[DMS] Sur le pont d'Avignon - Frankreich und der Papst

[Azrael]

Ich frage mal dich und Burgund das gleiche: Was denkst du zu dem schleppenden Verlauf der Revisionsprozesse? Die öffentliche Meinung neigt ja weitgehend der Position "Ach irgendwie waren die sicher schuldig" zu, aber ich weiss nicht ob Fremdenhass wirklich eine Lösung ist. Ich will vermeiden, dass Hellas und die Rhomäer sich in Sarai beklagen können, weil man den Schiedsspruch nicht einhalte. Bei mir haben sie schon angeklopft. Bezüglich weiterer Strafmassnahmen haben sie ja glücklicherweise Schiffbruch erlitten, weil diese Forderung die Gesandtschaften der Tributstaaten von hier bis Seoul auf den Plan gerufen hat, die alle keine Einmischung des Grossreichs in ihre Religionspolitik akzeptieren wollen. Aber ich möchte nicht, dass wir uns bei den Prozessen selber wieder angreifbar machen.

[Nahoïmi]

Liefen die Prozesse denn von Seiten Frankreichs nicht reibungslos? In Frankreichs Auswertung steht nichts zu etwaigen Problemen. Kurzes überfliegen sagt mir, dass Izmir Probleme hat, weil die Kaufleute nur langsam nach Frankreich gehen. Das ist doch aber eher deren Problem. Ich kann schlecht Schiffe nach Konstantinopel schicken und Händler verschleppen, um ihnen in Frankreich den Prozess zu machen. Vllt. würde es helfen, wenn sie aufhören Rechtsunsicherheiten durch ständige Beschwerden gegen das Urteil zu erzeugen.

Die haben doch ohnehin bereits völlig unabhängig von den Prozessen vor der Jahresauswertung erneute Beschwerde eingelegt, diesesmal wieder bei Koskar. Ich weiß nicht, ob da entgegenkommen etwas bringt. Die agieren ohnehin völlig stillos.

[Azrael]

Liefen die Prozesse denn von Seiten Frankreichs nicht reibungslos? In Frankreichs Auswertung steht nichts zu etwaigen Problemen. Kurzes überfliegen sagt mir, dass Izmir Probleme hat, weil die Kaufleute nur langsam nach Frankreich gehen. Das ist doch aber eher deren Problem. Ich kann schlecht Schiffe nach Konstantinopel schicken und Händler verschleppen, um ihnen in Frankreich den Prozess zu machen.

Gemäss meiner Auswertung dauern die Prozesse in Frankreich und Burgund noch an und kommen dort am langsamsten voran:

Die Reform der päpstlichen Inquisition geht allmählich voran, wird aber gewiss noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Während die römische Zentrale, Oberitalien, Tirol, Hessen und Sindh die Regeln rasch umsetzen, scheint man sich beim selbstbewussten französischen, burgundischen und deutschen Klerus mehr Zeit zu lassen. Der Johanniterorden und die übrigen erfassten Gebiete legen ein mittleres Tempo vor. Auch die Revisionsprozesse in Frankreich und Burgund gehen recht langsam voran, was zweifellos auch an materiellen Interessen von Richtern, Adligen und Kronbeamten liegt. Außerdem haben diese beiden Länder keine Mittel für Entschädigungszahlungen veranschlagt. Am einfachsten scheinen sich die Bischöfe vor Ort mit den neuen Ernennungsregeln zurechtzufinden. Die meisten Oberhirten hatten ohnehin nur Kirchenrechtler und Theologen zu Inquisitoren ernannt. Allerdings fehlt es in Frankreich und Burgund mittlerweile an möglichen Kandidaten, da recht viele von ihnen ihres Amtes enthoben worden sind.

Gemäss Jon ist es sehr wahrscheinlich, dass nicht mehr alle Verurteilte zu ihrem Recht kommen werden. Weil manche von ihnen ja tot sind oder sich nicht mehr in den Westen trauen.

Vllt. würde es helfen, wenn sie aufhören Rechtsunsicherheiten durch ständige Beschwerden gegen das Urteil zu erzeugen. Die haben doch ohnehin bereits völlig unabhängig von den Prozessen vor der Jahresauswertung erneute Beschwerde eingelegt, diesesmal wieder bei Koskar. Ich weiß nicht, ob da entgegenkommen etwas bringt. Die agieren ohnehin völlig stillos.

Kein Widerspruch was das angeht. Es hat mich ehrlich gesagt auch etwas gefreut, dass gerade Hellas in der Hinsicht in Sarai völlig Schiffbruch erlitten hat.

[Nahoïmi]

Was würdest du denn im Bezug auf die Prozesse vorschlagen?

[Azrael]

Einen leichten Weg gibt es wohl leider nicht. Laut Jon ist die Situation hinsichtlich der Revisionsprozesse in Frankreich und Burgund derzeit folgendermassen:

2. Das sicher auch. Es ist aber so, dass die Sache im Volk sehr populär war und ist, weil man sich real angegriffen und bedroht fühlte. Ich habe das ja schon einmal mit modernem Terrorismus verglichen: Unter Umständen ist da eine populistische, dezidiert harte Behandlung mutmaßlicher Täter sehr beliebt, selbst wenn dabei viele Fehlurteile oder unbillige Härten entstehen - und zwar vor allem dann, wenn es Gruppen trifft, die man ohnehin für latent verdächtig hält und zu denen man selbst nicht gehört (was eine Bedrohung der eigenen Person oder des eigenen Umfeldes weitgehend ausschließt). Die beiden Könige müssten also schon massiven Druck aufbauen, um die Prozesse zu beschleunigen.

Wenn also die Vasallen nicht dazu gezwungen werden die in den Prozessen beschlagnahmten Güter rauszurücken und die Revision der (zwar falschen aber populären) Urteile durchzusetzen, wird der überwiegende Teil der Fehlurteile bestehen bleiben. Auch aber nicht nur weil viele der Angeklagten sich nicht trauen noch mal einen Fuss auf französischen Boden zu setzen. Dann hat man zuhause schön Ruhe, aber die „griechischen“ Spieler werden mit Sicherheit auf Rache aus sein. In Sarai werden sie vermutlich nicht viel erreichen, weil sie in der Sache die asiatischen Tributstaaten gegen sich aufgebracht haben. Aber eine nächste Gelegenheit kommt bestimmt.

[Nahoïmi]

Was wäre denn der Weg, den du vorschlagen würdest?

[Azrael]

Mein Vorschlag respektive derjenige des Papstes, der die Revisionsprozesse ja auch anstrengt? Den von Jon angesprochenen massiven Druck auf die Vasallen vor Ort aufbauen und sie mit Nachdruck dazu auffordern die Urteile nicht mehr länger zu behindern und vor allem auch umzusetzen. Und dafür Gelder bereit stellen, die man aus den Hexenprozessen eingenommen hat. So wie es der Kalif in Sizilien auch getan hat, der hatte dort freilich auch Söldnerregimenter als Meinungsverstärker auf der Insel. Aber ich habe auch leicht reden, weil du mit der möglichen Unzufriedenheit der Leute leben müsstest und der lokale Adel etwas Wohlstand verlieren würde (den er sich ja von den griechischen Kaufleuten angeeignet hat). Ausserdem wurde mir schon von mehreren Leuten gesagt, dass mein Papst gegenüber den östlichen Reichen viel zu nachsichtig sei, dafür dass die sich im Vergleich zu denen in Westeuropa bisher nur sehr wenig für das Christentum eingesetzt haben. Also bin ich vielleicht auch einfach zu nachgiebig in der Sache. Am Ende müsstest du wohl abwägen, was für dich schwerer wiegt: Unzufriedenheit und Wohlstandsverlust der Vasallen oder der nachhaltige Zorn der griechischen Spieler. Ich würde letzteres an deiner Stelle vermeiden wollen.

[Nahoïmi]

Mein Eindruck ist, dass dieser Zorn ohnehin besteht, unabhängig davon, was ich mache. Das ich das Urteil akzeptiert und den Fehler nach dem Bericht der Inquisition eingesehen habe, wurde ja auch nicht honoriert. Statt an einer gemeinsamen Umsetzung des Urteils zu arbeiten, wird lieber weiter dagegen Sturm gelaufen. Die reden ja nichtmal mit mir, sondern nur mit dir

[Azrael]

Ich rede mal mit Klink darüber, wie er das sieht. Also ob sie jetzt sauer auf dich sind unabhängig davon was Frankreich macht. Er wird das vermutlich bestreiten, aber du könntest schon recht haben.

[Azrael]

Klink hat sich mit Capo und TT beraten und sie versichern alle, dass sie keinen Groll mehr hegen würden, wenn man die Revisionsprozesse in Frankreich anständig zu Ende bringt. Zu meiner Bemerkung über die am Widerstand der asiatischen Tribustaaten gescheiterten Forderungen in Sarai haben sie sich freilich nicht geäussert, aber ich schätze an der Front werden sie sowieso nicht mehr viel erreichen.

[Azrael]

Wie ist jetzt deine Meinung dazu? Wie geschrieben, ich habe die Zusicherung der Griechen, dass sie die Sache mit fairen Revisionsprozessen als erledigt ansehen und nicht mehr weiter sticheln würden.

[Azrael]

[Nahoïmi]

Ok

[Azrael]

Wir stellen interessiert fest, dass das Khanat Tirol die Verfolgung der (östlichen) Christen in West-Europa durch die Inquisition so scharf verurteilt und eine Reaktion des Großkhans fordert.

Ich denke, ich werde gegenüber den Rhomäern wegen diesem Kommentar einen geharnischten Protest hinterlassen. Ja klar, Klink ist derzeit nicht da. Aber das ist genau das „wir halten es euch eh völlig ungeachtet eurer Bemühungen ewig vor“-Verhalten, von dem man versichert hat, dass es nicht passieren werde.

[Nahoïmi]

Gänzlich unerwartet Sorry