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Thema: Das Wappen der Woche!

  1. #16
    Spürt Luft Avatar von ttte
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    Zitat Zitat von DerMonte Beitrag anzeigen
    *fixed
    Den Plural bitte korrekt bilden, es muss 'Storys' lauten.

  2. #17
    Registrierter Benutzer Avatar von klops
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    so viele Regeln und dann rechts und links vertauscht...

  3. #18
    Kampfhamster Avatar von BruderJakob
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    Zitat Zitat von klops Beitrag anzeigen
    so viele Regeln und dann rechts und links vertauscht...
    Erinnert an GK vielleicht sollte ich ein oder zwei der Wappen von DW mal hier vorstellen
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
    In Forenspielen ist "Systeme nicht verstehen" Volkssport.

  4. #19
    Danke für den Kommentar.
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    Das Spiel sollst du vorstellen...
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  5. #20
    Schatten des Ostens Avatar von Kendogan
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    Zitat Zitat von klops Beitrag anzeigen
    so viele Regeln und dann rechts und links vertauscht...
    Endlich was medizinisches

  6. #21
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Da das Thema Tingierung, d.h. Farbgebung von Wappen, noch gestern ein paar Fragen aufgeworfen hat, hab ich mich diesbezüglich etwas schlau gemacht.

    Zweck

    Um einige der Regeln und Aspekte zu verstehen, muss man sich klar machen, wozu Wappen überhaupt gut waren. Für den Kampf hätten man die Schilde ja nicht unbedingt farblich gestalten müssen. Die Bildchen werden im Kampf ja nur zerkratzt. Ab dem 12. Jahrhundert ungefähr, etwa zur Zeit der Kreuzzüge, traten allerdings zunehmend große Ritterheere und schwer gepanzerte Rüstungen auf. Insbesondere geschlossene Helme machen es dem Kämpfenden schwer, Feind von Freund zu unterscheiden. Um das zu verhindern, haben sich u.a. Schilde als visuelle Marker durchgesetzt. Darüber hinaus gab es Schlachtrufe als auditive Marker, die auch Teil mancher Wappen wurden.
    Ein Wappen ist also eine Art "Ausweis" oder "Visitenkarte", die einen Ritter eindeutig kennzeichnet. In Turnieren hatte das zudem den Vorteil, dass man damit die Ritter auseinanderhalten und ankündigen konnte.

    Farben

    Bei der Farbgestaltung war man zu Beginn durch zwei Aspekte limitiert:
    1. Es gab nicht viele Farben
    2. Wappen sollten (von weitem) gut zu erkennen, also kontrastreich sein


    Als Tinkturen fanden daher in ~Mitteleuropa die Metalle Gold und Silber (Gelb und Weiß) und die vier Heraldischen Farben Rot, Blau, Grün und Schwarz Anwendung. Diese Reihenfolge ist im Übrigen nicht beliebig
    Zwischen Farbtönen (Hellblau, Dunkelblau, Karmesinrot, Blutrot,...) wird nicht unterschieden.

    Bild

    Je nach Land kommen in Wappen auch due davon abweichenden natürliche Farben Purpur, Braun, Eisen (also grau, zählt aber nicht zu den Metallen) und Fleischfarbe durchgesetzt. In Deutschland kommt z.B. "allenfalls Purpur für die Tingierung der Prachtstücke" (Pierers Konversations-Lexikon von 1890) vor. Fleischfarbe (also rosa oder pink) kommt in der deutschen Heraldik vor, ist in England und Italien aber unbekannt.

    Bild

    Außerhalb Mittel- und Osteuropas gab es auch die Farben Blutrot (hier wird also zwischen Farbtönen unterschieden!), Maulbeer (Morad), Orange und Himmelblau.

    Bild

    Maulbeeren (so ein dunkleres Lila) gibt es z.B. in Mitteleuropa nicht, waren aber in Südeuropa bekannt. Der Maulbeerfarbene Löwe des Königreichs León ist hierfür wohl das beste Beispiel (und heute immer noch im spanischen Wappen zu finden):



    In Silber ein schreitender, maulbeerfarbener Löwe,
    golden bewehrt, rot bezungt mit goldener Krone
    und maulbeerfarbener Mannheit.

    Fun Fact: die Mannheit taucht nicht überall auf, wo der Löwe von León zu sehen ist. Im Wappen von Kastilien-León fehlt sie zum Beispiel. Mir gefällt die Vorstellung, dass das Absicht ist. Im Spanischen Wappen wird er eigentlich maulbeerfarbene Löwe manchmal rosafarben dargestellt. Sollte zwar auch keinen Unterschied machen, ist aber schon etwas Emoticon: fag.
    Ein Löwe ist zwar als Wappentier irgendwie lame, bei León bin ich nachsichtig weil León - naja, ist halt das spanische Wort für Löwe.

    Farben sind im Allgemeinen gleichbedeutend, d.h. keine Farbe hat eine besondere Bedeutung.

    Schattenfarbe
    Es besteht zusätzlich die Möglichkeit, eine Figur oder Elemente eines Wappens in Schattenfarbe darzustellen. Das bedeutet, dass man die Tinktur weglässt und nur die Kontur erkennbar ist. Das kommt aber eher selten vor. Ein Beispiel ist das Wappen von Sławoborze. Das hab ich ausgewählt, da es purpurfarben ist:



    In Purpur zwei schattenfarbene Glocken über* einer
    goldenen Glocke, davon die erste Glocke nach rechts und
    die zweite nach links gerichtet.**


    Pelzwerke
    In der Vergangenheit wurden Schilde nicht nur mit Farben, sondern auch mit Pelzen (z.B. Hermelin) geschmückt (weil war wertvoll Emoticon: monokel). Das musste entsprechend beim Blasonieren und beim Darstellen der Schilde berücksichtigt werden. In modernen Darstellungen ist mir das nicht so oft aufgefallen, deshalb lasse ich das für diesen Beitrag als Bemerkung stehen. Es gibt aber einige Varianten (https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Pelzwerke). Die Haupt"gruppen" sind Feh (Fell von Eichhörnchen), Kürsch oder Fehwammen (Fehwammen ist das weiße Bauchfell von Eichhörnchen), Hermelin und Plumeté (Federwerk)

    Schraffuren
    In den Abbildungen zu den Farben sieht man in der linken Schildhälfte Schraffuren. Diese haben sich - außer für die sonstigen Farben Blutrot, Maulbeer, Orange und Himmelblau durchgesetzt - um Wappen einfacher aufzumalen. Wie gehabt, Farben waren teuer.

    Als Beispiel hab ich das Wappen der Stadt Hattingen ausgesucht, da es recht farbenfroh ist:



    In Blau der heilige Georg*** in auf rot gezäumtem
    silbernem Ross mit silberner Rüstung und goldenem
    Nimbus, der eine silberne Lanze dem grünen
    Drachen**** in den Rachen stößt


    Schraffiert sähe das so aus:

    Bild

    Man sieht, dass das recht schnell unübersichtlich werden kann. Vor allem da, wo blau auf grün trifft.

    Alternativ dazu wurden Farben mit astronomischen Symbolen kodiert, bspw. (aus dem Angelsächischen):

    • ☉ (Sonne): Gold
    • ☽ (Mond): Silber
    • ♂ (Mars): Rot
    • ♃ (Jupiter): Blau
    • ♀ (Venus): Grün
    • ♄ (Saturn): Schwarz
    • ☿ (Merkur): Purpur


    Darstellung auf dem Monitor
    Beim Wappen von Bern bzw. New Bern hat BJ bereits angemerkt, dass die Farben unterschiedlich sind. Ich könnte hier recht weit ausholen, denn zur Darstellung von Farben am PC kann man sehr viel sagen, beschränke mich aber auf Folgendes: die wahrgenommene Farben hängt von den verwendeten Geräten ab. Generell sind aber hohe Kontraste und grelle Farben möglich (z.B. Gelb für Gold), was nicht unbedingt mit heraldischen Tinkturen übereinstimmt. Manche Heraldikfreaks empfehlen daher die Verwendung gedämpfter Farben.

    Hier sieht man das Wappen von oben in verschiedenen Farbvorschlägen:

    Bild

    (v.l.n.r.: CMYK laut Adobe Illustrator, Gedämpfte Farben, Vorschläge gem. Wikipedia [Gold, ffffff-Weiß, Zinnober, Kobaltblau, Elfenbeinschwarz (nicht 000000-Schwarz), Pariser Grün], Weiterer Vorschlag, Bayerische Kommunalheraldik).

    Zum Vergleich: eine Darstellung des Hattinger Wappens von 1940:



    Insbesondere Gold und Silber kann man nur schwierig und nicht mit einer einzelnen Farbe reproduzieren. Gold sieht z.B. oft bräunlich/ orange oder gelb aus.

    Farbregeln
    Nachdem geklärt ist, welche Farben es gab und wie Wappen tingiert wurden, kann man sich mal anschauen, nach welchen Regeln das passierte. Die Wappen sollten weithin gut erkennbar sein, weswegen das bei den Farbregeln das oberste Ziel ist. Folgende Regeln gab/ gibt es bzw. sind die bekanntesten/ gewesen (bezogen auf den deutschsprachigen Raum):
    1. Die heraldischen Farben sind zu benutzen. Wenn ein Objekt dargestellt wird, das keine solche Farbe hat (z.B. ein Baum), soll eine gewählt werden (z.B. das naheliegende Rot)
    2. Es darf kein Metall an ein Metall grenzen und keine Farbe an eine Farbe. Das leuchtet ein: Gelb und Weiß sind eher helle Farben, Rot, Blau, Grün und Schwarz eher dunkel. Nebeneinander ist der Kontrast besonders deutlich. Das gilt auch für die zugehörigen Schraffuren.
    3. Bei Details (z.B. der Bewehrung) kann davon abgewichen werden (vgl. die Krallen des Bundesadlers)
    4. Ein Wappen soll nicht mehr als zwei der insgesamt sechs Tinkturen enthalten
    5. Bei der Nennung der Farben ist die Rangsakala "Gold, Silber, Rot, Blau, Grün, Schwarz" einzuhalten.


    Vor allem 5. ist... naja. Kann man machen. 4. wird oft verletzt und gilt eher "puristisches Ideal". Das Wappen von Hattingen verletzt sie zum Beispiel auch.

    Ausnahmen
    Nicht nur die 4. Regel wird oft gebrochen, auch die 2. wird häufig verletzt. Das Wappen von Hattingen mit dem grünen Drachen auf blauem Grund ist so eines. Manchmal passiert das unbewusst oder aus ästhetischen Gründen, manchmal mit Absicht. Studentenwappen haben auf diese Weise oft Nonkonformität zum Ausdruck gebracht.

    Beim Wappen des Königreichs Jerusalem lässt sich vermuten, dass das kein Versehen war:



    In Silber das goldene Jerusalemkreuz
    (mit Kruckenkreuz)


    Hier wurden keine Farben, sondern nur die Metalle verwendet. Das verleiht dem Wappen natürlich ein besonders edles Aussehen, das zur heiligen Stadt passt. Die Flagge des Vatikan hebt auf diese Weise auch seine Sonderstellung hervor.

    Außerdem kam es durch Oxidationsprozesse oder Ausbleichen oft dazu, dass sich Farben verändert haben. Silber wird durch Oxidierung z.B. schwarz. (Blatt-)Gold wurde meist auf roter Grundfarbe aufgetragen, die beim Abblättern zu Tage trat. Wappen, die sich so verändert haben, bezeichnet man als Rätselwappen.



    * Die Anordnung von Figuren zueinander wird als Stellung bezeichnet. Bei drei Figuren ist 2:1 (oben:unten) der Standard, aber dabei sind alle Figuren gleich gerichtet

    ** Keine Ahnung, wie man das eleganter formulieren kann; man beachte die Vertauschung von links und rechts

    *** Wappenfigur Heiliger: wenn klar ist, um welchen es sich handelt, wird das dazugesagt. Hier ist aus naheliegenden Gründen klar, dass der Drachentöter Georg gemeint sein muss

    **** Wappenfigur Drache: könnte auch ein Lindwurm sein, die Differenzierung ist da nicht einfach. Die Stadt Hattingen spricht z.B. von einem Lindwurm (https://www.hattingen.de/stadt_hatti...des%20Wappens/). Manchmal wird über die Bein- und Flügelzahl unterschieden, das ist aber nicht immer eindeutig.
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    Geändert von Mongke Khan (27. Februar 2021 um 13:14 Uhr)
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  7. #22
    Gamer aus Leidenschaft Avatar von PCGamer
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    Regel 2 wird von der deutschen Fahne/Flagge ebenso gebrochen und da sollte man sich ja eigentlich auch dran halten.

  8. #23
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Ja. Die Belgier haben das richtig rum! Emoticon: polly
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  9. #24
    Gamer aus Leidenschaft Avatar von PCGamer
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    Es gab nach dem Krieg einen Vorschlag, dass Deutschland in der Tradition der Skandinavier eine ähnliche Fahne haben sollte mit schwarz auf rot und dazwischen Gold. Quasi Norwegen nur statt blauem Kreuz ein schwarzes Kreuz und statt Silber eben Gold.

  10. #25
    Registrierter Benutzer Avatar von Suite
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    Wirklich gute Übersicht
    Die bekannte Richentalchronik zum Konzil von Konstanz als Topquelle ist einsehbar: https://digital.blb-karlsruhe.de/blb...geview/1250527 Eine schöne Inkunabel, leider eben auch schwarzweiß. Die Wiener Fassung ist farbig: https://digital.onb.ac.at/RepViewer/...=1&view=SINGLE (die drei geistlichen Kurfürsten Köln, Mainz und Trier zuerst, auf den beiden Seiten danach die vier weltlichen - muss alles seine Ordnung haben )
    Hier ist noch eine Liste von weiteren digitalisierten Wappenbüchern: https://heraldica.hypotheses.org/1770 (die Seite kannte ich bis eben gar nicht, sieht aber sehr informativ aus)

    Zitat Zitat von PCGamer Beitrag anzeigen
    Regel 2 wird von der deutschen Fahne/Flagge ebenso gebrochen und da sollte man sich ja eigentlich auch dran halten.
    Ich rieche den Gestank der Revolution Emoticon: polly

  11. #26
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Zitat Zitat von PCGamer Beitrag anzeigen
    Es gab nach dem Krieg einen Vorschlag, dass Deutschland in der Tradition der Skandinavier eine ähnliche Fahne haben sollte mit schwarz auf rot und dazwischen Gold. Quasi Norwegen nur statt blauem Kreuz ein schwarzes Kreuz und statt Silber eben Gold.
    Also dann so?

    Bild

    Regel 2 wurde natürlich auch oft gebrochen, wenn Wappen zusammengefasst wurden. Bei vielen Wappen wird es irgendwann schwierig, alle "Regeln" zu beherzigen
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    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  12. #27
    Altes Mann Avatar von goethe
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  13. #28
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    Diese Wappen haben ja alle ein Schild.
    Sollte da ein vernünftiges Wappen nicht immer das Schild in Gold oder Silber haben. Nicht rot, grün, Regenbogen? Wäre das nicht eine vernünftige Regel?
    Verstand op nul, frituur op 180.

  14. #29
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Es heißt der Schild.
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Jeder mag Basse!

  15. #30
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Sollte da ein vernünftiges Wappen nicht immer das Schild in Gold oder Silber haben. Nicht rot?
    Hast Du Antisemit etwa etwas gegen die Rothschilds? Emoticon: holmes

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