Achtung Spoiler:
Edith: Sehe gerade du hast schon weiter erzählt, obiges bezieht sich auf Post #463
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Edith: Sehe gerade du hast schon weiter erzählt, obiges bezieht sich auf Post #463
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Weiß tauscht die Leichtfiguren und bleibt in hoffnungsloser Stellung zurück:
Hier wäre ein guter Punkt zum Aufgeben gewesen, mein Gegner spielt aber noch volle 10 Züge weiter
Insgesamt war es eine extrem turbulente Partie:
Mit 45 acpl eine 30+30 Partie zu gewinnen ist schon etwas grenzwertig
Dabei gab es etliche Taktiken in beide Richtungen, die die Partie massiv verändert hätten. Nur hat weder mein Gegner noch ich sie gesehen.
Im Prinzip ergeben sich 2 Lektionen aus der Partie:
- Taktik ist extrem wichtig. Ich muss üben üben üben - aber ob ich mit meinen bald 33 Jahren da noch schnell große Fortschritte machen kann scheint erstmal schwierig. Mehr Spielpraxis sollte aber schon helfen.
- Die Eröffnung darf ich so nicht spielen. Hier brauche ich echte Vorbereitung, da ist es nicht mehr ausreichend, nur die Prinzipien zu kennen, dafür ist es viel zu scharf. Wenn ich das in einem richtigen Mannschaftskampf spielen will muss ich mich definitiv auskennen - und das ist Arbeit
Ich hab mich gerade saudämlich gefühlt und gefragt, warum man nach
1. d4 f5
2. Lg5 h6
3. Lh4 g5
4. e3
nicht einfach mit ... gxh4 den Läufer nimmt. Aber ich bin von alleine auf das Matt in 1 gekommen.
Mal blöd nachgefragt: Warum spielt Weiß da nicht erst 5. Dh5+ und nimmt Dir das Rochaderecht, um den Läufer dann im nächsten Zug wegzuziehen? Steht die Dame da echt so schlecht?
Nach Dh5+ Kf8 steht die Weiße Dame nicht gut. Schwarz will ja ohnehin Sf6 spielen und gewinnt dadurch ein Tempo. Weiß spielt z.B. direkt Dd1 (auf e2 steht sie dem Läufer im Weg) und Schwarz hat ungefähr Ausgleich, da Schwarz 2 Figuren entwickelt hat (weiß nur 1) und über großen Raumvorteil am Königsflügel verfügt - das gleicht das verlorene Rochaderecht ungefähr aus.
Lg3 statt Dh5+ erhält dagegen den weißen Vorteil und ist daher der bessere Zug.
Wie ich schonmal erwähnt hatte, darf man 2. Lg5 nicht unterschätzen!
Für mich sogar einer der Gründe, warum ich überlege von Holländisch auf Königsindisch zu wechseln.
Zur Diskussion um Dh5+:
Finde das für Schwarz schon unangenehm Kf8 spielen zu müssen, weil ich lieber lang rochieren will.
Vermutlich auch deshalb spielen ja auch die meisten erst das natürliche 4. ... Sf6 statt 4. ... Lg7. Aber wer zuerst Lg7 spielt möchte vielleicht gerade Dh5+ provozieren oder hat zumindest damit kein Problem.
Ich sehe zumindest keinen Vorteil darin vor Sf6 erst Lg7 zu spielen.
Zunächst möchte ich mal auflösen:
Alles Richtig Aber Stockfish gibt bereits -5,7 auf Zugtiefe 27 (!)
Es macht also bei den Fragen nur 1 mit, aber der beantwortet wenigstens gleich alles richtig
Es ist wirklich nicht ungefährlich. Der Aufwand, den du aber reinstecken musst um die Eröffnung zu wechseln ist viel viel größer als dich mit dieser 1 Variante auseinanderzusetzen.
Sei mal ein bisschen flexibler
Es ist schon so ein bisschen eine Falle. Wenn Weiß Dh5+ spielt hat Schwarz ausgleich (und Weiß scored laut Datenbank unterirdisch), auch wenn die Stellung nicht gerade trivial zu spielen ist. Spielt Weiß nicht Dh5+ kann man mit Sf6 über die Zugumstellung in die gleiche Variante kommen. Aber wichtig: Man kann nach Lg3 auch direkt mit c5 das weiße Zentrum attackieren ohne Sf6 spielen zu müssen! Leider schaue ich mir das jetzt erst an und nicht vor der Partie, das scheinen die GMs zu spielen - und Schwarz holt dabei sogar minimal mehr als Weiß. Allgemein scored Schwarz mit Lg7 besser als mit Sf6:
Ich bleibe bei Lg7, muss es mir aber offensichtlich nochmal anschauen
Ich werde wohl ab sofort direkt c5 spielen nach Lg3 wie die GMs, das löst viele Probleme...
Stimmt, c5 nach Lg7 sieht einfach logisch aus und erscheint mir überhaupt die Rechtfertigung, weshalb man Dh5+ zulassen kann.
Der schwarzfeldrige Läufer von Weiß ist ja vom Damenflügel abgeschnitten. Die schwarze Dame kann eventuell nach b6 oder a5 und wenn dann auch noch die Weiße Dame auf h5 rum steht, fehlt sie halt auch am Damenflügel, um z.B. b2 oder d4 zu decken.
2 Leute haben sich mattsetzen lassen.
Geändert von shade (23. April 2021 um 10:53 Uhr)
Jetzt, aber wie das vor 13/14 Jahren war, wirst du so wohl nicht rausfinden.
Das sind immer die Werte, von dem Zeitpunkt, wo die Partie gespielt wurde. Du findest zum Beispiel die berühmte Carlsen-Dolmatov Partie und in der DB hat Carlsen nur eine Elo von 2484.
Kann manchmal aber auch mal Schnellschach oder Fernschach sein, zu dem Zeitpunkt wurden aber fast nur Langpartien in die Datenbank gespielt.
Habe gerade zum ersten mal Katalanisch in einer längeren Partie gespielt (30+10). Gegen sowas wie eine Slawischstellung. Hatte das Gefühl, aus der Eröffnung nicht gut rausgekommen zu sein und generell die ganze Partie über schlechter zu stehen. Stattdessen war es umgekehrt, stande eigentlich ab dem 10 Zug auf > +1,5. Trotz der Blunder und Fehler.
So kann man sich irren.
Es bringt trotzdem nichts nach der Erööfnung in einer Stellung zu landen in der man sich nicht wohlfühlt / man keinen Plan hat, selbst wenn man formal etwas besser steht.
@asdf: Nicht wenn man die Eröffnung früher schonmal gespielt hat. Mir ist der Ansatz nur eine Eröffnung zu perfektionieren allerdings auch zu langweilig. Ich hatte mir die Lg5 Variante auch schon angeguckt... g6 ist strategisch nicht so gut und bei h6/g5 wird es oft trotz der richtigen Züge oft unangenehm für Schwarz. Ich hatte da z. B. auch mal die Variante mit Th7 und Tf7 zur Abwehr von Dh5+ gespielt.