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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4021
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Freut mich auf jeden Fall, dass noch so viele nach der Pause dabei sind

    * * *
    Psalm 33

    1 Jubelt, ihr Gerechten, über den HERRN! Den Aufrichtigen ziemet Lobgesang.
    2 Preiset den HERRN mit der Zither, spielt ihm auf zehnsaitiger Harfe!
    3 Singt ihm ein neues Lied, laßt laut die Saiten erklingen mit Jubelschall!
    4 Denn das Wort des HERRN ist wahrhaftig, und in all seinem Tun ist er treu;
    5 er liebt Gerechtigkeit und Recht; von der Gnade des HERRN ist die Erde voll.
    6 Durch das Wort des HERRN sind die Himmel geschaffen, und ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.
    7 Er türmt die Wasser des Meeres auf wie einen Wall und legt die Fluten in Vorratskammern.
    8 Es fürchte den HERRN die ganze Erde, vor ihm müssen beben alle Erdenbewohner;
    9 denn er sprach: da geschah’s; er gebot: da stand es da.
    10 Der HERR hat den Ratschluß der Heiden zerschlagen, die Gedanken der Völker vereitelt.
    11 Der Ratschluß des HERRN bleibt ewig bestehn, seines Herzens Gedanken von Geschlecht zu Geschlecht.
    12 Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das zum Eigentum er sich erwählt hat!
    13 Vom Himmel blickt der HERR herab, sieht alle Menschenkinder;
    14 von der Stätte, wo er wohnt, überschaut er alle Bewohner der Erde,
    15 er, der allen ihr Herz gestaltet, der acht hat auf all ihr Tun.
    16 Ein König ist nicht geschützt durch große Heeresmacht, ein Kriegsheld rettet sich nicht durch große Kraft;
    17 betrogen ist, wer von Rossen die Rettung erhofft, denn trotz all ihrer Stärke vermögen sie nicht zu retten.
    18 Bedenke: das Auge des HERRN ruht auf denen, die ihn fürchten, auf denen, die seiner Gnade harren,
    19 auf daß er ihre Seele vom Tode errette und sie am Leben erhalte in Hungersnot.
    20 Unsre Seele harret des HERRN: unsre Hilfe und unser Schild ist er.
    21 Ja, seiner freut sich unser Herz, denn auf seinen heiligen Namen vertrauen wir.
    22 Deine Gnade walte über uns, o HERR, gleichwie wir auf dich geharrt haben!

    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Bei dem Psalm krieg ich so USA-Party-Gottesdienst-Vibes (wisst ihr, was ich meine? Wie in dem Song https://www.youtube.com/watch?v=S9WWz95ripA)
    • Ist ja schon fast eklig-süße, wie der da umgarnt wird (ziemet Lobgesang, preiset, singt, wahrhaftig, treu, von der Gnade ist die Erde voll)
    • Bei all diesen wortreichen Beschreibungen und deren Übersetzung finde ich manche unfreiwillig komisch, z.B. die "Fluten in den Vorratskammern". Sicher praktisch, so ne Flut in der Vorratskammer.
      Ich frag mich dann auch, ob das nur als Metapher dient, oder ob sowas wie Rückhaltebecken schon bekannt waren.
    • Die "Gedanken der Völker" sind in anderen Übersetzungen "Pläne". Also in Bezug auf die heidnischen Völker vielleicht Kriegs- oder Unterwerfungspläne?
    • Vers 12: wimre sehen die Juden sich ja als das besondere Volk, weil Gott es sich ausgesucht hat. Nach dem Exil haben sie eingesehen, dass die anderen auch irgendwie toleriert werden müssen. Könnte Gott sich auch einfach nochmal ein anderes suchen? Die Juden waren ihm ja nicht immer ein gutes Volk.
    • Vers 13ff fassen das Gottesbild ganz gut zusammen, das mir in der Kindheit (v.a. von den katholischen Großeltern) vermittelt wurde. Der weiße alte Mann, der über den Wolken hockt und alles sieht. Man muss ihn fürchten, denn er kann ein fürchterlicher Gott sein. Seiner Gnade sind die Menschen ausgeliefert, auf ihn muss man vertrauren. Ich fand die Vorstellung damals schon gruselig.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  2. #4022
    Registrierter Benutzer Avatar von Jerry Demmings
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Bei dem Psalm krieg ich so USA-Party-Gottesdienst-Vibes (wisst ihr, was ich meine? Wie in dem Song https://www.youtube.com/watch?v=S9WWz95ripA)
    Wie geil ist das denn Ich dachte, USA-Gottesdienste gehen so: https://www.youtube.com/watch?v=g4ABbktVDIc
    Zitat Zitat von Meister Wilbur
    Junge lies doch mal! Es geht um Katholiken und nicht irgendwelche Ketzer!

  3. #4023
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    [*]Bei all diesen wortreichen Beschreibungen und deren Übersetzung finde ich manche unfreiwillig komisch, z.B. die "Fluten in den Vorratskammern". Sicher praktisch, so ne Flut in der Vorratskammer.
    Ich frag mich dann auch, ob das nur als Metapher dient, oder ob sowas wie Rückhaltebecken schon bekannt waren.
    In dem Fall nehme ich an, dass es um die Fluten geht, die Gott zurückhält und sammelt (vielleicht für Regengüsse?), nicht um menschliche Vorratskammern. In der Einheitsübersetzung lautet der Vers: Er sammelt das Wasser des Meeres und dämmt es ein, legt die Fluten in Kammern.

  4. #4024
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Psalm 34

    Achtung Spoiler:
    1 Von David, als er sich vor Abimelech irrsinnig stellte und dieser ihn von sich trieb, so daß er von dannen ging.
    2 Ich will den HERRN allzeit preisen, immerdar soll sein Lob in meinem Munde sein.
    3 Des HERRN soll meine Seele sich rühmen, die Demütigen sollen es hören und sich freuen.
    4 Verherrlicht mit mir den HERRN und laßt uns gemeinsam seinen Namen erheben!
    5 Sooft den HERRN ich suchte, hat er mich erhört und aus allen meinen Ängsten mich befreit.
    6 Wer auf ihn blickt, wird heiteren Sinnes, und sein Antlitz braucht nicht beschämt zu erröten.
    7 Hier ist ein (solcher) Dulder, der rief: da hörte der HERR und half ihm aus all seinen Nöten.
    8 Der Engel des HERRN lagert sich rings um die Gottesfürchtigen und rettet sie.
    9 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist: wohl dem Manne, der auf ihn vertraut!
    10 Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! denn die ihn fürchten, leiden keinen Mangel.
    11 Junge Löwen müssen darben und leiden Hunger; doch wer den HERRN sucht, entbehrt nichts Gutes.
    12 Kommt her, ihr Kinder, hört mir zu: die Furcht des HERRN will ich euch lehren!
    13 Wer ist der Mann, der langes Leben begehrt, der viele Tage sich wünscht, um Glück zu genießen?
    14 Hüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen vor Worten des Trugs!
    15 Halte dich fern vom Bösen und tu das Gute, suche den Frieden und jage ihm nach!
    16 Die Augen des HERRN sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Hilfsgeschrei.
    17 Das Antlitz des HERRN steht gegen die Frevler, um ihr Gedächtnis auszutilgen von der Erde.
    18 Wenn sie schreien, so hört es der HERR und rettet sie aus all ihren Nöten.
    19 Der HERR ist nahe den zerbrochenen Herzen, hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind.
    20 Zahlreich sind die Leiden des Gerechten, doch aus allen rettet ihn der HERR.
    21 Er behütet alle seine Gebeine, daß nicht eins von ihnen zerbrochen wird.
    22 Den Gottlosen wird das Unglück töten, und wer den Gerechten haßt, muß es büßen.
    23 Der HERR erlöst die Seele seiner Knechte, und alle, die zu ihm sich flüchten, brauchen nicht zu büßen.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Die Stelle müsste die sein, wo David sich heiliges Brot und das Schwert, mit dem er Goliath erschlagen hatte, gegönnt hat. Ich erinnere mich aber nicht mehr, dass David sich wahnsinnig (oder hier: irrsinnig) gestellt hätte
    • Über den Herrn erfahren wir gefühlt nichts Neues, aber die Betrachtungsweise ist diesmal eher positiv bzw. "Der Herr befreit vom Leid":
      • Befreit von allen Ängsten (V. 5)
      • Half aus allen Nöten (V. 7)
      • Der Engel ... rettet sie (V. 8)
      • leiden keinen Mangel (V. 10)
      • entbehrt nichts Gutes (V. 11)
      • Rettet aus all ihren Nöten (V. 18)
      • Nahe zerbrochenen Herzen, hilft zerschlagenen Geistern (V. 19)
      • aus allen rettet ihn der Herr (V. 20)
      • Behütet alle seine Gebeine (V. 21)
      • erlöst die Seele (V. 23)

    • Diese Gefühl wird mit allen Sinnen erfahren (auch das ein immer wiederkehrendes Motiv; Gottesdienste sind ja auch auf alle Sinne ausgelegt)
      • Wer auf ihn blickt (V. 6)
      • Schmecket und sehet (V. 9)
      • Wenn sie schreien (V. 18)

    • Gleichwohl kommt man auch hier nicht umhin, Gott zu fürchten (V. 11)
    • Spannend finde ich, dass wer zu Gott flüchtet, "nicht zu büßen" braucht. Buße tun kam mir im katholischen Glauben immer als wesentlicher Bestandteil vor
    • Gründet sich auf Aussagen wie Vers 23 eig. das Kirchenasyl?
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  5. #4025
    der 397ste von 29355 Avatar von X_MasterDave_X
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    @Mongke
    1 Von David, als er sich vor Abimelech irrsinnig stellte und dieser ihn von sich trieb, so daß er von dannen ging.
    Die Stelle müsste die sein, wo David sich heiliges Brot und das Schwert, mit dem er Goliath erschlagen hatte, gegönnt hat. Ich erinnere mich aber nicht mehr, dass David sich wahnsinnig (oder hier: irrsinnig) gestellt hätte
    Du hast recht, der Psalm bezieht sich auf 1. Samuel 21. Allerdings scheint es in der Überlieferung dieses Psalms einen kleinen Fehler zu geben, denn David stellte sich nicht vor dem Priester Ahimelech verrückt, sondern vor dem Philisterkönig Achisch in Gath.

    Zitat Zitat von 1. Samuel 21
    1 Dann brach David auf und ging weg, Jonatan aber begab sich in die Stadt zurück. 2 David gelangte nach Nob zu dem Priester Ahimelech. Ahimelech kam David aufgeregt entgegen und fragte ihn: Warum bist du allein und hast niemand bei dir? 3 David antwortete dem Priester Ahimelech: Der König hat mir einen Auftrag gegeben und zu mir gesagt: Niemand darf etwas von der Angelegenheit erfahren, in der ich dich sende und mit der ich dich beauftrage. Darum habe ich meine Leute an einen bestimmten Ort bestellt. 4 Hast du vielleicht etwas zur Hand für mich? Fünf Brote vielleicht? Dann gib sie mir oder gib mir, was du sonst finden kannst!....
    .... 9 David fragte Ahimelech: Hast du einen Speer oder ein Schwert zur Hand? Denn ich konnte weder mein Schwert noch andere Waffen mitnehmen, weil der Auftrag des Königs so dringend war. 10 Der Priester antwortete: Das Schwert des Philisters Goliat, den du im Terebinthental erschlagen hast, liegt hier, in einem Mantel eingewickelt, hinter dem Efod. Wenn du es nehmen willst, nimm es! Außer diesem gibt es keines hier. David sagte: Kein anderes kommt ihm gleich; gib es mir!...
    Der König hieß aber laut 1. Samuel 21 Achisch:
    Zitat Zitat von 1. Samuel 21
    11 David brach noch am gleichen Tag auf und floh vor Saul. Er kam zu Achisch, dem König von Gat. 12 Doch die Diener des Achisch sagten zu ihrem Herrn: Ist das nicht David, der König des Landes? Ist das nicht der, von dem man beim Reigentanz gesungen hat: Saul hat Tausend erschlagen, David aber Zehntausend? 13 David nahm sich diese Worte zu Herzen und er fürchtete sich sehr vor Achisch, dem König von Gat. 14 Darum verstellte er sich vor ihnen und tat in ihrer Gegenwart so, als sei er wahnsinnig; er kritzelte auf die Flügel des Tores und ließ sich den Speichel in den Bart laufen. 15 Achisch sagte zu seinen Dienern: Seht ihr nicht, dass der Mann verrückt ist? Warum bringt ihr ihn zu mir? 16 Gibt es bei mir nicht schon genug Verrückte, sodass ihr auch noch diesen Mann zu mir herbringt, damit er bei mir verrückt spielt? Soll der etwa auch noch in mein Haus kommen?
    Eine Auflösung des Problems könnte es allerdings sein, dass "Ahimelech/Abimelech" nur ein Titel war, wie König oder Zar. Denn die Worte Abi = Vater, sowie Melek = König, bedeuten so viel wie, Mein Vater war König, sprich...ich bin der Sohn des Königs, Königssohn, bzw der Thronfolger. Das folgert sich daraus, dass der "Name" Abimelech öfters im alten Testament vorkommt, womöglich also nur ein Platzhalter für das Wort König ist, wenn der Schreiber des Bibeltextes den Namen nicht mehr genau wusste oder ihm unwichtig erschien.



    Anscheinend gab es da in verschiedenen alten Bibeltexten noch mehrere damit einhergehende Namensverwechslungen, die zum Teil in heutigen Bibeln berichtigt wurden. Wiki sagt hierzu:
    Zitat Zitat von Wiki
    Nach einigen Texten des Tanach war Abimelech, Sohn des Abjatar, zur Zeit König Davids Hoherpriester (1 Chr 18,16 LUT; 2 Sam 8,17 LUT). In den neueren Bibelübersetzungen wurde der Name entsprechend 1 Sam 22,20 EU, 23,6 EU und 30,7 EU korrigiert in Ahimelech.
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Abimelech


    Die diesbezüglichen Namensverwechslungen gehen auch im neuen Testament weiter wo der Evangelist Markus Jesus im Text sagen lässt, dass Abjatar der Hohepriester war der David die Brote und das Schwert gab, dabei war es Ahimelech im Samueltext.

    siehe Wiki:
    Im Neuen Testament nennt Markus ihn (Mk 2,26 EU), um eine Zeitangabe zu machen. Dabei ist er allerdings ungenau, da in der zitierten Stelle 1 Sam 21,2 Ahimelech der Priester in Nob ist, nicht Abjatar, dessen Sohn.
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Abjatar

    Der Evangelien Text hierzu:
    Zitat Zitat von Markusevangelium 2
    23 An einem Sabbat ging er durch die Kornfelder und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. 24 Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt. 25 Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten, 26 wie er zur Zeit des Hohepriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab?[2] 27 Und Jesus sagte zu ihnen: Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat. 28 Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.

  6. #4026
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Also vielleicht einfach ein Tippfehler.
    Naja, nen Rechenfehler hatten wir auch schon entdeckt

    * * *

    Psalm 35


    Achtung Spoiler:
    1 Von David. Streite, HERR, mit denen, die mich bestreiten, kämpfe mit denen, die mich bekämpfen!
    2 Ergreife Schild und Tartsche und stehe auf zur Hilfe für mich!
    3 Zücke die Lanze und sperre meinen Verfolgern den Weg, sprich zu meiner Seele: »Deine Hilfe bin ich!«
    4 Laß in Schmach und Schande geraten, die mir nach dem Leben trachten; zurückweichen müssen und schamrot werden, die auf Unheil gegen mich sinnen!
    5 Laß sie werden wie Spreu vor dem Winde, während der Engel des HERRN sie zurückstößt!
    6 Ihr Weg müsse finster und schlüpfrig sein, während der Engel des HERRN sie verfolgt!
    7 Denn ohn’ Ursach haben sie heimlich ihr Netz mir gestellt, meinem Leben ohn’ Ursach eine Grube gegraben.
    8 Möge Verderben ihn unversehens treffen, und sein Netz, das er heimlich gestellt, das möge ihn fangen: zum Verderben gerate er selbst hinein!
    9 Dann wird mein Herz frohlocken über den HERRN und sich freuen ob seiner Hilfe;
    10 alle Glieder meines Leibes werden bekennen: »HERR, wer ist dir gleich? Du bist’s, der den Elenden rettet vor dem Überstarken und den Elenden und Armen vor dem Räuber.«
    11 Es treten Lügenzeugen (gegen mich) auf, befragen mich über Dinge, von denen ich nichts weiß;
    12 sie vergelten mir Böses für Gutes, bringen Vereinsamung über mich.
    13 Ich aber – als krank sie lagen, war ein Sack mein Gewand; ich kasteite mich mit Fasten, und mein Gebet kehrte sich gegen mich selbst;
    14 als wär’s mein Freund, mein Bruder, so ging ich einher; wie einer, der Leid um die Mutter trägt, so senkte ich trauernd das Haupt.
    15 Doch jetzt ob meinem Sturze frohlocken sie und tun sich zusammen, sie treten zu kränkendem Spott zusammen gegen mich, und Leute, die ich nicht kenne, lästern mich unaufhörlich,
    16 die heuchlerischen Kuchenbettler, die doch mit den Zähnen gegen mich knirschen.
    17 O Allherr, wie lange noch willst du’s ansehn? Entreiß meine Seele ihren Lügenreden (oder Verwüstungen), mein Leben den jungen Löwen!
    18 Dann will ich dir danken in großer Versammlung, vor zahlreichem Volke dich preisen.
    19 Laß sich nicht freun über mich, die ohn’ Ursach mir feind sind, laß nicht mit den Augen blinzeln, die ohne Grund mich hassen!
    20 Sie reden ja nicht, was zum Frieden dient, nein, gegen die Stillen im Lande ersinnen sie Worte des Truges;
    21 sie reißen den Mund weit auf gegen mich, sie rufen: »Haha, wir haben’s mit unsern eigenen Augen gesehn!«
    22 Du hast’s gesehn, HERR: bleibe nicht stumm, o Allherr, bleibe nicht fern von mir,
    23 Erhebe dich doch, wache auf, mir Recht zu schaffen, mein Gott und Allherr, meine Sache zu führen!
    24 Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, HERR mein Gott, laß sie sich über mich nicht freuen!
    25 Laß sie in ihrem Herzen nicht sagen: »Haha! So wollten wir’s!« Laß sie nicht sagen: »Wir haben ihn verschlungen!«
    26 Laß sie alle enttäuscht und schamrot werden, die meines Unglücks sich freuen, laß in Schmach und Schande sich kleiden, die gegen mich großtun!
    27 Laß jubeln und fröhlich sein, die mein Recht mir wünschen, und laß sie immer bekennen: »Groß ist der HERR, dem das Heil seines Knechtes am Herzen liegt!«
    28 Dann soll meine Zunge verkünden deine Gerechtigkeit (und) deinen Ruhm den ganzen Tag.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Amüsant, wie bei früheren Psalmen stand "ein Loblied von David" oder so und jetzt einfach nur "Von David".
    • Ich weiß zufällig, dass die Tartsche (V. 2) eig. erst ab dem Mittelalter aufkam. Andere Übersetzungen wählen "Kleinschild und Langschild" (Elbefelder), "Schild und Panzer" (Luther) bzw. "Schild und Waffen" (EU). Spannend, wie sich dadurch die Lesart ändert: bei Luther und Elberfelder wird Gottes Schutzfunktion in einer Art Hendiadyoin betont, bei den Katholiken auch seine kämpferische (Waffen). Beides liest sich für mich schlüssig, wobei mir - nachdem die Kampffunktion in Vers 1 beschrieben wurde - die Schutzfunktion besser gefällt. Außerdem sind 3 Übersetzungen dafür, nur 1 für Shild und Waffen
    • In den ersten Versen wird ein Bild von Gott als Krieger (Schild, Lanze, Rüstung) gegen Fallensteller und Gesindel gezeichnet. Könnte mir vorstellen, dass Stellen wie diese von der Kirche im Mittelalter genutzt wurden, als sie die Ritter für sich vereinnahmt haben.
    • Der Sack in Vers 13 war so eine Trauer-Tradition, oder? So wie Kohle ins Gesicht und Haare raufen?
    • Schön wie die Krankheit in Vers 15 "übertragen" werden soll von den "krank liegenden" Schurken in Vers 13, die "kränkenden Spott" üben.
    • Kuchenbettler ist ein großartiges Wort
    • Den Rest des Psalms würde man am liebsten Corona-Leugnern und Impfgegnern um die Ohren klatschen: "Lass sie in ihrem Herzen nicht sagen "Haha! So wollten wir's!""
    Geändert von Mongke Khan (04. Dezember 2021 um 12:00 Uhr)
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  7. #4027
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    Psalm 36

    1 Dem Musikmeister; vom Knechte des Herrn, von David.
    2 Eingebung der Sünde beherrscht den Frevler, so läßt es im Innern meines Herzens sich hören: kein Zagen vor Gott steht ihm vor Augen;
    3 denn sie verblendet ihn mit Schmeichelreden, daß er in Verschuldung gerät, indem er Haß ausübt.
    4 Was er ausspricht, ist Unheil und Trug; aufgehört hat er, verständig zu sein, um gut zu handeln.
    5 Unheil sinnt er auf seinem Lager, tritt hin auf den Weg der Bosheit, das Schlechte verabscheut er nicht.
    6 O HERR, bis zum Himmel reicht deine Gnade, deine Treue bis hin an die Wolken;
    7 deine Gerechtigkeit steht fest wie die Gottesberge, deine Gerichte gleichen dem weiten Weltmeer; Menschen und Tieren hilfst du, o HERR.
    8 Wie köstlich ist deine Gnade, o Gott, daß Menschenkinder sich bergen im Schatten deiner Flügel!
    9 Sie laben sich an den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen;
    10 denn bei dir ist der Brunnquell des Lebens, und in deinem Lichte schauen wir Licht.
    11 Erhalte deine Gnade denen, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit den redlich Gesinnten!
    12 Laß den Fuß des Hochmuts mich nicht treten und die Hand der Frevler mich nicht vertreiben!
    13 Einst werden die Übeltäter gefallen sein, niedergestürzt und können nicht wieder aufstehn.

    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Die erste Hälfte scheint eine Charakterisierung von Frevlern zu sein. Auch das hatten wir schon öftern (ich denke mit Schaudern an die ganze Hiob-Story zurück Emoticon: huch)
    • Dann wird Gott gepriesen und wieder mit der Schöpfung verknüpft (Himmel, Erde, Wasser, Menschen, Tiere) und auf die Seite der Rechtschaffenen gestellt.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  8. #4028
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/1.Mose37

    Psalm 37


    Achtung Spoiler:
    1 Von David. Entrüste dich nicht über die Bösen und ereifre dich nicht über die Übeltäter!
    2 denn schnell wie das Gras verwelken sie und verdorren wie grünender Rasen. 
    3 Vertrau auf den HERRN und tu das Gute, bleib wohnen im Lande und übe Redlichkeit
    4 und habe deine Lust am HERRN: so wird er dir geben, was dein Herz begehrt. 
    5 Befiehl dem HERRN deine Wege und vertraue auf ihn: er wird’s wohl machen
    6 und deine Gerechtigkeit strahlen lassen wie das Licht und dein Recht wie den hellen Mittag. 
    7 Sei stille dem HERRN und harre auf ihn, entrüste dich nicht über den, der Glück hat bei seinem Tun, über den Mann, der Ränke übt! 
    8 Steh ab vom Zorn und entsage dem Grimm, entrüste dich nicht: es führt nur zum Bösestun!
    9 Denn die Übeltäter werden ausgerottet, doch die da harren des HERRN, die werden das Land besitzen. 
    10 Nur noch ein Weilchen, so wird der Frevler nicht mehr sein, und siehst du dich um nach seiner Stätte, so ist er nicht mehr da; 
    11 die stillen Dulder aber werden das Land besitzen und sich freun an der Fülle des Friedens. 
    12 Böses sinnt der Frevler gegen den Gerechten und knirscht mit den Zähnen gegen ihn; 
    13 der Allherr aber lacht über ihn, denn er sieht, daß sein Tag kommt.
    14 Die Frevler zücken das Schwert und spannen den Bogen, um den Dulder und Armen niederzustrecken und die redlich Wandelnden hinzumorden;
    15 doch ihr Schwert dringt ihnen ins eigne Herz, und ihre Bogen werden zerbrochen. 
    16 Das geringe Gut des Gerechten ist besser als der Überfluß vieler Gottlosen; 
    17 denn die Arme der Gottlosen werden zerbrochen, die Gerechten aber stützt der HERR. 
    18 Der HERR kennt wohl die Tage der Frommen, und ihr Besitz ist für immer gesichert;
    19 sie werden nicht zuschanden in böser Zeit, nein, in den Tagen des Hungers werden sie satt.
    20 Dagegen die Gottlosen gehen zugrunde, und die Feinde des HERRN sind wie die Pracht der Auen: sie vergehen wie Rauch, sie vergehen! 
    21 Der Gottlose muß borgen und kann nicht zahlen, der Gerechte aber schenkt und gibt;
    22 denn die vom HERRN Gesegneten erben das Land, aber die von ihm Verfluchten werden vernichtet.
    23 Vom HERRN her werden die Schritte des Mannes gefestigt, und zwar wenn Gefallen er hat an seinem Wandel;
    24 wenn er strauchelt, stürzt er nicht völlig nieder, denn der HERR stützt ihm die Hand. 
    25 Ich bin jung gewesen und alt geworden, doch hab’ ich nie den Gerechten verlassen gesehn, noch seine Kinder betteln um Brot.
    26 Allzeit kann er schenken und darleihn, und auch noch seine Kinder sind zum Segen. 
    27 Halte dich fern vom Bösen und tu das Gute, so wirst du für immer wohnen bleiben;
    28 Denn der HERR hat das Recht lieb und verläßt seine Frommen nicht: ewiglich werden sie behütet, doch der Gottlosen Nachwuchs wird ausgerottet. 
    29 Die Gerechten werden das Land besitzen und bleiben in ihm wohnen für immer. 
    30 Des Gerechten Mund läßt Weisheit hören, und seine Zunge redet Recht;
    31 das Gesetz seines Gottes wohnt ihm im Herzen, und seine Schritte wanken nicht.
    32 Der Gottlose lauert dem Gerechten auf und sucht ihn ums Leben zu bringen;
    33 doch der HERR läßt ihn nicht fallen in seine Hand und läßt ihn nicht verdammen vor Gericht. 
    34 Harre des HERRN und halte dich an seinen Weg, so wird er dich erhöhn zum Besitz des Landes; an der Gottlosen Vernichtung wirst du deine Freude sehn. 
    35 Ich hab’ einen Frevler gesehen, der trat gar trotzig auf und spreizte sich stolz wie ein grünender, ragender Baum; 
    36 doch als ich (wieder) vorüberging, da war er verschwunden, und als ich ihn suchte, war er nicht mehr zu finden. 
    37 Bleibe (also) fromm und halte dich recht, denn solchen wird es zuletzt wohl ergehn; 
    38 die Frevler aber werden allesamt vertilgt, und der Gottlosen Nachwuchs wird ausgerottet.
    39 Die Hilfe der Gerechten kommt vom HERRN: er ist ihre Schutzwehr zur Zeit der Not;
    40 denn der HERR steht ihnen bei und rettet sie; er rettet sie von den Frevlern und bringt ihnen Hilfe, weil auf ihn sie ihr Vertrauen setzen.



    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Auch wieder eine schöne Atmosphäre, die durch die Bilder entsteht
      • Grünender Rasen (auch wenn der in Vers 2 verdorrt )
      • Heller Mittag
      • Pracht der Auen (V. 20)

    • Die ersten Versen könnte man zusammenfassen mit "Sei kein missgünstiger Mensch, sondern vertrau (wie immer) auf den Herrn".
    • Die Wendung "stille Dulder" (V. 11) ist mir jetzt schon zum wiederholten Mal aufgefallen. Ich würde da nicht mit d'accord gehen, dass das immer gut ist. Siehe Corona-Pandemie: da sind die stillen Dulder, die sich impfen lassen etc., die gelackmeierten. Manchmal sogar im Gegenteil: man sollte doch für seine Rechte einstehen. Es wurde ja auch schon im Gelesenen gesagt, man solle mit Gott an seiner Seite streiten
    • Ansonsten ist mir der Psalm etwas zu viel von "Gott ist mit den Guten, die Schlechten sind verlassen" in immer anderen Formulierungen und bei anderen Tätigkeiten:
      • Im Kampf (V. 14f)
      • Bei Besitztümern (V. 16)
      • Bei Gesundheit/ Kraft (V. 17)
      • Bei Hunger (V. 19)
      • Bei Finanztransaktionen (V. 21)
      • Bei Erbfällen (V. 22)
      • Bei Unfällen und beim Altern (V. 24f)
      • Beim Nachwuchs (V. 28)
      • Bei Grundbesitz (V. 29)
      • Bei Rechtsfragen (V. 33)

    • Kurzum: bei allem, was man so in einer Gesellschaft tut/ tun muss.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  9. #4029
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Ja, das ist wieder so ein Frevler=schlecht, Gerechter=gut Psalm.

    Der Vers 5 hat es in ein sehr bekanntes Kirchenlied geschafft, seine 12 Wörter bilden die 12 Strophenanfänge.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Befiehl_du_deine_Wege
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  10. #4030
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Psalm 38

    Achtung Spoiler:
    1 Ein Psalm von David, bei Darbringung des Duftopfers. 
    2 HERR, nicht in deinem Zorne strafe mich, und nicht in deinem Ingrimm züchtige mich!
    3 Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und deine Hand liegt schwer auf mir:
    4 nichts ist gesund an meinem Leib ob deinem Zürnen, nichts heil an meinen Gliedern ob meiner Sünde. 
    5 Denn meine Missetaten schlagen mir über dem Haupt zusammen; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden.
    6 Es faulen, es eitern meine Wunden infolge meiner Torheit.
    7 Ich bin gekrümmt, tief niedergebeugt; den ganzen Tag geh’ ich trauernd einher;
    8 denn meine Lenden sind voll von Entzündung, und nichts ist unversehrt an meinem Leibe. 
    9 Erschöpft bin ich und ganz zerschlagen, ich schreie auf infolge des Stöhnens meines Herzens.
    10 O Allherr, all mein Verlangen ist dir bekannt, und meine Seufzer sind dir nicht verborgen. 
    11 Mein Herz pocht stürmisch, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen, auch das ist dahin! 
    12 Meine Freunde und Genossen stehn abseits von meinem Elend, und meine nächsten Verwandten halten sich fern. 
    13 Die nach dem Leben mir trachten, legen mir Schlingen, und die mein Unglück suchen, verabreden Unheil und sinnen auf Trug den ganzen Tag. 
    14 Doch ich bin wie ein Tauber, höre es nicht, und bin wie ein Stummer, der den Mund nicht auftut;
    15 ja, ich bin wie einer, der nicht hören kann und in dessen Mund keine Widerrede ist; 
    16 denn auf dich, HERR, warte ich: du wirst antworten, o Allherr, mein Gott; 
    17 denn ich sage: »Daß sie nur nicht über mich frohlocken, nur nicht beim Wanken meines Fußes gegen mich großtun!« 
    18 Denn nahe bin ich am Zusammenbrechen, und mein Schmerz ist mir allezeit gegenwärtig. 
    19 Ach! Ich bekenne meine Schuld, bin bekümmert ob meiner Sünde!
    20 Dagegen die ohne Grund mich befeinden, sind stark, und zahlreich sind, die ohn’ Ursach’ mich hassen, 
    21 und solche, die mir Gutes mit Bösem vergelten, sind meine Widersacher, weil fest am Guten ich halte. 
    22 Verlaß mich nicht, o HERR, mein Gott, sei nicht ferne von mir! 
    23 Eile zu meinem Schutz herbei, o Allherr, meine Rettung!


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Besonders auffällig finde ich, wie die moralischen Verfehlungen durch körperlichen Verfall beschrieben werden. Tatsächlich klingt die Beschreibung, wie ich mich nach der ersten Corona-Impfung gefühlt hab:
      • Gliederschmerzen (V. 3)
      • Ungesundheit (V. 4)
      • Faulende, Eiternde Wunden (V. 6)
      • Gekrümmter, Gebeugter Gang (V. 7)
      • Entzündungen, generelles Unwohlsein (V. 8)
      • Erschöpfung (V. 9)
      • Herzrasen, Kraftlosigkeit, Trübsicht (V. 11)
      • Isolation (V. 12)
      • Sinnesstörungen (V. 14f)
      • Schmerzen (V. 18)

    • Das wirkt wie ein "mens insana in corpore insano" oder so. Die Vorstellung, dass mentale und physische (Un-)Gesundheit Hand in Hand gehen, scheint also alt zu sein.
    • Es gab ja auch Abschnitte, wie mit Kranken in einer Gemeinschaft umzugehen ist. Von der Beschreibung Davids hier sollte man ihn auch isolieren.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  11. #4031
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Psalm 39

    Achtung Spoiler:
    1 Dem Musikmeister Jeduthun; ein Psalm von David. 
    2 Ich dachte: »Achten will ich auf meine Wege, daß ich nicht sünd’ge mit meiner Zunge; ich will meinem Mund einen Zaum anlegen, solange noch der Frevler vor mir steht.« 
    3 So ward ich denn stumm, ganz stumm, mit Gewalt schweigsam; doch es wühlte mein Schmerz noch wilder. 4 Das Herz ward mir heiß in der Brust, ob meinem Grübeln brannte ein Feuer in mir; da ließ ich meiner Zunge freien Lauf:
    5 »HERR, laß mein Ende mich wissen und welches das Maß meiner Tage ist! Laß mich erkennen, wie vergänglich ich bin! 
    6 Ach, spannenlang hast du mir die Tage gemacht, und meines Lebens Dauer ist wie nichts vor dir: ja, nur als ein Hauch steht jeglicher Mensch da!« SELA. 
    7 Fürwahr nur als Schattenbild wandelt der Mensch einher, nur um ein Nichts wird so viel Lärm gemacht; man häuft auf und weiß nicht, wer es einheimst. 
    8 Und nun, o Allherr, wes soll ich harren? Meine Hoffnung geht auf dich (allein). 
    9 Errette mich von allen meinen Sünden, zum Spott der Toren laß mich nicht werden! 
    10 Ich schweige, tu meinen Mund nicht auf, denn du hast’s so gefügt. 
    11 Nimm deine Plage weg von mir: unter dem Druck deiner Hand erlieg’ ich. 
    12 Züchtigst du einen Menschen mit Strafen um der Sünde willen, so läßt du seine Schönheit vergehn wie die Motte: ach, nur ein Hauch ist jeglicher Mensch! SELA. 
    13 Höre, o HERR, mein Gebet und vernimm mein Schreien, bleib’ nicht stumm bei meinen Tränen! Denn ein Gast (nur) bin ich bei dir, ein Beisaß wie all meine Väter.
    14 Blick weg von mir, daß mein Antlitz sich wieder erheitert, bevor ich dahinfahre und nicht mehr bin!


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Der Psalm hat viele Gemeinsamkeiten mit Psalm 32, wo David schonmal berichtet hat, wie schwer ihm das Verschweigen seiner Sünden fällt und es dann aus ihm rausplatzt. Es ist auch wieder mit diesem SELA in "Liedform"
    • Oho, Kapitalismuskritik in Vers 7?
    • Im Gegensatz zu Psalm 32 wird aber weniger die Rolle Gottes (als Schirm etc.) bei der Beichte hervorgehoben, sondern die Davids als Beichtender, der um Errettung bittet (V. 8, 9, 11, 13)
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  12. #4032
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Psalm 40

    Achtung Spoiler:
    1 Dem Musikmeister; von David ein Psalm.
    2 Geduldig hatte ich des HERRN geharrt: da neigte er sich zu mir und hörte mein Schreien;
    3 er zog mich herauf aus der Grube des Unheils, aus dem schlammigen Sumpf, und stellte meine Füße auf Felsengrund, verlieh meinen Schritten Festigkeit;
    4 er legte ein neues Lied mir in den Mund, einen Lobgesang auf unsern Gott. Das werden viele sehen und Ehrfurcht fühlen und Vertrauen fassen zum HERRN.
    5 Glückselig der Mann, der sein Vertrauen setzt auf den HERRN, der’s nicht mit den Stolzen hält und nicht mit den treulosen Lügenfreunden!
    6 Zahlreich sind die Wunder, die du getan hast, und deine Heilsgedanken mit uns, o HERR, mein Gott; dir ist nichts zu vergleichen; wollt’ ich von ihnen reden und sie verkünden – sie übersteigen jede Zahl.
    7 An Schlacht- und Speisopfern hast du kein Gefallen, doch offne Ohren hast du mir gegeben; nach Brand- und Sündopfern trägst du kein Verlangen.
    8 Da hab’ ich gesagt: »Siehe, hier bin ich! In der Rolle des Buches, da steht für mich geschrieben:
    9 Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust, und dein Gesetz ist tief mir ins Herz geschrieben.«
    10 Von (deiner) Gerechtigkeit hab’ ich in großer Versammlung gesprochen, siehe, meinen Lippen hab’ ich nicht Einhalt getan: du selbst, HERR, weißt es!
    11 Deine Gerechtigkeit habe ich nicht verborgen in meinem Herzen, von deiner Treue und Hilfe laut geredet; ich habe deine Gnade und Wahrheit nicht verschwiegen, vor der großen Versammlung.
    12 So wirst du, HERR, mir dein Erbarmen nicht versagen; deine Gnade und Wahrheit werden stets mich behüten.
    13 Denn Leiden ohne Zahl umringen mich, meine Sünden haben mich ereilt, unübersehbar; zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und der Mut ist mir entschwunden.
    14 Laß dir’s wohlgefallen, o HERR, mich zu retten, eile, o HERR, zu meiner Hilfe herbei!
    15 Laß sie allesamt beschämt und schamrot werden, die nach dem Leben mir stehn, um es wegzuraffen! Laß mit Schande beladen abziehn, die mein Unglück wünschen!
    16 Erschaudern müssen ob ihrer Schmach, die über mich rufen: »Haha, haha!«
    17 Laß jubeln und deiner sich freuen alle, die dich suchen; laß alle, die nach deinem Heil verlangen, immerdar bekennen: »Groß ist der HERR.«
    18 Bin ich auch elend und arm – der Allherr wird für mich sorgen. Meine Hilfe und mein Retter bist du: mein Gott, säume nicht!


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Ich hab das Gefühl, dass dieser Psalm die "Antwort" darauf ist, dass David sich überwindet und seine Schuld gesteht: er wird vom Herrn aus der "Grube des Unheils" herausgezogen. Wir haben außerdem wieder das Motiv des Aufrichtens/ Auferstehens.
    • "Hier bin ich!" hatten ja auch schon andere wichtige Bibel-Dudes (Abraham und Mose fallen mir ein) zu Gott gesagt. Hier reiht sich dann also auch David verbal in diese Riege ein (oder hatte der das schonmal gesagt und ich habs vergessen?). Hier liest es sich wie ein Schwur
    • Ansonsten nicht viel mehr als Lob für den Herrn
    • Bei Vers 16 musste ich dann aber noch bei dem "Haha, haha" irgendwie grinsen. Haha, haha!
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  13. #4033
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Psalm 41

    Achtung Spoiler:
    1 Dem Musikmeister; ein Psalm von David.
    2 Wohl dem, der des Schwachen sich annimmt: am Tage des Unglücks wird der HERR ihn erretten!
    3 Der HERR wird ihn behüten und am Leben erhalten, daß er glücklich gepriesen wird im Lande; und du gibst ihn nicht preis der Gier seiner Feinde.
    4 Der HERR wird ihn auf dem Siechbett erquicken: sein ganzes Krankenlager machst du ihm leicht.
    5 Ich sage: »O HERR, sei mir gnädig, ach, heile meine Seele, denn an dir hab’ ich gesündigt!«
    6 Meine Feinde reden Böses von mir: »Wann wird er sterben, daß sein Name verschwindet?«
    7 Kommt jemand, mich zu besuchen, so redet er Falschheit; sein Herz sammelt Bosheit an; dann geht er hinaus, um draußen davon zu reden.
    8 Alle, die mich hassen, zischeln vereint über mich, Unheil sinnen sie gegen mich:
    9 »Ein heilloses Übel haftet ihm an! Wer so sich gelegt hat, kommt nicht wieder hoch!«
    10 Sogar mein bester Freund, dem ich fest vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse gegen mich erhoben.
    11 Du aber, HERR, sei mir gnädig und hilf mir wieder auf, so will ich’s ihnen vergelten!
    12 Daran will ich erkennen, daß du Gefallen an mir hast, wenn mein Feind nicht über mich jubeln wird,
    13 doch du mich ob meiner Unschuld aufrecht hältst und mich vor deinem Angesicht stehn läßt immerdar.
    14 Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen, ja Amen!


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Hier geht es wieder um den Aspekt des Verrats bzw. dass andere sich gegen David stellen. Diese sind zunehmend intimer
      • Feinde (V. 6)
      • Besucher (V. 7)
      • Bester Freund (V. 10)

    • Vers 9 bildet ein sprachliches Gegenstück zum "Aufgehoben werden" durch Gott, wenn die Feinde sich wünsche, er möge nicht wieder hochkommen.
    • So ein energisches Amen wie in Vers 14 hatten wir in der Bibel bislang auch noch nicht
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  14. #4034
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    7 An Schlacht- und Speisopfern hast du kein Gefallen, doch offne Ohren hast du mir gegeben; nach Brand- und Sündopfern trägst du kein Verlangen.
    Funktionieren Davids Opfer nicht, dass er das schließt, oder ist das ein erster Schritt weg vom Opferkult hin zu persönlicher Sühne in Gedanken und vor der Gemeinde?

  15. #4035
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Solche Anmerkungen hatten wir glaube ich schon mal. Kritik am Opferkult tritt in der Bibel schon erstaunlich früh auf.

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