Es ist mal wieder Zeit, sich in der Welt umzusehen, nachdem wir nun 49 Jahre dieses Land unser eigen nennen.
Die Kirche steht wieder einmal im Zentrum der Ereignisse. Ein gewisser Michelangelo beendet einen Auftrag des Papstes.
Er stellt in der Sixtinischen Kapelle das berühmte Jüngste Gericht fertig.
Ob das eine unverholene Drohung in Richtung England ist? Der bereits erwähnte Heinrich VIII. hat die Abkehr vom katholischen Glauben inzwischen heftig durchgezogen und beginnt damit, die englischen Klöster aufzulösen. Reliquien und Statuen werden eingeschmolzen. Der Papst kochte bereits auf Hochdruck, aber Heinrich war ja schon seit 1534 exkommuniziert.
Das Tudor-England bleibt auch weiter im Fokus. Im Oktober stirbt Margaret Tudor, die ältere Schwester von Heinrich VIII. an einem Schlaganfall.
Heinrich hatte sie mit dem schottischen König Jakob V. verheiratet, worin wieder ein Grundstein der kommenden englischen Geschichte zu finden ist.
War der bereits erwähnte verzweifelte Wunsch Heinrich VIII. nach einem legitimen Erben der Vorabend des Elisabethanischen Zeitalters, findet sich in der Ehe von Margaret Tudor und Jakob V. die Wurzel für die Vereinigung der Throne Englands und Schottlands.
Die Enkelin von Margaret Tudor und ihrem Mann Jakob V. wird die bekannte Maria Stuart werden, die von Elisabeth I. jahrelang hinter Gittern eingesperrt wird, weil sie ebenfalls einen Anspruch auf den englischen Thron hat und obendrei Katholikin ist. Am Ende wird sie von Elisabeth hingerichtet. Viele Geschichten gibt es über ihr Leben und diverse Musik- und Bühnenstücke.
Ich mag The ballad of Mary - Queen of Scots von Grave Digger.
Vor der Gefangennahme bekam sie allerdings noch ihren Sohn Jakob, der später als Jakob VI. Stuart Schottland regieren und obendrein, ab 1603 ebenfalls König von England werden sollte - als Ur-Urenkel Heinrichs VII. Tudors, des ersten Tudor-Königs. Auf Tudor-Seite waren halt alle Verwandten ausgestorben, Elisabeth selbst hatte keine Kinder und schlichtweg alle anderen passenden genetischen Anhängsel waren unerlaubterweise Katholiken. Jakob VI. selbst war Protestant - sonst hätte er halt nicht den englischen Thron besteigen dürfen.
House Stuart übrigens wird im berühmten MacBeth von William Shakespeare (um 1606) schon weit in die Historie eingebunden. MacBeth lässt seinen Freund Banquo und dessen Sohn angreifen, weil ihm vorhergesagt wird, Banquo würde Stammvater einer königlichen Linie sein, aber nicht MacBeth selbst. Banquo stirbt, sein Sohn Fleance flieht und stößt am Ende zu den Verbündeten gegen MacBeth. Fleance weiß von der Weissagung und will nach MacBeths Tode König werden, doch die Hexen lachen ihn aus. Er wird ins Exil gehen, dort wird er Stewart - also Haushofmeister - an einem großen Hof werden. Viele Jahrhunderte später wird seine Familie unter dem schottisierten Namen Stuart dann in Schottland an die Macht kommen. Ihn selbst, den Zeitgenossen MacBeths wird man dann aber vergessen haben.
In Amerika entdeckt der hier schon einschlägig bekannte Hernando de Soto als erster Europer den Mississippi.
Ob die süßen Nackedeis in der Mitte tatsächlich dabei waren, ist nicht überliefert. Aber es ist immer wieder nett zu lesen, dass einer der Europäer etwas neu entdeckt hat. "Hey, Ihr Indios! Habt Ihr den Fluss schon gesehen?" - "Krass, Alter, zwanzig Generationen siedeln wir schon hier, aber das Ding ist uns neu!"