Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Die Akten sind vermutlich eher in Lyon, oder? Du kannst sie aber jederzeit anfordern, ebenso die anderen Prozessakten. Es wurden ja nicht nur diese vier Männer hingerichtet.
Dann soll man das bitte tun, so rasch wie es eben möglich ist. Die Konferenz scheint ja dringend nach weiteren Details zu der Angelegenheit zu verlangen. Auch wenn sie der päpstliche Legat freilich vorher noch sichten wird, bevor er sie dem Gremium präsentiert.
Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Wie in der Konferenz angekündigt, in Frankreich und Burgund werden alle Inquisitionsprozesse bis aus weiteres ausgesetzt und die zuständigen Grossinquisitoren werden nach Rom gebeten. Genau so hätte es nicht laufen dürfen. Es wäre eine Sache gewesen, wenn man harte - vielleicht auch zu harte Urteile gefällt hätte. Aber bisher sieht es in den Akten so aus, dass man überwiegend vollkommen Unschuldige verurteilt hat und sich dessen auch vollkommen bewusst war, was für den Papst der eigentliche Skandal ist.
Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Auf der Konferenz von Athen redet ein Diplomat aus der Gesandschaft von Koskar Khan mal mit den führenden Gesandten des Heiligen Stuhls:
Ihr seid euch hoffentlich klar, was diese Entwicklung bei der Konferenz in Athen für Auswirkungen haben wird? Sollte die Fehlurteile von Lyon der Dauerzustand bei der Inquisition sein oder bleiben, würde Sarai das wahrscheinlich nicht ignorieren. Ich bin zwar nur ein Angestellter dort und auch nicht in den höchsten Kreisen tätig, aber bei so einem dauerhaften Unruheherd kann ich mir es nicht anders vorstellen, als dass der Großkhan deutlich eingreift, wenn er den Eindruck hat, dass da keine Besserung einkehrt.
(So die Meinung eines Beamten im Stab von Koskar)
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Dessen ist sich der päpstliche Legat durchaus schmerzlich bewusst. Aber angesichts der ernüchternden Ergebnisse der Aktensichtung gab es auch kaum eine andere Möglichkeit als in der Sache reinen Tisch zu machen und die Situation nicht noch durch den Versuch der Vertuschung oder Beschönigung zu verschlimmern. Das Ausmass der Fehlurteile kam auch für die Kurie völlig überraschend.
Das Ärgerliche ist halt, dass die Inquisition in Mitteleuropa zu Beginn der Krise durchaus positiv gehandelt hat und sogar Verdächtige vor den aufgebrachten Volksmassen geschützt hat. Nur wird darüber niemand mehr reden, sondern sich nur an die skandalösen Urteile aus Frankreich erinnern. Deshalb muss da jetzt auch bei der Inquisition in Frankreich massiv gegen die Missstände vorgegangen werden.
Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Bezüglich des Vorschlags des Papstes, die Revisionsprozesse vom Großreich führen zu lassen:
Was hält der Papst davon, wenn man die Revisionsgerichte mit Leuten aus Rom und Leuten vom Großkhan aus Sarai besetzt? Das sollten dann auch Christen sein, die von dort kommen.
Das man das sozusagen gemeinschaftlich angeht?
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Es hilft ja nichts, befassen wir uns mal mit dem ganzen Elend meines Etats und machen einen Kassensturz:
Achtung Spoiler:
EntwurfSteuereinnahmen: 130 000 S
Einnahmen aus dem Peterspfennig und päpstlichen Gebühren: 530 000 S
Rücklagen vom Vorjahr: 12 250 S
Nicht verwendete Gelder: 1 500 S
Neue Kredite: 650 000 S
Total Einnahmen: 1 323 750 S
[Zweckgebundener Fonds Dombau zu Rom +1 000 S, 17 000 S total]
Übrige Mittel für den Nahen Osten und Afrika: 9 000 S
Übrige Mittel für den Fernen Osten: 5 000 S
Übrige Mittel für die armen Regionen Osteuropas: 0 S + 20 000 S
Einlagen des Universitätsamtes: 7 000 S
Feste Zuwendungen: 250 000 S
Glaubenskongregation: 100 000 S
Schwerpunkt Reform der Inquisition: 30 000 S
Feste Gesandtschaft in Sarai: 10 000 S
Feste Gesandtschaft bei den Rus/Twer: 5 000 S
Feste Gesandtschaft in Imatra: 1 000 S
Zusätzliche Ausgaben während des Jahres: 40 000 S (je ein Belagerungsregiment und Festungsregiment)
Zusätzliche Handgelder während des Jahres: -
Budget für die Priesterausbildung in den armen Regionen Osteuropas: 20 000 S
Flottenunterhalt: 7 500 S (freie Ruderer)
Söldner in Sindh (zur Hälfte): 252 500 S
Rückzahlung des Kredites an das italienisch-hellenische Konsortium: 250 000 S
Rückzahlung des Kredites an Frankreich: 120 000 S
Rückzahlung des Kredites an Judäa: 100 000 S
Zinsen an das italienisch-hellenische Konsortium: 40 000 S
Zinsen an Judäa: 8 000 S
Zinsen an Frankreich: 12 000 S
Infrastrukturinvestition: 0 S (250 000 / 670 000 S), vorerst ausgesetzt
Jährliche Weiterbildung der Missionare in türkischer Sprache: 5 000 S
Testgelände Bologna: 25 000 S
Getreidekauf: 40 000 S
Verlust des Postdienstes: 2 900 S
Total Ausgaben: 1 318 900 S
Sonderprivilegien:
-
Aufgenommene Kredite:
Ein italienisch-hellenisches Konsortium hat 250 000 S über drei Jahre (1428-1430) verliehen. Der Zinssatz beträgt 16% zahlbar jeweils Anfang 1429, 1430 und 1431. Die Tilgung erfolgt dann Anfang 1431.
100 000 S von Judäa zu 8% vorgestreckt. Rückzahlung erfolgt von Heiliger Stuhl und Johanniter in spätestens einem Jahr.
50 000 S von Judäa zu 10% verliehen. Rückzahlung erfolgt in spätestens zwei Jahren.
50 000 S von Baiern zinslos vorgestreckt. Rückzahlung erfolgt von Heiliger Stuhl und Johanniter im nächsten Jahr.
120 000 S von Frankreich zu 10% vorgestreckt. Rückzahlung erfolgt von Heiliger Stuhl und Johanniter in einem Jahr.
Ein Konsortium aus Oberitalien, Venedig und Ägypten hat 600 000 S über drei Jahre (1431-1433) verliehen. Der Jahreszins beträgt 16%, zahlbar jeweils Anfang 1432-1434. Die Tilgung erfolgt dann Anfang 1434.
Schwerpunkt: Reform der Glaubenskongregation
Die Verfehlungen der Inquisition in Frankreich und Burgund haben den Heiligen Vater sehr betrübt. Die vorbildlichen Taten, welche die Organisation während der Krise des letzten Jahres in anderen Ländern geleistet hat, werden von den französischen Prozessen überschattet. Daher sieht es der Papst als unerlässlich an, sowohl die verfehlten Prozesse aufzuarbeiten und die Glaubenskongregation zu reformieren. Daher werden folgende Schritte unternommen:
1. Nachdem alle Prozesse in Frankreich und Burgund ausgesetzt wurden, werden als erstes die Urteile des letzten Jahres allesamt einer Revision unterzogen. Die Römische Zentrale der Glaubenskongregation wird den Revisionsprozessen vorsitzen, diese organisieren und sie auch durchführen. Es ist darauf zu achten, dass jeder Verhandlung ein griechischer Kleriker beisitzt, um die Beweise tatsächlich beurteilen zu können. Sollten sich in Rom nicht ausreichend in Rechtsfragen bewanderte Kleriker aus dem griechischen Raum finden lassen, sollen weitere Kirchenmänner aus den östlichen Diözesen angefordert werden. Auch hat man mit dem Sultan von Izmir bereits vereinbart, von der renommierten Universität in Konstantinopel Gelehrte für kirchliches Recht beiziehen zu können. Die Heimatländer der Angeklagten und das jeweilige Land, in dem der Prozess ursprünglich stattfand, können zu den Revisionsprozessen Beobachter entsenden.
2. Die Urteile, von denen sich die vorläufige Einschätzung der Sichtungskommission von Athen bestätigt (nämlich dass es zu massiven Fehlurteilen und Rechtsbeugung gekommen ist), sind entsprechend zu kassieren. Gemäss der Empfehlung von Koskar Khan sollen den Verurteilten oder - im Falle von Todesurteilen - Hinterbliebenen angemessene Entschädigungen gezahlt werden. Dies wird zu 3/4 vom jeweiligen Land, was die Urteile aussprach und zu 1/4 von der Kirche getragen.
3. Alle Inquisitoren, die an Fehlurteilen beteiligt waren, sind ihrer Posten in der Glaubenskongregation zu entheben. Insbesondere wenn sie diese Urteile in vollem Wissen um die Unschuld der Angeklagten verhängt haben, was der Heilige Vater unabhängig vom Druck, den lokale Autoritäten auf sie ausgeübt haben, für unentschuldbar hält.
4. Auch wenn die Prozessakten aus den übrigen Regionen Europas nicht darauf hindeuteten, dass es dort ebenfalls zu Fehlurteilen in diesem Ausmass gekommen ist, sollen alle Akten zur Sichtung an die Römische Zentrale gesendet werden.
5. Nach Abschluss der Revisionsprozesse ist von der Glaubenskongregation eine Überarbeitung ihrer Prozessordnung anzugehen. Zwar ist ist es sinnvoll die Inquisitoren aus dem lokalen Klerus zu rekrutieren, doch darf dies nicht dazu führen, dass die weltliche Macht vor Ort einen derart grossen Einfluss auf die Urteilsfindung hat. In der revidierten Prozessordnung ist zudem zu verankern, dass Inquisitoren bei Prozessen zwingend fachlich kundige Experten beiziehen müssen, wenn sie ein Beweisstück nicht beurteilen können (etwa weil sie in einer Sprache vorliegen, die sie selber nicht beherrschen).
6. Des Weiteren wird für Inquisitoren, die Prozessen vorsitzen, eine Rechtsausbildung entweder in Rom oder einer Universität mit entsprechender Fakultät als Voraussetzung festgelegt.
Erst wenn diese Schritte zur Reform durchgeführt wurden, können die Prozesse auch in Frankreich und Burgund allenfalls wieder aufgenommen werden. Um die zusätzlichen Aufwände der Behörde in diesem Jahr - Reisekosten, Verwaltungsaufwand, etc. - zu finanzieren, werden ihr zum ordentlichen Budget weitere 30'000 S zur Verfügung gestellt.
Tätigkeitsgebiete der Inquisition:
Achtung Spoiler:
Waffenentwicklung in Bologna
Auch wenn man bedauerlicherweise bei den Arkebusen keinen Durchbruch erzielen konnte, wird die Finanzierung der Entwicklung in Bologna weiterhin fortgesetzt. Auch die Prämie für die Fertigung der Waffen kann nach wie vor eingefordert werden, wenn der Nachbau gelingt. Einige der Mitgliedsländer der Bologna-Gruppe müssen in diesem finanziell schwierigen Jahr ihre Beiträge etwas reduzieren, der Einrichtung stehen aber immer noch total 75 000 S zur Verfügung, wovon der Heilige Stuhl wie anhin 25 000 S übernimmt.
Päpstlicher Postdienst
Da die Voraussagen bisher keine Möglichkeit zur kostendeckenden Ausweitung des Dienstes hergeben und die Finanzierung seitens der Heiligen Liga derzeit ebenfalls nicht möglich ist, werden die Pläne bis auf weiteres ad acta gelegt.
Festung Jerusalem
Mit Freude hat der Heilige Vater vernommen, dass man die Bürger Jerusalems letztlich von einer Zitadelle überzeugen konnte. Aufgrund der überall angespannten finanziellen Situation wird die Festungserweiterung für die Heilige Stadt dieses Jahr ohnehin nicht in Angriff genommen, man wird sich seitens der Kurie aber beizeiten damit beschäftigen.
Manöver in Asturien
Das Festungsregiment nimmt weiter am Militärmanöver in Asturien teil.
Getreidekauf
Wie bereits angekündigt soll für den Kirchenstaat Getreide im Wert von 40 000 S gekauft werden. Damit soll vor allem verhindert werden, dass wegen der schlechten Ernte des Vorjahres Getreide verzehrt wird, welches für die Aussaat vorgesehen war. Denn dies würde sonst dazu führen, dass die Ernteerträge im Folgejahr völlig unabhängig des Wetters weiter sinken und sich damit die Knappheit verschlimmern würde. Zudem hofft man seitens der Kurie einen rasanten Preisanstieg bei Lebensmitteln im Kirchenstaat verhindern zu können.
Jon, ich bräuchte einen Kredit über 600'000.
Geändert von Azrael (09. August 2021 um 21:15 Uhr)
Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Koskar Khan lässt fragen, was die Kirche vom Vorschlag auf der Konferenz von Athen hält.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Ich schreibe gleich was dazu im Thread.
Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Sehr schön.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.