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Thema: Warum wird Fußgänger und Radfahreren ständig der Vorrang genommen?

  1. #61
    Dies & das kann Fridolin Avatar von tnecniv
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    Die Grundlage ist §1 Der StVO.
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  2. #62
    ε•ω=1 Avatar von Ramkhamhaeng
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    Zitat Zitat von tnecniv Beitrag anzeigen
    Die Grundlage ist §1 Der StVO.

  3. #63
    Bái Zuô! Avatar von monkeypunch87
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    Zitat Zitat von tnecniv Beitrag anzeigen
    Die Grundlage ist §1 Der StVO.
    Da spezifische Regeln bestehen, wird es wohl ausgestochen bzw. die notwendige Vorsicht steht auch im Gesetz.

    War das jetzt dein Strohhalm?
    Das Bemühen um mehr soziale Gleichheit hat ebenfalls seine Schattenseite:
    So erzeugen manche Verfechter von Gleichheit und Akzeptanz selbst Ungleichheit und Inakzeptanz – weil auch sie nur jene akzeptieren, die ihren eigenen Werten entsprechen. Alle anderen werden beschuldigt, beschämt, moralisch verurteilt oder sonstwie verächtlich gemacht. Das begünstigt Kulturkämpfe und eine immer stärkere Polarisierung der Gesellschaft.

  4. #64
    nonchalant Avatar von max2k
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    Zitat Zitat von tnecniv Beitrag anzeigen
    So etwas sehe ich auch oft: An der Ampel halten die Autos weil rot ist und ein Fahrradfahrer schlängelt sich bis nach vorne, schaut ob ein Auto kommt und fährt bei rot drüber. Dann später haben ich ihn wieder vor mir. Abschüssige Strasse, er fährt schon 40, es sind aber 80 erlaubt und ich kann nicht überholen, da es eine durchgezogene Linie gibt und ich beim Überholen mindestens zwei Meter Abstand halten sollte. Etwas mehr Rücksicht wäre schon angebracht, da die Strasse eben keine persönliche Sport- oder Trainingsstrecke ist.
    Wie soll der Radfahrer der vor dir ist den Rücksicht auf dich nehmen. Ich geh zwar nicht davon aus das ein Gehweg an einer Strasse ist die mit 80 befahren werden darf, selbst wen darf der Radfahrer eben nicht auf den Ausweichen. Ich fahr zwar möglichst rechts, sollte mir das aber wohl mal Abgewöhnen weil das Verleitet selbst Buse und LKWs zum überholen mit 20cm Abstand ... Dieses Äußersts Rechtsfahren der Radfahrer ist keines Falls eine Vekehrsregel sondern eine Rücksichtsnahme Dieser auf Autofahrer!

    §3 Abs.1 Angemessen Fahrverhalten. Heist das nicht die maximal Geschindikeit zählt sondern die Angemessen Fahrgeschwinkei. Fährst an einem Unfall in einer 100er Zone, vorbei und fährst weiter 100 hast auch ganz schnell eine Strafe ...
    Geändert von max2k (04. September 2019 um 06:06 Uhr)
    There's no semi-perfect. You're either perfect, or you not me.

  5. #65
    Sozialschmarotzer Avatar von Rince Wind
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    Dann sollten aber auch wirklich alle Autofahrer aus Rücksicht an der Ampel den Motor ausschalten, damit man als Radfahrer nicht direkt in den Abgasen steht.

    Ich fahre auch rechts an Autos vorbei um vielleicht eine Ampelphase früher rüber zu kommen, genau dafür habe ich ja ein kleineres, wendigeres Verkehrsmittel.

    Leider wird ja immer noch vor allem auf Autos Rücksicht genommen. Gerade wird auf meinem Arbeitsweg (auf dem mich gestern mal wieder fast eine Dame umgefahren hätte, weil sie nur nach links geguckt hat, bei einem Radweg der für beide Richtungen freigegeben ist) eine Baustelle fertig gestellt. Größtenteils schöner, breiter Radweg und Bürgersteig. Da hier eine Straße von 2 auf eine Spur in jede Richtung verändert wurde (der Verkehr wird anderswo umgeleitet, ist also kein Nachteil für die Autofahrer, wo kämen wir denn da hin...) ist auch der Fahrstreifen für Autos breiter als normal. An einer Stelle, keine 10m lang, ragt ein Haus etwas weiter auf den Gehweg. Dort hat man dann Fuß- und Gehweg zusammen gelegt, anstatt die Straße zu verengen (wäre immer noch breit genug für eine reguläre Spur).

  6. #66
    Dies & das kann Fridolin Avatar von tnecniv
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    Zitat Zitat von Rince Wind Beitrag anzeigen
    Dann sollten aber auch wirklich alle Autofahrer aus Rücksicht an der Ampel den Motor ausschalten, damit man als Radfahrer nicht direkt in den Abgasen steht.
    Ja, zum Beispiel ist das auch Rücksichtnahme. Auch für die Anwohner an viel befahrenen Durchfahrtsstrassen (mit Ampeln) macht sowas Sinn.

    Wegen des Radfahrers an der Ampel: es geht nicht darum, dass Radfahrer sich nicht an einer Ampel nach vornearbeiten dürfen. Es geht darum, dass in dieser einen Situation ein Radfahrer nicht Weitsichtig genug war, indem er sich vordrängelte, nur um dann wieder alle hinter ihm auszubremsen.

    Rücksicht ist zum Beispiel auch bei einer Fahrt hangabwärts dem entgegenkommenden Vorfahrt zu gewähren (auch wenn er das Hinderniss auf seiner Seite hat), um ihm das Anfahren am Hang zu ersparen. Als herabfahrender muss ich nur die Bremse loslassen und weitergehts. Natürlich nur wenn es die Situation hergibt, aber das darf jeder Autofahrer für sich entscheiden.

    §1 StVO ist kein Strohhalm, sondern beschreibt grundsätzlich das Verhalten im Strassenverkehr. Man soll eben nicht auf sein Recht bestehen, sondern Vor- und Rücksicht walten lassen.
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  7. #67
    Registrierter Benutzer Avatar von Hubabl
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    Zitat Zitat von max2k Beitrag anzeigen
    Wie soll der Radfahrer der vor dir ist den Rücksicht auf dich nehmen. Ich geh zwar nicht davon aus das ein Gehweg an einer Strasse ist die mit 80 befahren werden darf, selbst wen darf der Radfahrer eben nicht auf den Ausweichen. Ich fahr zwar möglichst rechts, sollte mir das aber wohl mal Abgewöhnen weil das Verleitet selbst Buse und LKWs zum überholen mit 20cm Abstand ... Dieses Äußersts Rechtsfahren der Radfahrer ist keines Falls eine Vekehrsregel sondern eine Rücksichtsnahme Dieser auf Autofahrer!

    §3 Abs.1 Angemessen Fahrverhalten. Heist das nicht die maximal Geschindikeit zählt sondern die Angemessen Fahrgeschwinkei. Fährst an einem Unfall in einer 100er Zone, vorbei und fährst weiter 100 hast auch ganz schnell eine Strafe ...
    Ich fahre sowohl Auto als auch viel Rad. Allerdings selten in der Stadt (Weilheim, Kleinstadt). Wenn ich z.b Autofahrer hinter mir habe und es gibt für diese keine Möglichkeit zum überholen dann fahre ich rechts ran und lasse diese vorbei. Möchte selbst als Autofahrer auch nicht ne Minute hinter nem Radler herfahren weil ich gerade keine frei Sicht hab. Was dann aber auch viele Autofahrer nicht stört dennoch zu überholen.
    Was ich als Autofahrer dann oft erleben sind Radfahrer welche einfach auf die Strasse einbiegen. Die Autos warten weil es sonst sicher nen Unfall gäbe. Manche Radfahrer allerdings denken wohl das der kommende Autofahrer schon auf die Gegenfahrbahn ausweichen wird. Zwar verhalten sich nicht alle Radfahrer so, aber im ganzen gesehen sind Radfahrer für mich die schlimmeren Chaoten. Aber vllt dürfen die das ja auch.
    Aber was mich schon interessiert. Wie soll ich wenn ich in München links abbiegen möchte nicht den Rad blockieren? Ich kann ja nicht auf gut Glück los fahren. Muss doch vorher schauen. Und wenn es dann nicht geht muss ich warten. Zurücksetzen geht doch auch nicht da meist schon jemand hinter mir wartet.

  8. #68
    nonchalant Avatar von max2k
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    Zum Letzten du darfst erst gar nicht ranfahren. Du fährst ja auch nicht mitten auf die Kreuzung und wen du links abbiegen willst und blockierst Autos die parallel kreuzen die weiterfahrt (ohne Schilder). In beidem Fällen nimmst du nämlich die Vorrang (Vorfahrt) von zwei Vollwertigen Verkehrsteilnehmer. Komischerweise könnt ihr euch nur bei Kraftfahrzeugen an diese Regeln halten. Das mit dem Abiegen versteh ich nicht, du schreibst nicht auswelcher Situation. Hat der Fahrradfahrer die Vorfahrt muss er nicht auf Autos warten sondern die auf ihn. Ansonsetn verstösst er gegen die Vorfahrtsregeln. Arschlöscher geibt es auf beiden Seiten, Radfahrer sind aber auch manchmal unwissend. Es scheint mir als werst du der Meinung Autos haben immer Vorfahrt vor Rädern. Genau deshalb auch dieser Diskussion.
    Geändert von max2k (06. September 2019 um 23:28 Uhr)
    There's no semi-perfect. You're either perfect, or you not me.

  9. #69
    Registrierter Benutzer Avatar von Hubabl
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    Ich weiß nicht wie du darauf kommst das ich jetzt denke das Autofahrer immer Vorfahrt haben.
    Es ist aber schwer die Situationen zu erklären. Z.b muss ich beim linksabbiegen nicht auf die Fahrbahn fahren um was zu sehen, aber ich muss auf den Radweg fahren welcher die Straße kreuzt. Sonst seh ich ja nix. Ich bin nicht so häufig in München (zum Glück furchtbare Stadt), in den kleinen Städten ist es viel einfacher und übersichtlicher zu fahren.

  10. #70
    Earth First! Avatar von Rinz
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    Die Antwort auf die Frage ist: Damit Fußgänger/Fahrradfahrer nie vergessen, dass sie zu den schwächsten und verletztlichsten Verkehrsteilnehmern zählen. Wer mehrere Fortbewegungsmittel zu benutzen gewohnt ist, der weiß das. Da ich z.B. weiß, dass viele, auch Mitglieder meiner Familie, zu der Gedankenlosigkeit neigen, nach Fahrtende ohne vorhergehendes Gucken die Autotür aufschwingen, fahre ich als Radfahrer grundsätzlich mit maximal vertretbarem/gebührendem Abstand zu parkenden Autos - nur als Beispiel.

    Ich war nach meinem Umzug in eine südbadische Kleinstadt nahezu frappiert, als ich erfahren musste, wie unglaublich umsichtig und zuvorkommend die Autofahrer hier sind. Mir war das von Anfang an höchst suspekt. Als Ex-Hamburger hatte ich mich an die komplett nachvollziehbare und sehr einfach zu lernende Regel gewöhnt: der Stärkere hat immer Vorfahrt. Wer sich dort als Fahrradfahrer darauf verlässt, gegenüber dem LKW Vorfahrt zu haben ist nichts anderes als lebensmüde, ganz einfach
    Ich denke, also bin ich hier falsch.

  11. #71
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    Naja... es kommt drauf an. Ich nehme NIE einen Fahrradfahrer oder Fußgänger die Vorfahrt. Ich bin ein rücksichtsvoller Autofahrer. Aber ganz abgesehen davon verhalte ich mit den "schwächeren" Verkehrsteilnehmern recht zuvorkommend. Nicht weil ich so nett bin, sondern aus einem ganz anderen Grund: Wenn es zu einem Unfall mit einem "schwächeren" Verkehrsteilnehmer kommt, ist es vollkommen egal ob er dir die Vorfahrt genommen hat oder nicht... du bekommst als "stärkerer" Verkehrsteilnehmer IMMER eine Mitschuld. Weil nach deutschem Straßenverkehrsrecht man vorrausschauend und der Situation angemessen fahren muss. Das Problem an der Formulierung ist, das wenn es zum Unfall kommt, egal wer den Fehler gemacht hat, der Unfallgegner nicht vorausschauend genug gefahren ist. Und wer jetzt denkt, ok dann gibts halt 10-20% Teilschuld... nee... in den Fällen die ich mitbekommen habe (bin noch unfallfrei), war die Teilschuld gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern immer um die 50%. Was eigentlich total absurd ist.

    Das heißt, egal wie bescheuert dein Gegenüber fährt... du musst damit rechnen das jemand so fährt und bekommst immer ne saftige Teilschuld. Dazu kommt noch das schwächere idR schwerer Verletzt werden als andere und damit du emotional und wirtschaftlich das größere Problem hast. Ich meine mal gehört zu haben, das aus dem Grund auch die Teilschuld des stärkeren so hoch ausfällt.


    Generell habe aber auch ich Probleme mit Beinaheunfällen mit Idiotischen Fahrradfahrern oder Fußgängern. Aber auch PKW-Fahrern... das schenkt sich nichts. Die krassesten Fälle waren:
    Fußgänger der ohne sich umzuschauen auf den Zebrastreifen tritt. Ich war 5m vom Zebrastreifen entfernt und fuhr 20km/h aufgrund des vorrausfahrenden Autos. Ich habe ihn zwar beobachtet und sofort ne Vollbremsung hingelegt... ehe mein Beifahrer überhaupt realisierte was los war und das Auto kam keine 10cm vom Fußgänger zum stehen und der beleidigt mich und mault mich an. Man kann garnicht so langsam auf einen Zebrastreifen fahren, das man rechtzeitig anhalten kann, wenn ein Fußgänger ohne Hinweis, ohne sich umzugucken, blind da rausgeht. Die Frage ist nur, wie groß ist die Distanz.. reicht der Reaktions- und Bremsweg.

    Im anderen Fall wollte ein Fahrradfahrer links abbiegen. Ich kam ihm entgegen. Er wollte scheinbar dem hinter ihn fahrenden Auto Platz machen und fuhr daher weiter nach links... auf meine Spur... Landstraße... Ich bin voll in die Eisen und kam etwa 30m hinter dem Fahrradfahrer zum stehen. Der Riss das Lenkrad rum, als er meine Reifen Quitschen hörte und hatte nur das Glück, das das hinter ihm fahrende Auto nicht überholt hatte... weil er warten wollte bis der Radfahrer abgeboten ist oder ob er die Situation erkannte weis ich nicht. Das hätte auch anders ausgehen können. 3 Wochen zuvor gab es einen ähnlichen Fall mit einem Quad erzählte unserer Nachbarin (bei der Feuerwehr)... der Quadfahrer hatte keine Chance. Er konnte nicht ausweichen, das Auto wg Leitplanke und Gegenverkehr ebenfalls nicht. Die Nachbarin meinte: Mehr als mit nem Eimer die Reste aufsammeln war da nicht mehr.

    Und der Fairnesshalber noch was mit nem Auto: Gerade strecke... vermutlich spielte er am Handy. Auf jeden Fall kam er auf meine Spur und ich wich ins Kiesbett aus. Ich weis nicht wer es schon mal gemacht hat, aber halbseitig im Kiesbett während man stark bremst ist keine gute Idee. Auf jeden Fall hat es durch die unterschiedlichen Reibungsoberflächen das Auto links rum gerissen und als ich zum stehen kam stand ich auf der Gegenfahrbahn. Und Glück im Unglück: Der LKW hinter dem Auto hat die Situation scheinbar erkannt und den Abstand vergrößert. Sonst hätte er mich seitlich erwischt. Nach der Nummer brauchte ich 8 Monate bis ich wieder "normal" Autofahren konnte ohne bei jedem Gegenverkehr in Angst auszubrechen. Der andere Verkehrsteilnehmer fuhr einfach weiter und ignorierte was hinter ihm passiert war.

    Am Ende noch ein LKW der auf der Autobahn mich nicht gesehen hat und überholen wollte. Es gab keine dritte Spur... das war ne haarige Sache. Ich kann mich bis heute nicht mehr errinnern, wie ich aus der Nummer rausgekommen bin oder wie ich es geschafft habe beim starken Abbremsen und nach links ausweichen Richung Mittelleitplanke diese nicht zu treffen. An Hupen denkt man da garnicht mehr. Noch heute beobachte ich LKWs beim Überholen auf Autbahnen, Schnellstraßen oder Landstraßen immer sehr genau.

    Aber auch ich habe einmal Mist gebaut. Und das ich noch Lebe verdanke ich dem vorrausschauenden Denken des Gegenverkehrs. Überholen bei Nebel ist keine gute Idee... selbst wenn man noch alles sieht, sieht man Entfernungen nicht mehr Richtig... :/

  12. #72
    #bringbackStroit Avatar von hi2u
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    Zitat Zitat von nordstern Beitrag anzeigen
    Naja... es kommt drauf an. Ich nehme NIE einen Fahrradfahrer oder Fußgänger die Vorfahrt. Ich bin ein rücksichtsvoller Autofahrer. Aber ganz abgesehen davon verhalte ich mit den "schwächeren" Verkehrsteilnehmern recht zuvorkommend. Nicht weil ich so nett bin, sondern aus einem ganz anderen Grund: Wenn es zu einem Unfall mit einem "schwächeren" Verkehrsteilnehmer kommt, ist es vollkommen egal ob er dir die Vorfahrt genommen hat oder nicht... du bekommst als "stärkerer" Verkehrsteilnehmer IMMER eine Mitschuld. Weil nach deutschem Straßenverkehrsrecht man vorrausschauend und der Situation angemessen fahren muss. Das Problem an der Formulierung ist, das wenn es zum Unfall kommt, egal wer den Fehler gemacht hat, der Unfallgegner nicht vorausschauend genug gefahren ist. Und wer jetzt denkt, ok dann gibts halt 10-20% Teilschuld... nee... in den Fällen die ich mitbekommen habe (bin noch unfallfrei), war die Teilschuld gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern immer um die 50%. Was eigentlich total absurd ist.
    Glückerlicherweise berichtest du hier nur von deinen persönlichen Eindrücken. Und ich kann dich beruhigen, die Tatsachen sehen ganz anders aus. Ich arbeite ja bei Gericht und bekomme durch meine Arbeit eine sehr große Zahl dieser Fälle mit, und wenn ein Radfahrer oder Fußgänger zu 100% Schuld hat, dann bekommt der Autofahrer auch genau 0 % der Schuld Hoffe ich konnte dich da ein bisschen beruhigen, wenn man jetzt immer nur eine andere Seite erlebt hat und die subjektive Sichtweise daraus erfahren hat, kann ich deine Sicht verstehen. Objektiv ist das aber natürlich Quatsch.

    Auch ganz kurz ein privates Beispiel. Eine Freundin hat einen Fahrradfahrer angefahren, der bei Rot über die Ampel gefahren ist, sie hatte grün. Zum Glück ist nichts passiert, nur leichte Verletzungen am Radfahrer und leichte Schäden am Auto. Natürlich hat der Radfahrer auch hier 100% der Schuld erhalten und die kompletten Reparaturkosten übernommen. Du siehst, sowohl im Einzelfall im privaten als auch in der objektiven Beurteilung brauchst du keine "Angst" vor unberechtigter Schuldzuweisung zu haben.

  13. #73
    Frühstücksbonze Avatar von Gullix
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    ...also, das höre ich tatsächlich gerne hi2u. Wenn die Schuld eindeutig verteilt ist, dass die Gerichte dann auch 0-100 verteilen statt 80-20 oder so. Ich mache mir tatsächlich gelegentlich Sorgen, dass ich irgendwo in einen Unfall verwickelt bin ohne eigene Schuld, und dann wird der Schaden 80-20 verteilt, und meine Fahrradreparatur kostet 50€ und die Angeberkarre des Unfallgegners kostet vierstellig. Vor der Gesundheitsgefahr habe ich nicht viel Angst (ja ich weiß, das sollte ich).


    Mal hypothetischer Fall, letztes Wochenende so erlebt, nur dass es halt nicht soweit kam. Abends ca 21 Uhr, schon dunkel, Regen, auf Landstraße ohne Radweg, bergab. Laut Schildern ist 80 erlaubt. Ich fahre mit Regencape (immun gegen Regen, aber +5 auf Windanfälligkeit), etwa 40 km/h laut meinem Navi, es donnert ein SUV mit zuwenig Abstand an mir vorbei. Da wird einem schon mal mulmig, wenn dich nur ein Windstoß von einem gefährlichen Unfall trennt. Nehmen wir an, da käme eine Windböe und es kommt zum Zusammenstoß. Und nehmen wir an, der Fahrer erzählt irgendeinen Mist und hat sogar noch Zeugen dafür im Auto. Habe ich eine Chance, ohne teure Teilschuld da rauszukommen?

    (ja, ich bin gut sichtbar. Vorschriftsmäßiges Licht und Reflektoren, rotes Regencape mit extra Reflektorstreifen drauf).
    Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch

    Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.

  14. #74
    #bringbackStroit Avatar von hi2u
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    Das tatsächliche Problem besteht vielmehr darin, genau festzustellen, wer zu welchem Teil Schuld ist. Grade bei der von dir beschriebenen Situation, gehen wir mal vom schlimmsten Fall aus, der SUV fährt dich tot und hat einen Beifahrer, beide behaupten du hättest einen Fehler gemacht und daraus sei der Unfall entstanden. Bei anderen Falllagen, wo das ganze am hellichten Tage in der Stadt/vielbefahrenen Straße passiert und andere Menschen das sehen, sieht die Sache schon wieder besser aus.

    Also nein, in diesem Fall hast du in den meisten Fällen Pech. Dazu kommt noch das Problem, dass der Regen mögliche Bremsspuren etc. verwischt, die Polizei/Gutachter können nämlich heutzutage sehr genau feststellen, wie jemand gefahren/gebremst hat.

    Das ist aber meines Erachtens nach kein Problem des Rechts, des Gesetzes, der Richter oder der Gerichte, sondern einfach eine missliche Lage, die niemals richtig aufgelöst werden kann (es sei denn wir führen verpflichtendes autonomes Fahren ein, wenn die Technik dafür da ist^^).

    Übrigens bist du in Fall sowieso tatsächlich Teilschuldig, weil wie Nordstern schon so treffend ausgeführt hat, es gilt eine gewisse Sorgfaltspflicht, und bei den von dir beschriebenen Verhältnissen ist allgemein davon auszugehen, dass 40 km/h als Fahrradfahrer dort schon gefährlich sein kann bei Regen+Dunkel (ich will dir nicht absprechen, dass das für dich nicht problematisch ist, aber man geht immer von Average-Joe aus).

  15. #75
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    Wenn du nicht stirbst und dich noch erinnern kannst, kommt es übrigens nicht zwingend darauf an, dass der SUV zwei Insassen hatte und du allein bist. Also solange du es überlebst stehen die Chancen nicht total schlecht. Allerdings kann dir wie hi2u schon gesagt hat, deine Fahrweise einen Strich durch die Rechnung machen.

    Bei starkem Wind und der dir bekannten Böenanfälligkeit kann es zB schon eine zu hohe Geschwindigkeit sein.

    Wie ist eigentlich dein Bremsweg aus 40 km/h oder wie sind eigentlich generell die Bremswege bei Fahrrädern, weiß das zufällig jemand?

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