Through the darkest of Times

[drdope]

Hallo Zusammen,
wollte nur kurz auf das kürzlich erschienene rundenbasierte Strategiespiel (mit starken Rollenspielelementen) "Through the darkest of times" aufmerksam machen,
weil es mich die letzten Tage doch sehr in seinen Bann gezogen hat.

In dem Spiel steuert man eine kleine, max. fünf Personen große, Widerstandsgruppe in Berlin.
In insgesamt vier Kapiteln (1933/'36/'40-'41 und '44-'45) je 20 Runden, muß/soll man versuchen, dem NS-Regime möglichst viel Widerstand zu leisten.
Gleichzeitig versucht man zu überleben und das potentielle Risiko für die Mitglieder der Gruppe gering zu halten.

Die Gruppe besteht aus Charakteren unterschiedlicher politischer/gesellschaftlicher Coleur:
-> Kommunisten/Sozialdemokraten/Liberale/Konservative; Christen/Heterosexuelle/Homosexuelle/Juden, die unterschiedliche Skills haben.
(das wäre auch mein Hauptkritikpunkt an dem, imho tollen, tollen Spiel -> "Menschen/Charaktere" werden für das Fertigkeitssystem in Schubladen gesteckt).
Dies sorgt im Laufe des Spiels immer wieder Spannungen in der Gruppe.

Die Grafik ist sehr schlicht/expressionistisch gehalten (niedrige Hardwareanforderungen), sorgt aber im historisch (zu ca. 95% korrekt) recherchierten Kontext, für eine eher sehr düstere/beklemmende Atmosphäre.

Am Ausgang des zweiten Weltkriegs kann man nichts ändern.
Die Entscheidungsmöglichkeiten im Rahmen der Story beschränken sich darauf Risikoabwägungen zu treffen.
Was ist wichtiger -> das (Über)Leben der Gruppe (und deren Familien/Freunde/Bekannte) oder die Sache?
Man hangelt sich quasi von einem ethischen/moralischen Dilemma zum nächsten.

Das Spiel kann man im IronMan (nur ein Savegame) oder im Storymode spielen (beliebig viele Saves).
Ich empfehle ersteres.

Für ca. 12-15€ (Indie-Titel) wird man imho sehr gut "unterhalten"!
--> https://www.heise.de/newsticker/meld...e-4651661.html
--> https://www.spiegel.de/netzwelt/game...4-b392ba39b251

Für mich aktuell der erste Titel, der auf meiner persönlichen "Best of 2020-Liste" landet!