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Thema: Prosperos Gast - Eine Crusader-Kings-II-Story zu Zeiten der Pest

  1. #16
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    Ein Buch entsteht nicht von heute auf morgen - und trotz der Pest tobt der Bürgerkrieg im Nomadenvolk von Khotan weiter. Böra beschließt, sich nun endgültig auf die Seite des Khans Menggi zu stellen, und führt seine Truppen gegen jene des aufständischen Rebellen Bilge ins Feld. Bilge belagert zur Zeit die Steppe von Ürümqi nahe bei Kara Kjoja. Hier will Böra ihn stellen. Doch seine Truppen werden von der Pest rasend dezimiert ... es sterben hunderte, noch ehe die Armee in Ürümqi eintrifft.

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    Dennoch kann Bilge in der Schlacht von Altai geschlagen werden. Sogleich setzt Böra nach und befreit sogar Mönkh Khairkhan, wo sich der aufsässige Nomadenfürst festgesetzt hat. Dennoch: Der Blutzoll ist beträchtlich. Von einst stolzen 1500 Nomadenkriegern ist alsbald die Hälfte verschwunden. Und dabei ist nur ein kleiner Teil in der Schlacht gefallen ... die anderen verendeten in ihrem eigenen Eiter der Pestbeulen.

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    Die Seuche wütet ungebremst weiter. Auch der 2-jährige Arslan, Sohn eines benachbarten Clanhäuptlings, erliegt der Pest ... jenes Kuckuckskind, das Böra dem Häuptling untergeschoben hatte. Ist dies nicht der Beweis, dass sein unziemliches Verhalten von den Göttern der Steppe nicht gutgeheißen wurde? Buddhistische Einkehr ist angebracht, solange der Rote Tod in der Steppe wütet.

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  2. #17
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Ja, die Pest kann heftig zuschlagen, wenn Du keine Hospitäler bauen kannst.

  3. #18
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Böra stronk!

    Was für ein Buch schreibst du von den drei Optionen?
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Jeder mag Basse!

  4. #19
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    Zitat Zitat von Bassewitz Beitrag anzeigen
    Böra stronk!

    Was für ein Buch schreibst du von den drei Optionen?
    "Verwalten des Reichs" passt am besten.

  5. #20
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    Die Rebellion des Bilge ist nunmehr beendet, Khan Menggi kann trotz der seuchengeplagten Zeit die Nomaden der Steppe von Khotan zusammenhalten. Böra widmet sich deshalb erneut seinem Buch über das Wüten der Pest - und wie man als guter Häuptling in diesen Wirren regieren sollte. Dazu berät er sich mit mehreren Gelehrten und zieht sich zur Inspiration in eine Burg zurück. Allein, noch mag ihm sein wegweisendes Werk nicht gelingen.
    Immerhin ist Boras Schmerz über den Tod seiner langjährigen Konkubine Ibakha so sehr gelindert, dass er sich aus dem chinesischen Protektorat eine neue Liebesdienerin verpflichtet: die hinreißende, attraktive Cecek, eine Nomadentochter von 18 Jahren.
    Ehe Böra jedoch glühende Liebesnächte mit Cecek genießen kann, wirft ihn erneut ein schrecklicher Hustenreiz auf das Lager. Sein Heiler Kopti empfiehlt dem Häuptling, seine übellaunigen Gedanken auf seine Feinde zu richten, ihre Namen auf einen Zettel zu schreiben und diesen zu verbrennen. Böra fällt nur ein Name ein: "Atutuq ... auf ewig seist du verflucht, selbst noch im Nirvana!" Was immer der Stadtregent von Turfan dem Häuptling angetan hat: Böras Hass verfolgt ihn noch lange nach dem Dahinscheiden.

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    Während der Rote Tod in Kara Khoja reiche Ente einfährt, wird Böra nocheinmal Nachwuchs geschenkt: Gattin Yilqui bringt eine entzückende Tochter zur Welt, die kleine Marjan. Ein kleiner Trost angesichts der anderen Kinder, die Böra an die Pest verloren hat. Inzwischen ist der kleine Buyruq zum Erben und potentiellen Nachfolger erklärt worden: Drei Jahre ist er inzwischen alt, eher schwächlich, und man mag sich nicht ausmalen, was geschehen wird, falls Böras Hustenreiz sich nicht verflüchtigt. Denn auch der verbrannte Zettel mit Atutuqus Namen konnte die bislang unbekannte Krankheit nicht besiegen. Ist die Pest in anderer Form zurückgekehrt? Wird Böra sich auch diesmal vom Lager erheben? Oder tritt Kara Khoja in eine dunkle Zeit ein, in der sich die Nomadenkrieger angesichts eines Kleinkinds an der Spitze gegenseitig zerfleischen?

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    Immerhin werden keine Pestfälle mehr ruchbar. Die Seuche ist weitergezogen, hat aber schreckliche Narben hinterlassen. Tod und Verderben brachte sie, die Nomaden standen ihr hilflos gegenüber und sahen sie vor allem als Fluch an - verursacht von all jenen, die Buddas Weisung missachteten. Zählt nicht auch Häuptling Böra selbst zu diesen Frevlern, die den Roten Tod in die Steppe geholt haben?
    Es ist dennoch an der Zeit, dem Nomadenvolk Lebewohl zu sagen. Während Böra weiterhin an seinem Buch schreibt, alle Hoffnungen auf dem kleinen Buyruq ruhen und die Überlebenden ihre toten Verwandten verscharren, ziehen wir weiter in der Schneise, die die Pest geschlagen hat. Mal sehen, wie in einem anderen Winkel der Welt auf Prosperos Gast reagiert wurde.

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    Geändert von strategon (27. April 2020 um 21:06 Uhr)

  6. #21
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Wo geht es denn hin?

  7. #22
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    Die Pest hat sich entlang der Seidenstraße bis nach Europa ausgedehnt. Doch auch im Orient treibt sie noch ihr Unwesen ... so auch im Gebiet zwischen Afghanistan und Persien. Prosperos Gast regiert und zwingt sämtliche Herrscher der Region zu bitteren Zugeständnissen.

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    Im Shatum Baddarid hat die Pest ganze Regionen entvölkert, Herrschern ihren Nachwuchs geraubt und Armeen dezimiert. Shah Baddan Baddarid versucht verzweifelt, sein Volk zusammenzuhalten - zumal Konflikte mit persischen Kriegsherren nicht ausbleiben, die sich dem Islam zugewandt haben. Renn religiös gesehen ist das Shatum ein Flickenteppich: Die regierende Kaste folgt dem buddhistischen Ideal, doch auch sunnitische und schiitische Muslime sowie zoroastrisch gesinnte Menschen sind stark vertreten.

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    Das zeigt sich gut in der Handelsregion Zaranj. Dort regiert Marzoban Ali von Zaranj, gediegene 45 Jahre alt. Der vorbildliche Vasall des Shas ist für seine Güte und Gerechtigkeit bekannt, gilt allerdings auch als feige. Wohl deshalb scheut er sich, öffentlich zuzugeben, dass auch er heimlich den Koran gelesen hat und ihm folgt. Nach außen hin gibt sich Marzoban als loyaler Buddhist ... heimlich jedoch hat er sich dem sunnitischen Islam zugewandt. Zugleich ist seine Gattin Shaykhah eine Zoroastrerin. Marzoban ehelichte sie kurz nach dem grausamen Tod seiner langjährigen Gefährtin Shabana. Sie wurde ein Opfer der Pest, ebenso drei seiner Söhne. Der einzige verbliebene Erbe ist der jüngst geborene Sohn, den Shaykhah zur Welt brachte.
    Angesichts der schrecklichen Tode hat sich Marzoban in seinen Palast von Zaranj zurückgezogen und die Tore verriegeln lassen. Sein Volk empfindet dies als schandhafte Feigheit. Doch Marzoban will nicht weitere Kinder an die Pest verlieren. Und insgeheim betet er inbrünstig zu Allah, ihn von dieser grassierenden Seuche zu bewahren.

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    Geändert von strategon (28. April 2020 um 23:34 Uhr)

  8. #23
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Interessante Wahl.

  9. #24
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Spannung!
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Jeder mag Basse!

  10. #25
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    Zitat Zitat von Frederick Steiner Beitrag anzeigen
    Ein Roman aus den Zeiten der Pest in England. Lord Prospero zieht sich zum Feiern auf seinen Landsitz zurück und genießt das Leben in vollen Zügen. Irgendwann gehen die Gäste, nur einer bleibt noch übrig. Und das ist der Schnitter. Prosperos Gast.

    Sehr guter Titel.

    edit: Also kein Entkommen vor der Seuche, auch sehr passend zur heutigen Zeit,
    Meint ihr die Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe: "Die Maske des roten Todes"?

    Da sterben allerdings alle Gäste und Prinz Prospero stirbt zuerst.


  11. #26
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    Zitat Zitat von Louis XV. Beitrag anzeigen
    Meint ihr die Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe: "Die Maske des roten Todes"?

    Das war in der Tat meine Inspiration ...

  12. #27
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Zitat Zitat von Louis XV. Beitrag anzeigen
    Meint ihr die Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe: "Die Maske des roten Todes"?

    Da sterben allerdings alle Gäste und Prinz Prospero stirbt zuerst.

    Okay, hatte ich anders in Erinnerung. Aber den meinte ich.
    Ist auch schon ne Zeit lang her.

  13. #28
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    Marzoban Ali ist nicht gerade für seine Tapferkeit bekannt. Nicht ohne Grund hat er sich angesichts der grässlichen Seuche in seinen Palast zurückgezogen, an seiner Seite die zoroastrische Gattin Shaykhah, eine scharfsinnige Frau, die auch für die Spionage von Zaranj zuständig ist. Auch sie ahnt nicht, dass Marzoban religiös irrlichtert. Die Pest hat ihn endgültig davon überzeugt, dass der Buddhismus eine sinnentleerte und gottesferne Lästerei darstellt. Die Wahrheit hingegen wurde im Koran niedergelegt, und es ist Marzobans inniger Wunsch, sich auch offiziell zu dieser Religion - in ihrer sunnitischen Ausprägung - zu bekennen.
    Doch ist sein persisches Volk bereit dazu? Und was würde Shah Baddan zu dieser Kehrtwendung sagen? Niemals könnte Marzoban den Mut aufbringen, offensiv zum Islam überzutreten. Immerhin: Sein direkter Lehnsherr, der Satrap Mu'izz ud-din, genannt "der Verfluchte", gilt selbst als "Koranversteher". Und ist nicht eh alle Welt mit dem Roten Tod beschäftigt? Sicher wird niemand genau hinsehen, was sich dort in Zaranj ereignet ...

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    Marzoban beschließt deshalb, das unerhörte Wagnis einzugehen: Am 27. März 1352 (nach christlicher Zählung) beendet er das Versteckspiel und erklärt sich zum gläubigen Sunniten. Gepriesen sei Allah, gepriesen sei der Prophet und das Heilige Buch, das er der Nachwelt geschenkt hat! Doch Marzoban ahnt, dass er sich damit mächtigen Ärger einhandelt.

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    Er versucht deshalb zunächst, Verbündete um sich zu scharen. Sein Hof ist freilich durchsetzt von Buddhisten und Zoroastriern. Marzoban wirbt deshalb in den persischen Nachbargebieten um Glaubensgenossen, die sich seiner Sache anschließen wollen. Vor allem eine gelehrte Hofdame namens Ghazal und ein türkischer Würdenträger namens Tolun scheinen ihm geeignete Kandidaten zu sein.
    Die 18-jährige Ghazal braucht nicht zweimal zu überlegen, um nach Zaranj überzusiedeln. Sie verspricht sich davon einen Karrieresprung an Marzobans Hof. Tolun hingegen lässt sich weder durch Geschenke noch durch gute Worte nach Zaranj locken. Dabei ist gerade ein gläubiger Sunnit des männlichen Geschlechts für Marzoban unaddingbar. Wer soll sonst als Imam das persische Volk im neuen Glauben schulen?

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  14. #29
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Kannst Dir doch für 25 Pietät einen Priester anheuern.

  15. #30
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Patriotische Perser gegen die Islamisierung des Morgenlandes?
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
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