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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #1306
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Kann sein, dass dieses Geben und Nehmen noch aus dem viel älteren animistischen Weltbild stammt.

    Wenn ich etwas von einer Gottheit oder einem Geist haben will, muss ich ihm dafür etwas geben. Klassischer Tauschhandel.
    "Schenkst Du mir Deinen Segen bei der gefährlichen Reise durch den dunklen Wald, großer Baumgeist will ich Dir dafür am Ende meiner Reise ein Opfer darbringen. Weil Du mich verschont hast."

    Will ich nicht von Gott gestraft werden - für meine Sünden oder weil er schlechte Laune hat - bringe ich Dir ein Opfer dar.
    Allerdings nur noch einem Gott und das Ganze dann nicht mehr privat oder auf eigene Rechnung, sondern vor der Gemeinde oder den Priestern, weil die Glaubenshandlungen inzwischen kanonisiert wurden.

  2. #1307
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Auf jeden Fall hat das Parallelen in der polytheistischen Umgebung der Israeliten. Im AT wird aber deutlich, dass Gott sich auf so Handel nicht einlässt.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  3. #1308
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    22 Hierauf ließ er den zweiten Widder, den Einweihungswidder, herbeibringen, und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände fest auf den Kopf des Widders.
    23 Dann schlachtete man ihn, und Mose nahm etwas von seinem Blut und strich es an das rechte Ohrläppchen Aarons sowie an den Daumen seiner rechten Hand und an die große Zehe seines rechten Fußes.
    24 Dann ließ Mose die Söhne Aarons herantreten und strich etwas von dem Blut an ihr rechtes Ohrläppchen sowie an ihren rechten Daumen und an die große Zehe ihres rechten Fußes; das (übrige) Blut aber sprengte Mose ringsum an den Altar.
    25 Hierauf nahm er das Fett, nämlich den Fettschwanz und alles Fett, das an den Eingeweiden saß, ferner den Lappen an der Leber, sowie die beiden Nieren samt ihrem Fett und die rechte Keule;
    26 weiter nahm er aus dem Korbe mit dem ungesäuerten Backwerk, der vor dem HERRN stand, einen ungesäuerten Kuchen sowie einen mit Öl zubereiteten Brotkuchen und einen Fladen, legte dies auf die Fettstücke und auf die rechte Keule,
    27 gab dann dies alles dem Aaron und seinen Söhnen in die Hände und ließ es als Webeopfer vor dem HERRN weben.
    28 Dann nahm Mose ihnen alles wieder aus den Händen zurück und ließ es auf dem Altar über dem Brandopfer in Rauch aufgehen; so war es ein Einweihungsopfer zu lieblichem Geruch, ein Feueropfer für den HERRN. 29 Dann nahm Mose die Brust und webte sie als Webeopfer vor dem HERRN; von dem Einweihungswidder fiel sie dem Mose als Anteil zu, wie der HERR dem Mose geboten hatte. 30 Hierauf nahm Mose etwas von dem Salböl und von dem Blut, das sich auf dem Altar befand, und besprengte damit Aaron und seine Kleider sowie dessen Söhne und deren Kleider und weihte so Aaron und seine Kleider sowie dessen Söhne mit ihm nebst deren Kleidern.
    31 Hierauf gebot Mose dem Aaron und dessen Söhnen: »Kocht das Fleisch am Eingang zum Offenbarungszelt und eßt es dort mitsamt dem Brot, das sich in dem zum Einweihungsopfer gehörigen Korb befindet, wie es mir geboten worden ist mit den Worten: ›Aaron und seine Söhne sollen es essen.‹
    32 Was dann aber von dem Fleisch und dem Brot übrigbleibt, müßt ihr im Feuer verbrennen.
    33 Auch dürft ihr sieben Tage lang nicht vom Eingang des Offenbarungszeltes weggehen bis zu dem Tage, an dem die für euer Einweihungsopfer festgesetzte Zeit abgelaufen ist; denn sieben Tage lang soll eure Einweihung dauern.
    34 Wie man heute verfahren ist, so soll man nach des HERRN Gebot (auch an den folgenden Tagen) tun, um Sühne für euch zu erwirken.
    35 Ihr müßt also sieben Tage lang Tag und Nacht am Eingang des Offenbarungszeltes bleiben und die Verordnungen des HERRN beobachten, damit ihr nicht sterbt; denn so ist mir geboten worden.«
    36 So taten denn Aaron und seine Söhne alles, was der HERR durch Mose geboten hatte.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Mose zeigt den Leuten weiter, wie das mit den Opfern funktioniert: auch der zweite Widder wird vorschriftsgemäß geschlachtet.
    • Das "Webeopfer" in Vers 29 ist bei den anderen ein "Hebe-" oder "Schwingopfer". Das klingt zwar auch dämlich, aber eine Brust zu weben ist als Formulierung auch großartig
    • Zur Abschluss der Einweihungsfeier wird gemeinsam gegessen. Emoticon: lecker
    • Dafür müssen die Beteiligten jetzt eine Woche vor dem Zelt (nicht darin ) verharren. Wenn nach der Woche wenigstens das Geopfere mal vorbei ist
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  4. #1309
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Das restliche Brot und Fleisch soll verbrannt werden?! Mit Essen spielt man nicht

  5. #1310
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    1 Am achten Tage aber berief Mose Aaron und dessen Söhne sowie die Ältesten der Israeliten
    2 und gebot dem Aaron: »Nimm dir ein junges Rind zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer, beides fehlerlose Tiere, und bringe sie vor dem HERRN dar.
    3 Den Israeliten aber gebiete folgendes: ›Nehmt einen Ziegenbock zum Sündopfer sowie ein Kalb und ein Schaf, beides einjährige, fehlerlose Tiere, zum Brandopfer;
    4 ferner einen Stier und einen Widder zum Heilsopfer, um sie vor dem HERRN zu schlachten; dazu ein mit Öl gemengtes Speisopfer; denn heute wird der HERR euch erscheinen.‹«
    5 Da brachten sie das, was Mose befohlen hatte, vor das Offenbarungszelt, und die ganze Gemeinde kam herbei und stellte sich vor dem HERRN auf.
    6 Dann sagte Mose: »Dies ist es, was der HERR euch zu tun geboten hat, damit euch die Herrlichkeit des HERRN erscheine.«
    7 Hierauf sagte Mose zu Aaron: »Tritt an den Altar und bringe dein Sündopfer und dein Brandopfer dar, damit du für dich [und für das Volk] Sühne erwirkst; danach bringe die Opfergabe des Volkes dar, damit du auch für sie Sühne erwirkst, wie der HERR geboten hat.«
    8 Da trat Aaron an den Altar heran und schlachtete das Kalb, das zum Sündopfer für ihn selbst bestimmt war.
    9 Hierauf reichten seine Söhne ihm das Blut dar, und er tauchte seinen Finger in das Blut und strich etwas davon an die Hörner des Altars; das (übrige) Blut aber goß er an den Fuß des Altars.
    10 Dann ließ er das Fett sowie die Nieren und den Lappen an der Leber von dem Sündopfertier auf dem Altar in Rauch aufgehen, wie der HERR dem Mose geboten hatte;
    11 das Fleisch aber und das Fell verbrannte man in einem Feuer außerhalb des Lagers.
    12 Hierauf schlachtete er das Brandopfertier, und seine Söhne reichten ihm das Blut, das er ringsum an den Altar sprengte.
    13 Dann reichten sie ihm das in Stücke zerlegte Brandopfer samt dem Kopf, und er ließ es auf dem Altar in Rauch aufgehen.
    14 Nachdem er dann die Eingeweide und die Beine gewaschen hatte, ließ er sie auf dem Altar über dem Brandopfer in Rauch aufgehen.
    15 Hierauf brachte er die Opfergabe des Volkes dar: er nahm den Bock, der zum Sündopfer für das Volk bestimmt war, schlachtete ihn und brachte ihn als Sündopfer dar wie das vorige Sündopfer.
    16 Dann brachte er das Brandopfer dar und verfuhr dabei auf die vorgeschriebene Weise.
    17 Weiter brachte er das Speisopfer dar, nahm von demselben eine Handvoll und ließ es auf dem Altar in Rauch aufgehen, [außer dem Morgenbrandopfer].
    18 Endlich schlachtete er das Rind und den Widder als Heilsopfer für das Volk; seine Söhne reichten ihm dabei das Blut, das er ringsum an den Altar sprengte.
    19 Die Fettstücke von dem Rind aber, ferner von dem Widder den Fettschwanz und das die Eingeweide bedeckende Fett nebst den Nieren und dem Lappen an der Leber –
    20 diese Fettstücke legten sie auf die Bruststücke, und er ließ dann die Fettstücke auf dem Altar in Rauch aufgehen;
    21 die Bruststücke aber und die rechte Keule webte Aaron als Webeopfer vor dem HERRN, wie Mose geboten hatte.
    22 Hierauf erhob Aaron seine Hände gegen das Volk hin und segnete es; dann stieg er (vom Altar) herab, nachdem er das Sündopfer, das Brandopfer und das Heilsopfer dargebracht hatte.
    23 Dann begaben sich Mose und Aaron in das Offenbarungszelt hinein, und als sie wieder herausgetreten waren, segneten sie das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN dem ganzen Volk:
    24 Feuer ging von dem HERRN aus und verzehrte das Brandopfer und die Fettstücke auf dem Altar. Als das ganze Volk dies sah, jubelten sie und warfen sich auf ihr Angesicht nieder.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • So viele Opfer, wie es da gibt, haben die ja bald ihre Herde ausgerottet
    • Das Verhältnis von Mose und Aaron finde ich spannend: eigentlich ist Aaron der Hohepriester, aber Mose gibt ihm hier weiter die Anweisungen. So, wie schon in Ägypten: Aaron kommuniziert mit dem Volk, Mose ist der geniale Kopf dahinter.
    • Ich bin inzwischen etwas durcheinander geraten, was Moses Quellenlage angeht. Gehen die ganzen Anweisungen immer noch auf Moses Dialog mit Gott auf dem Berg zurück?
    • Uuund es wird weiter geopfert. Immer schön nach den Regeln. Die sollten aber aufpassen, dass das nicht zu ner Art Ablasshandel wird: "Oh, ich hab heute meine Frau betrogen. Ach, opfere ich halt den Stier, dann ist alles wieder gut. Verdammt, jetzt ist mir meine Hand gegen den Sklaven ausgerutscht. Ach, den Widder war es das wert."
    • Die vier Opfergaben des Volkes decken so gut wie alle benannten Opferarten ab: Sündopfer, Brandopfer, Speisopfer, Heilsopfer. Das liest sich für mich wie ein Systemtest - alles wird auf Herz und Nieren geopfert getestet, um die Israeliten ganzheitlich gut dasteht. Schön finde ich, dass das Sündopfer vor dem Heilsopfer kommt und so die Geschichte der Menschen (vom Sündenfall bis zur "Heiligung" durch Mose letztendlich) nachvollzieht. Zur Belohnung kann man sozuzsagen Gottes "Herrlichkeit" sehen (mir fällt kein besserer Begriff ein, aber mir fällt auf, dass das Feuer des Herrn nicht wie die Schöne des Herrn, die an Mose vürberzog, beschrieben wird).
    • Den Leberlappen finde ich immer noch super
    • Jetzt kann ja Mose doch in das Zelt gehen! (Vers 23)
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  6. #1311
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Dass Moses wieder ins Zelt darf, habe ich aus gesehen.

  7. #1312
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Es ist interessant, was dazwischen war. vor 10 Kapiteln konnte er nicht rein. Jetzt schon. Was hat sich geändert? Die ganzen Opferriten wurden erklärt und es wurde angefangen damit.
    Für uns heute sind diese Opfer merkwürdig. In vorliegenden Text sind sie der Weg dazu, dass die Menschen Gemeinschaft mit Gott haben können. Selbst Mose konnte nicht ohne diese Opfer ins Zelt (Wo Gottes Herrlichkeit eingezogen ist und jetzt drin wohnt) hinein.
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  8. #1313
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Wurden einzelne Teile des Tieres als wertvoller angesehen oder warum so ein Gewese darum, was wo und wie zu opfern ist?

  9. #1314
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Frederick Steiner Beitrag anzeigen
    Wurden einzelne Teile des Tieres als wertvoller angesehen oder warum so ein Gewese darum, was wo und wie zu opfern ist?
    Ja. Ist ja bis heute so. Die Hähnchenbrust kostet mehr als der Flügel.

    Damals war besonders das Fett wertvoll.
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  10. #1315
    der 397ste von 29355 Avatar von X_MasterDave_X
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    ...und das Blut galt als heilig...und durfte keinesfalls verzehrt werden. Es stand somit nur Gott direkt zu.

  11. #1316
    Sie/Er/Whatever Avatar von Fimi
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    Blut für den Blutgott Emoticon: headbang
    "La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France

    Zitat Zitat von Fonte Randa Beitrag anzeigen
    Manchmal kann ich Fimi verstehen...
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Ja, aber das ist nur ein Grundgesetzbruch, aber kein Verfassungsbrauch. Bring das mal vors Bundesgrundgericht ;)

  12. #1317
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Ja, das fragt man sich. Eigentlich wird das im NT aber auch angesprochen.
    Die Bibel beschreibt ja auch einen Weg Gottes mit den Menschen.

  13. #1318
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Gestern und Vorgestern vergessen zu lesen. Muss ich jetzt einen Widder opfern?

    * * *

    3. Mose, 10

    Achtung Spoiler:
    1 Die Söhne Aarons aber, Nadab und Abihu, nahmen beide ihre Räucherpfannen, taten glühende Kohlen hinein, legten Räucherwerk darauf und brachten so dem HERRN ein ungehöriges Feueropfer dar, das er ihnen nicht geboten hatte.
    2 Da ging Feuer vom HERRN aus und verzehrte sie, so daß sie vor dem HERRN starben.
    3 Da sagte Mose zu Aaron: »Hier trifft das ein, was der HERR angekündigt hat mit den Worten: ›An denen, die mir nahestehen, will ich mich als den Heiligen erweisen und vor dem ganzen Volk meine Herrlichkeit offenbaren.‹« Aaron aber sagte kein Wort.
    4 Darauf rief Mose den Misael und den Elzaphan, die Söhne Ussiels, des Oheims Aarons, herbei und befahl ihnen: »Tretet herzu und tragt eure Verwandten aus dem Heiligtum hinweg vor das Lager hinaus!«
    5 Da traten sie herzu und trugen sie in ihren (leinenen) Unterkleidern weg vor das Lager hinaus, wie Mose ihnen befohlen hatte.
    6 Darauf sagte Mose zu Aaron und dessen Söhnen Eleasar und Ithamar: »Ihr dürft euer Haupthaar nicht auflösen und eure Kleider nicht zerreißen; sonst müßtet ihr sterben, und der HERR würde der ganzen Gemeinde zürnen. Doch eure Volksgenossen, das ganze Haus Israel, mögen über den Brand weinen, den der HERR angerichtet hat.
    7 Auch dürft ihr euch nicht vom Eingang des Offenbarungszeltes entfernen, damit ihr nicht sterbt; denn das Salböl des HERRN ist auf euch (gekommen).« So taten sie denn nach der Weisung Moses.
    8 Hierauf gebot der HERR dem Aaron folgendes:
    9 »Wein und berauschendes Getränk dürft ihr, du und deine Söhne mit dir, nicht trinken, wenn ihr in das Offenbarungszelt eintretet, damit ihr nicht sterbt – das ist eine ewiggültige Verordnung für alle eure Geschlechter – :
    10 (ihr sollt lernen,) einen Unterschied zwischen dem Heiligen und Unheiligen, zwischen dem Reinen und Unreinen zu machen,
    11 und sollt die Israeliten in allen Satzungen unterweisen, die der HERR euch durch den Mund Moses verkündigt hat.«
    12 Hierauf gebot Mose dem Aaron und dessen Söhnen Eleasar und Ithamar, die ihm noch übriggeblieben waren: »Nehmt das Speisopfer, das von den Feueropfern des HERRN noch übrig ist, und eßt es ungesäuert neben dem Altar; denn es ist hochheilig.
    13 Und zwar müßt ihr es an heiliger Stätte verzehren, denn es ist der für dich und deine Söhne bestimmte Anteil von den Feueropfern des HERRN – so ist mir geboten worden.
    14 Die Webebrust aber und die Hebekeule sollt ihr, du und deine Söhne und deine Töchter mit dir, an einer reinen Stätte essen; denn als der für dich und deine Söhne bestimmte Anteil von den Heilsopfern der Israeliten sind sie euch überwiesen worden.
    15 Die Hebekeule und die Webebrust soll man mitsamt den zu Feueropfern bestimmten Fettstücken herbringen, um sie als Webeopfer vor dem HERRN zu weben; dann sollen sie dir und deinen Söhnen mit dir als eine für ewige Zeiten festgesetzte Gebühr zufallen, wie der HERR geboten hat.«
    16 Als Mose dann aber eifrig nach dem Sündopferbock suchte, stellte es sich heraus, daß er verbrannt worden war! Da geriet er über Eleasar und Ithamar, die übriggebliebenen Söhne Aarons, in heftigen Zorn und fragte:
    17 »Warum habt ihr das Sündopferfleisch nicht an heiliger Stätte gegessen? Es ist ja doch hochheilig, und der HERR hat es euch gegeben, damit ihr die Schuld der Gemeinde wegschafft, indem ihr ihnen Sühne vor dem HERRN erwirkt.
    18 Bedenkt doch! Das Blut davon ist nicht ins Innere des Heiligtums gebracht worden; darum hättet ihr es unbedingt im heiligen Bezirk essen müssen, wie ich geboten habe!«
    19 Da antwortete Aaron dem Mose: »Bedenke doch: heute haben (meine Söhne) ihr Sündopfer und ihr Brandopfer vor dem HERRN dargebracht, und mich hat trotzdem solches Geschick betroffen! Wenn ich nun heute Sündopferfleisch genossen hätte, würde das dem HERRN wohlgefällig gewesen sein?«
    20 Als Mose das hörte, erkannte er es als begründet an.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Interessant, dass es ungewollte Opfer gibt. Ich wäre naiv davon ausgegangen, dass man auch grundlos opfern kann. Andererseits wäre ein Opfer dann kaum was besonderes mehr. Daher macht die ungehörige Opferung hier als retardierendes Moment Sinn, nachdem kapitelweise nur übers Opfern geschrieben wurde.
    • Ob man die beiden dafür gleich verbrennen muss...
    • Im Deutschen könnten sich die leinen Gewänder sowohl auf Nadab und Abihu, als auch auf Misael und Elzaphan beziehen. Bei ersteren wäre es verwunderlich, wie die Gewänder das Feuer überstanden haben.
    • Krass ist auch, dass Aaron (der schon "nichts sagt", was ich als Fassungslosigkeit deuten würde) nicht trauern dürfen. Der Brauch mit dem Zerreißen der Kleider ist uns ja noch von der Benjamin-Geschichte bekannt.
    • Der Tod der beiden Söhne, der ja aus unsachgemäßer Befolgung der Opferriten (egal, ob das jetzt sinnvoll ist oder nicht) resultiert, verdeutlicht die Bürde des Priesteramts. Bei Alkohol hatte ich kurz die Assoziation Feuer + Alkohol = Brand; die wäre aber nur gültig, wenn die schon Hochprozentiges kennen würden. Etwas morbide finde ich, dass Aaron und seine Söhne das Opfer, das seine toten Söhne angefangen haben, noch beenden müssen.
    • Bei den Menschen scheint es echt nur sporadisch taugliche Generationen zu geben - auch die anderen Söhne von Aaron haben Scheiße gebaut aka das Sündopferfleisch nicht an heiliger Stätte gegessen
    • Ich glaube, eine Emanzipation Aarons in diesem Kapitel festzustellen (der bislang seine Anweisungen von Mose bekommen hat):
      • Ihn trifft ein Schicksalsschlag. Dabei ist er noch sprachlos (Vers 3)
      • Der Herr spricht ihn direkt und nicht indirekt über Mose an (Vers 8)
      • Er gibt Mose Widerworte (Vers 19), die Mose auch annimmt (Vers 20). Es ist also hier Aaron, der das Handeln Gottes interpretiert bzw. Vermutungen darüber anstellt (er ist ja auch eigentlich der Priester) und nicht Moses!

    • Die Details (wer jetzt welches Fleisch nicht gegessen hat aber haben sollte, welches Blut wo hätte sein müssen...) habe ich mal ganz ausgeblendet. Das interessiert mich nicht, außerdem tue ich mich, da ich den Regeln keinen Sinn abgewinnen kann, schwer damit, ihnen zu folgen/ sie nachvollziehen zu wollen. Ich glaube, meine Beobachtungen und Gedanken funktionieren auch mit "Die Söhne von Aaron haben gegen irgendeinen Absatz in irgendeinem Paragraphen verstoßen" auch noch ganz gut


    Ich hab mal versucht, die, ohne dass die Kleider verbrennen, verbrennenden Jungs zu bebildern.

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    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  14. #1319
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Achtung Spoiler:
    1 Hierauf gebot der HERR dem Mose und Aaron folgendes:
    2 »Teilt den Israeliten folgende Verordnung mit: Dies sind die Tiere, die ihr von allen Vierfüßlern auf der Erde essen dürft:
    3 Alles, was unter den Vierfüßlern gespaltene Klauen hat, und zwar ganz durchgespaltene Klauen, und was zugleich wiederkäut, das dürft ihr essen.
    4 Nur folgende Tiere dürft ihr von den Wiederkäuern und von denen, die gespaltene Klauen haben, nicht essen:
    das Kamel, denn es ist zwar ein Wiederkäuer, hat aber keine durchgespaltenen Klauen: als unrein soll es euch gelten; –
    5 ferner den Klippdachs; denn er ist zwar ein Wiederkäuer, hat aber keine gespaltenen Klauen: als unrein soll er euch gelten; –
    6 ferner den Hasen; denn er ist zwar ein Wiederkäuer, hat aber keine gespaltenen Klauen: als unrein soll er euch gelten; –
    7 ferner das Schwein; denn es hat zwar gespaltene Klauen und sogar ganz durchgespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer: als unrein soll es euch gelten.
    8 Vom Fleisch dieser Tiere dürft ihr nicht essen und ihren toten Körper nicht berühren: als unrein sollen sie euch gelten.
    9 Folgende Tiere dürft ihr von allen im Wasser lebenden Tieren essen: Alles, was Flossen und Schuppen hat im Wasser, in den Meeren und in den Flüssen, das dürft ihr essen; 10 alles aber, was in den Meeren und Flüssen keine Flossen und Schuppen hat unter allen Geschöpfen, von denen das Wasser wimmelt, und unter allen lebenden Wesen, die sich im Wasser befinden, die sollen euch ein Greuel sein,
    11 ja ein Greuel sollen sie euch sein: von ihrem Fleisch dürft ihr nichts genießen, und vor ihren toten Körpern sollt ihr einen Abscheu haben.
    12 Alle Wassertiere, die keine Flossen und Schuppen haben, sollen euch ein Greuel sein.
    13 Von den Vögeln aber sollt ihr folgende verabscheuen, die nicht gegessen werden dürfen, sondern ein Greuel sind: den Adler, den Bartgeier, den Lämmergeier,
    14 die Weihe, alle Falkenarten,
    15 alle Arten der Raben,
    16 den Strauß, die Schwalbe, die Möwe, alle Arten Habichte,
    17 das Käuzchen, den Sturzpelikan, den Uhu,
    18 die Eule, den Pelikan, den Erdgeier,
    19 den Storch und alle Reiherarten, den Wiedehopf und die Fledermaus.
    20 Alle kleinen geflügelten Tiere die auf vier Beinen gehen, sollen euch ein Greuel sein.
    21 Nur diejenigen von allen geflügelten kleinen Tieren dürft ihr essen, die auf vier Beinen gehen und oberhalb ihrer vier Beine noch ein Paar Springbeine haben, um mit ihnen auf der Erde zu hüpfen.
    22 Von diesen dürft ihr die folgenden essen: alle Arten der Zugheuschrecke, alle Arten der Solhamheuschrecke, alle Arten der Hargolheuschrecke und alle Arten der Hagabheuschrecke.
    23 Aber alle übrigen geflügelten kleinen Tiere, sollen euch ein Greuel sein.«
    24 »Durch folgende Tiere also verunreinigt ihr euch – jeder, der ihre toten Körper berührt, ist bis zum Abend unrein,
    25 und jeder, der etwas von ihrem toten Körper trägt, muß seine Kleider waschen und ist bis zum Abend unrein –:
    26 ihr werdet also unrein durch alle Tiere, die zwar gespaltene, aber nicht ganz durchgespaltene Klauen haben und keine Wiederkäuer sind: sie sollen euch als unrein gelten; wer sie berührt, wird dadurch unrein.
    27 Auch alle vierfüßigen Tiere, die auf Tatzen gehen, sollen euch als unrein gelten; wer ihre toten Körper berührt, ist bis zum Abend unrein,
    28 und wer ihre toten Körper trägt, muß seine Kleider waschen und ist bis zum Abend unrein; sie sollen euch als unrein gelten.
    29 Weiter sollen folgende Tiere euch unter den kleinen Tieren, von denen die Erde wimmelt, als unrein gelten: das Wiesel, die Maus, alle Arten Eidechsen, nämlich
    30 der Mauergecko, der Dornschwanz, der Schleuderschwanz, der Salamander und das Chamäleon. 31 Diese sollen euch unter allen kleinen Tieren als unrein gelten; wer sie berührt, wenn sie tot sind, ist bis zum Abend unrein.
    32 Auch jeder Gegenstand, auf den eins von ihnen, wenn sie tot sind, gefallen ist, wird unrein: jedes Holzgerät oder Kleidungsstück oder Fell oder Sack, jedes Gerät, mit dem irgendeine Arbeit verrichtet wird, muß ins Wasser getan werden und ist bis zum Abend unrein; dann wird es wieder rein.
    33 Auch jedes irdene Geschirr, in das eins von ihnen hineinfällt, wird samt seinem ganzen Inhalt unrein, und ihr müßt es zerschlagen.
    34 Jede Speise, die gegessen zu werden pflegt und an die solches Wasser kommt, wird unrein; und jede Flüssigkeit, die man zu trinken pflegt, wird in jedem (derartigen) Gefäß unrein.
    35 Auch alles, worauf eins von solchen toten Tieren fällt, wird unrein; ein Backofen oder Kochherd muß eingerissen werden: sie sind unrein und sollen euch als unrein gelten;
    36 nur Quellen und Zisternen, also Wasseransammlungen, bleiben rein; wer aber das hineingefallene tote Tier berührt, wird unrein.
    37 Wenn ferner eins von solchen toten Tieren auf irgendwelche Sämereien fällt, die gesät werden sollen, so bleiben diese rein;
    38 wenn aber Wasser auf die Sämereien gegossen worden ist und dann eins von solchen toten Tieren darauffällt, so sollen sie euch als unrein gelten.
    39 Wenn ferner ein Stück von den Haustieren stirbt, deren Fleisch ihr essen dürft, so wird der, welcher das tote Tier berührt, bis zum Abend unrein;
    40 wer aber etwas von einem solchen toten Tiere genießt, muß seine Kleider waschen und ist bis zum Abend unrein; ebenso muß der, welcher solch ein totes Tier trägt, seine Kleider waschen und ist bis zum Abend unrein.«
    41 »Alle kleinen Kriechtiere ferner, von denen die Erde wimmelt, sind ein Greuel: sie dürfen nicht gegessen werden.
    42 Alles, was auf dem Bauche kriecht, und alles, was sich auf vier Füßen bewegt, auch alle vielfüßigen Tiere, überhaupt alle kleinen Kriechtiere, die auf der Erde wimmeln, dürft ihr nicht essen, denn sie sind ein Greuel.«
    43 »Macht euch nicht selbst zum Greuel durch irgendein kleines Kriechtier, und verunreinigt euch nicht durch sie, so daß ihr durch sie unrein werdet!
    44 Denn ich bin der HERR, euer Gott. Heiligt euch also und seid heilig; denn ich bin heilig. Verunreinigt euch nicht selbst durch irgendein Gewürm, das auf der Erde kriecht!
    45 Denn ich bin der HERR, der euch aus Ägypten hergeführt hat, um euer Gott zu sein; darum sollt ihr heilig sein, denn ich bin heilig.«
    46 Dies sind die Vorschriften in betreff der vierfüßigen Tiere, der Vögel und aller lebenden Wesen, die sich im Wasser regen, und all der Wesen, von denen die Erde wimmelt,
    47 damit man einen Unterschied macht zwischen dem Unreinen und dem Reinen, zwischen den Tieren, die man essen darf, und denen, die nicht gegessen werden dürfen.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Aah, einer dieser wunderbaren Bibelsprünge. Eben noch hat sich Aaron von Mose emanzipiert, zack, Essensvorschriften.
    • Mal schauen, was darf gegessen werden (nur eine Zusammenfassung):
      • Paarhufer wie Rinder
      • Was Flossen und Schuppen hat und im Wasser lebt. Das wird mehrfach betont.
      • Vögel, außer
      • Verschiedene Heuschreckenarten, sonst keine Insekten

    • Was nicht gegessen werden darf:
      • Kamel, Klippdachs (Emoticon: wtf), Hase (wusste gar nicht, dass die wiederkäuen, aber laut hier soll das stimmen: https://www.livenet.ch/themen/wissen...derkaeuer.html), Schwein
      • Adler, Bartgeier (Emoticon: alt), Lämmergeier, Weihe (habichtartige Raubvögel), Falken, Raben, Strauß, Schwalbe, Möwe, Habit, Käuzchen, Sturzpelikan, Uhu, Eule, Pelikan, Erdgeier, Storch, Reiher, Wiedehopf, Fledermaus (also vor allem Raubvögel)
      • Tatzengänger
      • Wiesel, Maus (lustig, dass die wie Insekten "kleine Tiere" heißen), verschiedene Eidechsen
      • Kriechtiere der Erde

    • Haustiere stehen irgendwie dazwischen - es ist zwar erlaubt, davon zu essen, weil die Tiere nicht unrein sind, aber waschen muss man sich dann trotzdem.
    • Ich frage mich, was hierbei die Kriterien waren (vor allem Wiederkauen und gespaltene Hufe).
    • Mir ist erst jetzt die Redewendung "Jemandem die Leviten lesen" klargeworden. Das Buch ist ja das Buch Levitikus und da geht es bislang hauptsächlich um Regeln.
    • Stilistisch finde ich ganz nett, dass zuerst die reinen Tiere aufgezählt werden, dann eine Abgrenzung kommt (durch die anderen wird man unrein) und dann die unreinen. So vollzieht der Text die Trennung zwischen rein/ unrein nach.
    • Bemerkenswert finde ich, wie gründlich bei der Beurteilung was und ob es unrein geworden ist, vorgegangen wird. Nicht nur der Kontakt mit unreinen Tieren, sondern auch mit Gegenständen, die Kontakt mit solchen hatten, führt zu Verunreinigung; bis hin zu dem Wasser, mit dem Verunreinigung abgewaschen wird. Verunreinigung ist also transitiv.
    • Unter Israeliten hätte das Coronavirus keine Chance gehabt, Fledermäuse sind ja verboten. Überhaupt hätten solche strengen Regeln dem Markt in Wuhan wohl gut getan . Das Corona-Beispiel könnte eine weltliche Erklärung dafür liefern, warum es solche (übervorsichtigen?) Regeln gibt. Wie Krankheiten biologisch verbreitet werden, war ja nicht wie heute bekannt (Kadaver in stehenden Wasserquellen würde man heute wohl anders bewerten, Vers 36), aber Reinheit bzw. Hygiene werden hier als Gegenmaßnahme beschrieben.
    • Stilistisch schön finde ich auch den Bogen, der hier zur Schöpfung geschlagen wird. Damals hat Gott das Viehzeug ja irgendwie erschaffen, jetzt wird eine Wertung vorgenommen. Stellenweise wirkt der Text wieder liedhaft (z.B. die Wiederholung in Vers 44, 45). Könnten das wieder solche "Reime" sein?
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  15. #1320
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Beiträge
    37.800
    Meine Güte.
    Vogel - nein
    Fällt der tote Vogel auf die Saat - mit der Saat ist alles in Ordnung
    Ist die Saat aber schon gegossen - Pech gehabt


    Ich denke auch, dass hier versucht worden ist, eine Art grundsätzliche Hygienevorschriften durchzusetzen.
    Ist quasi das Äquivalent zum Handbuch für den Ernstfall von heute.

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