Seite 265 von 310 ErsteErste ... 165215255261262263264265266267268269275 ... LetzteLetzte
Ergebnis 3.961 bis 3.975 von 4649

Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #3961
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.019
    "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" stammt auch aus einem Psalm, nämlich aus Psalm 22. Das ist ebenfalls ein Bittpsalm in Not und Bedrängnis, und ihn wird Jesus am Kreuz wohl gebetet (oder wenigstens "zitiert") haben. Jesus war ja ein religiöser Jude, kannte also die Gebete seines Volkes natürlich zum Teil auswendig.

  2. #3962
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    18.947
    Psalm 7

    Achtung Spoiler:
    1 Ein Bittgebet Davids, das er dem Herrn wegen der Worte des Benjaminiten Kusch sang.
    2 HERR, mein Gott, bei dir such’ ich Zuflucht: hilf mir von allen meinen Verfolgern und rette mich,
    3 daß der Feind mich nicht wie ein Löwe zerreiße und zerfleische, weil kein Retter da ist!
    4 O HERR mein Gott! Hab’ ich solches verübt, klebt Unrecht an meinen Händen,
    5 hab’ ich dem, der in Frieden mit mir lebte, Böses getan – ach nein, ich rettete ja, die mich grundlos bedrängten –:
    6 so möge der Feind mich verfolgen und einholen, möge mein Leben zu Boden niedertreten und strecke meine Ehre in den Staub! SELA.
    7 Steh auf, o HERR, in deinem Zorn! Erhebe dich gegen die Wut meiner Dränger! Werde wach mir zum Heil, du hast ja Gericht verordnet!
    8 Laß die ganze Versammlung der Völker dich umringen, und über ihr kehre zurück zur Höhe!
    9 Der HERR ist Richter über die Völker: schaffe mir Recht, o HERR, nach meiner Gerechtigkeit und nach meines Herzens Unschuld!
    10 Mache der Gottlosen Bosheit ein Ende und hilf dem Gerechten zu festem Stand, du Prüfer der Herzen und Nieren, gerechter Gott!
    11 Meinen Schild hält Gott, der Helfer der in ihrem Herzen Redlichen.
    12 Gott ist ein gerechter Richter und ein Gott, der täglich droht.
    13 Wahrlich, wiederum schärft er sein Schwert, hält seinen Bogen gespannt und zielt
    14 und richtet Todesgeschosse auf ihn, seine Pfeile, die er zu Brandpfeilen macht.
    15 Seht: da brütet er über Trug, geht schwanger mit Unheil und gebiert Lüge;
    16 eine Grube hat er gegraben und ausgescharrt, stürzt selbst aber in die Grube, die er angelegt.
    17 Das Unheil, das er geplant, fällt ihm aufs eigne Haupt, sein Frevel fährt auf seinen eignen Scheitel nieder.
    18 Preisen will ich den HERRN nach seiner Gerechtigkeit und lobsingen dem Namen des HERRN, des Höchsten.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Jetzt müsste ich mich wieder erinnern, was der Kusch dem David gesagt hat. Ich weiß gerade nicht einmal, ob der aufgetaucht ist, oder nicht. Irgendwelche Kuschs gab es sicher
    • Gott =
    • Jetzt wird die Wortwahl im Gegensatz zu Kapitel 5 kriegerisch.
    • V. 16: wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein Emoticon: tronde





    Psalm 8

    Achtung Spoiler:
    1 Dem Musikmeister, nach der Keltertreterweise; ein Psalm von David.
    2 HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, du, dessen Hoheit am Himmel sich kundtut!
    3 Aus der Kinder und Säuglinge Mund hast du ein Bollwerk dir zugerichtet deinen Gegnern zum Trotz, um Feinde und Widersacher verstummen zu machen.
    4 Wenn ich anschau’ deinen Himmel, das Werk deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du hergerichtet:
    5 was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und der Menschensohn, daß du ihn beachtest?!
    6 Und doch hast du ihn nur wenig hinter die Gottheit gestellt, mit Herrlichkeit und Hoheit ihn gekrönt;
    7 du hast ihm die Herrschaft verliehn über deiner Hände Werke, ja alles ihm unter die Füße gelegt:
    8 Kleinvieh und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere des Feldes,
    9 die Vögel des Himmels, die Fische im Meer, alles, was die Pfade der Meere durchzieht.
    10 HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Bei Elberfelder und Luther steht anstelle der "Keltertreterwise", dass man es auf/ nach der Gittit singen soll. Vielleicht ein Musikinstrument? Nach "Keltertreterweise" klingt so, als ob die Traubenstampfer das beim Stampfen gesungen haben. Traubenstampfer/innen
    • Gott = , Mensch = , aber trotzdem Mensch = Emoticon: krone
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  3. #3963
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
    Registriert seit
    25.05.19
    Beiträge
    4.913
    Oje. Und sowas nochmal 15x?

  4. #3964
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    18.947
    Jo - die Psalme werden wohl ein Marathon

    Psalm 9

    Achtung Spoiler:
    1 Dem Musikmeister, nach »stirb für den Sohn!«; ein Psalm von David.
    2 Preisen will ich den HERRN von ganzem Herzen, verkünden all deine Wundertaten,
    3 ich will deiner mich freun und frohlocken, will lobsingen deinem Namen, du Höchster,
    4 weil meine Feinde haben rückwärts weichen müssen: sie sind gestrauchelt und umgekommen vor dir.
    5 Denn du hast mein Recht und meine Sache geführt, hast auf dem Throne gesessen als gerechter Richter;
    6 du hast die Heiden bedroht, die Frevler vernichtet, ihren Namen ausgelöscht für immer und ewig:
    7 Der Feind ist dahin, zertrümmert für immer; auch Städte hast du zerstört, ihr Gedächtnis ist untergegangen.
    8 Der HERR aber thront in Ewigkeit; zum Gericht hat er aufgestellt seinen Stuhl;
    9 und er, er richtet den Erdkreis mit Gerechtigkeit, spricht das Urteil den Völkern nach Gebühr.
    10 So ist denn der HERR eine Burg den Bedrückten, eine Burg für die Zeiten der Drangsal.
    11 Drum vertrauen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du läßt nicht von denen, die dich, HERR, suchen.
    12 Lobsinget dem HERRN, der auf Zion thront, verkündet unter den Völkern seine Taten!
    13 Denn als Rächer der Blutschuld hat er ihrer gedacht, hat das Schreien der Elenden nicht vergessen.
    14 Sei mir gnädig, o HERR, sieh an, was ich leide durch meine Feinde! Du bist’s, der den Pforten des Todes mich entreißt,
    15 auf daß ich verkünde alle deine Ruhmestaten, in den Toren der Tochter Zion ob deiner Hilfe juble!
    16 Versunken sind die Heiden in die Grube, die sie gegraben, im Netz, das sie heimlich gestellt, hat ihr eigner Fuß sich verstrickt.
    17 Kundgetan hat sich der HERR, hat Gericht gehalten: durch das Eingreifen seiner Hände ist der Frevler gefangen. SAITENSPIEL. SELA.
    18 Die Frevler fahren zur Unterwelt hinab, alle Heidenvölker, die Gottes vergessen;
    19 denn nicht auf ewig bleibt der Arme vergessen, und der Elenden Hoffnung geht nicht für immer verloren.
    20 Steh auf, o HERR! Laß Menschen nicht trotzig schalten, laß die Heiden gerichtet werden vor dir!
    21 Lege doch, HERR, einen Schrecken auf sie! Laß die Heiden erkennen, daß Menschen sie sind! SELA.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • "Stirb für den Sohn" könnte ein Metal-Song sein
    • Wenn der Herr die Namen der Frever hat auslöschen lassen (V. 6) und das Gedächtnis untergegangen ist (V. 7), wie kann man sich dann daran erinnern, dass es diese gab?
    • In Vers 16 schon wieder das Grubengraben - hatte David nur dieses eine Sprichwort auf Lager?
    • Ab Vers 18 geht es nach dem SAITENSPIEL recht direkt gegen Heiden insgesamt. Das Missionieren wird für die Christenheit ja auch nochmal wichtig. Heutzutage habe ich den Eindruck, dass man (zumindest bzgl. Judentum/ Christentum) weniger versucht, zu missionieren (bzw. die Heiden erkennen zu lassen, dass "Menschen sie sind") - nicht einmal die Zeugen Jehovas machen sich noch die Mühe, bei mir zu klingeln.
    • Ansonsten mehr von GGSF - Guter Gott, Schlechte Frevler
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  5. #3965
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
    Registriert seit
    25.05.19
    Beiträge
    4.913
    Juden missionieren nicht, soviel ich weiß. Darum haben sich ihre Sitten und Bräuche so wenig im Laufe der langen Zeit verändert: Fehldender/Kaum Input von außen.

  6. #3966
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
    Registriert seit
    25.05.19
    Beiträge
    4.913
    Da fällt mir ein: Die Juden warten doch noch auf ihren Erlöser. Wie steht's da mit der Erbschuld? Oder ist diese zutiefst christlich?

  7. #3967
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    18.947
    Psalm 10

    Achtung Spoiler:
    1 Warum, o HERR, stehst du so fern, verhüllst dir (das Auge) in Zeiten der Not?
    2 Beim Hochmut der Gottlosen wird dem Bedrückten bange: möchten sie selbst sich fangen in den Anschlägen, die sie ersinnen!
    3 Denn der Frevler rühmt sich jubelnd seiner frechen Gelüste, und der Wucherer gibt dem HERRN den Abschied, lästert ihn.
    4 Der Frevler wähnt in seinem Stolz: »Gott fragt nicht danach!« »Es gibt keinen Gott!« – dahin geht all sein Denken.
    5 Allezeit hat er ja Glück in seinem Tun, deine Strafgerichte bleiben himmelweit fern von ihm, alle seine Gegner – er bietet ihnen Hohn.
    6 Er denkt im Herzen: »Nie komm’ ich zu Fall; nun und nimmer wird Unglück mich treffen!«
    7 Sein Mund ist voll Fluchens, voll Täuschung und Gewalttat; unter seiner Zunge birgt sich Unheil und Frevel.
    8 In (abgelegnen) Gehöften liegt er im Hinterhalt, ermordet den Schuldlosen insgeheim, nach dem Hilflosen spähen seine Augen.
    9 Er lauert im Versteck wie der Löwe in seinem Dickicht, er lauert, den Elenden zu haschen; er hascht den Elenden, indem er ihn in sein Netz zieht;
    10 er duckt sich, kauert nieder, und die Hilflosen fallen ihm in die Klauen.
    11 Er denkt in seinem Herzen: »Gott hat’s vergessen, hat sein Antlitz verhüllt: er sieht es nimmer!«
    12 Steh auf, o HERR, erhebe, o Gott, deinen Arm, vergiß die Elenden nicht!
    13 Warum darf der Frevler Gott lästern, darf denken in seinem Herzen: »Du fragst nicht danach«?
    14 Du hast es wohl gesehn, denn auf Unheil und Herzeleid achtest du wohl, in deine Hand es zu nehmen; du bist’s, dem der Schwache es anheimstellt, der Waise bist du ein Helfer.
    15 Zerschmettre den Arm des Frevlers und suche des Bösewichts gottloses Wesen heim, bis nichts mehr von ihm zu finden!
    16 Der HERR ist König auf immer und ewig: verschwinden müssen die Heiden aus seinem Lande!
    17 Das Verlangen der Elenden hörst du, o HERR; du stärkst ihren Mut, leihst ihnen dein Ohr,
    18 um den Waisen und Bedrückten Recht zu schaffen: nicht soll ein Mensch, der zur Erde gehört, noch ferner schrecken.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Der Psalm gibt ein bisschen Aufschluss darüber, was gottloses Verhalten (Frevler = Schlecht) ist:
      • Sich nicht darum zu scheren, was Gott kümmert (V. 4)
      • Diesen sogar zu leugnen (V. 4)
      • Überheblichkeit (V. 6)
      • Fluchen (V. 7)
      • Täuschungen (V. 7)
      • Gewalt (V. 7)
      • Lügen (V. 7)
      • Heimtücke (V. 8f)
      • Annehmen, dass es Gott nicht kümmert (V. 11ff)

    • Wobei - zumindest in V. 6 - noch steht, dass das Frevler es "im Herzen" denkt. Dann bin ich wohl ein Frevler. Ich würde zwar nicht sagen, dass es keinen Gott gibt (obwohl ich eines nachts mal aus unerfindlichen Gründen aufgewacht bin und davon überzeugt war), aber wenn es einen gäbe, wäre mir das ziemlich egal.
    • Der Frevler wird dabei mit einem wilden Tier gleichgesetzt.
    • Zum Schluss natürlich Gott = Gut
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  8. #3968
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
    Registriert seit
    18.11.10
    Beiträge
    4.036
    Wobei das ja schon ein gewisser Kontrast zum letzten Psalm ist, wo Gott die Frevler und Heiden ja für alle Zeiten zerschmettert hat und jetzt sind die hier schon wieder voll obenauf und Gott muss zum Handeln aufgerufen werden.

  9. #3969
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    32.394
    Andere Übersetzen den "Frevler" mit "Gottloser".

    Man muss hier allerdings sehen, dass die Glaubenseinstellung mit bösen Handlungen einhergeht. Ein "Frevler" oder "Gottloser" ist nicht unbedingt mit einem Atheisten gleichzusetzen. So wie du das ja tust, indem du es auf dich beziehst.
    Du bist ja (hoffentlich) nicht ständig am Fluchen, Lügen und Betrügen. Schlägst keine Leute (oder schlimmeres) und legst dich nicht auf die Lauer für einen Raubüberfall.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  10. #3970
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    18.947
    Hab heute nicht viel Zeit und schon leicht einen sitzen. Aber bissi Bibel geht noch.

    Psalm 11

    Achtung Spoiler:
    1 Dem Musikmeister, von David. Der HERR ist meine Zuflucht; wie dürft ihr zu mir sagen: »Fliehet in euer Gebirge wie Vögel!
    2 Denn seht, die Gottlosen spannen den Bogen, legen ihren Pfeil auf die Sehne, um im Dunkel zu schießen auf schuldlose Herzen.
    3 Wenn die Grundpfeiler niedergerissen werden, – was kann da der Gerechte noch leisten?«
    4 Der HERR ist in seinem heiligen Palast, der HERR, dessen Thron im Himmel steht; seine Augen halten Ausschau, seine Blicke prüfen die Menschenkinder.
    5 Es prüft der HERR den Gerechten und den Gottlosen, und wer Gewalttat liebt, den haßt seine Seele.
    6 Er läßt auf die Gottlosen Schlingen regnen; Feuer und Schwefel und Glutwind sind ihres Bechers Teil (das ihnen zukommende Teil oder Los).
    7 Denn gerecht ist der HERR, ein Freund gerechten Tuns: die Redlichen werden sein Angesicht schauen.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Gott = Gut, Frevler = Schlecht, Gott straft Frevler



    Psalm 12

    Achtung Spoiler:
    1 Dem Musikmeister, im Basston; ein Psalm von David.
    2 Hilf doch, o HERR! Denn dahin sind die Frommen und die Treuen ausgestorben inmitten der Menschenwelt!
    3 Falschheit reden sie jeder mit dem andern, mit glatten Lippen, mit doppeltem Herzen reden sie. –
    4 O daß doch der HERR vertilgte alle glatten Lippen, die Zunge, die vermessen redet,
    5 (die Leute) die da sagen: »Durch unsre Zunge sind wir starke Helden, unser Mund steht uns zur Verfügung: wer will uns meistern?«
    6 »Ob der Knechtung der Niedrigen, ob dem Seufzen der Armen will jetzt ich mich erheben«, spricht der HERR, »will Rettung schaffen dem, der danach verlangt!« –
    7 Die Worte des HERRN sind lautere Worte, sind Silber, im Schmelzofen siebenfältig geläutert.
    8 Du, HERR, wirst treulich sie halten, wirst uns schirmen vor diesem Geschlecht zu jeder Zeit,
    9 vor den Gottlosen, die ringsum stolzieren, weil Gemeinheit sich bläht inmitten der Menschheit.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Diesmal im Basston: Gott = Gut, Frevler = Schlecht
    • Mal eine Frage an die Gläubigen/ Priester hier im Faden: zieht ihr aus verschiedenen Psalmen verschiedene Dinge? Für mich fühlen sich die Inhalte schon recht repetitiv an. Aber ich ab den Vergleich mit dem siebenfältig geläuterten Silber. Wobei zwar Reden Silber ist - aber Schweigen wäre sogar Gold. Nur wenn der Herr schweigt, mögen die Leute das auch wieder nicht.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  11. #3971
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.019
    Wenn du nicht gerade Benediktinerin bist, betest du ja nicht alle innerhalb einer Woche. Ich glaube, ein Weltpriester hat normalerweise zwei oder drei pro Gebetszeit, und es gibt natürlich schon gewisse Unterschiede. Ps 51 bringt beispielsweise die persönliche Buße vor Gott, Ps 150 ist einfach ein Lobgesang und Ps 88 ist eine Klage in tiefer Not. Die Abendgebete unserer Kinder sind in ihrer Themenwahl auch eher begrenzt, aber man bringt halt das eigene Leben vor Gott. Ob es bei Mönchen und Nonnen irgendwann eintönig wird, weiß ich natürlich nicht, aber das wird kaum die Regel sein.

  12. #3972
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    32.394
    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Mal eine Frage an die Gläubigen/ Priester hier im Faden: zieht ihr aus verschiedenen Psalmen verschiedene Dinge? Für mich fühlen sich die Inhalte schon recht repetitiv an.
    Ich hab mal versucht, die am Stück zu lesen. Hab nach ein paar genau deswegen abgebrochen, das Buch übersprungen und einfach danach weitergemacht. Die Psalem erschließen sich wohl eher, wenn man in einer ähnlichen Situation steckt, wie der damalige Beter oder Autor. Dann werden die auf einmal lebendig. Wenn du ein Liederbuch mit 150 Liedern hast, singst du ja auch nicht alle nacheinander durch...
    Andere sind halt eher so Lehrgedichte. Darunter fällt vor allem: Gott gut, Sünder schlecht - das ist sozusagen klassisches alttestamentliches Gottes- und Menschenbild. Der Ton in den Psalmen wird sich noch ein bisschen wandeln.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  13. #3973
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    18.947
    Am Stück spiel ich vielleicht kein Musikbuch durch, aber jeden Tag so ein Lied...
    Dann laufe ich beim zügigen Lesetempo zumindest nicht Gefahr, zuuu viel spannendes zu überlesen

    Psalm 13


    Achtung Spoiler:
    1 Dem Musikmeister; ein Psalm Davids.
    2 Wie lange noch, HERR, willst du mich ganz vergessen, wie lange dein Antlitz vor mir verhüllen?
    3 Wie lange noch soll ich Sorgen hegen in meiner Seele, Kummer im Herzen tragen Tag für Tag? Wie lange noch soll mein Feind sich gegen mich erheben?
    4 Blick her, erhöre mich, HERR, mein Gott, laß die Augen mir wieder leuchten, daß zum Tode ich nicht entschlafe!
    5 Sonst rühmt sich mein Feind: »Ich habe ihn überwältigt!«, und meine Gegner jubeln, wenn ich wanke.
    6 Doch nein, ich vertraue deiner Gnade: jauchzen soll mein Herz ob deiner Hilfe! Singen will ich dem HERRN, daß er Gutes an mir getan!


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Hier steht zumindest nicht "Gott = Gut" oder "Frever = Schlecht" im Vordergrund, sondern Davids Verzweiflung. Also eher "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"




    Psalm 14

    Achtung Spoiler:
    1 Dem Musikmeister, von David. Die Toren sprechen in ihrem Herzen: »Es gibt keinen Gott«; verderbt, abscheulich ist ihr Tun: da ist keiner, des Gutes täte.
    2 Der HERR schaut hernieder vom Himmel aus nach den Menschenkindern, um zu sehn, ob da sei ein Verständiger, einer der nach Gott fragt.
    3 Doch alle sind sie abgefallen, insgesamt entartet; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.
    4 Haben denn keinen Verstand die Übeltäter alle, die mein Volk verzehren – die das Brot des HERRN wohl essen, doch ohne ihn anzurufen?
    5 Damals gerieten sie in Angst und Schrecken, denn Gott war mit dem gerechten Geschlecht.
    6 Beim Anschlag gegen den Elenden werdet zuschanden ihr werden, denn der HERR ist seine Zuflucht.
    7 O daß doch aus Zion die Rettung Israels käme! Wenn der HERR einst wendet das Schicksal seines Volkes, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • "Es gibt keinen Gott" (und andere Bemerkungen in die Richtung) erinnern mich immer wieder an Nietzsche. Wobei bei ihm Gott zumindest gelebt haben muss.
    • Vers 3 gibt den aktuellen Psalmen eine andere Konnotation. Das klingt jetzt mehr nach der Zeit mit den zwei Israels. Denn David war ja gottesfürchtig. Und Israel hat nach der Exilzeit durchaus gejubelt.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  14. #3974
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    32.394
    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Psalm 13

    1 Dem Musikmeister; ein Psalm Davids.
    2 Wie lange noch, HERR, willst du mich ganz vergessen, wie lange dein Antlitz vor mir verhüllen?
    3 Wie lange noch soll ich Sorgen hegen in meiner Seele, Kummer im Herzen tragen Tag für Tag? Wie lange noch soll mein Feind sich gegen mich erheben?
    4 Blick her, erhöre mich, HERR, mein Gott, laß die Augen mir wieder leuchten, daß zum Tode ich nicht entschlafe!
    5 Sonst rühmt sich mein Feind: »Ich habe ihn überwältigt!«, und meine Gegner jubeln, wenn ich wanke.
    6 Doch nein, ich vertraue deiner Gnade: jauchzen soll mein Herz ob deiner Hilfe! Singen will ich dem HERRN, daß er Gutes an mir getan!
    So halb modern (ca. 15/20 Jahre alt) hört sich das dann so an:

    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  15. #3975
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    18.947
    Das geht ja, ich hatte mehr cringe erwartet

    * * *

    Psalm 15

    Achtung Spoiler:
    1 Ein Psalm von David. HERR, wer darf Gast sein in deinem Zelte, wer wohnen auf deinem heiligen Berge?
    2 Wer unsträflich wandelt und Gerechtigkeit übt und die Wahrheit redet, wie’s ihm ums Herz ist;
    3 wer keine Verleumdung mit seiner Zunge umherträgt, seinem Nächsten kein Unrecht zufügt und keine Schmähung ausspricht gegen Verwandte;
    4 wer Verworfne als wirklich verächtlich ansieht, aber Gottesfürchtigen Ehre erweist; wer sich selbst zum Schaden schwört und den Eid doch hält;
    5 wer sein Geld nicht ausleiht gegen Zins und Bestechung nicht annimmt gegen Schuldlose: wer solches tut, wird ewiglich nicht wanken.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Wir lernen was über Rechtschaffenheit:
      • Gerecht sein
      • Nicht lügen
      • Nicht verleumden
      • Verwandte nicht beleidigen
      • Versprechen halten (auch bzw. insb. wenn es schlecht für einen ist)
      • Unbestechlichkeit
      • Keine Zinsen nehmen

    • Viele dieser Werte gelten auch heute noch (Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Nettigkeit, Verlässlichkeit, Unbestechlichkeit). Das mit dem Zinsverbot kenne ich eher aus dem Islam, aber auch da heute noch.



    Psalm 16


    Achtung Spoiler:
    1 Ein Lied von David. Behüte mich, Gott, denn bei dir such’ ich Zuflucht!
    2 Ich sage zu Gott: »Mein Allherr bist du, es gibt nichts Gutes für mich außer dir«;
    3 und von den Heiligen im Lande (sag ich): »Dies sind die Edlen, an denen mein ganzes Herz hängt.«
    4 Vielfaches Leid erwächst den Verehrern anderer (Götter): ich mag ihre Bluttrankopfer nicht spenden und ihre Namen nicht auf meine Lippen nehmen.
    5 Der HERR ist mein Erbgut und Becherteil; du bist’s, der mein Los mir sichert.
    6 Die Meßschnur ist mir gefallen aufs lieblichste ja, mein Erbteil gefällt mir gar wohl.
    7 Ich preise den HERRN, der mich freundlich beraten; auch nächtens mahnt mich mein Herz dazu.
    8 Ich habe den HERRN mir beständig vor Augen gestellt: steht er mir zur Rechten, so wanke ich nicht.
    9 Drum freut sich mein Herz, und meine Seele frohlockt: auch mein Leib wird sicher wohnen.
    10 Denn du gibst meine Seele dem Totenreich nicht preis, du läßt deinen Frommen nicht schaun die Vernichtung.
    11 Du weisest mir den Weg des Lebens: vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle und Segensgaben in deiner Rechten ewiglich.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Gott = Gut, andere Götter = Schlecht
    • Beim Begriff des Erbgutes (bei den anderen Übersetzungen eher "Anteil des Erbes") musste ich schmunzeln. Wobei die Wahl dieses Begriffes - den Text nur für sich genommen - auch das biologische Erbgut meinen könnte. Angesichts der Schöpfung des Menschen als Abbild Gottes auch nicht sooo abwegig.
    • Den Charakter einer (romantischen/ freundschaftlichen) Beziehung zwischen Mensch (David) und Gott haben wir ja schonmal im Thread diskutiert. Hier kommt das wieder zum Vorschein: in manchen Psalmen klagt David, dass Gott ihm nicht beisteht und dann kommt dieser kitschige Liebesbrief
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

Seite 265 von 310 ErsteErste ... 165215255261262263264265266267268269275 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •