[DMS] Päpstliches Hauptquartier Engelsburg

[Azrael]

Okay, wollte nur nachfragen.

[Jon Snow]

Das ist immer gut, weil ich so etwas leicht vergessen kann.

[Azrael]

Ich würde gerne für die mongolischen Reichsadligen ein Dankesschreiben aufsetzen, die zusammen für das Söldnerregiment aufgebracht haben. Auch wenn man es aufgrund der Drohung aus Mankal leider an Multan abgeben musste, freut es ihn doch, dass sie gewillt waren sich für die Sache der Christenheit in Indien einzusetzen. Und er hofft, dass ihnen kein grösserer finanzieller Schaden entstanden ist, nachdem nun die Satrapie für das Regiment aufkommt.

Und dann soll offiziell eine Kommission eingesetzt werden, die sich mit der Heiligsprechung von Yasmina Theodora befasst. Als erster Schritt sollen einige Vertreter des Heiligen Stuhls zum Patriarchen nach Sarai reisen. Das erste Ziel wäre es zusammen mit dem Patriarchen abzuklären, ob es irgendwelche "Wunder" gibt, die man in irgendeiner Form mit Yasmina Theodora in Verbindung bringen und so die Sache zusätzlich legitimieren könnte.

Die Frage hier ist übrigens noch offen, auch wenn es nicht so dringend ist. Der Heilige Vater interessiert sich halt persönlich für Ostasien.

Was denkt ihr eigentlich über Südostasien? Ist die Mobilisierung von China so zu deuten, dass die dortigen Staaten Anstalten machen den Tribut einzustellen? Weil dann könnte es schon bald passieren könnte, dass das Grossreich Truppen in den nordindischen Satrapien zusammenzieht, wenn die chinesische Drohnung nicht ausreicht.

[Jon Snow]

Das ist aber vermutlich eher eine Frage an die anderen Mitspieler, oder?

[Azrael]

Das Zitat war von mir ungünstig gesetzt, unsere Unterredung ging danach ja noch weiter:

Ihr müsstet (bzw. der Papst müsste) übrigens auch noch ein paar Männer aus der Delegation in Rom haben, die seinerzeit den chinesischen Bürgerkrieg "live" erlebt haben. Mit ihnen könnte man sicherlich mal über den Kaiser und seine Politik sprechen.

Gut zu wissen. Dann soll man sie bei Gelegenheit mal fragen, ob der chinesische Kaiser gegenüber Seged Khan wirklich so loyal ist, wie er sich derzeit gibt. Oder ob sie es für denkbar halten, dass die Song-Dynastie eine Gelegenheit zum Loslösen vom Grossreich vielleicht nutzen würde, wenn sich die Lage in Südostasien zu Ungunsten der Mongolen entwickelt. Also wenn sich die dortigen Staaten von der Flottenparade nicht beeindrucken lassen und Bengalen am Ende auch noch mitmischt.

[Jon Snow]

Ach so, das können sie beantworten. Sie halten den jetzigen Kaiser für absolut loyal. Er bewundert Seged Khan offenbar geradezu, und er wird auch von der "mongolischen" Hofpartei gestützt. Da er das Südufer des Janktsekiang zurückbekommen hat, das mehr als ein Jahrhundert unter mongolischer Herrschaft gestanden hatte, ist seine Position im Land deutlich gestärkt worden, und der (geminderte) Tribut ist für China problemlos aufzubringen. Zur "mongolischen" Partei sollen neben den Konfuzianern und Christen vor allem auch die Kaufleute gehören, die sehr von den sicheren Handelswegen profitieren. Eine Rebellion ist also nur zu erwarten, wenn Pa Nung gestürzt wird oder die mongolische Herrschaft in Nordchina und Zentralasien auseinanderfällt.

[Azrael]

Aber wem gegenüber ist er loyal, dem Grossreich oder Seged Khan? Letzterer ist ja während des Bürgerkrieges (und nach dem Tod von Surgot Khan) zum neuen starken Mann im Reich aufgestiegen. Es käme mir nie in den Sinn Seged Khan gegenüber misstrauisch zu sein, schliesslich hat er den Bürgerkrieg quasi entschieden. Aber interessant wäre es doch, z.B. wäre es in letzterem Fall ja möglich, dass sich die Bindung Chinas massgeblich verschlechtert, wenn Seged Khan irgendwann das Zeitliche segnet.

Was macht Bertai Khan eigentlich dieser Tage?

[Jon Snow]

Aber wem gegenüber ist er loyal, dem Grossreich oder Seged Khan? Letzterer ist ja während des Bürgerkrieges (und nach dem Tod von Surgot Khan) zum neuen starken Mann im Reich aufgestiegen. Es käme mir nie in den Sinn Seged Khan gegenüber misstrauisch zu sein, schliesslich hat er den Bürgerkrieg quasi entschieden. Aber interessant wäre es doch, z.B. wäre es in letzterem Fall ja möglich, dass sich die Bindung Chinas massgeblich verschlechtert, wenn Seged Khan irgendwann das Zeitliche segnet.

Was macht Bertai Khan eigentlich dieser Tage?

Das wissen die Mitglieder der Delegation natürlich auch nicht. Sie haben oft gehört, wie Pa Nung Seged gelobt hat, und sie wissen auch, dass es eine promongolische Hofpartei gibt. Ob ein anderer Khan diese Voraussetzungen ähnlich virtuos nutzen könnte wie der jüngste Onkel des Großkhan, ist aber nicht vorauszusagen. Über Bertai könnte man sicher etwas herausfinden. Er lebt ja mittlerweile an der Ostsee, und dort das Netz der Gemeinden und Klöster recht engmaschig.

[Azrael]

Ich grolle Bertai ja nicht, hat mich nur interessiert. Hat aber keine Priorität.

Noch für den Kleinen Rat von Venedig, falls ihnen der Doge das nicht schon weitergegeben hat (Brabrax ist bisweilen etwas stark durch Zemjana ausgelastet). Nicht dass die Zusammenarbeit daran scheitert, dass der Rat sich zu wenig informiert fühlt.

So, jetzt habe ich auch endlich wieder Zeit fürs Forum.

Ich denke, eine Kooperation ist durchaus möglich. Ich vermute, dass es beiden helfen wird, tut es das nicht, wird Jon uns das ja mitteilen.

Ich habe im Liga-Thread ja mal geschrieben, was die Idee einer Kooperation wäre:

...

Bzgl. Postdienst: Mir wurde ja in einer Auswertung nahegelegt, für die Händler ein eigenes Informantennetzwerk zu schaffen. Wenn man das nicht irgendwie mit dem Postdienst verbinden kann gäbe es wieder Projekte, die ich für dringender befinden würde.

...

Ihr müsst dafür eh keinen Schwerpunkt investieren, das würde ich übernehmen. Bei deinem geforderten Netzwerk stellt sich die Frage, was deine Leute denn konkret erwarten. Der venezianische Kurierdienst befördert ja alleine Wirtschaftsnachrichten für die Kaufleute Venedigs und der Doge lässt sich den auch einiges kosten. Dadurch ist der sehr schnell, aber eben exklusiv und nur für die Fernhändler zu gebrauchen. Die Post würde ich ja wie bisher für mehr oder weniger alle potentiellen Nutzer und kostendeckend aufziehen wollen.

Man könnte ja die bestehende Infrastruktur von Seiten der Händler für ein eigenes Netzwerk mitnutzen. Muss mir aber überlegen, ob ich das überhaupt in der Form machen wil, weil es in Italien scheinbar um einiges weniger effizient ist als in Venedig und einiges kostet. Würde sowas daher wohl eher auf kommunaler Eben oder auf Ebene der Gilden und Zünfte machen und so die Kommunikation untereinander verbessern.

Das wäre auf jeden Fall sinnvoll und ich hoffe, dass auch mit dem venezianischen Kurierdienst eine entsprechende Zusammenarbeit möglich ist. Ich nehme an der Kurierdienst unterhält in den grössten Häfen des Mittelmeers Schiffe, die bei entsprechenden Entwicklungen (hey, in Konstantinopel sind gerade die Getreidepreise um 50% gefallen!) nach Venedig auslaufen. Wenn das Schiff gerade ausläuft, kann es ja auch die Post gleich mit transportieren, die benötigt nicht viel Platz und die Fahrt wird besser genutzt. Und im Gegenzug wird meine Post wohl sinnvollerweise regelmässige Schiffsreisen machen und wenn das August-Schiff aus Herakleion sowieso gerade in Richtung italienische Halbinsel lossegelt, kann es auch gleich noch die nicht so dringenden Wirtschaftsnachrichten von Kreta mitnehmen.

Das kannst du deinem Rat so weitergeben, der hat gemäss der Chronik ja Informationen verlangt.

[Jon Snow]

Ok, dann weiß der Rat jetzt Bescheid.

[Azrael]

Wie kommt meine Kommission bei ihrer Streitschrift gegen die antiken Mythen eigentlich so voran?

[Jon Snow]

War das während des Jahres oder im Jahreszug? Nur, damit ich weiß, wo ich nachsehen muss.

[Azrael]

Sowohl als auch. Im Vorjahr begonnen und dann im Jahreszug noch mal mit Mittel ausgestattet. Da die Verbreitung der Schriften unter dem Jahr in der Chronik erwähnt wird, dachte ich, dass dann da auch von meinen Leuten allenfalls was kommt:

Wegen der antiken Mythen ist es, wie oben erwähnt, vermutlich aussichtslos sie verbieten zu wollen. Auf die Gefahr hin wie seinerzeit bei der Edda die Bücher so noch etwas bekannter zu machen, würde ich meine Scholaren dann anweisen gegen die Neuheiden und ihre Mythensammlung zu argumentieren. Um welche Mythen handelt es sich, Ilias, Odyssee, Bibliotheke, usw? Sie sollen eine Streitschrift gegen die Versuche der Neuheiden zur Missionierung ihres lästerlichen Glaubens anfertigen und insbesondere auf die Darstellung der olympischen Götter in den verbreiteten Mythen eingehen. Zeus der Verführer, Vergewaltiger und Ehebrecher. Hera die gewissenlose Giftmörderin. Poseidon der rachsüchtige Zerstörer. Hinsichtlich Diana dürfen sie auch gerne den Canon Episcopi wieder auspacken und die Darstellung Dianas als Dienerin Satans ausarbeiten. Man soll im Vergleich zum einzig wahren Gott darlegen, dass diese Olympier bestenfalls Hirngespinste sind, mit deren Verehrung ihre Anhänger bloss ihr frevelhaftes olympisches Gebahren zu rechtfertigen versuchen. Und noch ein hilfreicher Einwand aus der Kurie:

Das Zeug kann doch auch keiner ernsthaft glauben ... das taten doch nichtmal die alten Griechen (auch ein nützlicher Punkt vielleicht)

Mythen-Kommission

Der Papst hält es weder für sinnvoll noch für möglich die Verbreitung der antiken Mythen zu verhindern, welche die vom Glauben abgefallenen hellenischen Adligen grosszügig finanzieren und verteilen lassen. Er verdammt diese Aristokraten zwar dafür, dass sie ihr Vermögen für ihre dekadente Freizeitbeschäftigung verschleudern anstatt dieses zur Linderung der Armut in den hellenischen Städten einzusetzen, doch will er sich argumentativ mit ihnen auseinandersetzen. Daher hat er schon im vergangenen Herbst einige mit den antiken Schriften und Sprachen vertraute Theologen in Rom versammelt, welche die Mythen und den angeblichen Glauben an die olympischen Götter widerlegen sollen. Beispiele und Angriffspunkte bieten gerade die Mythen ohne Ende, im persönlichen Gespräch hat der Papst den Kommissionsmitgliedern bereits einige seiner Gedanken mitgeteilt, bei denen sie ansetzen können. Da die Theologen für ihre Arbeit womöglich noch weitere Schriftstücke, Übersetzer, etc. benötigen, stellt man der Kommission 10 000 S für allfällige Ausgaben zur Verfügung.

[Jon Snow]

Ich habe es gefunden. Deine Leute waren leider langsamer und werden erst im nächsten Jahr fertig werden. Das kommt dann auch in der Jahresauswertung.

[Azrael]

Das Turiner Grabtuch also... Dem seine Herkunft war ja schon immer recht umstritten. Ärgerlich ist es natürlich für mich, wenn sich da Kirchenleute auf beiden Seiten über der Frage der Echtheit bis aufs Blut bekämpfen. Wie sinnvoll wäre es da eine offiziell vom Heiligen Stuhl eingesetzte Kommission zu entsenden, die sich mit der Echtheit der Reliquie befassen soll?