Ist fast so, als wären die Autoren der Geschichte nicht persönlich vor Ort gewesen. Im AT ist Gott eigentlich fast immer ziemlich Assi drauf.
Ist fast so, als wären die Autoren der Geschichte nicht persönlich vor Ort gewesen. Im AT ist Gott eigentlich fast immer ziemlich Assi drauf.
Das mit Kain und Abel ist sozusagen die Illustration des Sündenfalls. Kaum sind die Menschen aus dem Paradies draußen, passiert der erste Mord. Viele weitere werden folgen.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Aber hat nun Kain Abel erschlagen oder hat es die beiden nie gegeben und sie stehen nur für Gewalt und Missgunst?
Moses I, 4, 9 - 16
* * *
Das Bild ist irgendwie
Bemerkungen/ Gedanken:
- Der Dialog am Anfang könnte original von meinen Neffen sein (in Zusammenhang mit den Zeilen 1-8): Mutter hört Geschrei. "Neffe_1, wo ist Neffe_2?" - "Weiß net. Der kann auf sich selber aufpassen." Mutter findet Neffe_2 mit blutender Nase. "Was hast du getan, Neffe_1!?"
- Dieser Abschnitt ist insgesamt sehr bildlich mit dem Boden, der den Mund aufreißt und schreit. Bei Kain hat Gott seine Frevelei auch am Gesicht abgelesen. Mir erschließt sich nur nicht ganz, warum das Gesicht hier als Motiv so stark ist.
- Die Strafe für Kain ist schon hart, damals, wo man nur von Landwirtschaft und Viehzucht leben konnte. Vor allem, weil Kain ja der Ackermann der beiden war.
- Interessant finde ich, dass Kain jetzt der 'Flüchtige' ist (wenn die Namensherkunft von Abel, "Vergänglichkeit", korrekt ist). Ein Teil seines Bruder geht auf ihn über.
- Für die Menschen könnte das insgesamt bedeuten, dass, wer einen in der Gemeinschaft erschlägt/ ihm Unrecht tut, fortgejagt wird (war doch auch bei den alten Griechen so?), gebrandmarkt wird und von der Hand in den Mund leben muss. Das "angenehme" Leben als Sesshafter ist damit verwehrt.
- Das mit dem Zeichen und der Rache verstehe ich nicht wirklich. Der Satzbau ist mir hier nicht so ganz klar.
- Elberfelder: "Nicht so, jeder, der Kain erschlägt - siebenfach soll er gerächt werden!"
- Lutherbibel: "Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden."
- Einheitsübersetzung: "Darum soll jeder, der Kain tötet, siebenfacher Rache verfallen."
- Soll Kain gerächt werden? Oder der, der ihn erschlägt (was nicht viel Sinn macht)? Wie können mehrere unabhängig voneinander Kain erschlagen? Das ginge, wenn Kain nur eine Metapher wäre, aber wenn das dann immer so weiter geht, eskaliert das mit der Rache ja richtig krass
- Bei der Lutherbibel bezieht sich die Rache auf den Mordakt. Das gefällt mir hier tatsächlich am besten
- Kain ist zwar jetzt ein Flüchtiger, unsteter Mensch - lässt sich aber trotzdem einfach wieder nieder. Bin mal gespannt, was aus dem noch wird. Auf jeden Fall ist er jetzt endgültig Jenseits von Eden
Sollte Kain erschlagen werden, so soll seinen Mörder 7-fache Rache/Qual treffen. Gott will ja scheinbar, dass Kain mit seiner Strafe und Schuld leben soll und nicht einfach vom nächsten Typ erlöst wird. Darum auch das Kainsmal.
Könnte man auch als Statement gegen Selbstjustiz sehen.
Oh Gott, jetzt geht es mit den Stammbäumen los
Moses I, 4, 17 - 26
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Der Stammbaum:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Die Namen sind im Wesentlichen alle gleich. Da mach ich mir jetzt nicht die Mühe, die Details durchzugehen.
- Wofür aber stehen die Namen? Volksstämme? Zivilisationen?
- Spannend ist in dem Abschnitt eher, dass Lamech auch nochmal getötet hat und sich die Rache potenziert . Aber was hat es mit der Wunde und der Strieme auf sich? Lamech hat zwei Frauen, keine Ahnung, wie sehr das damals schon ein Problem war. Aber Lamech gönnt sich
- Wen Lamech erschlagen hat ist wohl genauso unwichtig wie die ganzen Frauen in der Bibel. Oder das lief über Klone
- Im Lateinischen erschält er Mann und Jüngling für "sermo" und "livor". Das können auch "Klatsch und Tratsch" bzw. "Neid" sein. Kendogans Argumentation folgend könnte das auch nur die verquirlte Beschriebung weiterer Sünden sein.
- Ich wusste gar nicht, dass Adam und Eva nochmal einen Sohn hatten. In der Einheitsübersetzung wird er mit "Setzling" übersetzt. Der Name erinnert mich an Seth von den Ägyptern.
- Die Menschen entwickeln mit den Kindern Lamechs die Spezialisierung in verschieden Berufe, welche die Sesshaftigkeit erlaubt. Mit Enosch dann sowas wie die (monotheistische) Religion.
- Ich glaube, am ehesten kann ich dem Abschnitt was abgewinnen, wenn ich ihn als Zeitraffer verschiedener Zivilisationen auffasse.
Es zeigt sich natürlich zudem die unglaublich lange Lebensspanne von Adam und Eva. Zumindest wenn weiterhin die Chronologie eingehalten wird.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Leute im Zweistromland ein Jahr als eine Ernte verstanden und dort konnten sie drei-, viermal pro Kalenderjahr ernten. Aber selbst das reicht nicht, um manches Alter in glaubwürdige Lebensjahre zu fassen.
Wo kommt eigentlich Kains Frau her?