"Sinn machen", "Sinn egeben", "Sinn haben" und "sinnvoll sein" sind immer noch nicht bedeutungsgleich (s. der Link in meinem Beitrag #28). Insofern ist es umgekehrt (stilistisch) "schlechtes Deutsch" jedes Vorkommen vom ersten Ausdruck wahllos durch einen der drei anderen zu ersetzen. Die meisten muttersprachlichen Rezipienten werden zwar verstehen, was gemeint ist, aber zumindest unterbewusst werden sie beim Verständnisprozess kurz stocken.
Es ist berechtigt (je nach Kontext), auf einen guten und bedachten Ausdruck zu pochen und nicht alles durchgehen zu lassen, was umgangssprachlich so gesprochen wird. Sprache steckt voller kleiner Nuancen, bei denen scheinbar ähnliche Ausdrücke bei den unterschiedliche Bedeutungen haben. Guter Stil besteht darin, diese Nuancen zu meistern und den richtigen Ausdruck in der richtigen Situation zu verwenden. Das erfordert aber auch eine teifergehende Auseinandersetzung mit den jeweiligen Ausdrücken statt einer assoziativen Schelte.