen Antike war gewiss.
Zitat von
[DM]
Unsere Familie wird größer und größer
leider auch dümmer und dümmer.
Die Vermengung der Kulturen, die Hungersrevolten, die Bauernaufstände, Söldnerarmeen und die schwache Aristokratie ließen in Europa, Asien, Indien und Nordafrika die Lebensgewohnheiten vollends transformieren. Die Städte, einst Vorreiter des Wohlstands, des Handels und der kulturellen Blüte waren verwaist, es offenbarte sich eine regelrechte Stadtflucht. Während insbesondere im Königreich Sparta die Majorität der freien Bewohner in den Städten lebten und nur Sklaven auf den Feldern und in den Minen schufteten, änderte sich dies mit dem Beginn des Frühmittelalters schlagartig. Die Sklaverei, ein Garant für die Bekämpfung von Hungernöten, wurde durch die Leibeigenschaft sowie die freie Bauernschaft ersetzt, wobei diese durch die Subsistenzwirtschaft nur sich selbst und sehr kleine Gemeinden mitversorgten. Das sträfliche Versagen der Oligarchie führte zu Machtkämpfen innerhalb der einflussreichsten Familien. König Pantauchos „der Wahnsinnige“ Agiad von Sparta gewann obwohl oder trotz seines Wahnsinns diese „Zeit der Schwerter“. Die Familien, die ihm nicht den Lehnseid schworen, wurden durch Verbrennung direkt dem Hades übergeben. Damit war die Geburt des Feudalismus vollendet.
Die Heerschildordnung des Eike von Repgow bietet eine Standesgliederung der mittelalterlichen Gesellschaft
Sieger dieser gesellschaftlichen Umstrukturierung waren die Familien, die sich das meiste Land sichern konnten, der König selbst, dessen Stellung massiv gestärkt worden war, obwohl vieles noch an seinem Charisma hing und die Söldnerhauptmänner, die zumindest zum Beginn des Frühmittelalters die stärkste Streitmacht stellten. Die Verlierer waren allgemeingehalten die Städte, der globale Handel, die freie Wissenschaft, die kulturellen Künste, das Bürgertum, der Geldadel sowie der globalisierte Fernhandel. Der Globus wurde wieder kleiner und engmaschiger. In gewisser Weise kann sogar von einem gesellschaftlichen Rückschritt gesprochen werden, der durch den Raubtierkapitalismus der Oligarchen - welcher auf infrastrukturelle Zerstörung und nicht auf Aufbau basierte – ausgelöst worden war. Gleichwohl konnten die Mächte der Antike Armeen mit einer Stärke von über 50k Mann aufstellen und unterhalten.
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[DM]
Möglicherweise die größte Schlacht in unserer Historie?
Im Frühmittelalter wurden professionelle Streitkräfte nur von Söldnerhauptmännern bereitgestellt, die sich ihre Dienste fürstlich entlohnen ließen. Die reguläre Armee der Souveränen bestanden aus Bauerntruppen, die logischerweise nicht gleichzeitig die Felder pflügen konnten und dem neuen Stand des Rittertums. Diese Ritter durchliefen das exakte Training wie die altvorderen Spartiaten.
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[DM]
Ziemlich schmerzhaft.
Das Frühmittelalter war gewiss kein dunkles Zeitalter, aber die Art und Weise wie der Mensch lebte, änderte sich doch massiv, anfänglich möglicherweise dezent zum Schlechteren, aber zum Ende definitiv zum deutlich Besserem.
Restored Walls of Constantinople
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