Ich dachte, die Anzahl an VAR-Sympathisanten sei in Baden-Württemberg dieses Wochenende gestiegen. Oder galt das nur um Sandhausen herum?
Ich dachte, die Anzahl an VAR-Sympathisanten sei in Baden-Württemberg dieses Wochenende gestiegen. Oder galt das nur um Sandhausen herum?
Er hat schon recht, dass der VAR ein Genauigkeit vorgibt, die so wohl nicht gegeben ist.
Heftiger Gegenwind für die Pläne des Hamburger SV, in der Rückrunde bei einem Zweitliga-Heimspiel im Volksparkstadion kontrolliert Pyro-Technik abzubrennen. Die Spitzen von DFB und DFL wollen den HSV von der Idee abbringen.
so ist es, es wird eine Genauigkeit suggeriert, die einfach nicht gegeben ist; die Rheinische Post hat ein Video über den Alltag im Keller gemacht (witzig, die Videoassis haben die gleichen Trikots an wie ihre Kollegen im Stadion )
https://rp-online.de/sport/fussball/...n_aid-36912537
mein genereller Eindruck: Das ganze setup wirkt hochprofessionell und wirklich engagiert. Aus diesem Video stammen folgende drei Bilder, die bei der Videoanalyse einer Abseits-Szene als der "Frame vor", als "Point of Contact" und als "Frame nach" definiert werden (im Video die Szene ab etwa Minute 12).
Es ist für mich nachvollziehbar, dass das mittlere Bild den Point of Contact repräsentiert (obwohl es logisch gesehen nur ein Residual darstellt, das Bild das halt übrig bleibt). Nun muss man mMn im Vergleich sich an sehen, welche Distanz das Schussbein des Spielers in der Zeit zwischen den Frames zurücklegt. All diese Momente sind undokumentiert! Der Point of Contact hätte in der Betrachtung des Schussbeins also auch 5 cm vorher oder 3 cm nachher stattfinden können. Da die Schnelligkeit der Schussbeinbewegungen, auf das Feld und alle anderen Spieler übertragen, auch bei jedem Hüftwackler, jedem Antritt, jedem Armschwung, ... beobachtet werden kann und die Bewegungen von Abwehrspieler und Angriffsspielern tendentiell in die entgegengestezte Richtung stattfinden, liegt die mögliche technische Ungenauigkeit des Frames "Point of Contact" locker im 10-Zentimeterbereich. Wenn also das nächste mal jemand drei Zentimeter im Abseits is ...
Geändert von mauz (05. Dezember 2019 um 13:10 Uhr)
Passend dazu: https://www.spox.com/de/sport/fussba...m-abseits.html
Abseits ist eine Sache von entweder ja oder nein, was über Meisterschaften, menschliche Karrieren, nationalen/regionalen Stolz und - besonders wichtig - über viele Millionen Geld entscheiden kann. Dass der vorherige Ermessensspielraum "im Zweifel für den Angreifer" als etwas schwammig, manipulierbar und damit tendenziell ungerecht empfunden wurde, ist nachvollziehbar.
Jetzt hat man dagegen den VAR, wo plötzlich alles gut und super sein sollte. Doch die Technik ist sicher ungenau, wodurch der VAR als etwas schwammig, manipulierbar und damit tendenziell ungerecht empfunden wird.
Nun kommt ein großer, politischer Geist namens Ceferin von der UEFA daher und meint, dass, wenn man zu der superteuren Technik und den drei zusätzlichen, gut bezahlten VAR-Kräften noch einen als Toleranzlinie bezeichneten Ermessensspielraum hinzufügt, alles super gerecht werden würde.
Ich schieß mich ab...
man kann die Toleranzlinie schon festlegen und zwar so, dass wenn aus dem Keller heraus keine 100%ige Aufklärung erfolgen kann, das Spiel einfach weiterläuft.
Ich denke, dass wer bei obigem Bewegungsablauf erkennt, dass zwischen den drei Frames jeweils 20 Zentimeter Beinbewegung stattfinden, der wird mit mir übereinstimmen, dass man ein solches 5 Zentimeter-Abseits nicht entscheiden kann
Bei jeder Geschwindigkeitsüberschreitung im Straßenverkehr wird ein Toleranzwert vom gemessenen Radarwert abgezogen bevor das Bußgeld berechnet wird, aber beim Fußball soll das nicht gelten? Was ist aus dem "auf gleicher Höhe" geworden? Eine Entscheidung im cm, mm oder 1/10 mm-Bereich, weil man ja so genau messen kann? Der Vorschlag von Ceferin ist lange überfällig, er hätte viele Diskussionen um falsche VAR-Entscheidungen überflüssig gemacht, wenn man von Anfang an darüber nachgedacht hätte, wo die Grenzen der Technik liegen.
Aber an jenem Morgen war es Magie gewesen. Und es hörte nicht auf, Magie zu sein,
nur weil man [inzwischen] eine Erklärung dafür hatte ... (Terry Pratchett)
Brandstifter benötigen keine Streichhölzer, sie zündeln mit Worten.
Wer Brandstifter im Internet duldet und nicht wieder und wieder widerspricht,
darf sich nicht wundern, wenn auch bald sein wahres Leben brennt. (frei nach Max Frisch)
Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung im Straßenverkehr geht es nicht um bloßes "ja/nein", und es gibt nicht den anderen, der dann selber sich ungerecht behandelt fühlt. Schließlich ist das Spielen mit Abseitsfalle ein taktisches Element, das geübt wird. Die Toleranzlinie, die sich ja noch immer auf eine technisch ungenaue Ausgangslinie beziehen wird, verschiebt nur das Problem zu Lasten der verteidigenden Mannschaft. Und bin ich abseits, wenn ich ein paar mm über dieser Toleranzlinie bin. Braucht es dann eine Toleranzlinie zur Toleranzlinie?
Edith:
Ich habe bei mir gemessen: Schuhgröße 43, Schuhlängen: etwa 30 cm, unterteilt in drei etwa gleich lange Bereiche: Zehen bis zum Bereich, wo durchs Abrollen Knicke sind, Mittelfuß und Absatz. Es sind also bei Yunus Malli oben im Bild, der nur etwas größer ist als ich, etwa 12-15 cm. Es gibt allerdings auch Spieler, die mehr als einen Kopf größer sind und weitaus größere Schuhe tragen (bei Romelu Lukaku ist es Größe 48). Die kommen dann schon eher > 20 cm...
Geändert von Walahan (06. Dezember 2019 um 21:28 Uhr)
Ich bin zufrieden damit, man sollte es so belassen. SO regt sich jeder nur darüber auf, wie kleinlich sich der VAR verhält, echte Ungerechtigkeit wäre weitaus schlimmer.
Bei der Messung Abseits/Kein Abseits gibt es mehrere Fehler.
Man hat einen Zeitbereich, in dem man denkt, dass der Ball mit Wahrscheinlichkeit X (ein Sigma von mir aus) den Fuß verlassen hat. Und zu dem Zeitbereich hat man einen Ortsbereich, in dem das vorderste Körperteil des Angreifers mit Wahrscheinlichkeit X ist und einen Ortsbereich, in dem der hinterste Verteidiger mit Wahrscheinlichkeit X ist. Daraus kann man dann ausrechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Angreifer anhand der Bilder im Abseits war. Und dann könnte man sagen, dass von mir aus ab 90% Abseits auf Abseits entschieden wird. Unklar ist mir, ob das menschliche Auge nicht eh ähnlich genaue Ergebnisse erzielt, bei ganz knappen Entscheidungen.
Der Linienschiedsrichter arbeitet ja auch mit dem Ton, den der Schuss abgibt. Macht das der VAR auch? Oder schaut der auf 5 unscharfe Bilder, auf denen man nichts erkennt?
Richtige Abseitserkennung wäre eigentlich ein schönes Thema für eine Uniforschungsgruppe. Dann kommt da vllt auch nicht so ein Schwachsinn wie jetzt bei raus.
Und hinter den Bildschirmen für Abseits müssten auch nicht Schiedsrichter, sondern Physiker sitzen, wenn deren Software keine sinnvollen Daten produziert.
Es ist eine echte Ungerechtigkeit, wenn der VAR reguläre Tore aberkennt. Dem durchschnittlichen Zuschauer wie dir fällt das ja aber wohl eh nicht auf.
Gibts eigentlich ne Liste, welche Schiedsrichter an welchem Spieltag in Köln im Keller gesessen haben? Ich möchte die jetzt endlich mal persönlich anschreiben und fragen, warum sie die ganzen eklfer nciht wiederholen lassen
Eigentlich könnte man das alles auch durch eine KI machen lassen, die anhand auch der komprimierten Videoinformationen den genauen Aufenthaltsort der Spieler zu einem Zeitpunkt x errechnen kann. Man müßte nur den Zeitbereich des Abspielens so normieren, daß man eine Art Zeitpunkt erhält...
Wenigstens würde man sich dadurch die teuren Physiker sparen
Aber angesichts des Meisterschaftsendspiels, das Dir noch ein wohliges Lächeln über die Lippen zaubert (2001), oder aber auch das, an das ich mich wegen des Gekreisches daheim am besten erinnere (1978): es kann knapp werden und ich möchte nicht in der Haut des Schiris stecken, der gerade auf das die Meisterschaft entscheidene Tor entschieden hat und dann leuchtet auf dem Videowürfel ein Bild wie in #128. Toleranzbereich hin oder her... So wird theoretisch jede Mannschaft gleich beschissen, natürlich faktisch offensive stärker als defensive.