Was meinst du denn?
Was meinst du denn?
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Hiob 28
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Okay, jetzt geht es um Bergbau
- Bei Bergen muss ich im biblischen Kontext immer an den Spruch, dass die Israeliten bzw. ihr Gott einer der Berge ist. Auch wenn es hier nicht darum geht, ergeben sich interessante Implikationen, wenn die Israeliten als Volk solche Berge aushöhlen und sie um ihre Schätze erleichtern.
- Hach, was für ein schönes abgedroschenes Bild, dass man alles finden kann, außer der Weisheit Mein erster Impuls bei dem Spruch waren Liebesfilme, wo "kein Gold der Welt" wahre Liebe kaufen kann. Wenn man sagt, dass Erkenntnis aus der (platonischen? fürchterlichen? (vgl. V. 28)) Liebe zu Gott erwächst, lässt sich der Begriff bzw. das Gefühl sogar direkt übertragen.
- Der Abschnitt ab Vers 23 würde zu einer solchen Deutung passen, wenn nur Gott die Weisheit besitzt. Wobei ich die Aussage in V. 27 "da sah er sie und bestätigte sie" sonderbar finde. War die Weisheit schon vor Gott da? Wie kann das sein, wenn Weisheit die "Furcht vor dem Allherrn" ist? Bei den anderen Übersetzungen steht hier "Furcht des Herrn". Seltsam genug, dass Menge mit "Allherr" und nicht wie üblich mit "Herr" übersetzt wird. Hat das was mit der alten jüdischen Vorstellung von der Welt zu tun?
Gott allein hat den Weg zur Weisheit erblickt - Weisheit ist durchaus metaphysischer als Gott - aber das beste, was Menschen erreichen können ist die Furcht vor dem Allherrn und das Böse zu meiden.
Jetzt hab ich beim Lesen "Die Furcht vor dem Alman" gelesen
Die personifizierte Weisheit wird uns noch öfter mal vor die Augen kommen. Und auch Aussagen, die in die Richtung gehen, dass sie von Anfang an da war. Ich denke im Buch der Sprüche wird da noch einiges klarer.
Der Vers 2 wäre vielleicht ein Hinweis auf die Datierung des Buches. "Man holt Eisen aus der Erde" - Die Eisenverarbeitung kommt erst mit den Seevölkern in den vorderen Orient. Und die kommen ab 1200 v.Chr. und sind dann im Alten Testament noch als Philister in Israel am rumlungern. Wir hatten sogar in Samuel den Hinweis drauf, dass zur Zeit Sauls die Philister ein Eisenmonopol in Israel hatten. Es gab bei den Ägyptern vereinzelt Gegenstände aus Meteoriteneisen. Aber hier steht ja, dass man es aus der Erde holt.
Der Autor redet in diesem Vers von Eisenabbau im Bergwerk. Daher muss er diese Praxis eigentlich kennen. Ich persönlich würde deswegen einer Abfassung des Buches in der Erzväterzeit oder Mosezeit widersprechen und eher für die Königszeit oder später plädieren, eben weil da erst Eisenverarbeitung bekannt ist. Ich habe dieses Argument aber noch nie in der Theologie irgendwo gefunden, das ist lediglich meine eigene Überlegung.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Wird schon nichts neues sein, das war sogar mein erster Gedanke als ich Mongkes Post zu lesen begann. Da werden schon andere drauf gekommen sein. Müsste man halt im Original schauen, was da genau steht.
Hiob 29
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Bei Menge ist das Kapitel mit "Hiobs Selbstgespräch" überschrieben. Und ich dachte, der wäre mit seinem Gejammer allmählich am Ende
- Und es geht wieder um Licht und Schatten. Natürlich ein naheliegendes Bild, aber irgendwie auch ausgeleiert.
- Warum setzt Hiob sich mit einem Stuhl auf den Marktplatz und lässt sich bestaunen ("wie ein König", V. 25)? Wobei er ja Gutes zu tun schien: Elenden, Waisen, Witwen, Blinden, Lahmen und Armen helfen, Gerechtigkeit - das erinnert mich an das, was ich über Jesus schon weiß. Bzw. wird mich dann Jesus an Hiob erinnert haben. Und der wird auch noch dafür leiden müssen, so ein guter Kerl zu sein
- Okay, dem Frevler "das Gebiss zerschmettern" klingt weniger nach Jesus
- "Der Tau wird auf meinen Zweigen nächtigen"
Hiob 30
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Das Kapitel beschreibt ja im Gegensatz zum vorigen nicht die vreudvolle Vergangenheit, sondern die garstige Gegenwart. Wenn man es so allgemein fasst, könnte man aus dem Kapitel vielleicht nicht nur als Person was ziehen, der es persönlich schrecklich geht. Ich denke gerade an das Gerede von, meiner(!) Erfahrung nach alten, eher konservativen Menschen, die der Meinung sind, das früher alles besser gewesen sei.
- Vers 19 finde ich bemerkenswert: bei der Schöpfung hat Gott den Menschen auch aus Dreck (bzw. konnte das wimre im Lateinischen Kot heißen) gebaut. Hiob ist also wieder am Nullpunkt. Als wäre er nie "Mensch" gewesen.
- In einem Satz lassen sich dieses und das letzte Kapitel wohl mit "From Hero to Zero". Umgekehrt wird ein Song von Sarah Connor draus.
Ich würde diese Klage weniger mit einer großväterlichen "früher war alles besser"-Rede vergleichen als vielmehr mit der Situation eines sehr kranken oder einsamen Menschen. Hiob war früher ja tatsächlich angesehen, wohlhabend und voller Zuversicht und ist jetzt schwer getroffen. Das ist also schon eine realistische Einschätzung der Situation.
Das würde aber doch nur passen, wenn es dem betreffenden Rentner um eigene Lebensverluste ginge?
Tut es das nicht? Wenn man denkt, dass es früher besser war, ist das doch zumindest ein gefühlter eigener Lebensverlust.
Also ich glaube, die Leute, die immer rumjammern, dass früher alles besser war, sind manchmal auch einfach nur verbittert.
Hiob hat ja realen Verlust erfahren und zwar mehrfach. Ich finde da ist schon ein Unterschied.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Ohne Hintergrund kannst du aber auch nicht abschätzen, ob es nerviges Rumgejammer ist oder die Person dein Mitlgefühl verdient. Wenn ein Freund dir sagen würde, er hat Krebs, antwortest ja auch nicht, jammer net rum.
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