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Thema: Zunehmende Digitalisierung - Segen oder Fluch?

  1. #1
    esst mehr Teile Avatar von mauz
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    Zunehmende Digitalisierung - Segen oder Fluch?

    Auslagerung aus dem "Die Zukunft wird geil - Zukunftstechnologienthread" Thread \Nahoimi

    da wir die Diskussion um das Tesla-Unfallopfer hier auch geführt hatten, bette ich die populärwissenschaftliche Sendung die ich dazu gesehen hab mal hier ein (kommt ganz m Anfang):



    bemerkenswert find ich Leschs Fazit am Ende der Sendung, wo er sich zu den Grenzen autonomer Systeme wie folgt positioniert: "Komplexität ist ein Ausdruck für Unberechenbarkeit; ein total autonomes System lebt aber von der Vorstellung, dass man alles genau berechnen kann und für alles Berechenbare gibt es Algorithmen / Programme. Ales hängt davon ab, dass alles genau so abläuft, wie es vom Programm vorausberechnet wurde. Alles was diese Regelmäßigkeit stört, muss korrigiert werden. Diese Korrekturen müssen aber vom Programm immer wieder neu berechnet werden. Je länger so ein System läuft und je mehr Teilnehmer so ein System hat, umso mehr Korrekturen tauchen auf, das heißt das System wird immer instabiler und ineffizienter, denn es müssen immer mehr Korrekturen neu berechnet werden [siehe bspw. Einfluss von Computerupdates und gespeicherten Fehlermeldungen auf Systemgeschwindigkeit und -stabilität]. Wenn wir uns von total autonomen System vollkommen abhängig machen, dann werden wir zu Sklaven von Algorithmen und die kennen nur Einsen und Nullen. So Begriffe wie Großzügigkeit, Freiheit, Vertrauen und Würde sind für solche System nur Fremworte, die kann man nämlich nicht programmieren, die muss man leben."

    meine Fage hierzu: werden Quantencomputer mit ihrer Möglichkeit auch "gequantelte" Systemzustände beherrschen zu können, dieses Fazit wenn nicht in seiner Absolutheit, aber doch zumindest für unseren Lebensalltag (Stichworte sind im letzten Satz des Zitats genannt) revidieren?
    Geändert von Nahoïmi (31. August 2019 um 21:31 Uhr)

  2. #2
    yay! Avatar von Setcab
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    Zitat Zitat von mauz Beitrag anzeigen
    da wir die Diskussion um das Tesla-Unfallopfer hier auch geführt hatten, bette ich die populärwissenschaftliche Sendung die ich dazu gesehen hab mal hier ein (kommt ganz m Anfang):



    bemerkenswert find ich Leschs Fazit am Ende der Sendung, wo er sich zu den Grenzen autonomer Systeme wie folgt positioniert: "Komplexität ist ein Ausdruck für Unberechenbarkeit; ein total autonomes System lebt aber von der Vorstellung, dass man alles genau berechnen kann und für alles Berechenbare gibt es Algorithmen / Programme. Ales hängt davon ab, dass alles genau so abläuft, wie es vom Programm vorausberechnet wurde. Alles was diese Regelmäßigkeit stört, muss korrigiert werden. Diese Korrekturen müssen aber vom Programm immer wieder neu berechnet werden. Je länger so ein System läuft und je mehr Teilnehmer so ein System hat, umso mehr Korrekturen tauchen auf, das heißt das System wird immer instabiler und ineffizienter, denn es müssen immer mehr Korrekturen neu berechnet werden [siehe bspw. Einfluss von Computerupdates und gespeicherten Fehlermeldungen auf Systemgeschwindigkeit und -stabilität]. Wenn wir uns von total autonomen System vollkommen abhängig machen, dann werden wir zu Sklaven von Algorithmen und die kennen nur Einsen und Nullen. So Begriffe wie Großzügigkeit, Freiheit, Vertrauen und Würde sind für solche System nur Fremworte, die kann man nämlich nicht programmieren, die muss man leben."

    meine Fage hierzu: werden Quantencomputer mit ihrer Möglichkeit auch "gequantelte" Systemzustände beherrschen zu können, dieses Fazit wenn nicht in seiner Absolutheit, aber doch zumindest für unseren Lebensalltag (Stichworte sind im letzten Satz des Zitats genannt) revidieren?
    Habs mir jetzt mal angesehen. Die Sendung fand ich mittelmäßig: waren ein paar gute Abschnitte bei, hab mir aber auch ein paar mal an den Kopf fassen müssen. Großartig fand ich die Entscheidung vom Editor, den gesprochenen Text "[Das Auto] verkörpert Individualität und Freiheit" zu kombinieren mit einem Video, das einen Haufen quasi ununterscheidbarer Autos zeigt, die im Stau stehen

    Zum Fazit selbst: überzeugt mich nicht wirklich. Autonome Autos basieren ja letztlich auf Machine Learning. Das funktioniert eben nicht so, dass der Computer die Situation anhand von festen Regeln perfekt berechnet. Vielmehr vergleicht er seinen Input mit Trainingsdaten und gibt eine Einschätzung zurück, was er da gerade sieht. Also weniger "Ist da ein Fußgänger? Ja/Nein" und mehr "Mit einer Wahrscheinlichkeit von 70% ist an dieser Position ein Fußgänger." Wenn im nächsten Moment eine neue Beobachtung kommt, wird die Situation auch wieder neu bewertet. Umgekehrt heißt das natürlich auch, dass die nie fehlerfrei sein werden, diese statistischen Systeme sind von Natur aus fehlerbehaftet. Aber menschliche Fahrer sind halt auch fehlerbehaftet und ein autonomes Auto, das besser als ein durchschnittlicher menschlicher Fahrer ist, existiert zwar heute noch nicht, ist aber durchaus realistisch.
    Anpassungen erfolgen nicht über feste Korrekturterme (die meidet man eher so weit es geht), sondern über zusätzliche Trainingsdaten (die das System stabiler machen) oder neue statistische Modelle, die halt nur genutzt werden, wenn sie irgendwelche Vorteile bringen (bessere Ergebnisse, schnellere Berechnungen, weniger Trainingsdaten erforderlich, etc.).
    Streng genommen stimmt es zwar, dass Computer nur Einsen und Nullen kennen, weil ihr Zahlensystem halt binär ist. Aber dass wir Nuancen betrachten, hat ja eigentlich nichts mit den Ziffern 2-9 zu tun. Tatsächlich ist ein Computer sehr wohl in der Lage, Zustände zwischen 1 und 0 zu betrachten. Insofern braucht man da auch keine Quantencomputer für.
    Außerdem möchte ich mal in Frage stellen, wie wichtig Begriffe wie Großzügigkeit, Freiheit, Vertrauen und Würde für ein autonomes Auto sind. Letztlich ist das auch nur ein Werkzeug, das Menschen von A nach B bringen soll.
    Sie/Ihr

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    (Civ 4 BASE 5.0): Die Geschichte des römischen Reiches (abgeschlossen)
    (Civ 4 BASE 6.0): Das Reich der Mitte auf dem Weg durch die Geschichte (abgebrochen)

  3. #3
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    Das erinnert mich an Googles erstes autonomes Auto, viel sicherer als jeder Mensch aber aufgrund dessen so vorsichtig und vor allem langsam, das es regelmäßig in Unfälle verwickelt war, weil es aus menschlicher Sicht vollkommen unnötig langsam fuhr oder anhielt

    Naja, mir ist es schon wichtig das ich meinem Auto auch vertrauen kann, wenn es mich fährt. Wobei das natürlich letzten Endes vertrauen in die Entwickler ist das Auto ausreichend vorbereitet zu haben.

  4. #4
    Sie/Er/Whatever Avatar von Fimi
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    Sobald die menschlichen Fahrer von den Straßen weitgehend verschwunden sind, sind autonome Fahrzeuge schon extrem sicher.
    "La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France

    Zitat Zitat von Fonte Randa Beitrag anzeigen
    Manchmal kann ich Fimi verstehen...
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Ja, aber das ist nur ein Grundgesetzbruch, aber kein Verfassungsbrauch. Bring das mal vors Bundesgrundgericht ;)

  5. #5
    yay! Avatar von Setcab
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    Zitat Zitat von tobyps Beitrag anzeigen
    Das erinnert mich an Googles erstes autonomes Auto, viel sicherer als jeder Mensch aber aufgrund dessen so vorsichtig und vor allem langsam, das es regelmäßig in Unfälle verwickelt war, weil es aus menschlicher Sicht vollkommen unnötig langsam fuhr oder anhielt

    Naja, mir ist es schon wichtig das ich meinem Auto auch vertrauen kann, wenn es mich fährt. Wobei das natürlich letzten Endes vertrauen in die Entwickler ist das Auto ausreichend vorbereitet zu haben.
    Klar ist es wichtig, dass das Auto vertrauenswürdig ist. So wie ich auch dem Haus, in dem ich wohne, vertrauen muss, dass es nicht plötzlich zusammenkracht. Aber muss das Auto auch mir vertrauen können?
    Sie/Ihr

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  6. #6
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Zitat Zitat von Fimi Beitrag anzeigen
    Sobald die menschlichen Fahrer von den Straßen weitgehend verschwunden sind, sind autonome Fahrzeuge schon extrem sicher.
    Irgendwann wird jeder von uns wegrationalisiert und durch überlegene Automaten, Roboter und KIs ersetzt werden. Taxi- und LKW-Fahrer machen nur den Anfang. Meint ihr es wird in 20 Jahren noch Berufe wie Maurer gebeben? Das werden alles Maschinen übernehmen (oder gleich ein 3D-Drucker). Dann werden nach und nach die höheren Berufsgruppen fallen.

    Kein Wunder, dass man mit dem Konzept der Grundrente rumexperimentiert. Ich sehe den Tag schon kommen, an dem wir nur noch bessere Haustiere der KIs sind, die unnütz und sinnfrei durch die Gegend schleichen.

  7. #7
    Süß und knuddlig Avatar von Schlumpf
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    Maurer ist ein ziemlich komplizierter Beruf, da man da einen ziemlich mobilen Roboter für braucht. Da fallen die "höheren" Berufsgruppen sicher vorher weg.
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  8. #8
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Da brauchst du nur einen großen 3D-Drucker dafür oder ein paar Gestänge und der kann dann 24/7 arbeiten ohne auf's Arbeitszeitgesetz und die Urlaubszeit Rücksicht nehmen zu müssen. Widersprechen tut er auch nicht. Der perfekte Mitarbeiter.

  9. #9
    Größter Xcom Fan 4ever Avatar von CO Bradford
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    Oder einfach nur zocken
    "Es sprach aus dem Chaos sei froh und glücklich es könnte schlimmer kommen, ich war froh und glücklich und es kam schlimmer"
    Mal verliert man, mal gewinnen die anderen" "Man spielt nur so stark, wie es der Gegner zulässt!"
    Mfg Andy :D /geschrieben auf meiner Xbox One.

  10. #10
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    Es gibt schon roboter die Mauern (gesehen hab ich das bei einem Einfamilienhaus, also nicht nur die gerade Mauer).

    https://www.futurezone.de/produkte/article214273045/Im-Video-Robo-Maurer-legt-mehr-als-1-000-Ziegel-pro-Stunde.html

  11. #11
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Ja, so in etwa stelle ich mir das vor, nur dass er noch etwas Mörtel oder Kleber anbringen sollte. Adios Maureros!

  12. #12
    Süß und knuddlig Avatar von Schlumpf
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    Ich bezweifle dass das in unseren Breiten derart schnell kommt und wirklich Maurer im großen Stil ersetzt. Vor allem da man für viele Dinge ja trotzdem noch Menschen braucht. Das hat aber mit KI aber eher weniger zu tun, da das schlicht ein cleveres Konstruktionsprinzip ist und Netto wahrscheinlich mehr Jobs schafft als vernichtet.

    Da werden einige Leute vorher arbeitslos werden.
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  13. #13
    Größter Xcom Fan 4ever Avatar von CO Bradford
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    wird aber sicher dauern bis sich das normalsterbliche leisten können
    "Es sprach aus dem Chaos sei froh und glücklich es könnte schlimmer kommen, ich war froh und glücklich und es kam schlimmer"
    Mal verliert man, mal gewinnen die anderen" "Man spielt nur so stark, wie es der Gegner zulässt!"
    Mfg Andy :D /geschrieben auf meiner Xbox One.

  14. #14
    Süß und knuddlig Avatar von Schlumpf
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    Zitat Zitat von Tohuwabohu Beitrag anzeigen
    Ja, so in etwa stelle ich mir das vor, nur dass er noch etwas Mörtel oder Kleber anbringen sollte. Adios Maureros!
    Gibt ja schon ganze Gebäude die gedruckt wurden(die meistens aber auch ziemlich klein sind), aber Einzelprojekte sind eher weniger aussagekräftig. Wenn man danach gehen würde hätten schon viele Berufgruppen ihre Jobs verloren.
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  15. #15
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    Naja, das ist ein Beispiel. Ich hab es schon in Deutschland gesehen, da wurde ganz normal mit Mörtel gemauert.

    Im Endeffekt wird die Mauer nicht teurer sein als vom Maurer sonst würde sich der Einsatz nicht lohnen.

    Und natürlich dauert das noch ein paar Jahre.

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