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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4651
    Zurück im Norden
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    Vielleicht gab es auch ein paar Propheten, die sich auf diese Weise wichtig machen wollten? So in der Art, "Gott hat mir ja so ein schwieriges Wort zur Verkündigung anvertraut, ich will gar nicht darüber reden!" Generell hatte es Jeremia ja mit recht vielen (Heils-)propheten zu tun.

  2. #4652
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 24
    Achtung Spoiler:
    1 Der HERR hat mich (folgendes Gesicht) schauen lassen: Ich gewahrte zwei Körbe mit Feigen, die vor dem Tempel des HERRN aufgestellt waren – nachdem Nebukadnezar, der König von Babylon, Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, und die Oberen von Juda samt den Schmieden und Schlossern aus Jerusalem in die Gefangenschaft geführt und sie nach Babylon gebracht hatte.
    2 Der eine Korb enthielt sehr gute Feigen, wie Frühfeigen zu sein pflegen; in dem andern Korbe aber befanden sich sehr schlechte Feigen, die wegen ihrer schlechten Beschaffenheit ungenießbar waren.
    3 Da fragte mich der HERR: »Was siehst du, Jeremia?« Ich antwortete: »Feigen! Die guten Feigen sind sehr gut, aber die schlechten ganz schlecht, so daß man sie vor Schlechtigkeit nicht genießen kann.«
    4 Da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
    5 »So spricht der HERR, der Gott Israels: Wie diese guten Feigen hier, so will ich die gefangenen Judäer, die ich aus diesem Ort in das Land der Chaldäer habe wegführen lassen, freundlich ansehen:
    6 ich will mein Auge zum Guten auf sie richten und sie in dieses Land zurückkehren lassen, um sie neu aufzubauen, ohne sie wieder niederzureißen, und um sie einzupflanzen, ohne sie wieder auszureißen.
    7 Und ich will ihnen ein Herz verleihen, mich zu erkennen, daß ich der HERR bin; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein, denn sie werden sich mit ihrem ganzen Herzen zu mir bekehren. –
    8 Aber wie die schlechten Feigen, die so schlecht sind, daß man sie nicht genießen kann« – ja, so hat der HERR gesprochen –, »ebenso will ich Zedekia, den König von Juda, machen samt seinen Oberen und denen, die von den Bewohnern Jerusalems in diesem Lande zurückgeblieben sind, und auch denen, die sich in Ägypten niedergelassen haben:
    9 ich will sie zum abschreckenden Beispiel des Unglücks für alle Reiche der Erde machen, zum Schimpf und zum Hohn, zur Spottrede und zum Fluchwort an allen Orten, wohin ich sie verstoßen werde;
    10 und ich will das Schwert, den Hunger und die Pest gegen sie loslassen, bis sie ganz aus dem Lande vertilgt sind, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe.«


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Diesmal ist es kein Tonkrug, sondern zwei Feigenkörbe Aber es ist schon das zweite Mal, dass Jeremia so ein greifbares "Gleichnis" gezeigt bekommt. Das war bei den anderen Propheten entweder weniger stark ausgeprägt oder es ist mir weniger aufgefallen.
    • Die guten Feigen sind sehr gut
    • Das Gleichnis ist dann wieder arg vorhersehbar und fad Und im Hebräischen funktioniert wohl nicht einmal ein Wortspiel mit "feige"
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  3. #4653
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Interessant, dass es eigentlcih drei Gruppen sind und nur eine gut ist: Die, die nach Babylon verschleppt wurden. Die, die im Land zurückbleiben und die, die nach Ägypten geflüchtet sind, sind beide böse.

    Klar, die freiwillige Rückkehr zu den Fleischtöpfen Ägyptens hatten wir ja glaube ich schon früher als negativ dargestellt. Aber Jeremia selbst hat es doch nach Ägypten verschlagen, wenn ich mich richtig erinnere? Dann hatte er wohl keine hohe Meinung von den Israeliten, die er da traf und hat stattdessen seine Hoffnung auf die in Babylon projiziert... Alles natürlich vorausgesetzt, der Verfasser dieses Verses ist wirklich mit dem historischen Jeremia identisch. Klingt für mich eigentlich eher, als sei es aus der Rückschau verfasst, die dann halt dieser einen von den drei Gruppen nach der Rückkehr recht gibt.

  4. #4654
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 25
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    1 (Dies ist) das Wort, das an Jeremia über das ganze Volk Juda ergangen ist im vierten Regierungsjahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda – es war dies das erste Regierungsjahr Nebukadnezars, des Königs von Babylon –;
    2 der Prophet Jeremia hat dies Wort an das ganze Volk von Juda und an alle Einwohner Jerusalems gerichtet, indem er sprach:
    3 »Seit dem dreizehnten Regierungsjahre Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf den heutigen Tag, nun schon dreiundzwanzig Jahre lang, ist das Wort des HERRN an mich ergangen, und ich habe unermüdlich früh und spät zu euch geredet, aber ihr habt nicht darauf gehört.
    4 Dazu hat der HERR alle seine Knechte, die Propheten, unermüdlich früh und spät zu euch gesandt, aber ihr habt ihnen nicht gehorcht und ihnen kein Gehör geschenkt, um euch warnen zu lassen,
    5 indem er euch sagen ließ: ›Kehrt doch um, ein jeder von seinem bösen Wandel und von seinem verwerflichen Tun, dann sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, wohnen bleiben bis in alle Ewigkeit!
    6 Lauft also nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und sie anzubeten, und reizt mich nicht zum Zorn durch die Machwerke eurer Hände, damit ich kein Unglück über euch verhänge!
    7 Aber ihr habt nicht auf mich gehört‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›sondern habt mich geflissentlich zum Zorn gereizt durch die Machwerke eurer Hände, euch selbst zum Unheil.‹« 
    8 Darum hat der HERR der Heerscharen so gesprochen: »Zur Strafe dafür, daß ihr auf meine Worte nicht gehört habt,
    9 will ich nunmehr alle Völkerschaften des Nordens herbeiholen« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »und an meinen Knecht Nebukadnezar, den König von Babylon, Botschaft senden und sie gegen dies Land und seine Bewohner und gegen alle diese Völker ringsum hereinbrechen lassen; und ich will den Bann über sie verhängen und sie zum Gegenstand des Entsetzens und des Spottes und zu ewigen Einöden machen;
    10 und will unter ihnen jeder lauten Freude und Fröhlichkeit, jedem Bräutigamsjubel und jedem Brautgesang, dem Schall der Handmühlen und dem Licht der Lampen ein Ende machen.
    11 Dieses ganze Land soll zur Einöde, zur Wüste werden, und diese Völkerschaften sollen dem Könige von Babylon dienstbar sein siebzig Jahre lang.
    12 Wenn aber die siebzig Jahre um sind, dann will ich auch am König von Babylon und an jenem Volk« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »das Strafgericht wegen ihrer Verschuldung vollziehen, auch am Lande der Chaldäer, und will es auf ewig zu Wüsteneien machen.
    13 Ich will dann an jenem Lande alle meine Drohungen, die ich gegen dasselbe ausgesprochen habe, in Erfüllung gehen lassen, alles, was in diesem Buche geschrieben steht, was Jeremia über alle Völker geweissagt hat.
    14 Denn sie sollen gleichfalls mächtigen Völkern und gewaltigen Königen dienstbar werden, und ich werde ihnen nach Verdienst und nach ihrem ganzen Tun vergelten.« 
    15 Denn so hat der HERR, der Gott Israels, zu mir gesprochen: »Nimm diesen Becher voll Zornweins aus meiner Hand und laß alle Völker, zu denen ich dich senden werde, daraus trinken!
    16 Sie sollen trinken, daß sie hin und her taumeln und in Tollheit rasen ob dem Schwert, das ich unter sie sende!«
    17 Da nahm ich den Becher aus der Hand des HERRN und ließ alle Völker daraus trinken, zu denen der HERR mich gesandt hatte:
    18 Jerusalem und die anderen Städte Judas, ihre Könige und ihre Fürsten, um sie zur Einöde, zum abschreckenden Beispiel, zum Gegenstand des Spottes und zum Fluchwort zu machen, wie es heutzutage der Fall ist;
    19 sodann den Pharao, den König von Ägypten, samt seinen Dienern und obersten Beamten und seinem ganzen Volk
    20 und das gesamte Völkergemisch dort; sodann alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Philisterlandes, nämlich Askalon, Gaza, Ekron und den Überrest von Asdod;
    21 Edom, Moab und die Ammoniter;
    22 alle Könige von Tyrus, alle Könige von Sidon und die Könige der Küstenländer jenseits des Meeres;
    23 ferner Dedan, Thema, Bus und alle, die sich das Haar an den Schläfen stutzen;
    24 sodann alle Könige von Arabien und alle Könige der Mischvölker, die in der Wüste wohnen;
    25 ferner alle Könige von Simri und alle Könige von Elam und alle Könige von Medien;
    26 sodann alle Könige des Nordens, die nahen wie die fernen, einen nach dem andern, überhaupt alle Königreiche der Welt, soviele ihrer auf dem ganzen Erdboden sind; der König von Sesach aber muß nach ihnen trinken.
    27 »Du sollst dabei zu ihnen sagen: ›So hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Trinkt, bis ihr trunken seid und euch erbrecht! Stürzt hin, ohne wieder aufzustehen – ob dem Schwert, das ich unter euch sende!‹
    28 Sollten sie sich aber weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, um aus ihm zu trinken, so sollst du zu ihnen sagen: ›So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Trinken müßt ihr dennoch!
    29 Denn wisset wohl: Bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, habe ich mit dem Strafgericht den Anfang gemacht, und da solltet ihr frei ausgehen? Nein, ihr sollt nicht ungestraft bleiben; denn das Schwert biete ich gegen alle Bewohner der Erde auf!‹« – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen. 
    30 »Du aber sollst bei der Verkündigung aller dieser Drohworte zu ihnen sagen: ›Der HERR brüllt aus der Höhe und läßt seine Stimme erschallen aus seiner heiligen Wohnstätte! Laut brüllt er über seine Aue hin, läßt ein Jauchzen erschallen wie die Keltertreter gegen alle Bewohner der Erde.
    31 Bis ans Ende der Erde dringt der Schall; denn der HERR geht mit den Völkern ins Gericht; er bringt seine Sache mit der ganzen Menschheit zum Austrag: die Gottlosen gibt er dem Schwerte preis!‹« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    32 So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Fürwahr, Unheil schreitet von Volk zu Volk, und ein gewaltiger Sturm zieht heran von den Enden der Erde!«
    33 An jenem Tage werden die vom HERRN Erschlagenen von einem Ende der Erde bis zum andern daliegen, unbetrauert und ohne aufgehoben und begraben zu werden: zu Dünger müssen sie auf offenem Felde werden.
    34 »Heult, ihr Völkerhirten, und schreit! Und wälzt euch (in der Asche), ihr Führer der Herde! Denn eure Zeit ist erfüllt, daß man euch schlachte, und ich zerschmettere euch, daß ihr zu Boden fallen sollt wie kostbares Geschirr!«
    35 Da gibt es kein Entfliehen mehr für die Hirten und kein Entrinnen für die Führer der Herde.
    36 Horch! Angstgeschrei der Hirten und Geheul der Führer der Herde! Denn der HERR verwüstet ihre Weide,
    37 und verheert werden die friedlichen Auen vor dem lodernden Zorn des HERRN!
    38 Wie ein Löwe hat er sein Dickicht verlassen: ach, ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem verheerenden Schwert und vor seinem lodernden Zorn!


    Bemerkungen/ Gedanken
    • Ich hatte heute zufällig mit jemandem Namen Josias zu tun. Es bedeutet wohl so viel wie "Jehova hilft"
    • 23 Jahre lang Prophet sein, dem keiner zuhört, klingt schon anstrengend. Vielleicht auch etwas passiv-aggressiv in Vers 3
    • Die Bezeichnung Nebukadnezars als "Knecht" des Herrn liest sich ungewohnt. Aber muss ja, wenn Gott Gott sein will.
    • Drei "Sinne" werden in Vers 10 gestört: Emotionen, Hören und Sehen. Ich hatte mal eine längere Diskussion mit Freunden darüber, ob man lieber den Sehsinn oder den Hörsinn aufgeben würde. Einigkeit bestand darin, dass beides kacke wäre
    • Im Internet las ich, dass die 70 (V. 11f) die Zahl der "Vollständigkeit in Gnade und Gericht" sei. Sie ist uns bspw. bei den 70 Nachkommen Noahs (1. Mo 10,31), bei den 70 Palmbäumen Elims (2. Mo 15,27) und bei den 70 Ältesten Israels (2. Mo, 24,1) schon begegnet
    • Interessant, dass Gott die Strafe mit Ansage zeitlich begrenzt. Ein bisschen so, wie lebenslängliche Haft in Deutschland auch nicht bis zum Tod bedeutet. Wobei 70 Jahre schon arg lang sind. Ein Menschenleben quasi (in Psalm 90,10 wird das recht explizit so beziffert). Die neue Generation muss also nicht für die Sünden der alten Generation büßen.
    • Jeremia ist also schuld am Krieg! (V. 15ff)
    • Sesach in V. 26 meint Babylon und soll ein Wortspiel sein, das man im Deutschen nicht versteht. Macht irgendwie Sinn, dass der "Gewinner" zuletzt lacht... äh... trinkt.
    • Sag ihnen, sie sollen trinken und wenn sie nicht trinken, müssen sie trotzdem trinken
    • V. 29 zeigt aber auch wieder ein interessantes Verständnis von Gerechtigkeit auf: mein auserwähltes Volk hat Mist gebaut und gehört bestraft, da kann es nicht sein, dass ihr nicht auch mitbestraft werdet
    • V. 32 hat eine Kugel denn ein Ende? Oder eine Scheibe?
    • V. 33 Wolfsweizen
    • Ganz schön brutal von der Wortwahl zum Ende hin.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  5. #4655
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Jeremia26

    Jeremia 26
    Achtung Spoiler:
    1 Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging folgendes Wort des HERRN (an Jeremia):
    2 So spricht der HERR: »Stelle dich auf im Vorhof des Tempels des HERRN und verkünde denen, die aus allen Ortschaften Judas herkommen, um im Tempel des HERRN anzubeten, alle Worte, deren Verkündigung ich dir geboten habe: laß kein Wort davon weg!
    3 Vielleicht hören sie darauf und bekehren sich, ein jeder von seinem bösen Wandel; dann würde ich mir auch das Unheil leid sein lassen, das ich ihnen wegen ihres bösen Tuns zuzufügen gedenke.
    4 Und zwar sollst du zu ihnen sagen: ›So hat der HERR gesprochen: Wenn ihr mir nicht gehorcht und nicht nach meinem Gesetz wandelt, das ich euch vorgelegt habe,
    5 und wenn ihr nicht auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, hört, die ich früh und spät immer wieder zu euch sende, ohne daß ihr auf sie hört:
    6 so will ich mit diesem Tempel hier verfahren wie einst mit dem zu Silo und will den Namen dieser Stadt zum Fluchwort für alle Völker der Erde machen!‹«
    7 Als nun die Priester und Propheten und das gesamte Volk den Jeremia diese Worte im Tempel des HERRN verkündigen hörten
    8 und Jeremia mit der Verkündigung alles dessen, was er dem ganzen Volke nach dem Befehl des HERRN vorhalten sollte, zu Ende war, da ergriffen ihn die Priester, die Propheten und das gesamte Volk und riefen: »Jetzt mußt du sterben!
    9 Warum hast du im Namen des HERRN die Weissagung ausgesprochen, es werde diesem Hause ergehen wie dem zu Silo und diese Stadt werde so wüst werden, daß niemand mehr darin wohne?« So rottete sich denn das gesamte Volk im Tempel des HERRN gegen Jeremia zusammen. 
    10 Als nun die Fürsten von Juda von diesen Vorgängen Kunde erhielten, begaben sie sich aus dem Palast des Königs zum Tempel des HERRN hinauf und ließen sich zum Gericht nieder im Eingang des neuen Tores am Tempel des HERRN.
    11 Hierauf gaben die Priester und die Propheten vor den Fürsten und dem gesamten Volke die Erklärung ab: »Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat gegen diese Stadt geweissagt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt.«
    12 Jeremia aber richtete an alle Fürsten und an das gesamte Volk folgende Worte: »Der HERR hat mich gesandt, damit ich gegen diesen Tempel und gegen diese Stadt alle die Drohworte ausspreche, die ihr vernommen habt.
    13 Und nun – bessert euren Wandel und euer ganzes Tun und gehorcht den Weisungen des HERRN, eures Gottes, damit der HERR sich das Unheil leid sein läßt, das er euch angedroht hat!
    14 Was mich aber betrifft, so stehe ich hier in eurer Gewalt: verfahrt mit mir, wie es euch gut und recht dünkt!
    15 Nur das sollt ihr bestimmt wissen: Wenn ihr mich tötet, werdet ihr unschuldiges Blut über euch, über diese Stadt und ihre Bewohner bringen; denn der HERR hat mich wahrhaftig zu euch gesandt, damit ich alle diese Worte laut an euch richte.«
    16 Da sagten die Fürsten und das gesamte Volk zu den Priestern und den Propheten: »Dieser Mann ist des Todes nicht schuldig, denn er hat im Auftrage des HERRN, unsers Gottes, zu uns geredet.«
    17 Hierauf traten auch Männer von den Ältesten des Landes auf und sagten zu der ganzen versammelten Volksmenge:
    18 »Micha aus Moreseth ist unter der Regierung Hiskias, des Königs von Juda, als Prophet aufgetreten und hat zum ganzen Volk von Juda gesagt: ›So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Zion wird zu Ackerland umgepflügt werden, und Jerusalem wird zu einem Trümmerhaufen und der Tempelberg zu einer bewaldeten Höhe werden!‹
    19 Haben nun etwa Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda ihn dafür getötet? Hat Hiskia nicht vielmehr den HERRN gefürchtet und den HERRN zu versöhnen gewußt, so daß der HERR sich das Unheil leid sein ließ, das er ihnen angedroht hatte? Und wir wollen unser Gewissen mit einer so schweren Schuld beladen?« 
    20 Es war aber damals noch ein anderer Mann da, der im Namen des HERRN als Prophet wirkte, nämlich Uria, der Sohn Semajas, aus Kirjath-Jearim; und zwar weissagte er gegen diese Stadt und gegen dieses Land mit denselben Worten wie Jeremia.
    21 Als nun der König Jojakim und alle seine Heerführer und alle obersten Beamten von seinen Reden hörten, suchte der König ihn zu töten; Uria aber erhielt Kunde davon, und da er sich fürchtete, ergriff er die Flucht und entkam nach Ägypten.
    22 Da sandte der König Jojakim Männer nach Ägypten, nämlich Elnathan, den Sohn Achbors, und noch einige andere mit ihm;
    23 die holten Uria aus Ägypten und brachten ihn zum König Jojakim, der ihn mit dem Schwert hinrichten und seinen Leichnam auf den Begräbnisplatz des gemeinen Volkes werfen ließ.
    24 Aber Jeremias hatte sich (damals) Ahikam, der Sohn Saphans, tatkräftig angenommen, so daß man ihn dem Volk nicht zur Tötung preisgab.


    Bemerkungen/ Gedanken
    • "laß kein Wort davon weg" (V. 2) - hoffentlich hat Jeremia ein gutes Gedächtnis
    • "Vielleicht hören sie darauf" (V. 3) ist ja mal herrlich optimistisch
    • "Fluchwort für alle Völker der Erde" (V. 6) *guckt nervös auf aktuelle Nachrichtenlage*
    • V. 9
      • Das "Jetzt musst du sterben!" hat mich nur irgendwie an ein P&P Regelwerk erinnert, wo der SL einen Token ausgeben muss, wenn er einen SC töten will. Da steht auch, der Spielleiter muss dazu sagen: "Ich töte diesen Charakter!"

    • V. 10f Sie halten aber trotzdem noch Gericht und töten ihn nicht gleich
    • Und es wird noch spannender: Jeremia begibt sich in die Gewalt des Gerichts und überzeugt sie davon, dass er in Gottes Namen spricht. Das Argument "denn der HERR hat mich wahrhaftig zu euch gesandt" ist für mich aber nur so mittel überzeugend - immerhin hat er in Vers 7 ja auch schon im Namen des Herrn gesprochen. Und wenn er sich an die Anweisung in Vers 2 gehalten hat, hat er dazugesagt, dass "So [...] der HERR gesprochen [hat]" (V. 4). Wobei es natürlich gut sein kann, dass ihm einfach keiner richtig zugehört hat - und das "vielleicht" aus Vers 3 ein "nicht" nach sich zieht.
    • Die Vergleiche mit anderen, anerkannten Propheten überzeugen da eher.
    • Micha aus Moreseth klingt allerdings, als würde man ihn bei RTL sehen. Aber interessant, dass Gott neben Jeremia noch andere Propheten hat. Oder halt nur einer, der sich dafür hält. Das Buch Micha kenn ich zumindest nicht
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  6. #4656
    Registrierter Benutzer Avatar von Jerry Demmings
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    Roma! O Roma! Süßes Aroma
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    Buch Micha kommt noch. Ist wenigstens kürzer
    Zitat Zitat von Meister Wilbur
    Junge lies doch mal! Es geht um Katholiken und nicht irgendwelche Ketzer!

  7. #4657
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Damit ist mir Micha direkt sympathischer
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  8. #4658
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 27
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    1 Im Anfang der Regierung Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging folgendes Wort an Jeremia vom HERRN:
    2 so gebot mir der HERR: »Mache dir Stricke und Jochstäbe und lege sie dir auf den Nacken
    3 und sende (Botschaft) an den König von Edom sowie an den König von Moab, an den König der Ammoniter, an den König von Tyrus und an den König von Sidon durch Vermittlung der Gesandten, die nach Jerusalem zu Zedekia, dem König von Juda, gekommen sind,
    4 und trage ihnen folgende Botschaft an ihre Gebieter auf: ›So hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Berichtet euren Gebietern folgendes:
    5 Ich habe die Erde, die Menschen und die Tiere, die es auf der ganzen Erde gibt, durch meine große Kraft und meinen ausgestreckten Arm geschaffen und gebe sie, wem es mir beliebt.
    6 So habe ich nunmehr alle diese Länder der Gewalt meines Kneches Nebukadnezar, des Königs von Babylon, übergeben und sogar die Tiere des Feldes ihm gegeben, daß sie ihm dienstbar seien.
    7 So sollen denn alle Völker ihm und seinem Sohne und seinem Enkel untertan sein, bis auch für sein Land die Zeit gekommen ist, wo mächtige Völker und große Könige ihn sich untertan machen.
    8 Dasjenige Volk und Reich aber, das ihm, dem babylonischen König Nebukadnezar, sich nicht unterwirft und seinen Nacken nicht in das Joch des babylonischen Königs stecken will, ein solches Volk‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN – ›will ich mit dem Schwert, mit Hunger und mit der Pest heimsuchen, bis ich es durch seine Hand gänzlich vernichtet habe.
    9 So hört ihr nun nicht auf eure Propheten und Wahrsager, auch nicht auf eure Träume, eure Zauberer und Beschwörer, wenn sie euch bestimmt versichern: Ihr werdet dem König von Babylon nicht untertan sein müssen;
    10 denn eine Lüge ist es, die sie euch weissagen, um euch aus eurem Lande in die Verbannung zu bringen, weil ich euch alsdann verstoßen werde und ihr zugrunde geht.
    11 Dasjenige Volk aber, das seinen Nacken in das Joch des babylonischen Königs steckt und ihm untertan ist, das will ich ruhig in seinem Lande belassen‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›damit es dasselbe bebaut und darin wohnen bleibt.‹« 
    12 Hierauf richtete ich an Zedekia, den König von Juda, folgende Worte in ganz demselben Sinn: »Steckt euren Nacken in das Joch des Königs von Babylon und unterwerft euch ihm und seinem Volk, so werdet ihr am Leben bleiben!
    13 Warum wollt ihr, du und dein Volk, durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest zugrunde gehen, wie der HERR dem Volke angedroht hat, das sich dem Könige von Babylon nicht unterwerfen will?
    14 Hört nur nicht auf die Reden der Propheten, die euch bestimmt versichern: ›Ihr werdet dem König von Babylon nicht untertan sein müssen!‹, denn eine Lüge ist es, die sie euch weissagen.
    15 ›Denn ich habe sie nicht gesandt‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›vielmehr weissagen sie Falsches in meinem Namen, damit ich euch verstoße und ihr elend zugrunde geht, ihr mitsamt den Propheten, die euch weissagen.‹« 
    16 Hierauf wandte ich mich an die Priester und an das ganze hiesige Volk mit folgenden Worten: »So hat der HERR gesprochen: Hört nicht auf die Reden eurer Propheten, die vor euch die Weissagung aussprechen: ›Fürwahr, die Tempelgeräte des HERRN werden nun gar bald aus Babylon zurückgebracht werden!‹, denn eine Lüge ist es, die sie euch weissagen.
    17 Hört nicht auf sie, werdet vielmehr dem König von Babylon untertan, so werdet ihr am Leben bleiben: warum soll diese Stadt zu einer Wüste werden?
    18 Sind sie aber wirklich Propheten und sind sie im Besitz des Wortes des HERRN, so mögen sie doch Fürbitte beim HERRN der Heerscharen einlegen, daß die Geräte, die noch im Tempel des HERRN und im Palast des Königs von Juda und in Jerusalem übriggeblieben sind, nicht auch noch nach Babylon kommen!
    19 Denn so hat der HERR der Heerscharen bezüglich der Säulen und bezüglich des großen Wasserbeckens sowie bezüglich der Gestühle und der sonstigen Geräte gesprochen, die in dieser Stadt noch zurückgeblieben sind,
    20 weil Nebukadnezar, der König von Babylon, sie nicht mitgenommen hat, als er Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, aus Jerusalem nach Babylon in die Gefangenschaft wegführte samt allen vornehmen Männern Judas und Jerusalems –
    21 ja, so hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, bezüglich der Geräte gesprochen, die im Tempel des HERRN und im Palast des Königs von Juda und in Jerusalem noch zurückgeblieben sind:
    22 ›Nach Babylon sollen sie gebracht werden und dort bleiben bis zu dem Tage, an dem ich wieder nach ihnen sehen werde‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN – ›und ich sie wieder herschaffe und an diesen Ort zurückbringe.‹«


    Bemerkungen/ Gedanken
    • Wir erfahren mehr darüber, wie das abläuft, dass Jeremia allen anderen Völkern Bescheid gibt: Mit "Stricken und Jochstab", also wie ein Stück Vieh. Er greift damit der Forderung vorweg, die ab Vers 8 (und 11, 12) formuliert wird und geht quasi mit gutem Beispiel voran.
    • Vers 5 klingt sehr deprimierend
    • Die folgenden Ausführungen finde ich irgendwie weniger schlimm, dieser gestaltlose Schrecken, der "Ich [...] gebe sie, wem es mir beliebt" für freien Willen impliziert, ist viel furchtsamer.
    • Das Herrschaftsprinzip, das in Vers 8ff durchklingt, erinnert mich an so ne Zuckerbrot-und-Peitsche-Strategie.
    • In Vers 12-15 wird das pauschal Gesagte noch einmal ausdrücklich an den König von Juda gerichtet. Das hebt die Sonderrolle des Volkes bei der Beziehung zu Gott hervor. Und es wird sogar noch konkreter, ab Vers 16 wird zu Priestern und dem "ganzen Volk" gesprochen
    • Es fällt mir schwer, den Stellenwert, den die Tempelschätze haben (ab Vers 18) nachzuvollziehen. "Mach ruhig alles kaputt, aber bitte lasst uns die Weihwasserschale." Und hier scheint auch Jeremias Meinung durchzuschimmern - er weiß ja, was der Herr vorhat (V. 21). Oder es ist eine weitere dieser Prüfungen, welche die falschen Propheten gar nicht bestehen können...
    • Aber einen hohen Stellenwert müssen sie haben, allein schon, weil so viele Verse darauf verwendet werden.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  9. #4659
    Zurück im Norden
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    Die Geräte spielten sicherlich auch eine wichtige Rolle bei der rechten Verehrung Gottes, in einer solchen Krise wäre die Rückgabe also wohl als Ermutigung verstanden worden. Vielleicht waren sie deshalb ein so prominentes Thema.

  10. #4660
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 28
    Achtung Spoiler:
    1 Es begab sich aber in demselben Jahre, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, im fünften Monat des vierten Jahres, da sagte der Prophet Hananja, der Sohn Assurs aus Gibeon, im Tempel des HERRN in Gegenwart der Priester und des ganzen Volkes so zu mir:
    2 »So hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: ›Ich zerbreche das Joch des Königs von Babylon!
    3 Noch vor Ablauf von zwei Jahren will ich alle Tempelgeräte des HERRN, die Nebukadnezar, der König von Babylon, von dieser Stätte weggenommen und nach Babylon gebracht hat, wieder an diese Stätte zurückbringen;
    4 auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Judäern, die nach Babylon in die Verbannung weggeführt sind, will ich an diesen Ort zurückbringen‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –; ›denn ich will das Joch des Königs von Babylon zerbrechen.‹«
    5 Da gab der Prophet Jeremia dem Propheten Hananja in Gegenwart der Priester und des gesamten Volkes, das im Tempel des HERRN anwesend war,
    6 folgende Antwort: »Ja, so sei es! Der HERR möge es so fügen! Der HERR möge deine Weissagung, die du ausgesprochen hast, in Erfüllung gehen lassen, daß er nämlich die Tempelgeräte des HERRN und alle in die Gefangenschaft Weggeführten aus Babylon an diesen Ort zurückbringt!
    7 Jedoch vernimm folgendes Wort, das ich vor deinen Ohren und vor dem gesamten Volk hier laut ausspreche:
    8 ›Die Propheten, die vor mir und vor dir seit den ältesten Zeiten aufgetreten sind, die haben über mächtige Länder und über große Reiche von Krieg, von Unheil und von Pest geweissagt;
    9 der Prophet also, der eine Glücksverheißung ausspricht, wird erst dann, wenn seine Prophezeiung eingetroffen ist, als ein Prophet anerkannt werden, den der HERR wirklich gesandt hat!‹« 
    10 Da nahm der Prophet Hananja die Jochstäbe vom Nacken des Propheten Jeremia und zerbrach sie;
    11 sodann sagte Hananja vor dem ganzen Volke: »So hat der HERR gesprochen: ›Ebenso will ich das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babylon, noch vor Ablauf von zwei Jahren zerbrechen und es vom Nacken aller Völker wegnehmen!‹« Der Prophet Jeremia aber ging seines Weges.
    12 Nachdem aber der Prophet Hananja die Jochstäbe vom Nacken des Propheten Jeremia (genommen und sie) zerbrochen hatte, erging das Wort des HERRN an Jeremia folgendermaßen:
    13 »Gehe hin und sage zu Hananja: So hat der HERR gesprochen: ›Jochstäbe von Holz hast du zerbrochen, aber Jochstäbe von Eisen an ihre Stelle gesetzt.‹
    14 Denn so hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: ›Ein eisernes Joch lege ich allen diesen Völkern auf den Nacken, daß sie Nebukadnezar, dem König von Babylon, dienstbar sein müssen; ja, sie sollen ihm dienen, und sogar die wilden Tiere des Feldes habe ich ihm übergeben.‹«
    15 Weiter sagte der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja: »Höre doch, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt, und doch hast du dieses Volk dazu verführt, sich auf eine Lüge zu verlassen!
    16 Darum hat der HERR so gesprochen: ›Wisse wohl: ich will dich vom Erdboden wegschaffen; noch in diesem Jahre sollst du sterben, weil du zum Ungehorsam gegen den HERRN aufgefordert hast!‹«
    17 Und der Prophet Hananja starb wirklich noch in demselben Jahre im siebten Monat.


    Bemerkungen/ Gedanken
    • Der Hananja hat ja große Worte parat. Wo ist sein Buch noch gleich...?
    • Aber argumentativ kein schlechter Schachzug. Gott könnte Jeremia das natürlich verneinen lassen - aber dann würde er sich akut sehr unbeliebt machen. Der Diss von Jeremia ihm gegenüber (V. 8f) ist auch eher schwach imo.
    • Das beschreibt dennoch ein interessantes Prophetenbild: dem Pessimisten glaubt man direkt. Dem Optimisten höchstens, wenn er recht hat. Das ist gar nicht so weit von meiner Wahrnehmung des politischen Diskurses weg
    • Vers 13 ist der deutlich bessere Diss Und in Vers 16 gibt er ihm dann richtig
    • Die wichtigste Frage ist nun: war das Verheißen des Todes des falschen Propheten eine Glücksverheißung (vgl. V. 9)?
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  11. #4661
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 29
    Achtung Spoiler:
    1 Dies ist der Wortlaut des Schreibens, das der Prophet Jeremia von Jerusalem aus an die am Leben gebliebenen Ältesten unter den in die Gefangenschaft Weggeführten und an die Priester und Propheten und überhaupt an das gesamte Volk sandte, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babylon in die Gefangenschaft geführt hatte –
    2 nachdem der König Jechonja und die Königin-Mutter nebst den Hofbeamten, den Fürsten von Juda und Jerusalem, den Schmieden und Schlossern aus Jerusalem weggezogen waren –,
    3 und zwar durch Vermittlung Eleasas, des Sohnes Saphans, und Gemarjas, des Sohnes Hilkias, die Zedekia, der König von Juda, nach Babylon zu Nebukadnezar, dem König von Babylon, sandte. 
    4 (Dies ist der Wortlaut des Schreibens »So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Verbannten, die ich aus Jerusalem nach Babylon habe wegführen lassen:
    5 ›Baut Häuser und wohnt in ihnen! Legt Gärten an und genießt ihre Früchte!
    6 Nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter! Nehmt auch für eure Söhne Frauen und verheiratet eure Töchter an Männer, damit sie Mütter von Söhnen und Töchtern werden und ihr euch dort vermehrt und an Zahl nicht abnehmt!
    7 Bemüht euch um die Wohlfahrt der Stadt, wohin ich euch in die Verbannung habe führen lassen, und betet für sie zum HERRN, denn auf seiner Wohlfahrt beruht euer eigenes Wohl.‹
    8 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: ›Laßt euch von euren Propheten, die in eurer Mitte leben, und von euren Wahrsagern nicht täuschen und schenkt auch euren Träumen, die ihr euch träumen laßt, keinen Glauben!
    9 Denn Lügen sind es, die sie euch in meinem Namen weissagen: ich habe sie nicht gesandt‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    10 Vielmehr, so spricht der HERR: ›Erst wenn volle siebzig Jahre für Babylon vergangen sind, werde ich mich euer wieder annehmen und meine Glücksverheißung an euch in Erfüllung gehen lassen, daß ich euch an diesen Ort zurückbringe.
    11 Denn ich weiß wohl, was für Gedanken ich gegen euch hege‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›nämlich Gedanken des Heils und nicht des Leids, euch eine Zukunft und Hoffnung zu gewähren.
    12 Wenn ihr mich alsdann anruft, so will ich euch antworten, und wenn ihr zu mir betet, will ich euch erhören,
    13 und wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden; ja, wenn ihr dann von ganzem Herzen Verlangen nach mir tragt,
    14 so will ich mich von euch finden lassen‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN – ›und will euer Schicksal wenden und euch aus allen Völkern und von allen Orten her sammeln, wohin ich euch verstoßen habe‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›und will euch an den Ort zurückbringen, von wo ich euch habe wegführen lassen!‹« 
    15 »Wenn ihr aber sagt: ›Der HERR hat uns (auch) in Babylon Propheten erstehen lassen‹ –
    16 [ja, so sagt der HERR in betreff des Königs gesprochen, der auf dem Throne Davids sitzt, und in betreff des gesamten Volkes, das in dieser Stadt hier wohnt, in betreff eurer Volksgenossen, die nicht mit euch in die Verbannung gezogen sind –
    17 so spricht der HERR der Heerscharen: ›Wisset wohl: ich entbiete gegen sie das Schwert, den Hunger und die Pest und will sie machen wie ekelhafte Feigen, die so schlecht sind, daß man sie nicht genießen kann,
    18 ich will sie mit dem Schwert, mit Hunger und mit der Pest verfolgen und sie zum abschreckenden Beispiel für alle Reiche der Erde machen, zum Fluchwort und zum Entsetzen, zum Spott und Hohn bei allen Völkern, unter die ich sie verstoßen habe,
    19 zur Strafe dafür, daß sie auf meine Worte nicht gehört haben‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›da ich doch meine Knechte, die Propheten, früh und spät immer wieder zu ihnen gesandt habe, ohne daß ihr auf sie gehört hättet‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    20 ›So vernehmt nun doch ihr das Wort des HERRN, ihr Weggeführten alle, die ich aus Jerusalem nach Babylon in die Verbannung habe wegführen lassen.‹] –:
    21 so hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, in betreff Ahabs, des Sohnes Kolajas, und in betreff Zedekias, des Sohnes Maasejas, gesprochen, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: ›Fürwahr, ich will sie in die Gewalt Nebukadnezars, des Königs von Babylon, geben, damit er sie vor euren Augen hinrichten läßt!‹ –
    22 es wird dann bei allen in die Verbannung weggeführten Judäern, die in Babylon leben, infolge dieses Geschicks ein Fluchwort in Aufnahme kommen, daß man sagt: ›Der HERR lasse es dir ergehen wie dem Zedekia und dem Ahab, die der König von Babylon im Feuer hat rösten lassen!‹ –,
    23 ›zur Strafe dafür, daß sie Gottlosigkeit in Israel verübt und mit den Frauen ihrer Volksgenossen Ehebruch getrieben und in meinem Namen Lügenworte verkündigt haben, wozu sie keinen Auftrag von mir hatten: mir selbst ist das wohlbekannt, und ich bin Zeuge dafür!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN.«
    24 »Zu Semaja aus Nehalam aber sollst du folgendes sagen:
    25 So hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Weil du in deinem eigenen Namen einen Brief an das gesamte Volk in Jerusalem und an den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, und an sämtliche Priester gerichtet hast folgenden Wortlauts:
    26 ›Der HERR hat dich an Stelle des Priesters Jojada zum Priester bestellt, damit ein Aufseher im Tempel des HERRN für jeden Irrsinnigen, der als Weissager auftritt, vorhanden sei, damit du einen solchen Menschen in den Block und in Halseisen legest:
    27 nun, warum bist du nicht gegen Jeremia aus Anathoth vorgegangen, der sich herausnimmt, bei euch als Prophet zu wirken?
    28 Er hat ja doch ein Schreiben an uns nach Babylon geschickt, worin er sagt: Es wird noch lange dauern; baut (euch also) Häuser und wohnt in ihnen! Legt Gärten an und genießt ihre Früchte!‹ …«
    29 Als nun der Priester Zephanja diesen Brief dem Propheten Jeremia persönlich vorgelesen hatte,
    30 erging das Wort des HERRN an Jeremia folgendermaßen:
    31 »Laß allen in die Verbannung Weggeführten folgende Botschaft zugehen: ›So hat der HERR in betreff Semajas aus Nehalam gesprochen: Weil Semaja als Prophet bei euch aufgetreten ist, ohne daß ich ihn gesandt habe, und er euch dazu verführt hat, euch auf Lügen zu verlassen,
    32 darum hat der HERR so gesprochen: Wisset wohl, ich will Semaja aus Nehalam und seine Nachkommen dafür büßen lassen: er soll keinen Nachkommen haben, der inmitten dieses Volkes wohnen bleibt, auch soll er das Glück nicht miterleben, das ich meinem Volke zugedacht habe!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –; ›denn er hat zum Ungehorsam gegen den HERRN aufgefordert.‹«


    Bemerkungen/ Gedanken
    • Königin-Mutter Es gibt ja mit Prinz/ Prinzessin Bezeichnungen für Königskinder, aber für Eltern irgendwie nicht. Wozu auch, wenn die normalerweise bis zum eigenen Tod Könige sind. Was bei der Königin vielleicht nicht der Fall war, wenn das extra so benannt wird? Laut Elberfelder ist die "Königin-Mutter" übrigens die Mutter des Königs.
    • Ein Brief mit den Worten Gottes ist selten. Kann mich nicht erinnern, dass wir das explizit schon hatten. Müsste es ja dann als Zeugnis - je nachdem, wie echt die biblischen Inhalte nunmal sind - geben - oder ist dieses Kapitel gar das selbstreferenzielle Zeugnis? Emoticon: holmes
    • "Bleibt mal lieber die nächsten 70 Jahre im Exil" Wichtig erscheint mir dabei aber die Formulierung, dass die Juden "an Zahl nicht abnehm[en]" (V. 6) sollten. Im gelobten Land wurde versprochen, dass das Volk zahlreich sei wie Sandamer. Hier geht es nur um den Status Quo.
    • Vers 8 gibt mir irgendwie so "Trust me, bro" bzw. "If it's on the internet it must be true" Vibes: den greifbaren Menschen in der Mitte soll man nicht zuhören, aber einem Schreiben schon.
    • In V. 11-14 werden aber arg versöhnliche Töne angeschlagen Emoticon: freunde
    • Wie ekelhafte Feigen
    • V. 21 revidiert die "Trust me, bro" Vibes wieder
    • Dieses ganze name dropping, das Erwähnen des E-Mail-Verkehrs der Schreiben und die mehrfache Wiederholung, dass die falschen Propheten bestraft werden, wirkt auf mich nach so nem unwürdigen Kleinkrieg, der besagte Propheten auf eine höhere Stufe hebt, als sie dem Gesagten nach verdienen.
    • Hab, tbh, die zweite Hälfte aber auch nur gelangweilt mit einem Auge gelesen
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  12. #4662
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Ja, ist schon ganz schön Zickenkrieg zwischen den Propheten anscheinend. Und jetzt wird bei den nach Babylon entführten Eliten "gepetzt".

    Also Königinmutter ist mir durchaus ein Begriff, hat auch eine Wikipedia-Seite.

  13. #4663
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    Jeremia klingt wie die, die der Ukraine raten aufzugeben: Irgendwann endet die Herrschaft Putins äh Babylons schon und dann könnt ihr heimkehren. Und wenn ihr euch wehrt, wird es nur schlimmer.

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