1771 n. Chr.
Tagebuch von Cathy LXXI. Totilasbraut, geboren Römmel
Es blubberte neben mir im Wasser, dann tauchte Zheng da Verrazzano neben mir auf, nur mit ihrem Piratenhut bekleidet. Der Umzug von Wakefield, wo Großmutter Cathy lebte in den Palast zu Onkel Totila fand ich extrem spannend. Totila Cäsar war nicht wirklich mein Onkel, aber er war immer für unsere Familie da gewesen. In Wakefield gab es nur langweilige Imker, hier dagegen viele interessante Menschen und Innovative Dinge wie diese Badewanne, in der ich mit meiner neuen Freundin tauchte. "Jetzt muss ich aber noch einmal wieder an Land gehen", meinte Zheng - und meinte damit nicht, aus der Wanne zu steigen, sondern auf die "Insel mit zwei Bergen" zu klettern.
Onkel Totila hatte an dieser Insel allerdings fast genauso viel Interesse wie Zheng, so dass sie meistens nur Tagsüber in den Genuss kam, während ich Nachts lernte, wie ein Kaiser schläft - und dass dazu immer auch eine junge Frau gehörte, irgendwie. Auch ansonsten war New York einfach nur toll, verglichen mit dem Nachtleben.
Großmutter Cathy und Onkel Totial hatten Hispaniola im letzten Jahrzehnt gemeinsam regiert, aber irgendwie nicht weitergebracht - bis auf die beiden Erfolge auf dem diplomatischen Parkett, als Kuba und Alaska der neuen Union beitraten. Cathy wurde alt und müde - und Totila war ein Kriegerkaiser, der Frieden motivierte ihn nicht.
1772 n. Chr.
Großmutter war noch einmal aufgebrochen, um die Cayman-Inseln zu bereisen. Sie wollte dort die Hauswirtschaft - so ziemlich das ödeste, was man als Frau lernen konnte - für 190.000.00 Cayman-Dollar lehren. Ich blieb lieber im Palast, als von ihr zu lernen.
Als Cathy zurückkam, brachte sie einen unterschriftsreifen Vertrag mit. Nicht den über die Ausbildung armer Hauswirtinnen - sondern ein Beitrittsgesuch zur Union. Die Cayman-Inseln hatten angeboten, jetzt im Frieden unseren Schutz zu suchen. "Boris Jelzin IV. hat geradezu darauf gedrängt, dass wir unterschreiben. Ich bin überrascht, wie begierig er darauf war. Angeblich aus brüderlicher Nähe zu unseren russischen Vasallen", erzählte Grandma. "Ich weiß nicht, warum er so erpicht darauf war." Onkel Totila sah sich den Vertrag ab, aber er fand kein Haar daran. "Nehmen wir noch ein Mitglied in die Vereinigten Staaten von Hispaniola auf", meinte er.
Tatsächlich richteten die Caymaner bei uns überall Stadtzentren ein und wir bei ihnen Belagerungsschmieden.
Bei einer weiteren Verhandlungsrunde brachten wir ihnen das Wissen über Statistik, Hauswirtschaft - das hatten sie sich doch zunächst erspart, um den anderen Deal in trockene Tücher zu bringen - Dentalmedizin und Rechtswissenschaften. Dafür lehrten ihre Philosophen und sie Philosophie der Aufklärung (relativ nutzlos im Moment und ein wenig schädlich für Kriegsführer, da sie den Wert jeden einzelnen Menschenlebens besonders betonten, was die Kriegsbegeisterung dämpfen würde).
Ludwig Mies van der Rohe III. brachten unseren Bergleiten bei, wie man richtige, stabile Minen unter Tage errichtete. Zwar hatten wir keine Torfstiche, die davon profitierten. Aber Naram-Sin zog daraus Schlüsse für eine neue Truppengattung, die Sappeure, die ebenfalls unter Tage kämpften. Die Steigerung der Erzproduktion und verbesserte Gussverfahren erlaubte außerdem die Erschaffung riesiger gusseiserner Kanonen wie die Zarenkanone unserer russischen Freunde.
Auch wenn wir das Wissen von den Caymans erhalten hatten, waren die Gusseinsernen Kanonen bei uns doch Nachbauten dieses russischen Geschützes.
1773 n. Chr.
Außenminister Pilatus betrat etwas betroffen den Thronsaal. "Mein Cäsar, unser Freund Boris Jelzin fragt, wann wir endlich etwas gegen Neuportugal unternehmen und uns zu dem letztes Jahr geschlossenen Schutzabkommen bekennen." "Welches Schutzabkommen?" fragte Totila. "Der Vasallenvertrag." "Dazu bekennen wir uns schon lange", meinte Grandma Cathy. "Dann sollen wir unseren Worten Taten folgen lassen und sie beschützen", sagten Pilatus - und sah aus, als wollte er das nicht. "Bedroht sie dann wer?" Pilatus nickte und reichte den beiden ein Schriftstück. Cathy blickte darauf und wurde bleich.
Am Abend kam Onkel Totila in mein Gemach. Das tat er öfter, allerdings sollte ich mich etwas schonen und musste nicht mehr so oft bei ihm schlafen, seit... Nun, seit die Nächte davor gefruchtet hatten. Zheng war bei mir und nahm die Rolle ein - sie war aber auch viel leichter als er. "Cathy", sagte er ernst. "Es ist in der Zeit, dass du heiratest." "Ja, Onkel Totila..." "Deine Großmutter hat heute ihren Rücktritt eingereicht, denn durch ihr Unvorsicht sind wir in einer schlimmen Lage. Nicht katastrophal, aber unvorhergesehen. Du wirst die kaiserliche Beraterin." "Ja, Onkel Totila." "Und als solche wirst du den Kaiser heiraten." Nun, das war ja für mich nichts Neues. "Ja, Onkel... mein Geliebter Gebieter..." "Nicht mich", sagte Totila. Das verstand ich nicht. "Warum nicht dich? Du bist doch Cäsar..." "Nein", sagte er. "Ich trage die selbe Verantwortung und ich bin inzwischen zu alt für dieses Scheiße. Ich mache Platz für einen Jüngeren." Er legte die Hand auf meinen Bauch. "Morgen wird Totila Cäsar II. gekrönt. Mein Sohn. Tu mir einen Gefallen und tu so, als es es von ihm." Davon war ich nicht so begeistert, er war ein sehr junger Mann - wenn ich etwas junges im Arm halten wollte, war es mein Piratenadmiralin. Aber ich fügte mich. "Was ist denn schlimmes passiert?" "Wir haben - wir mussten Neuportugal den Krieg erklären. Wir sind unvorsichtig Bündnisverpflichtungen eingegangen. Das nehmen uns einige sehr übel. Am übelsten natürlich Kariben, Inuit und die Kereyid-Mormonen, die uns ebenfalls den Krieg erklärt haben. Nun mussten Alaska, Kuba und Grönland auch einsteigen, und die wollten es auch nicht. Nun, wir haben den Salat." "Ich dachte, du müsstest aufblühen, wenn es einen Krieg gibt. Du bist ein Krieger", sagte ich zu Onkel Totila. "Ich war ein Krieger. Jetzt bin ich ein alter, müder Mann."
Meine ersten Aufgaben waren, Totila Cäsar II. bei Verhandlungen zu unterstützen. Wir erreichten eine gegenseitige Grenzöffnung bei den Irokesen, und verkauften Papier aus Chicago für für 3.000.00 Dime an die Araukaner. Aber das kompensierte nicht die allein durch die Kriegserklärung gestiegenen Kosten.
Army:
1. Bolivien-Armee: Magnus Barefoot LI.
Oberkommando & Hauptarmee Guantanamo: Naram-Sin XIII.
Verteidigung kolumbianische Tundra: Johann T’Serclaes von Tilly V.
3. Venezuela-Armee: John Talbot, 14. Earl of Shrewsbury
Palastwache/Heimatverteidigung Mitte: Erich Römmel LIII.
Verteidigung Ostküste: Erhard Ernst von Roeder VIII.
Verteidigung Nordküste: Kubrat VII.
Adjutant des Oberkommandos im Osten: Edwin Karl Rochus Freiherr von Manteuffel IV
Gouverneur von Chival, Armee von Kanada und Chival: Liu Tingxun
Garnison Havanna: Totila III. (Totila Cäsar II.)
ohne Kommando: Omar N. Bradley
Navy:
Oberkommando: Piale Pascha
Florida-Flotte: Fjodor Uschakow V.
Michigan-See-Flotte (Keowee): Ulrik Christian Gyldenløve
Karibik-Flotte: Brendan, der Reisende XIII.
Admiral der Freibeuter: Jacob van Heemskerk
Bolivien-Flotte: Giovanni da Verrazzano II
neue Kuba-Flotte: Ito Sukeyuki XXXI.
Südkolumbien-Flotte: Kamimura Hikonojo
Kolumbien-Flotte (Sucre): Zheng Yisao II. da Verrazzano: Entdeckerin und Piratin
Leopold von Brettschmitt (Flottillenadmiral)