Seite 289 von 311 ErsteErste ... 189239279285286287288289290291292293299 ... LetzteLetzte
Ergebnis 4.321 bis 4.335 von 4664

Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4321
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.052
    Sprüche 23
    Achtung Spoiler:
    1 Wenn du mit einem Herrscher zu Tische sitzt, so beachte wohl, wen du vor dir hast,
    2 und setze dir ein Messer an die Kehle, wenn du starke Eßlust hast!
    3 Laß dich nicht nach seinen Leckerbissen gelüsten, denn sie sind eine trügliche Speise.
    4 Mühe dich nicht, dir Reichtum zu erwerben: dazu biete deine Klugheit nicht auf!
    5 Kaum hast du deine Blicke auf ihn gerichtet, so ist er schon verschwunden; denn sicherlich verschafft er sich Flügel wie ein Adler, der gen Himmel fliegt.
    6 Speise nicht bei einem Mißgünstigen und laß dich nicht nach seinen Leckerbissen gelüsten!
    7 Denn wie einer, der alles bei sich berechnet, so gibt er sich: »Iß und trink!« sagt er zu dir, ohne es dir jedoch im Herzen zu gönnen.
    8 So mußt du denn den Bissen, den du genossen hast, wieder ausspeien, und deine freundlichen Worte hast du verschwendet.
    9 Rede nicht vor den Ohren eines Toren, denn er hat für deine verständigen Worte nur Verachtung. –
    10 Verrücke die Grenzsteine der Witwe nicht und dringe nicht in den Ackerbesitz der Verwaisten ein!
    11 Denn ihr Rechtsbeistand ist stark: der wird ihre Sache gegen dich führen.
    12 Bringe dein Herz der Unterweisung entgegen und deine Ohren einsichtsvollen Reden.
    13 Erspare deinem Kinde die Züchtigung nicht! Denn schlägst du es mit der Rute, wird es nicht zu sterben brauchen.
    14 Du wirst es mit der Rute schlagen und dadurch sein Leben vor dem Totenreich bewahren.
    15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise wird, so wird das auch für mich eine herzliche Freude sein;
    16 und mein Innerstes wird frohlocken, wenn deine Lippen reden, was recht ist.
    17 Dein Herz ereifere sich nicht bezüglich der Sünder, wohl aber bezüglich der Furcht des HERRN allezeit:
    18 denn es gibt (für dich) sicherlich noch eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht zuschanden werden.
    19 Höre du zu, mein Sohn, damit du weise wirst, und laß dein Herz geradeaus den rechten Weg gehen!
    20 Gehöre nicht zu den Trunkenbolden, noch zu denen, die im Fleischgenuß schwelgen!
    21 Denn Säufer und Schlemmer verarmen, und Schläfrigkeit gibt Lumpen zur Kleidung.
    22 Gehorche deinem Vater, der dir das Leben gegeben hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist!
    23 Kaufe dir Wahrheit und verkaufe sie nicht wieder, Weisheit und Zucht und Einsicht.
    24 Laut frohlockt der Vater eines frommen (Sohnes); und die ein verständiges Kind geboren hat, darf sich seiner freuen.
    25 Mögen dein Vater und deine Mutter solche Freude haben und sie, die dir das Leben gegeben haben, (über dich) frohlocken!
    26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz und laß deinen Augen meine Wege wohlgefallen!
    27 Denn eine tiefe Grube ist die Lustdirne und ein enger Brunnen die Buhlerin.
    28 Überdies liegt sie auf der Lauer wie ein Räuber und vermehrt die (Zahl der) Treulosen unter den Menschen.
    29 Bei wem findet sich Ach? Bei wem Wehe? Bei wem Händel? Bei wem Klagen? Bei wem Wunden ohne Ursache? Bei wem trübe Augen?
    30 Bei denen, die noch spät beim Wein sitzen, die da einkehren, um den Mischtrank zu prüfen.
    31 Sieh den Wein nicht an, wie er rötlich schimmert, wie hell er im Becher funkelt und so sanft hinuntergleitet!
    32 Aber hinterher beißt er wie eine Schlange und spritzt Gift wie eine Otter.
    33 Deine Augen werden seltsame Dinge sehen, und dein Herz wird verkehrtes Zeug reden;
    34 und du wirst sein wie einer, der tief unten im Meer liegt, und wie einer, der oben im Mastkorb liegt.
    35 »Man hat mich geschlagen, aber es hat mir nicht weh getan; man hat mich geprügelt, aber ich habe nichts davon gefühlt. Wann werde ich aufwachen? Dann will ich es wieder so machen, will ihn aufs neue aufsuchen.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Unangenehme Gäste sind wirklich ätzend, da treffen Vers 1-3 bei mir nen Nerv Allgemein geht es in den ersten Versen viel ums Essen. Das macht mich hungrig Interessant, dass hier Zurückhaltung beim Essen gepriesen wird. In anderen Kulturen gilt es ja als unhöflich, wenn man wenig isst.
    • Leuchtet aber auch ein, (gemeinsames) Essen ist auch heutzutage noch ein wesentlicher Teil von Kultur und sozialem Miteinander - da macht es Sinn, wenn man sich "Regeln" hierfür gibt (wie man isst, mit wem man isst etc.).
    • V 4f ließe sich auch mit "Wie gewonnen, so zerronnen" umschreiben
    • "Denn schlägst du es mit der Rute, wird es nicht zu sterben brauchen." (V. 13, 13ff) ist wieder so ein aus heutiger Sicht sonderbar anmutender Ratschlag, wenn man es "modernisiert" zu "Denn erziehst du es richtig, wird es nicht in gefährliche Situationen geraten" ist der Sinnspruch immer noch der gleiche. Nur, was gute Erziehung bedeutet, hat sich eeetwas (zumindest in Ländern mit europäischen Werten) gewandelt.
    • Vers 20 ist (zumindest die erste Hälfte) ein Todesurteil für Bochum-Treffen Allgemein geht es in der zweiten Hälfte viel ums Saufen und Herumhuren
    • "Tiefe Grube", "Enger Brunnen" Emoticon: snicker
    • Vers 28 klingt wie eine dieser Erkenntnisse, die die heutige (konservative) Haltung zum Thema Prostitution etc. erklären
    • Vers 30 - 35 sind reine Poesie - und obendrein sehr wahr, zumindest kann ich das aus Erfahrung sagen
      • Seltsame Dinge sehen: check!
      • Verkehrtes Zeug reden: check! (Betrunkene und Kinder erzählen nicht die Wahrheit, die erzählen meistens Stuss )
      • Gefühl der Desorientierung, Schwanken: check!
      • Gefühlt wie zusammengeschlagen: check!
      • Und nix draus lernen: check!

    • Wie sehr spielten die 7 Todsünden denn bereits eine Rolle? In diesem Buch klingen zumindest zwei an:
      • Völlerei (V. 2)
      • Geiz (V. 4)
      • Wollust/ Genusssucht (V. 20)

    • Faulheit wurde ja auch schon öfter gerügt.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  2. #4322
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    32.394
    Bei den Versen über den Alkoholkonsum muss ich auch manchmal an einige Leute hier im Forum denken....
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  3. #4323
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.052


    ------

    Sprüche 24

    Achtung Spoiler:
    1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen und laß dich nicht gelüsten, ihr Genosse zu sein!
    2 Denn ihr Herz sinnt auf Gewalttat, und ihre Lippen reden Unheil.
    3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Einsicht fest gegründet;
    4 und durch Klugheit füllen sich die Kammern mit allerlei kostbarem und herrlichem Besitz.
    5 Ein weiser Mann ist einem starken überlegen und ein einsichtiger einem kraftvollen;
    6 denn mit klugen Maßnahmen wirst du den Krieg glücklich führen, und der Sieg ist da, wo Ratgeber in großer Zahl vorhanden sind.
    7 Unerschwinglich ist für den Toren die Weisheit; darum tut er am Tor den Mund nicht auf.
    8 Wer darauf ausgeht, Böses zu tun, den nennt man einen Bösewicht.
    9 Die Sünde ist ein Vorhaben des Unverstandes, und der Spötter ist ein Greuel für die Menschen.
    10 Hast du dich in der Zeit (des Glücks) schlaff gezeigt, so ist deine Kraft auch in der Zeit der Not schwach.
    11 Rette die, welche (unschuldig) zum Tode geschleppt werden, und die zur Hinrichtung Wankenden – o befreie sie doch!
    12 Wolltest du sagen: »Wir haben ja nichts davon gewußt«: wird nicht er, der die Herzen wägt, es durchschauen und er, der deine Seele beobachtet, es wissen? Ja, er wird jedem nach seinem Tun vergelten.
    13 Iß Honig, mein Sohn, denn er ist gesund, und Honigseim schmeckt deinem Gaumen süß.
    14 Ebenso heilsam erachte die Weisheit für deine Seele! Hast du sie erlangt, so ist eine Zukunft (für dich) vorhanden, und deine Hoffnung wird nicht zuschanden werden.
    15 Belaure nicht, du Gottloser, die Wohnung des Gerechten und verstöre seine Lagerstätte nicht!
    16 Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf, die Gottlosen aber stürzen nieder im Unglück.
    17 Wenn dein Feind zu Fall kommt, so freue dich nicht, und wenn er strauchelt, so frohlocke dein Herz nicht,
    18 damit der HERR es nicht sieht und Mißfallen empfindet und seinen Zorn von ihm weg (gegen dich) wendet.
    19 Erhitze dich nicht über die Übeltäter, ereifere dich nicht über die Gottlosen!
    20 Denn für den Bösen gibt es keine Zukunft, und die Leuchte der Gottlosen erlischt.
    21 Mein Sohn, fürchte den HERRN und den König und laß dich nicht mit Mißvergnügten ein!
    22 Denn plötzlich bricht das Verderben über sie herein, und der Untergang der Mißvergnügten kommt unvermutet.
    23 Auch die folgenden Sprüche stammen von Weisen: In einer Rechtssache die Person ansehen, ist ein übel Ding.
    24 Wer zu dem Schuldigen sagt: »Du bist im Recht«, den verwünschen die Völker, verfluchen die Völkerschaften;
    25 aber denen, die gerecht entscheiden, ergeht es gut, und reicher Segen wird ihnen zuteil.
    26 Wie ein Kuß auf die Lippen ist eine treffende Antwort.
    27 Besorge (zunächst) deine Obliegenheiten draußen und verrichte deine Arbeit auf dem Felde; darnach magst du dir einen (eigenen) Hausstand gründen.
    28 Tritt nicht als falscher Zeuge gegen einen andern auf und richte keine Täuschung mit deinen Lippen an.
    29 Sage nicht: »Wie er mir getan hat, so will ich ihm wieder tun: ich will dem Manne nach seinem Tun vergelten.«
    30 Am Acker eines faulen Mannes kam ich vorüber und am Weinberg eines unverständigen Menschen;
    31 und siehe da: er war ganz mit Disteln überwachsen, seine Oberfläche mit Unkraut bedeckt und seine Steinmauer eingestürzt.
    32 Als ich das sah, nahm ich es mir zu Herzen, ich beachtete es und ließ es mir zur Lehre dienen:
    33 »Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig die Hände falten, um auszuruhen!«
    34 So kommt denn die Armut im Eilschritt über dich und der Mangel über dich wie ein gewappneter Mann.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Vers 3 mog I :heart:
    • Und Vers 6 erinnert mich ein bisschen an Sunzi
    • "Toren" und "Tor" ist ein amüsantes Spiel mit dem Begriff "Tor", auch wenn mich das Auftun des Mundes "am Tor" (oder "im Tor", Luther) etwas irritiert hat. Laut schlauem Schwabenbuch ist damit "vor Gericht" gemeint. Ist das so zu verstehen, dass Gericht vor dem (Stadt)tor gehalten wurde und wer verlor, durfte nicht wieder zurück zur Gemeinschaft rein?
    • Honig Emoticon: lecker Auch ein netter Vergleich mit der Weisheit im darauffolgenden Vers
    • Die 7 ist alles Emoticon: run (V. 16)
    • Ab Vers 23 wird bei Menge von der "zweiten Sammlung von Aussprüchen", bei der EU von der "vierten" Sammlung gesprochen.
    • Vers 26
    • Wir hatten, als es an entsprechender Stelle (Auge um Auge) darum ging, festgestellt, dass das recht fortschrittlich war (Auge um Auge, aber nicht Auge um Auge und Kopf). Vers 29 klingt da wie ein weiterer Fortschritt: jetzt wird nicht mal Auge um Auge, sondern gar nicht (auf eigene Faust) vergolten. Klingt hier schon Jesus' andere Wange durch?
    • Vers 33 ist snoozen Verdammt, nach dem Saufen im letzten Spruchband finde ich mich schon wieder wieder
    • "Sünden", die aus diesem Buch herauslese:
      • Neid
      • Missetun
      • Schlaffheit
      • Schadenfreude Emoticon: snicker
      • Lug und Trug

    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  4. #4324
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    32.394
    Zum Tor:

    "Im Tor" ist der Gerichtsplatz. Dort müssen alle Menschen durch, wenn sie in die Stadt hineinwollen. Im Tordurchgang sitzen die angesehenen Ältesten, die Rechtsstreite entscheiden. Und das kann durchaus im Tor meinen, die Stadtmauer ist ja ein paar Meter dick, da hat der Tordurchgang eine gewisse Länge. Vielleicht ist aber auch der freie Platz dahinter gemeint. In Genesis wird über Lot, Abrahams Neffen gesagt: "Er saß im Tor von Sodom". Das bedeutet, er ist ein angesehener Bürger der Stadt geworden, der bei Rechtsstreitigkeiten mit die Entscheidungen trifft.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  5. #4325
    Civ Mod Hase Avatar von wisthler
    Registriert seit
    04.01.06
    Beiträge
    4.350
    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Bei den Versen über den Alkoholkonsum muss ich auch manchmal an einige Leute hier im Forum denken....
    Komm ich damit in die Hölle? Gott würde doch nicht zulassen, dass einem Schwerbehinderten so etwas passiert?!?
    "Science is not the truth. Science is finding the truth. When science changes its opinion, it didn’t lie to you. It learned more."
    "Religion emerged when the first scoundrel met the first fool......"

  6. #4326
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    32.394
    Keine Angst, du kommst wegen genug anderen Dingen in die Hölle, da macht das bisschen Alkoholmissbrauch den Kohl auch nicht fett. Aber dein Leben bis es dafür soweit ist wird durch diesen natürlich schlechter und kürzer.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  7. #4327
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.052
    Sprüche 25
    Achtung Spoiler:
    1 Auch dies sind Sprüche von Salomo, welche die Männer Hiskias, des Königs von Juda, gesammelt haben.
    2 Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, aber der Könige Ehre ist es, eine Sache ans Licht zu bringen. –
    3 Wie des Himmels Höhe und der Erde Tiefe, so ist auch das Herz der Könige unerforschlich. –
    4 Nur wenn die Schlacken vom Silber geschieden werden, so kommt dem Goldschmied ein Gerät zustande.
    5 Nur wenn die Gottlosen aus der Nähe des Königs entfernt werden, so wird sein Thron durch Gerechtigkeit feststehen. –
    6 Brüste dich nicht vor dem König und stelle dich nicht an den Platz der Großen!
    7 Denn besser ist’s, daß man zu dir sagt: »Rücke herauf, hierher«, als daß man dich vor einem Vornehmen herunterrücken läßt. –
    8 Was du mit deinen Augen gesehen hast, mache nicht voreilig zum Gegenstand einer Anklage; denn was willst du hinterher anfangen, wenn dein Nächster dich schmählich widerlegt? –
    9 Bringe deinen Rechtshandel mit deinem Gegner zum Austrag, aber verrate dabei kein fremdes Geheimnis,
    10 damit, wer es hört, dich nicht schmäht und dein übler Ruf nicht wieder schwindet. –
    11 Wie goldene Äpfel in silbernen Prunkschalen, so ist ein Wort, gesprochen zu rechter Zeit. –
    12 Ein goldener Ring und ein Geschmeide von feinem Gold: so ist ein weiser Tadler für ein aufmerksames Ohr. –
    13 Wie Kühlung durch Schnee an einem Erntetage, so ist ein treuer Bote für seinen Auftraggeber: er erquickt das Herz seines Herrn. –
    14 Wie Gewölk und Wind und doch kein Regen: so ist ein Mann, der mit Geschenken prahlt, die er nie gibt. –
    15 Durch leidenschaftslose Ruhe wird der Fürst gewonnen, und eine sanfte Zunge zerbricht Knochen. –
    16 Hast du Honig gefunden, so genieße davon nur ein genügend Teil, damit du nicht übersatt wirst und ihn wieder ausspeien mußt. –
    17 Setze deinen Fuß nur selten in das Haus deines Nächsten, damit er deiner nicht überdrüssig wird und dich dann haßt. –
    18 Streithammer, Schwert und spitzer Pfeil: so ist ein Mann, der gegen einen andern als falscher Zeuge aussagt. –
    19 Ein brüchiger Zahn und ein wankender Fuß: so ist ein treuloser Mensch in der Zeit der Not. –
    20 Wie einer, der Essig auf eine Wunde gießt, so (verkehrt) ist jemand, der einem bekümmerten Herzen Lieder vorsingt. –
    21 Wenn deinen Feind hungert, so speise ihn mit Brot, und wenn ihn dürstet, so gib ihm Wasser zu trinken;
    22 denn damit häufst du glühende Kohlen auf sein Haupt, und der HERR wird dir’s vergelten. –
    23 Nordwind bringt Regen herbei, und Ohrenbläserei verursacht verdrießliche Gesichter. –
    24 Besser ist es, auf dem Dach in einem Winkel zu wohnen, als mit einem zänkischen Weibe in gemeinsamem Hause. –
    25 Kühles Wasser für eine lechzende Seele: so ist eine gute Nachricht aus fernem Lande. –
    26 Eine getrübte Quelle und ein verschütteter Brunnen: so ist ein Gerechter, der vor dem Gottlosen wankt. –
    27 Zuviel Honig essen ist nicht heilsam, darum sei sparsam mit ehrenden Worten. –
    28 Wie eine Stadt, deren Mauern niedergerissen sind, so ist ein Mann, dessen Geiste Selbstbeherrschung mangelt.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Hiermit beginnt die dritte (respektive fünfte, laut EU) Sammlung der Sprüche
    • Vers 2-5 klingen erscheinen mir recht kryptisch. In den übrigen Übersetzungen ist es die Ehre der Könige, Sachen zu "erforschen". Das macht für mich mehr Sinn in dem Sinne, dass Gott Rätselhaft bleibt und es Aufgabe der Menschen/ Könige ist, diese Rätsel zu verstehen und nachvollziehbar zu machen. Warum auch immer ein Gott Interesse daran haben sollte, Dinge nicht von sich aus nachvollziehbar zu gestalten. Gleichzeitig ist das Herz der Könige "unerforschlich" - also der zuvor aufgeführten Logik nach göttlicher Art bzw. von Gott gegeben
    • V. 6: Brüste Emoticon: snicker
    • Nach dem krytpischen Teil geht es wieder vermehrt um so Rechtsgedöns
    • V. 11-14 sind dann wieder schön poetische Vergleiche Insbesondere das in Vers 14 heraufbeschworene Gefühl hat mich an einen Song erinnert
    • "Eine sanfte Zunge zerbricht Knochen"
    • Vers 16 dürfte Winnie dem Puh nicht sonderlich gefallen. Und Vers 27 dann nochmal
    • Vers 20 wirkt wieder etwas kryptisch bei Menge. Zudem scheint ein Teil zu fehlen: bei den anderen Übersetzungen ist von "Einem, der seine Kleider ablegt an einem kalten Tag" die Rede und die Wunde ist Natron. Essig auf Natron gäbe was neutrales - und macht so mit dem, der sich bei Kälte auszieht mehr Sinn: es geht offenbar um unsinnige Taten. Dass Lieder für bekümmerte Herzen dazuzählt, überrascht mich dann aber. Sowas kann ja aufheitern Werde nicht ganz schlau aus dem Vers
    • ...und wenn er dich auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin (V. 21)
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  8. #4328
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    32.394
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  9. #4329
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.052
    Ah, hier wollte ich noch ne Wasserstandsmeldung abgeben: in das andere Civ-Story-Projekt, das Buch, fließt gerade alles, was ich an Freizeit hab, weil das wohl kurz vor dem Ende steht. Deshalb ruht alles andere im Moment - aber ich hab es noch auf dem Schirm

  10. #4330
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    32.394
    Alles klar.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  11. #4331
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.052
    Sprüche 26
    Achtung Spoiler:
    1 So wenig Schnee zum Sommer und so wenig Regen zur Erntezeit paßt, so ungehörig ist Ehre für den Toren. –
    2 Wie ein Sperling, der davonflattert, und wie eine Schwalbe, die wegfliegt, so ist ein unverdienter Fluch: er trifft nicht ein.
    3 Die Peitsche für das Pferd, der Zaum für den Esel und der Stock für den Rücken der Toren. –
    4 Antworte dem Toren nicht im Anschluß an seine Narrheit, damit du selbst ihm nicht gleich wirst;
    5 antworte dem Toren im Anschluß an seine Narrheit, damit er sich nicht selbst weise dünkt. –
    6 Die Füße haut sich ab und Unheil bekommt zu schlucken, wer Aufträge durch einen Toren ausrichten läßt. –
    7 Schlaff hängen die Beine an einem Lahmen herab; ebenso ist ein Weisheitsspruch im Munde der Toren. –
    8 Wie wenn man einen Stein an einer Schleuder festbindet, so (sinnlos) ist es, wenn man einem Toren Ehre erweist. –
    9 Ein Dornzweig, der einem Trunkenen in die Hand gerät: so ist ein Weisheitsspruch im Munde von Toren.
    10 Wie ein Schütze, der alle Vorübergehenden verwundet: so ist, wer Toren oder Trunkene dingt. –
    11 Wie ein Hund, der zu seinem Gespei zurückkehrt, so ist ein Tor, der seinen Unverstand wiederholt. –
    12 Siehst du einen Mann, der sich selbst für weise hält: da ist für einen Toren mehr Hoffnung vorhanden als für ihn. –
    13 Der Faule sagt: »Ein Leu ist auf dem Wege, ein Löwe innerhalb der Straßen.« –
    14 Die Tür dreht sich in ihrer Angel und der Faule in seinem Bett. –
    15 Hat der Faule seine Hand in die Eßschüssel gesteckt, so ist es ihm beschwerlich, sie zu seinem Munde zurückzubringen. –
    16 Ein Fauler kommt sich selbst weiser vor als sieben (Weise), die verständig zu antworten verstehen. –
    17 Wie einer, der einen vorüberlaufenden Hund bei den Ohren packt, so ist, wer sich in einen Streit einmischt, der ihn nichts angeht. –
    18 Wie einer, der sich wahnsinnig stellt und dabei Brandpfeile und todbringende Geschosse schleudert,
    19 so ist ein Mann, der einen andern betrogen hat und dann sagt: »Ich habe ja nur gescherzt.« –
    20 Wo das Holz fehlt, erlischt das Feuer, und wo kein Ohrenbläser ist, da hört der Streit auf. –
    21 Kohlen schüren die Glut und Holz das Feuer, und ein zanksüchtiger Mensch schürt den Streit. –
    22 Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, die in das Innerste des Leibes hinabdringen. –
    23 Blanke Glasur, mit der ein irdenes Gefäß überzogen ist: so sind liebeglühende Lippen und ein boshaftes Herz. –
    24 Mit seinen Lippen verstellt sich der Hassende, aber in seinem Innern hegt er Trug;
    25 wenn er freundliche Worte redet, so traue ihm nicht! Denn sieben Greuel hegt er in seinem Herzen. –
    26 Mag Haß sich auch hinter Verstellung verbergen, so wird seine Bosheit doch in der Gerichtsversammlung offenbar werden. –
    27 Wer (anderen) eine Grube gräbt, fällt (selbst) hinein; und wer einen Stein (auf andere) wälzt, auf den rollt er zurück. –
    28 Eine Lügenzunge haßt die von ihr Vernichteten, und ein glatter Mund bringt zu Fall.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Vers 1 und 2 gefallen mir
    • In diesem Kapitel geht viel um schlechte/ dumme Menschen: Tore, Faule, Streitsüchtige, Betrüger, Hasser
    • Zu Beginn (bis Vers 12) geht es v.a. um die törichten Menschen und wie man mit ihnen umgehen soll:
      • Mit Stöcken schlagen
      • Antworten mit Bedacht wählen
      • Keine Aufträge durch Tore ausrichten lassen
      • Keine Ehre erweisen (der Vergleich mit der Schleuder ist super und der in Vers 11 auch )
      • Nicht in Dienst nehmen ("dingen", V. 10)

    • Die Antithese in Vers 4 und 5 sticht dabei ins Auge: die Sprüche scheinen hier wieder einmal keine universelle Regel aufstellen zu können, sondern nur auf den Widerspruch hinzuweisen, dem man im Alltag begegnet
    • Danach geht es um Faule und andere Deppen, die aber nicht so ausführlich behandelt werden.
    • Vers 19 ist wohl das "Just a prank, bro!" der Bibel
    • Vers 23
    • Was mir auch auffällt, ist die zweimalige Verwendung der sieben: Bei den sieben Weisen (V. 16) und den sieben Greueln (V. 25). Die 7 ist nach wie vor einfach alles!
    • Vers 27! Da ist mal ne astreine Redewendung, die heute noch sehr populär ist. Wusste gar nicht, dass die einen "zweiten" Teil hat. Muss ich mir merken, um situativ gebildet zu erscheinen Emoticon: nerd
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  12. #4332
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    36.549
    V 27 taucht mW auch in den Psalmen ab und zu so ähnlich auf, der zweite Teil ist aber dann meist ein anderer. Vielleicht kennt man deshalb vorwiegend die Grube.

  13. #4333
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.052
    Vielleicht sind in Europa Steingräber auch aus der Mode gekommen

  14. #4334
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.052
    Sprüche 27
    Achtung Spoiler:
    1 Rühme dich nicht des morgenden Tages, denn du weißt nicht, was ein Tag gebiert. –
    2 Ein anderer rühme dich, aber nicht dein eigener Mund; ein Fremder, aber nicht deine eigenen Lippen. –
    3 Schwer mag ein Stein sein und der Sand eine Last, aber Verdruß über einen Toren ist schwerer als beide. –
    4 Die Wut mag grimmig sein und der Zorn überwallen, aber wer kann der Eifersucht Widerstand leisten? –
    5 Besser ist ein offen ausgesprochener Tadel als eine Liebe, welche verschleiert. –
    6 Treuer gemeint sind die von Freundes Hand versetzten Schläge als die überreichlichen Küsse des Hassenden. –
    7 Wessen Hunger gestillt ist, der tritt Honigseim mit Füßen; aber einem Hungrigen schmeckt alles Bittere süß. –
    8 Wie ein Vogel, der aus seinem Neste verscheucht ist, so ein Mann, der fern von seiner Heimat schweift. –
    9 Salböl und Räucherwerk erfreuen das Herz, aber von Leiden wird die Seele zerrissen. –
    10 Deinen Freund und deines Vaters Freund verlaß nicht und begib dich nicht in das Haus deines Bruders am Tage deines Unglücks; besser ist ein Nachbar in der Nähe als ein Bruder in der Ferne, (wenn du in Not bist). –
    11 Sei weise, mein Sohn, und erfreue dadurch mein Herz, damit ich mich gegen den, der mich schmäht, verantworten kann. –
    12 Der Kluge sieht die Gefahr und birgt sich; die Einfältigen aber gehen weiter und erleiden Schaden. –
    13 Nimm ihm seinen Rock weg, denn er hat sich für einen andern verbürgt, und um fremder Leute willen pfände ihn aus! –
    14 Wenn jemand seinen Nächsten am Morgen ganz früh mit lautem Segenswunsch begrüßt, so wird ihm das als (versteckte) Verwünschung ausgelegt. –
    15 Eine bei Regenwetter stets rinnende Dachtraufe und ein zänkisches Weib gleichen sich;
    16 wer dieses zur Ruhe bringt, kann auch den Wind zur Ruhe bringen und mit seiner Hand Öl festhalten. –
    17 Eisen wird durch Eisen geschärft, und ein Mensch schärft das Gesicht des andern. –
    18 Wer einen Feigenbaum pflegt, wird seine Früchte genießen; und wer seinem Herrn aufmerksam dient, wird geehrt werden. –
    19 Wie das eine Gesicht neben dem andern, ebenso sind die Herzen der Menschen verschieden. –
    20 Unterwelt und Abgrund sind unersättlich; ebenso werden auch die Augen des Menschen nicht satt. –
    21 Der Schmelztiegel ist für das Silber und der Ofen für das Gold; ein Mann aber wird beurteilt nach Maßgabe seines Rufes. –
    22 Wenn du auch den Toren im Mörser mitten unter der Grütze mit dem Stößel zerstießest, so würde doch seine Torheit nicht von ihm weichen.
    23 Gib auf das Aussehen deines Kleinviehs wohl acht und richte deine Aufmerksamkeit auf deine Herden;
    24 denn Wohlstand dauert nicht ewig; und vererbt sich etwa eine Krone von Geschlecht auf Geschlecht?
    25 Ist das Gras geschwunden und das junge Grün abgeweidet und sind die Kräuter der Berge vernichtet,
    26 so (liefern) die Lämmer dir Kleidung, und die Böcke (dienen dir als) Kaufgeld für einen Acker;
    27 und Ziegenmilch ist reichlich da zu deiner Nahrung, zur Ernährung deiner Familie, und Lebensunterhalt für deine Mägde.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Ist Vers 1 sowas wie "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben?" Nur zwischen Tagen?
    • Vers 6 Allgemein kommt in den ersten Versen so eine Haltung raus, dass die schärfsten Kritiker eigentlich die besten Freunde sind. Aus meiner Erfahrung bin ich geneigt, zuzustimmen. Wenn man darin keine persönliche Kränkung sieht, ist ehrliche und vielleicht auch harte Kritik wertvoller als ein Abnicken der eigenen Arbeit. Mit dem, was man anderen Kulturen nachsagt (ich denke an die asiatische Höflichkeit oder die amerikanische Oberflächlichkeit), kann ich weniger anfangen
    • Vers 7 ist wie der räudige Döner mit ranziger Knoblauchsoße, der im Suff besser schmeckt, als alles anderes
    • Wenn man mal den letzten Satz in Vers 10 ausklammert, dann ist das für mich eine etwas überraschende Aussage (im Kontext Bibel, wo Familie einen hohen Stellenwert hat): lieber Freunden vertrauen, als Familienangehörigen. Meine "moderne" Begründung wäre, dass man sich Freunde aussuchen kann - Familie nicht. Schätze mal, man kann hier nicht einfach den letzten Satz ignorieren
    • Vers 14 kann ich nicht ganz einordnen. Mein Schwabenbuch sagt, das sei womöglich humorvoll gemeint und meine "unpassend lärmende Fröhlichkeit". Finde aber schön, dass auch zur Bibelzeit die Leute morgens in Ruhe gelassen werden
    • Vers 15f Die Vergleiche sind wieder on point
    • In Vers 17 lese ich die Aussage, dass man sich aneinander reiben muss (Emoticon: wanna), um zu wachsen. Auch der kann ich (s. Bemerkung zu Vers 6) was abgewinnen. Auch wenn es nerven kann.
    • In Vers 23 - 27 geht es dann um Landwirtschaft und Tierzucht - das bricht ein bisschen mit dem übrigen Kapitel, wo es eher um das Verhalten in einer Gemeinschaft geht.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  15. #4335
    belgische Holzlackfirma Avatar von v33l3dn3M
    Registriert seit
    29.12.11
    Beiträge
    7.576
    Ich hätte Vers 14 pauschal eher in der Richtung interpretiert, dass überzogene (Fake-) Freundlichkeit als "höflicher" bzw. sozial akzeptierter Ausdruck der Verachtung zu verstehen ist.
    "Hochachtungswürdiger Nachbar, welch prächtiger Morgen; ich hoffe inständig, Sie haben einen absolut wundervollen Tag!" Emoticon: trollface

    Vers 3

Seite 289 von 311 ErsteErste ... 189239279285286287288289290291292293299 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •