[...]
Dr. Clauberg ruft seine Patienten zum Mittagessen (mhm, lecker Sandwiches :lecker. Ob er nur Chris vom Klavier loseisen will oder tatsächlich ein wenig Licht ins Dunkle bringen will, er tut zumindest letzteres:
"Also, Jungs, hört mal kurz zu. Meine reizende Assistentin hier, Miss Nesset und ich, sind zum Schluss gekommen, dass ihr jetzt so weit seid, die ganze Geschichte zu hören. Ihr seid ja immerhin jetzt Teenager. Also, nach dem Tod eurer Eltern, ja, das war ganz furchtbar und so weiter, habt ihr euch in eine Art... Scheinwelt geflüchtet. Ihr habt das, was passiert ist, nervlich nicht so richtig verarbeiten können. In eurer Fantasie habt ihr euch eingeredet, in einer prächtigen Villa zu leben, wo ihr machen konntet, was ihr wolltet. Ihr habt euch so einen Dieter Goethe ausgedacht, eine Ersatzvaterfigur, der aber komischerweise nie zu Hause sein konnte, und eine Haushälterin. Dich, Schlumpf, hat die Sache mit dem Feuer wohl am meisten mitgenommen, zumindest redest du ständig davon, alles anzünden zu wollen. Burnsy, du warst wie besessen davon den Tod ungeschehen zu machen und hast davon geredet, Roboter bauen zu können. Ken hier hat hart darunter gelitten, nie wirklich geliebt worden zu sein und hat in der Fantasie eine Frau nach der anderen aufgerissen. Nicht genug geliebt worden bist wohl auch du, Chris, aber eher anders. Ich tippe hier auf einen ödipu... ödipa... naja, also du hast immer davon geredet, diese Haushälterin, die Mutterfigur, also, bumsen zu wollen.
Nahoimi, dich hat wohl das Gefühl, als Kind nichts so wirklich machen zu können... wie sagt man... dein Ohnmachtsgefühl ziemlich mitgenommen. Du hast dir eingeredet, eine Hexe zu sein, die Leute zum Leben erwecken kann, dabei gibt es Hexen ja gar nicht. Und den sechsten von euch, den habt ihr immer Gevatter Tod genannt. Das ist so, weil, also ihr seid halt nicht drauf klar gekommen, dass der Tod eure Eltern geholt hat und habt ihn so quasi zum Teil eurer Familie gemacht. Dabei ist dein richtiger Name eigentlich... Gustavo. Alles in allem also, wie sagt man... ein Überkom... Überkompensationierung, versteht ihr? Eine Zeit lang haben wir hier den Spaß auch mitgemacht, als ne Art Therapie. Aber damit muss jetzt Schluss sein, aber dafür sind wir ja da. Wir werden euch helfen, das zu verarbeiten und dann könnt ihr auch wieder ein normales Leben führen. Klar soweit?"
Gevatter Gustavo bleibt bei der Erzählung vor Schreck das Brot im Mund stecken, Burnsy nimmt seinen Teller und geht. Er muss wohl einen Augenblick für sich haben, um das zu verkraften. Der Rest legt die Brote weg, die auf einmal einen ganz faden Beigeschmack haben...
Die reizende Assistentin schmiert trotzdem noch ein paar Sandwiches...
...und macht es sich dann auf der Couch bequem. Dr. Clauberg liegt dieser Anblick offenbar mehr am Herzen, als die Gefühle der Jungs, deren Leber er mal eben so mir nichts, dir nichts auf den Kopf gestellt hat
Chris müsste eigentlich dringend auf die Toilette, aber im Badezimmer verschaffen Gevatter und Gustavo und Schlumpf ihren Emotion Luft:
Wobei Schlumpf mehrfach Gevatters Gustavos Hinterkopf auf den Rand vom Waschbecken knallt:
Der will sich wohl für die vorangegangene Demütigung revanchieren.
[...]
Zitat von Ghaldak
Zitieren
:
]:
]