Wissensverlust der Menschheit - Wo liegt Atlantis?

[Tohuwabohu]

Irischer Mönch soll vor den Wikingern Amerika entdeckt haben

Da gibt's mehrere solcher Geschichten, was ich meinte ist, dass man mit der richtigen Strömung von Westafrika aus in zwei, drei Wochen nach Brasilien kommt, ohne monatelang auf dem Atlantik unterwegs zu sein. Das heißt, selbst für ein Schiff aus Karthago (was man auch so munkelt) wäre es machbar gewesen.

Wer hat schon von den mit Kokain vollgepumpten ägyptischen Mumien gehört? Die Coca-Pflanze wuchs ja nur in Amerika. Hm, leider wird mein Wissen gleich mal von google in Zweifel gezogen.
https://www.zeit.de/1992/35/erforscht-und-erfunden

[goethe]

Amerika wurde doch von den Türken entdeckt

[Teuta]

Ja, den Galatern, hatten wir ja grad.

Die Mumiensachen hatten wir hier auch schon. Verunreinigung von Leuten, die unsauber mit ihrem Hobby umgehen und lokale Pflanzen mit ähnlichem bis gleichen Wirkstoff.

[Tohuwabohu]

Dieses Atlantisbuch wird immer dümmer: Die Autorin lehnt es ab Platon zu glauben, es hätte einen Stierkult auf Atlantis gegeben, obwohl jener genau darüber berichtet. Außerdem meint sie die ChaldäerInnen und SumererInnen hätten ihr Wissen von jemanden namens Oannes erhalten, der mit einem Luftkissenfahrzeug (!) zu ihnen gekommen wäre. WTF?! Ist die dumm? Ich überfliege die Seiten nur noch, weil da so viel Unsinn drin steht: dass Indianer semitischen Ursprungs wären und per Schiff aus Lemurien oder Atlantis nach Amerika gekommen wären.

Neben soviel Unfug gehen interessante Dinge schnell verloren, z.B. die Mandan-Indianer, von denen ungefähr 20% sehr helle Haut sowie blondes Haar gehabt haben sollen. 1832 hat der amerikanische Maler George Catlin einige Monate bei ihnen verbracht, sie als walisische Nachfahren des Prinzen Madoc deklarierte https://de.wikipedia.org/wiki/Madoc und von einem Flut-und-Arche-Mythos berichtet: ihre höchste Gottheit, der Lone Man (geil!), strandete nach einer der biblischen Sintflut nicht unähnlichen Geschichte dort und gründete den Stamm.

[goethe]

Lone Man

[Rince Wind]

Ich denke, das bezieht sich auf Gordon Freeman.

[Teuta]

Wenn du Pause machen willst, ich hab' was zu Außerirdischen, Raumhäfen und antiken Atomkriegen aus dem Hause des seriösesten aller Verlage: dem Kopp-Verlag. Es ist allerdings vergleichsweise seriös, irgendwelche ätherischen Wesen und sonstiger Esoterik Zeug kommen nicht vor und die Thesen werden auf Texte und archäologische Funde gestützt und nicht geistigen Eingebungen. Weiß nicht, ob das nicht schon zu wissenschaftlich für den Thread ist

[Mr.Windu]

Hau raus, immer spannend sowas.

[Teuta]

Das Buch ist "Der kosmische CODE - Das Wissen der Götter enthüllt" von Zecharia Sitchin. Es exakt 12 Kapitel, eine wohl nicht zufällige Anzahl, wie wir später noch sehen werden. Im Innenteil hat der Titel noch den Zusatz "Die unglaubliche Wahrheit über die Anunnaki, die der Menschheit kosmische Geheimnisse preisgaben.

Kapitel 1 "Sternensteine"

Das Kapitel beginnt mit der Einführung und den Vergleich von Stonehenge und einer ähnlichen Struktur auf den Golanhöhen in Israel, die man erst entdeckt hat, als die syrische Artillerie von dort gewaltsam entfernt und durch u.a. israelische Weinbauern und Archäologen ersetzt worden war. Den Namen nennt er warum auch immer nicht, es sollte aber Gilgal Refaim sein. Aufgrund des Threadstitels verlinke ich da auch den Beitrag aus dem Atlantisforschungswiki

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rujm_el-Hiri

https://atlantisforschung.de/index.p...=Gilgal_Refaim

Bei beiden setzt er eine astronomische Nutzung voraus, die ist im Atlantiswiki tatsächlich besser wiedergegeben. Dann springt er kurz nach Amerika, die Maya haben wohl eine ähnliche Struktur

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Caracol

was als Grund aufgeführt wird, warum von den Israelis ein Ami, der auf's präkolumbianische Amerika spezialisiert, zur Erforschung "ihrer" Anlage dazu geholt wurde.

Danach gibt es einen Einschub zu den Sonnenwenden und das sich die Position der Sonne zu diesen Zeiten ändert. Dieser Umstand wird seit The Dawn of the Astronomy von Sir Norman Lockyer im Jahr 1894 zur Datierung von Gebäuden, die eben nach diesen ausgerichtet. Beim Studium antiker Tempel hat der nämlich zwei Arten gefunden: "ewige" Tempel entlang einer Ost-West-Achse (Aufgang der Sonne zur Tag und Nacht Gleiche) und solche, die immer mal wieder umgebaut wurden (Südwest-Nordost-Achse, Auf- und Untergangsposition zur Sommer- bzw. Wintersonnenwende).

Es kommen weiter Beispiele solcher Tempel in Südamerika und letztlich der Hinweis, dass zur Anwendung der Methode es notwendig ist, genau zu wissen, wo Norden ist. Im Fall von Gilgam Refaim ist im Norden des Zentrums der Stätte angeblich nicht ganz zufällig der alles überragende Berg Hermon

tl;dr: Das Ding wurde wohl ca. 3000 v.Chr. gebaut.

Es gibt drei Bauphasen darunter eine mit Grabkammer, die zeitlich identisch sind mit Stonehenge. Wäre logisch, da es dieselbe Erde ist und sich logischerweise der Neigungswinkel gleich ändert und demzufolge gleich umgebaut werden muss. Die Grabkammer hatte keine Sarkopharge oder ähnliches, man schloss aus anderen Funden auf ihren Zweck und dass sie wohl geplündert worden war.

Diese Funde wurden auf die Bronzezeit datiert auf jene Zeit, in der auch der Exodus unter Moses und die Eroberung des Gelobten Landes unter Josua stattfand. Das Buch setzt dies und auch weitere biblische oder sonstige Ereignisse als tatsächlich passiert, aus Faulheitsgründen lasse ich hier auch die Konjunktive weg. Es waren übrigens auch 12 Stämme.

Teil 2 des Kapitels, in dem es um die Frage geht, wer Gilgam Refaim gebaut hat und die wilden Spekulationen so langsam anfangen, folgt später.

[Xenoom]

Hier noch ein paar wirklich alte Bauten

- GCöbekli Tepe ca 10.000 v.C. erbaut
- Kreisgrabenanlage von Goseck ca 4900 v.C. erbaut
- Ġgantija (Megalith Tempel auf Malta) ca 3600 v.C. erbaut
- Kreisgrabenanlage von Pömmelte ca 3100 v.C. erbaut

[Teuta]

Der Umschlag verspricht Einblick in die letzten 450.000 Jahre

Außerdem werden natürlich die Fakten rausgesucht, die zur These passen. Da ist nun mal vor allem die Gegend um den Sinai wichtig. Was sonst noch so existiert ist da nicht relevant.

[goethe]

Gerade läuft auf ZDF-Info eine Sendung über Atlantis

[Teuta]

Weiter geht's, wir wollen ja das langweilige, weil halbwegs seriöse, erste Kapital bald verlassen um uns dann mit interessanteren Themen wie Raumflughäfen auseinander zu setzen.

Bei der Frage nach dem Wer baute den Steinkreis wird die Bibel zu Rate gezogen. In der wird jenes Gebiet bon einer Riesenrasse namens Repha'im unter ihrem König Og bewohnt. Bekanntester Nachfahre ist Goliath. Hier wird dann auch der Name der Steinkreise eingeführt, der mit "kreisförmiger Steinhaufen der Rephaim" übersetzt wird. Da eine Bibelstelle (4. Buch Moses für das Reich, eingenommen wird es im 5. Buch Kapitel 3) nicht reicht, wird auf die Mythen Kanaans geschwenkt, da die Riesen da auch drin vorkommen, insbesondere "Die Legende von König Keret" (Keret heißt Hauptstadt und benennt sowohl diese als auch den König).

Hier liegt ein Abkömmling der Götter trotz behaupteter Unsterblichkeit im Sterben, was Viele überrascht:

>>Für dich,Vater,
soll Zaphon, der Berg von Ba'al, weinen.
Der heilige Kreis, der mächtige Kreis,
der Kreis der breiten Spanne
[für dich] soll er wehklagen

S. 19

Der Berg Zaphon (nördlicher Ort bzw. Ort der Geheimnisse) wird dann mit Hermon, der Berg, der nördlich der Golan ist gleich gesetzt und die Frage aufgeworfen, ob der Kreis aus dem Text der Steinkreis auf den Golanhöhen ist.

Danach relativiert der Autor sich selbst, da er zugibt, dass wir niemals wissen können ob irgendwelche legendäre Herrscher da begraben liegen, zumal die Grabstätte auch nachträglich eingefügt worden sein kann. Bei der Frage Wer? geht er daher nun allgemeiner vor und behauptet, dass es nur ein Volk im westlichen Asien mit genügend astronomischen Kenntnissen gab, das Ding um 3000 v Chr. zu bauen: die Sumerer. Das wird nun genauer erläutert wie auch der Umstand, dass sie tatsächlich bis zum Mittelmeer kamen.

Nun geht es zum Gilgamesch-Epos über. Der >>massige<< Herrscher von Kish war Agga und womöglich ein Vorgänger von Og, da es üblich war, Könige nach ihren Vorgänger zu benennen. Das Agga und Og gleich sind lässt sich auf trivialen Weg zeigen und ist daher klar ersichtlich /Ironie off. Es wird nun erklärt, warum Gilgamesch aufbrach, Unsterblichkeit zu erlangen und das erstmal erwähnt und hervorgehoben, dass er nicht nur ein Halbgott war, sondern zu Zwei Dritteln göttlich, da seine Mutter Göttin war. Darauf wird später im Buch nochmal genauer eingegangen, wenn es um DNS und Genexperimente geht, Kommtare dazu also möglichst aufheben

Auf seiner Reise gelangt er in waldiges Berggelände, was es in Sumer nicht gibt, und möchte ein Traum-Omen herbeiführen, in dem er sich in einem vom künstlichen Menschen Enkidu, seinem Begleiter, gezogenen Kreis setzt. Womöglich Gigal Refaim?

Man kann zwar nur mutmaßen, aber man hat in der Gegend was gefunden, was auf eine örtliche Kenntnis des Gilgamesch-Mythoses hindeuten, nämlich eine Steintafel, die den Kampf des Königs mit zwei Löwen darstellt, die er mit bloßen Händen niederringt. Die Abbildung 8 hierzu ist eines der wenigen Schwarz-Weiß Bilder mit Quellenangabe (Archäologisches Museum Golan in Qatzrin). Normal ist eher eine Zeichnung ohne Quellenangabe, die auch frei erfunden sein könnte

Letztlich ist auch das zwar kein letztlicher Beweis, aber man hat herausgefunden, dass dieser Ort auf Karten des syrischen Militärs "Steinhaufen des Luchses" (Rugum el-Hiri) heißt, was ein aufschlussreicher Aspekt ist. Mein einziger Schluss zu diesem Aspekt ist eher: Hä, was willst du von mir?

Das Kapitel endet dann auf S. 24 mit den Worten, die auch diesen Post beenden sollen:

>>Vielleicht finden wir die Erklärung für diesen seltsamen Namen im Gilgamesch-Epos [sic!], einer Erinnerung an den König, der die Löwen erlegte.
Und, so werden wir noch sehen, dies ist erst der Beginn einer ganzen Reihe komplexer Verwicklungen und Zusammenhänge<<

[Jon Snow]

Wenn Goliat eine historische Person gewesen sein soll und seine Größe richtig überliefert worden wäre, hätten diese Außerirdischen/ Atlanter/ Zeitreisenden also um 1000 v. Chr. noch existiert?

[Teuta]

Gott selbst ist ja einer von ihnen. Das Buch hat keine Zeitleiste, aber ein Spontanaufschlag auf den hinteren Seiten zeigt auch Ereignisse um 600 v.Chr. die Antwort auf die Frage heißt also ja.

Ich weiß gar nicht, ob die Riesen später noch groß Erwähnung finden. Wichtiger ist der Umstand der Abstammung von Göttern aka Aliens. Dieser Umstand wird aber erst nach und nach eingeführt.