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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #2071
    Sie/Er/Whatever Avatar von Fimi
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    "La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France

    Zitat Zitat von Fonte Randa Beitrag anzeigen
    Manchmal kann ich Fimi verstehen...
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Ja, aber das ist nur ein Grundgesetzbruch, aber kein Verfassungsbrauch. Bring das mal vors Bundesgrundgericht ;)

  2. #2072
    Earth First! Avatar von Rinz
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    Zitat Zitat von Jon Snow Beitrag anzeigen
    Es könnte vielleicht sein, dass man ein gewisses Zufallselement einfügen wollte, um einen Missbrauch der Regelung zu vermeiden. Die Israeliten sahen im Zufall offenbar auch ein Zeichen für Gottes Willen. So scheinen die Hohepriester auch "Urim und Thummim" genannte Lossteine benutzt zu haben, auch wenn wir die genaue Methode nicht mehr kennen. Wenn man davon ausging, dass der Tod des Hohenpriesters nach Gottes Willen geschah (er ihm also eine bestimmte Lebenszeit "zumaß"), dann wäre es ja keine willkürliche Regelung mehr gewesen.
    Nunja, gleiches liesse sich für alles Leben sagen. Eine Regelung, die eine "Begnadigung" von Tätern im Affekt mit dem Leben oder Tod des Hohepriesters verknüpft als eine Regelung zu deuten, die nach dem Willen Gottes geschieht, erscheint mir erstmal sinnentleert. Aber hey, wer weiß, vieles im AT erscheint mir unsinnig, mag sein, dass man sich erstmal - so wie du Jon Snow - in die doch mitunter sehr irritierenden gesellschaftlichen Konventionen dieser Zeit hineindenken muss, um auch letztlich auch für so etwas eine stringente Erklärung zu finden, da bist du sicher mindestens einen Schritt weiter.

    Dennoch die Frage: Hat der Nachfolger eines Hohepriesters die Gelegenheit bekommen, "seine Handschrift" zu prägen, also hier und da die Dinge ein klein wenig anders zu gestalten, weiß man darüber etwas? Denn falls ja, könnte das auch ein Motiv gewesen sein für diese befremdlich wirkende Verknüpfung. Neuer Hohepriester, da weht ein anderer Wind und da eh eine neue Epoche anbricht (fragt sich dann, wie wichtig die Rolle des Hohepriesters war), macht es auch Sinn, die Verstossenen wieder aufzunehmen. Wäre das nicht eine "menschlich" nachvollziehbare Erklärung?
    Ich denke, also bin ich hier falsch.

  3. #2073
    Zurück im Norden
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    Zumindest in der Makkabäerzeit war das der Fall, ja. Damals ging es natürlich vor allem um den Umgang mit dem Hellenismus, was zu regelrechten Kämpfen um das Amt führen konnte. Die persönliche Note in der Amtsführung könnte also schon eine Rolle gespielt haben. Allerdings konnte er an der Blutrache wohl nichts ändern, die war vermutlich zu sehr verwurzelt und taucht tatsächlich auch in fast allen von "Clanstrukturen" bestimmten Gesellschaften in irgendeiner Form auf.

  4. #2074
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    5. Mose 1

    Achtung Spoiler:
    1 Dies sind die Worte, die Mose an ganz Israel gerichtet hat jenseits des Jordans in der Wüste, in der Steppe, gegenüber Suph, zwischen Paran, Thophel, Laban, Hazeroth und Disahab.
    2 Elf Tagereisen lang ist der Weg vom Horeb nach dem Gebirge Seir bis Kades-Barnea. –
    3 Im vierzigsten Jahre, am ersten Tage des elften Monats, war es: da trug Mose den Israeliten alles genau so vor, wie der HERR es ihm für sie geboten hatte,
    4 nachdem er den Amoriterkönig Sihon, der in Hesbon wohnte, und Og, den König von Basan, der in Astharoth wohnte, bei Edrei geschlagen hatte.
    5 Jenseits des Jordans, im Lande der Moabiter, unternahm es Mose, die folgende Unterweisung vorzutragen:
    6 »Der HERR, unser Gott, hat am Horeb so zu uns gesprochen: ›Ihr habt nun lange genug an diesem Berge verweilt;
    7 brecht jetzt auf und zieht unverweilt nach dem Bergland der Amoriter und zu all ihren Nachbarn, die in der Jordanebene, in dem Bergland, in der Niederung, im Südland und an der Meeresküste wohnen, (also) in das Land der Kanaanäer und nach dem Libanon bis an den großen Strom, den Euphratstrom.
    8 Ich übergebe euch hiermit das Land: zieht hinein und nehmt es in Besitz, das Land, dessen Verleihung der HERR euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob und ihrer Nachkommenschaft nach ihnen eidlich zugesagt hat.‹«
    9 »Damals sagte ich zu euch: ›Ich allein bin nicht imstande, (die Sorge für) eure Angelegenheiten zu tragen.
    10 Der HERR, euer Gott, hat euch so zahlreich werden lassen, daß ihr schon jetzt den Sternen des Himmels an Menge gleichkommt.
    11 Der HERR, der Gott eurer Väter, möge eure jetzige Zahl noch tausendmal größer werden lassen und euch so segnen, wie er euch verheißen hat!
    12 Wie vermöchte ich aber allein die Last und Bürde eurer Angelegenheiten und eurer Streitsachen zu tragen?
    13 Bringt aus euren Stämmen weise, verständige und erfahrene Männer her, damit ich sie zu Oberhäuptern über euch einsetze!‹
    14 Da antwortetet ihr mir: ›Der Vorschlag, den du gemacht hast, eignet sich trefflich zur Ausführung.‹
    15 Da nahm ich eure Stammeshäupter, weise und erfahrene Männer, und setzte sie zu Oberhäuptern über euch ein als Oberste über die Tausendschaften oder Hundertschaften und als Anführer von je fünfzig oder je zehn und auch als Obmänner für eure Stämme.
    16 Zu gleicher Zeit gab ich euren Richtern folgende Anweisung: ›Wenn ihr eure Volksgenossen bei Streitsachen verhört, so entscheidet mit Gerechtigkeit, mag jemand mit einem von seinen Volksgenossen oder mit einem bei ihm wohnenden Fremdling einen Streit haben!
    17 Ihr dürft beim Rechtsprechen die Person nicht ansehen: den Niedrigsten müßt ihr ebenso wie den Vornehmsten anhören und euch vor niemand scheuen; denn das Gericht ist Gottes Sache. Sollte aber ein Rechtsfall für euch zu schwierig sein, so legt ihn mir vor, damit ich die Untersuchung dabei führe.‹
    18 So gab ich euch damals Anweisung für alles, was ihr tun solltet.«
    19 »Als wir dann vom Horeb aufgebrochen waren, durchwanderten wir jene ganze große und schreckliche Wüste, die ihr gesehen habt, in der Richtung nach dem Bergland der Amoriter hin, wie der HERR, unser Gott, uns geboten hatte, und kamen bis Kades-Barnea.
    20 Da sagte ich zu euch: ›Ihr seid nun bis zum Bergland der Amoriter gekommen, das der HERR, unser Gott, uns geben will.
    21 Ihr wißt, daß der HERR, euer Gott, euch dies Land übergeben hat; so zieht denn hinauf und nehmt es nach dem Befehl des HERRN, des Gottes eurer Väter, in Besitz: fürchtet euch nicht und seid unverzagt!‹
    22 Da tratet ihr alle zu mir und sagtet: ›Wir wollen einige Männer vor uns her senden, die uns das Land auskundschaften und uns Bericht erstatten sollen über den Weg, auf dem wir hinaufziehen müssen, und über die Städte, zu denen wir gelangen werden.‹
    23 Weil der Vorschlag mir zusagte, wählte ich zwölf Männer aus eurer Mitte, je einen Mann für den Stamm.
    24 Die zogen dann unverweilt in das Bergland hinauf und kamen bis zum Tal Eskol und kundschafteten (das Land) aus.
    25 Sie nahmen auch einige von den Früchten des Landes mit, brachten sie zu uns herab und erstatteten uns Bericht mit den Worten: ›Es ist ein schönes Land, das der HERR, unser Gott, uns geben will.‹
    26 Doch ihr wolltet nicht hinaufziehen, sondern widersetztet euch dem Befehl des HERRN, eures Gottes,
    27 und sagtet murrend in euren Zelten: ›Weil der HERR uns haßte, hat er uns aus Ägypten weggeführt, um uns in die Hand der Amoriter fallen zu lassen, damit sie uns vernichten.
    28 Wohin sollen wir hinaufziehen? Unsere Volksgenossen haben uns das Herz mutlos gemacht, indem sie berichtet haben: Die Leute sind dort zahlreicher als wir und höher gewachsen, die Städte groß und bis an den Himmel befestigt, und sogar Riesen haben wir dort gesehen.‹«
    29 »Da sagte ich zu euch: ›Laßt euch nicht entmutigen und fürchtet euch nicht vor ihnen!
    30 Der HERR, euer Gott, der vor euch einherzieht, wird selbst für euch streiten, ganz so, wie er euch in Ägypten sichtbar geholfen hat
    31 und auch in der Wüste, wo, wie ihr gesehen habt, der HERR, euer Gott, euch getragen hat, wie ein Vater seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gezogen seid, bis zu eurer Ankunft an diesem Orte.‹
    32 Aber trotz alledem bliebt ihr ohne Vertrauen auf den HERRN, euren Gott,
    33 der doch auf dem Wege vor euch einherzog, um einen Platz zum Aufschlagen eurer Lager für euch ausfindig zu machen: bei Nacht im Feuer, damit ihr auf dem Wege sehen könntet, den ihr ziehen solltet, und bei Tag in der Wolke.«
    34 »Als nun der HERR euer lautes Reden vernahm, wurde er zornig und schwur:
    35 ›Wahrlich, kein einziger von diesen Männern, von diesem nichtswürdigen Geschlecht, soll das schöne Land zu sehen bekommen, dessen Verleihung ich euren Vätern zugeschworen habe,
    36 außer Kaleb, dem Sohn Jephunnes; dieser soll es zu sehen bekommen, und ihm und seinen Söhnen will ich das Land geben, dessen Boden er bereits betreten hat, zum Lohn dafür, daß er dem HERRN in allen Stücken gehorsam gewesen ist.‹
    37 Auch mir zürnte der HERR um euretwillen, so daß er aussprach: ›Auch du sollst nicht dorthin kommen:
    38 Josua, der Sohn Nuns, dein Diener, der soll dorthin kommen; ihm sprich Mut ein, denn er soll das Land den Israeliten als Erbbesitz austeilen.
    39 Auch eure kleinen Kinder, von denen ihr gesagt habt, sie würden eine Beute (der Feinde) werden, und eure jungen Söhne, die heute noch nicht Gutes und Böses zu unterscheiden wissen, die sollen dorthin kommen! Denn ihnen will ich das Land geben, und sie sollen es in Besitz nehmen.
    40 Ihr aber – kehrt um und zieht in die Wüste in der Richtung nach dem Schilfmeer!‹
    41 Da gabt ihr mir zur Antwort: ›Wir haben uns gegen den HERRN versündigt; wir wollen nun doch hinaufziehen und kämpfen, ganz wie der HERR, unser Gott, uns geboten hat!‹ So gürtetet ihr euch denn sämtlich eure Waffen um und wolltet leichtfertig in das Bergland hinaufziehen.
    42 Da gebot mir der HERR: ›Warne sie hinaufzuziehen und zu kämpfen! Denn ich bin nicht in eurer Mitte; sonst werdet ihr von euren Feinden eine Niederlage erleiden!‹
    43 Ich warnte euch also, doch ihr wolltet nicht hören, sondern widersetztet euch dem Befehl des HERRN und zogt in Vermessenheit in das Bergland hinauf.
    44 Da rückten die Amoriter, die in jenem Gebirge wohnten, euch entgegen und verfolgten euch wie ein Bienenschwarm und zersprengten euch [in Seir] bis Horma.
    45 Nach eurer Rückkehr jammertet ihr dann vor dem HERRN; er aber achtete nicht auf euer Wehklagen und schenkte euch kein Gehör.
    46 So mußtet ihr denn in Kades die lange Zeit bleiben, die ihr dort zugebracht habt.«


    Bemerkungen Gedanken:
    • Bezieht sich Vers 1 nur auf das Kapitel 1 oder auf das ganze 5. Buch?
    • Das Begriffspaar "Jenseits des Jordan" rahmt die Verse 1 und 5 ein. Das nimmt ein bisschen vorweg, dass Mose jenseits des Jordan nach den ~40 Jahren "hängen" bleiben wird. Dass (zumindest im Deutschen) "Über dem Jordan" (von welcher Seite aus eigentlich?) das Reich der Verstorbenen meint, verleiht dem eine bittersüße Note: Mose wird hier sterben.
    • Den Libanon gibt es heute auch noch Emoticon: holmes
    • Gott erteilt den Befehl zum Angriff!
    • Hach, das fühlt sich ein bisschen befriedigend an, wie so viele, bislang lose Enden zusammengeführt werden:
      • Die Israeliten sind endlich am gelobten Land angekommen und dürfen rein
      • Die Israeliten sind endlich "zahlreich wie die Sterne"
      • Mose lässt die Reise Revue passieren (nicht nur durch Aufzählen der Wegpunkte); darauf gehe ich nicht nochmal ein, aber das Benennen einzelner Situationen oder Bilder (die Riesen, die Feuer-/Wolken-Säule etc.) lässt mich auch an die entsprechenden Stellen und Bilder hier im Thread zurückdenken

    • Zu dem befriedigenden Gefühl trägt sicher bei, dass Mose Worte rhetorisch spannender gestaltet sind, als manch anderes Kapitel


    Hier sagt Mose, was Gott denkt, und lässt die Reise Revue passieren (rechts: das gelobte Land, jenseits des Jordan)

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    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  5. #2075
    Sie/Er/Whatever Avatar von Fimi
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    "so zahlreich wie die Sterne", also ungefähr 6000 Israeliten? Mehr Sterne sind mit bloßem Auge unabhängig von der genauen Position nicht sichtbar
    "La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France

    Zitat Zitat von Fonte Randa Beitrag anzeigen
    Manchmal kann ich Fimi verstehen...
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Ja, aber das ist nur ein Grundgesetzbruch, aber kein Verfassungsbrauch. Bring das mal vors Bundesgrundgericht ;)

  6. #2076
    Zurück im Norden
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    Es wäre tatsächlich interessant, ob die Israeliten davon ausgingen, dass es auch Sterne geben könnte, die man nicht sieht. Denkbar ist es, weil in der Antike zumindest bekannt war, dass sich die Sternbilder bei langen Seereisen veränderten.

  7. #2077
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Die Israeliten waren ja aber keine Seefahrer und auch keine großen Reiselustigen. Ich vermute, die wussten das nicht. Einige Sternbildnamen tauchen in der Bibel auf, aber nicht zu viele. Ich denke ihr Wissen über Astronomie war geringer als das der Nachbarvölker. Das liegt vielleicht auch daran, dass in den Nachbarvölkern die Planeten auch immer Götter waren und Sternbeobachtung immer mit Astrologie zu tun hatte. Und beides ist im Alten Testament ja verboten - deswegen kam es sicherlich in Israel seltener vor.
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  8. #2078
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Bezieht sich Vers 1 nur auf das Kapitel 1 oder auf das ganze 5. Buch?
    Mit 5. Mose klink ich mich mal wieder ein, vielleicht gehts ja.

    Ich halte den ersten Vers für die Überschrift über das ganze Buch. Es werden in 5. Mose viele Gesetze und Ereignisse noch mal erwähnt, die man schon von früher kannte. Bevor wieder schnell nach Dopplungen gerufen wird: Natürlich sind das Dopplungen, weil Mose es doppelt erzählt. Vom Text ausgehen her, sind ja inzwischen 38 Jahre vergangen und die ganze Generation wurde durchgetauscht. Die Menschen die jetzt ins Land einziehen sind nicht die selben, die Gott am Berg Sinai und am Schilfmeer erlebt haben, bzw waren sie damals vielleicht Kinder. Mose fasst für diese Leute noch mal die ganze Reise zusammen und legt ihnen auch noch einmal die Gesetze (insbesondere die 10 Gebote) vor. Ich stell es mir wie eine letzte Vermächtnisrede vor, bevor Mose abtritt und das Zeitliche segnet.

    Ich vermute, dass der Text des Deuteronomium zurückgeht auf so eine Abschiedsrede, entweder ist Moses Redemanuskript mit eingeflossen oder Josua hat mitgeschrieben. Beides ist aber eher meine Vermutung als Uni-theologischer Konsens. Viele nehmen an, dass das zur Zeit des Königs Josias im Tempel gefundene Gesetzbuch das 5. Buch Mose ist und setzen seine Entstehung in diese Zeit.
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  9. #2079
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Die Israeliten waren ja aber keine Seefahrer und auch keine großen Reiselustigen. Ich vermute, die wussten das nicht. Einige Sternbildnamen tauchen in der Bibel auf, aber nicht zu viele. Ich denke ihr Wissen über Astronomie war geringer als das der Nachbarvölker. Das liegt vielleicht auch daran, dass in den Nachbarvölkern die Planeten auch immer Götter waren und Sternbeobachtung immer mit Astrologie zu tun hatte. Und beides ist im Alten Testament ja verboten - deswegen kam es sicherlich in Israel seltener vor.
    Das kann natürlich sein. Andererseits muss man ja nicht unbedingt selbst zur See gefahren sein, um das von einem Matrosen zu hören oder in einer gelehrten Schrift zu lesen. In der griechisch-römischen Antike kursierten beispielsweise Reiseberichte, in denen beschrieben wird, dass weit im Süden die Sonne plötzlich im Norden stand oder sie weit im Norden nicht mehr unterging. Einige Gelehrte hielten dies damals sogar für Seemannsgarn, während wir heute davon ausgehen, dass es ein Beleg für die Zuverlässigkeit der Quelle sein könnte. Außerdem besangen die Israeliten Gott ja auch als den Schöpfer der Gestirne und nannten diese sogar namentlich.

  10. #2080
    der 397ste von 29355 Avatar von X_MasterDave_X
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    Es gibt vor allem durch die ersten Kapitel aus 1. Mose, und vielen weiteren Texten zb in den Psalmen aber auch viele Hinweise darauf, dass man Sonne, Mond und Sterne als Leuchten am Himmelszelt betrachtete, die Gott dort angebracht hatte. Das war aber natürlich immerhin schon eine Verbesserung zu den Ansichten anderer Völker, die Götter hinter den Sternbildern vermuteten. Von Sonne, Mond und manchen Sternen wusste man dass sie beweglich waren, von anderen dass sie fix am Himmel standen, die sogenannten Fix-Sterne. Bei den beweglichen wie der Sonne vermutete man entweder dass sie gezogen werden von einem göttlichen Wagen...von dem es in Jerusalem zeitweise sogar einen ausgestellten Sonnenwagen gab. Oder man hatte eine Vorstellung wie die im Hennoch-Buch, dass der Himmel etliche Tore hat, durch den die Sonne jeden Tag durchläuft von Ost nach West, und am anderen Himmelsende durch ein anderes Tor wieder verschwindet, um des nachts auf der Rückseite der Kuppel wieder an den Ausgangspunkt zurück zu rollen. Den Himmel stellte man sich wohl als eine Kuppel über dem Erdkreis vor. Ähnlich wie in heutigen Planetarien mit ihrer Sternenshow. Manche Texte sprechen auch davon dass der Himmel aufgespannt ist...vermutlich wie ein heutiger Regenschirm oder damalige Zelte. Am Ende der Welt, sollte der Himmel auch wie ein altes Gewand zusammen fallen, und die Sternleuchten vom Himmel fallen. So ähnlich sieht das wohl auch das letzte Buch der christlichen Bibel, die Offenbarung des Johannes, das eben davon spricht dass der ganze Himmel erschüttert wird, die Sterne vom Himmel fallen und das (Himmels)Gewölbe zusammen bricht. Gott soll dann danach eine neue Erde und einen neuen Himmel erschaffen auf dem dann Frieden herrscht durch Gott. Die auserwählten Menschen dann in dem neuen Jerusalem wohnen, eine quadratisch angelegte Stadt mit supergroßen Ausmaßen.

    Natürlich wird oft versucht vielles sinnbildliche/allegorische in diese Beschreibungen hinein zu deuten, wenn man nicht glauben möchte dass damalige Christen, oder noch zuvor die Juden und Israeliten von Gott (oder den Bibelschreibern) nicht in echter Sternenkunde mit einer kugelförmigen Erde unterwiesen wurden. So gesehen war das Wissen biblischer Schreiber, sogar in der Zeit nach Chr. durchaus dem Wissen der griechischen Welt mit Abstand unterlegen. Denn die Kugelgestalt der Erde wurde zb von den Griechen schon einige Jahrhunderte vor der Zeitenwende vermutet, ich glaube von Pytagoras ca 500 v. Chr. und Aristoteles ca 350 v. Chr.. Spätestens in der Zeit christlicher Schriften hätte man es also besser wissen müssen, nach Jahren griechischer und später sogar römischer Besatzung. Natürlich kann man das nicht auf alle Juden ausdehnen, aber zumindest in christlichen Kreisen scheint man noch lange dem alten Weltbild mit dem Kuppel-Himmel nachgehangen zu sein, wie der Schreiber der Johannes Apokalypse (Offenbarung) nahe legt.

  11. #2081
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    5. Mose 2

    Achtung Spoiler:
    1 »So machten wir denn kehrt, zogen nach der Wüste hin in der Richtung nach dem Schilfmeer, wie der HERR mir geboten hatte, und wanderten lange Zeit im Bogen um das Gebirge Seir herum.
    2 Da sagte der HERR zu mir:
    3 ›Ihr seid nun lange genug um dieses Gebirge herumgezogen; wendet euch jetzt nordwärts
    4 und gib dem Volk folgende Weisung: Ihr seid jetzt im Begriff, das Gebiet eurer Brüder, der Nachkommen Esaus, die in Seir wohnen, zu durchziehen, und sie werden Furcht vor euch haben; aber hütet euch wohl,
    5 Krieg mit ihnen anzufangen! Denn ich werde euch nichts von ihrem Lande geben, auch nicht einen Fußbreit, weil ich das Gebirge Seir dem Esau als Erbbesitz gegeben habe.
    6 Lebensmittel für euren Bedarf sollt ihr von ihnen für Geld kaufen, und sogar Wasser zum Trinken sollt ihr von ihnen für Geld erstehen;
    7 denn der HERR, dein Gott, hat dich in all deinen Unternehmungen gesegnet; er hat sich deiner während deiner Wanderung durch diese große Wüste angenommen; nun schon vierzig Jahre hindurch ist der HERR, dein Gott, mit dir gewesen, so daß es dir an nichts gemangelt hat.‹
    8 So wanderten wir denn weiter, weg von unseren Brüdern, den Nachkommen Esaus, die in Seir wohnten, weg von der Straße durch die Niederung (am Jordan), weg von Elath und Ezjon-Geber, änderten dann die Marschrichtung und schlugen den Weg nach der Steppe der Moabiter ein.
    9 Da sagte der HERR zu mir: ›Greife die Moabiter nicht an und laß dich in keinen Krieg mit ihnen ein! Denn ich werde dir von ihrem Lande nichts zum Besitz geben, weil ich Ar den Nachkommen Lots als Besitztum gegeben habe.‹
    10 Ehemals haben die Emiter darin gewohnt, ein großes, zahlreiches und hochgewachsenes Volk wie die Enakiter.
    11 Auch sie wurden, wie die Enakiter, für Rephaiter gehalten; die Moabiter aber nannten sie Emiter.
    12 Und in Seir wohnten ehemals die Horiter; aber die Nachkommen Esaus verdrängten sie aus ihrem Besitz, rotteten sie vor sich her aus und ließen sich an ihrer Statt nieder, gerade so wie Israel es mit dem von ihm besetzten Lande gemacht hat, das der HERR ihnen gegeben hatte.] –
    13 ›Macht euch also jetzt auf und zieht über den Fluß Sered!‹ Da zogen wir über den Fluß Sered.
    14 Die Zeit unserer Wanderung aber von Kades-Barnea bis zu unserm Übergang über den Fluß Sered hat achtunddreißig Jahre betragen, bis das ganze Geschlecht der kriegstüchtigen Männer aus dem Lager weggestorben war, wie der HERR es ihnen zugeschworen hatte.
    15 Es war aber auch die Hand des HERRN gegen sie gewesen, um sie aus dem Lager bis auf den letzten Mann zu vertilgen.
    16 Als nun die kriegstüchtigen Männer sämtlich aus dem Volke weggestorben waren,
    17 sagte der HERR so zu mir:
    18 ›Du bist jetzt im Begriff, die Grenze der Moabiter zu überschreiten, an Ar vorüber,
    19 und wirst nun in die Nähe des Gebiets der Ammoniter kommen. Greife sie nicht an und laß dich in keinen Krieg mit ihnen ein! Denn ich werde dir vom Lande der Ammoniter nichts zum Besitz geben, weil ich es den Nachkommen Lots zum Erbbesitz verliehen habe.‹ –
    20 Für ein Land der Rephaiter wird auch dieses gehalten: Rephaiter haben ehemals in ihm gewohnt, welche die Ammoniter aber Samsummiter nannten:
    21 ein großes, zahlreiches und hochgewachsenes Volk wie die Enakiter; aber der HERR rottete sie vor ihnen her aus, so daß diese ihnen ihr Land wegnahmen und sich an ihrer Statt niederließen,
    22 wie er es auch bei den Nachkommen Esaus, die in Seir wohnen, getan hat, vor denen er die Horiter ausrottete, so daß sie ihnen ihr Land wegnahmen und sich an ihrer Statt bis auf den heutigen Tag niedergelassen haben.
    23 Auch die Awwiter, die in Gehöften bis Gaza hin wohnten, wurden von den Kaphthoritern ausgerottet, die aus Kaphthor ausgewandert waren und sich an ihrer Statt ansiedelten.] –
    24 ›Brecht nun unverweilt auf und geht über den Fluß Arnon! Ich gebe hiermit den Amoriter Sihon, den König von Hesbon, und sein Land in deine Gewalt. Mache dich sofort an die Eroberung und greife ihn mit den Waffen an!
    25 Vom heutigen Tage an will ich Furcht und Schrecken vor dir sich auf die Völker unter dem ganzen Himmel lagern lassen: wenn sie nur die Kunde von dir vernehmen, sollen sie vor dir zittern und beben!‹«
    26 »Da schickte ich Gesandte aus der Wüste Kedemoth an Sihon, den König von Hesbon, mit folgender friedlichen Botschaft:
    27 ›Laß mich durch dein Land hindurchziehen! ich will überall auf der Landstraße bleiben und weder nach rechts noch nach links davon abweichen.
    28 Lebensmittel zum Unterhalt sollst du mir für Geld verkaufen und ebenso Wasser zum Trinken mir für Geld überlassen: ich will lediglich zu Fuß hindurchziehen –
    29 wie auch die Nachkommen Esaus, die in Seir wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen, es mit mir gehalten haben –, bis ich über den Jordan in das Land hinüberziehe, das der HERR, unser Gott, uns geben will.‹
    30 Aber Sihon, der König von Hesbon, wollte uns den Durchzug durch sein Land nicht gestatten; denn der HERR, dein Gott, hatte seinen Sinn hart und sein Herz trotzig gemacht, um ihn in deine Gewalt zu geben, wie der heutige Tag es klar zeigt.
    31 Da sagte der HERR zu mir: ›Du weißt, daß ich Sihon und sein Land dir bereits preisgegeben habe; mache dich sofort an die Besetzung seines Landes, um es einzunehmen!‹
    32 Als nun Sihon uns mit seinem ganzen Kriegsvolk entgegenzog, um bei Jahaz mit uns zu kämpfen,
    33 gab ihn der HERR, unser Gott, in unsere Gewalt, so daß wir ihn samt seinen Söhnen und seinem ganzen Kriegsvolk besiegten.
    34 Wir eroberten damals alle seine Städte und vollstreckten in jeder Ortschaft den Bann an Männern, Weibern und Kindern, ohne einen einzigen entrinnen zu lassen;
    35 nur das Vieh und den Raub aus den von uns eroberten Städten behielten wir als Beute für uns.
    36 Von Aroer, das am Ufer des Arnonflusses liegt, und überhaupt von den Städten, die an dem Flusse liegen, bis nach Gilead hin gab es keinen einzigen festen Platz, der für uns uneinnehmbar gewesen wäre; alles gab der HERR, unser Gott, in unsere Gewalt.
    37 Nur das Land der Ammoniter habt ihr unberührt gelassen, alles, was seitwärts vom Flusse Jabbok liegt, und die Ortschaften im Berglande, überhaupt alles, was der HERR, unser Gott, uns verboten hatte.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Auch eher selten, dass ein Kapitel so nahtlos an das vorangehende anschließt. Bislang hielt ich die Kapitel grob für recht klar voneinander getrennte Sinnabschnitte. Der Cut hier wirkt fast so, als ob er gesetzt wurde, damit Kapitel 1 nicht noch länger wird.
    • Man könnte natürlich sagen, dass es in Kapitel 2 eher darum geht, wie die Gegend da allgemein bzw. entlang der Reiseroute aufgeteilt ist:
      • Nachkommen Esaus ins Seir (ehemals Horiter)
      • Moabiter (ehemals Rephaiter)
      • Ammoniter (da muss ich immer an den Kollegen hier denken:



        ; ehemals Rephaiter)
      • Sihon von Hesbon

    • An Kommentaren fällt mir hier nicht so viel ein, es ist ja weiterhin eine Nacherzählung dessen, was wir schon gelesen haben. Auch mal angenehm, weniger (mit-)denken beim Lesen
    • Wenn euch das zu schnell/ zu viel Text pro Tag wird, sagt Bescheid.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  12. #2082
    der 397ste von 29355 Avatar von X_MasterDave_X
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen

    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Auch eher selten, dass ein Kapitel so nahtlos an das vorangehende anschließt. Bislang hielt ich die Kapitel grob für recht klar voneinander getrennte Sinnabschnitte. Der Cut hier wirkt fast so, als ob er gesetzt wurde, damit Kapitel 1 nicht noch länger wird.
    In der historisch-kritischen Forschung nimmt man an, dass das Deuteronomium (5. Mose) aus einer völlig anderen Quelle stammt als die 4 Bücher Mose zuvor. Deswegen ist auch der Schriftstil stark abweichend. Er ist ja auch als Moses-Rede konzipiert.

    Siehe hierzu:

    Zitat Zitat von Wiki
    Das Deuteronomium gibt sich ein archaisches Aussehen, indem alte geographische und ethnische Bezeichnungen und Namen vorzeitlicher Riesen und legendarischer Völker verwendet werden. Doch es gibt Textsignale dafür, dass die Verfasser mit zeitlichem Abstand zu den dargestellten Ereignissen schreiben. Um etwa formulieren zu können: „Nie wieder erstand in Israel ein Prophet wie Mose“ (Dtn 34,10 EU), musste man von einer langen Reihe von Propheten nach Mose Kenntnis haben.[14] Darum wird eine Abfassung in der vorstaatlichen Zeit, sei es durch Mose oder durch Schreiber in seinem Umfeld, in der historisch-kritischen Forschung kaum vertreten.
    Quelle




    Man spricht in der historisch-kritischen Forschung sogar vom deuteronomistischen Geschichtswerk. Damit ist gemeint, dass der Bibeltext beginnend mit 5. Mose bis zu den Büchern der Könige zusammenfassend überarbeitet wurden mit der deuteronomistischen Theologie aus 5. Mose.

    Wiki meint dazu:
    Zitat Zitat von Wiki
    Als deuteronomistisches Geschichtswerk (oder Deuteronomistisches Geschichtswerk, abgekürzt DtrG) bezeichnet die historisch-kritische Bibelwissenschaft eine angenommene theologische Redaktion, die einige Bücher der Bibel miteinander verband.[1] Die Hauptbearbeitung fand demnach im 6. Jahrhundert v. Chr. statt, wahrscheinlich im Babylonischen Exil; zumindest Teile können jedoch auch in Palästina geschrieben oder bearbeitet worden sein.....

    Der Name Deuteronomisten bezieht sich auf das „Deuteronomium“, das 5. Buch Mose.

    ...Von einem Deuteronomisten spricht die Bibelforschung seit der im 19. Jahrhundert formulierten Vier-Quellen-Theorie für die Entstehung des Pentateuch. Deren Hauptvertreter Julius Wellhausen vertrat erstmals die Ansicht, dass die Bücher vom Buch Josua bis zum 2. Buch der Könige einer gemeinsamen Redaktion unterlagen, deren Theologie der des Deuteronomiums ähnelt....

    Von einem bewusst geplanten deuteronomistischen Geschichtswerk sprach erstmals der Alttestamentler Martin Noth, der diese These in seinen Überlieferungsgeschichtlichen Studien 1943 vorstellte und sie im Sinne Wellhausens als übergreifende Redaktion vom Buch Deuteronomium bis 2. Könige erläuterte. Er wies innerhalb dieses literarischen Zusammenhangs mehrere verbindende Stilelemente und durchlaufende Themenkomplexe nach. Das redaktionelle Interesse an einer großen Geschichtsrückschau fand er besonders in den großen rückblicksartigen Reden bedeutender biblischer Personen (Mose in Dtn 32f, Josua in Jos 23, David in 2. Sam 23) gebündelt...

    Historischer Standort des oder der Deuteronomisten ist die Situation Israels nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 586 v. Chr. Sie wollten zeigen, dass Israel diese Katastrophe selbst verschuldet habe und sie nicht der Ohnmacht seines Gottes, sondern im Gegenteil dessen geschichtslenkender Macht, verdanke.

    Dazu fügte die Redaktion an allen historischen Wendepunkten der Geschichte Israels komponierte Reden ein, die sie den Führern des Gottesvolks in den Mund legte. Dazu zählte Martin Noth vor allem:

    Dtn 1,1–4,43: Moserede als Rückblick auf die Wüstenzeit und Landnahme, die Gottes Treue zu den Väterverheißungen erweisen soll
    Dtn 31: Abschiedspredigt des Mose, Einsetzung Josuas zu seinem Nachfolger und Niederschrift des Gesetzes
    Dtn 34: Bericht vom Tod des Mose
    Jos 1,2–9: Gottes Auftrag an Josua
    Jos 22,1–8: Josuas Rede an die ostjordanischen Stämme
    Jos 23: Abschiedsrede Josuas
    Ri 2,6ff: Überblick über die Richterzeit; Ri 2,11–18: Vorausblick auf die Königszeit
    1Sam 12: Abschiedsrede Samuels
    1Kön 8,14–21: Tempelweihrede Salomos; 1Kön 8,22–53: Tempelweihgebet
    2Kön 17,7–23: Untergang des Nordreichs Israel als Folge der „Sünde Jerobeams“
    2Kön 22,16f; 23,26f; 24,3f: Untergang des Südreichs Juda

    Diese Einschübe bilden einen geschichtstheologischen Leitfaden, der die ganze Geschichtserzählung durchzieht. Neben ihnen verknüpft die Chronologie den Zusammenhang, wonach vom Auszug aus Ägypten bis zum Baubeginn des ersten Tempels 480 Jahre vergangen sein sollen (Dtn 1,3; 1 Kön 6,1).

    Die Redaktion hätte dann als Quellen vorgefunden:

    den Grundbestand des Deuteronomiums (Dtn 4,44–30,20),
    eine Sammlung von Landnahmeerzählungen und Rettergeschichten in den Büchern Josua und Richter,
    die bereits zusammengewachsenen Saul- und Davidgeschichten in den Büchern Samuel,
    Königsannalen und Prophetenzyklen für die Königsbücher (1. Buch der Könige und 2. Buch der Könige)
    Quelle

  13. #2083
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Wie, gehören Esau und Lot jetzt nicht zu den Israeliten?

  14. #2084
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    Vers 17 ist der Hammer

  15. #2085
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Auch eher selten, dass ein Kapitel so nahtlos an das vorangehende anschließt. Bislang hielt ich die Kapitel grob für recht klar voneinander getrennte Sinnabschnitte. Der Cut hier wirkt fast so, als ob er gesetzt wurde, damit Kapitel 1 nicht noch länger wird.
    Man könnte natürlich sagen, dass es in Kapitel 2 eher darum geht, wie die Gegend da allgemein bzw. entlang der Reiseroute aufgeteilt ist:
    Die Kapiteleinteilungen sind nicht orginal. Die kamen erst im Mittelalter dazu. Die Verseinteilung noch später. Die haben halt die Kapitel dort abgegrenzt, wo sie dachten, dass es Sinn ergibt. Manchmal denkt man heute, dass ein halber Vers vom Zusammenhang her noch ins andere Kapitel gehört hätte z.B. - Oder wenn ein Textzusammenhang sehr lang ist, dann wurde halt einfach mittendurch ein neues Kapitel angefangen.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


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