Zitat von
Jon Snow
20. Juni 1426: Der Stellvertreterkrieg mehrerer europäischer Mächte in den drei ehemaligen Reichen Surgot Khans weitet sich aus. Bei Twer treffen etwa 3000 Ritter aus Frankreich und der mongolischen Zunge des Johanniterordens ein, die unter dem Kommando Beleks von Irpin stehen, des Großpriors der mongolischen Zunge des Johanniterordens. Fast zur selben Zeit kommen in Moskau 1000 Söldner im Dienst der Hanse an. Im mongolischen Reichsadel werden mittlerweile kritische Töne wegen der Zurückhaltung des Großkhans laut, welche aus ihrer Sicht die Schwäche des Reiches deutlich offenlegt. Die Kritiker scheinen aber auch keine gute Idee zu haben, auf welche Weise man eine Entscheidung treffen könnte, die dann auch Bestand hat. Insbesondere auf See hat man im Augenblick keine Möglichkeit, direkt in den Kampf zu intervenieren, weil die Flotte Nowgorods größtenteils in der Hand Zarinas ist, die zudem von der Hanse unterstützt wird. Auch die europäischen Kämpfer des Großreiches sind nach dem verlustreichen Bürgerkrieg abgekämpft und erholungsbedürftig.
20. Juni 1426: Bei Tagesanbruch beginnt der Sturmangriff der „Fischerviertelarmee“ auf die maroden Mauern Nowgorods. Da die Häuser des wachsenden Vororts bis unter die Zinnen gebaut wurden, können die Verteidiger es kaum verhindern, dass ihre Gegner in die Stadt eindringen. Anfangs beschießen sie die anstürmenden Feinde mit ihren Pfeilen und werfen Steine und andere Gegenstände herab, was zumindest eine gewisse Wirkung hat. Dennoch sind die Mauern bereits nach weniger als einer Stunde überwunden, und der Kampf beider Heere verlagert in die Stadt hinein. Vor allem der Milchmarkt und die umliegenden Häuser sind hart umkämpft. Die Schweden versuchen zwar immer wieder, die Stadtgardisten zum Überlaufen zu bewegen, aber deren Motivation scheint noch ungebrochen. Möglicherweise denken sie an die vertriebenen Finnen, hoffen auf das Eingreifen des Johanniterordens oder wollen mit den Kumpanen krimineller Banden nichts zu tun haben. Die Verbündeten Zarinas versuchen einige Male, mit Hilfe ihrer Unterstützer aus der Unterwelt, hinter die Linien der Verteidiger zu gelangen, aber die Gardisten sind aufmerksam und scheinen die meisten Schleichwege zu kennen. Dadurch erleiden die Schweden, Hanseaten und Esten deutlich höhere Verluste als die Verteidiger. Als schließlich am Abend des ersten Kampftages die (späte) Dämmerung hereinbricht, ist die Situation weiter offen. Die Verteidiger haben gut 250 Mann an Toten, Verwundeten und Vermissten verloren, die Angreifer ungefähr 400. Die Verbündeten halten den Südteil des Milchmarkes und die Häuser direkt am Mauerabschnitt zum Fischerviertel, während die Stadtgardisten sich in den umliegenden Gebäuden und auf den angrenzenden Mauerabschnitten verschanzt haben, wo auch die Bogenschützen aus dem Norden und aus Finnland postiert wurden. Die schwedischen Ritter und Feldartilleristen sind noch außerhalb der Mauer, aber da man eines der Tore erobert hat, könnte man sie am kommenden Tag auch in der Stadt selbst einsetzen.
20. Juni 1426: Die Situation in der Ostsee spitzt sich weiter zu. Zwar können die französisch-englischen Schiffe vor Königsberg mit 70 Johannitern an Bord entkommen, als ein Großteil der Hanseschiffe nach Norden weiterfährt, an der baltischen Küste werden aber immer mehr Fahrzeuge des Städtebundes, Schwedens und Khanin Zarinas zusammengezogen. Da die drei Transportflotten in wenigen Tagen erwartet werden, dürfte es bald zu einer Entscheidung kommen. Besonders die irisch-englisch-norwegische Flotte mit Kurs auf Riga fährt direkt in die Hauptmacht der Kriegsschiffe hinein.